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Fritz Johannes Albert Modrow 10 Juni 1888 in Bartikow Kreis Greifenhagen 1 2 24 Januar 1986 in Kippenheim Schwarzwald war ein deutscher Maler Architekt und Kunstgewerbler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausstellungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenModrow wurde 1888 als Sohn eines Grossbauern in Bartikow 1 geboren Nach der Schulzeit studierte er Architektur und Baukunst an der Baugewerkschule in Stettin und widmete sich bereits intensiv der Malerei Modrow nahm nach ersten Arbeiten als freier Kunstler 1909 ein Studium an der Akademie der Kunste in Berlin auf Dort beeinflussten ihn insbesondere Max Liebermann und Lovis Corinth 3 Nach Abschluss des Studiums errichtete Modrow ein erstes Atelier in Berlin Moabit Unter den Baudirektoren Frey und Otken beteiligte sich Modrow an zahlreichen Baugestaltungen und Restaurationsprojekten Im Jahr 1913 heiratete Modrow Frieda Luise Bruger 1891 1968 die selber als Kunstgewerblerin tatig war und teilweise nach Entwurfen ihres Mannes Gobelins herstellte Bereits im Jahr 1914 wurde Modrow im Ersten Weltkrieg einberufen und kehrte erst im Fruhjahr 1919 nach Berlin zuruck Nach dem Ersten Weltkrieg betatigte sich Modrow als Maler und als Buhnenbildner an verschiedenen Theatern in Berlin darunter auch fur Inszenierungen von Max Reinhardt am Deutschen Theater In den 1920er und 1930er Jahren war er auch im Bereich der Innenausgestaltung von Kirchen offentlichen Gebauden und Privathausern tatig So erhielt er u a den Auftrag fur die Raumgestaltung der im Zusammenhang mit der Neugrundung des Bistums Berlin zur Kathedrale erhobenen und zwischen 1930 und 1932 grundlegend umgebauten St Hedwigs Kirche Er war auch an der Gestaltung der evangelischen Kirche in Stargard und dem wahrend der dreissiger Jahre vielbesuchten Ballhaus Resi in der Nahe des Alexanderplatzes beteiligt Von diesen Tatigkeiten ist aufgrund der beinahe vollstandigen Kriegszerstorung der betreffenden Gebaude in Berlin nichts erhalten geblieben Modrow erwarb sich in dieser Zeit auch ein Prestige als Gestalter von Filmkulissen welches ihm auch in den folgenden Jahrzehnten noch zu zahlreichen Auftragen der Filmindustrie verhalf In den spaten 1930er Jahren zog Modrow mit seiner Frau nach Henningsholm in Pommern Henningsholm zwischen Wielgow und Plonia sudostlich von Stettin gelegen heisst heute Oleszna und wurde 1939 Stettin angegliedert Er leitete die Bauerweiterung des Schlosses in Bodenhausen des Barons von Bodenhausen und ubernahm anschliessend die Innengestaltung der neu entstandenen Raumlichkeiten Modrow erwarb ein Grundstuck auf dem er nach eigenen Planen eine Landvilla und ein Atelier errichten liess Das Gebaude ist bis heute erhalten geblieben Ca 1944 wurde er als 56 Jahriger zum Kriegsdienst eingezogen und geriet bald in englische Kriegsgefangenschaft Luise Modrow floh nach der Eroberung von Henningsholm durch die sowjetische Armee nach Wesermunde Als mittelloser Mann kam Modrow 1945 aus der Kriegsgefangenschaft nach Jesteburg sudlich von Hamburg Zusammen mit seiner Frau lebte Modrow nach dem Krieg ein Leben in ausserster Armut Im Jahr 1951 erhielten sie durch den Drogisten Bonnes eine Wohnung im ehemaligen Pfarrwitwenhaus In den Folgejahren betatigte sich Modrow an der Ausgestaltung von Bauten in Jesteburg und als Kunstgewerbler Er gestaltete auch ein Ehrenmal fur die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges auf dem Niedersachsenplatz im Zentrum des Ortes und war weiterhin als Maler tatig Modrow unternahm mehrfach Reisen nach Luzern in die Schweiz Modrow arbeitete auch fur die Filmstudios in Bendestorf fur die er Buhnen und Kulissenbilder schuf Nach dem Tode seiner Frau im Jahr 1968 zog er zu seiner Tochter in den Schwarzwald 3 Seine Arbeitskraft wurde durch eine einsetzende Sehschwache bis hin zur volligen Erblindung eingeschrankt Werk BearbeitenIm Kunsthandel wird Modrow als norddeutscher Landschaftsmaler bezeichnet Neben einer Vielzahl von Landschafts Hafen und Ortschaftsbildern schuf er aber auch zahlreiche Portrats und Portratstudien sowie Alltagsdarstellungen verschiedener Art Eine Sammlung seiner Werke aus verschiedenen privaten Schenkungen befindet sich heute im Besitz der Samtgemeinde Jesteburg und ist dort teilweise im Rathaus ausgestellt 4 Von Modrow sind bisher Ausstellungen zu seinen Lebzeiten in Freiburg im Breisgau Karlsruhe Wiesbaden und Hamburg bekannt Das Staatsarchiv von Stettin verfugt uber drei Gemalde von Fritz Modrow 5 Weitere Werke befinden sich im Bestand des Nationalmuseums Stettin 6 7 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1995 Ausstellung von 31 Werken im Heimathaus in Jesteburg 8 1998 Stettin in der deutschen und polnischen Malerei des 19 und 20 Jahrhunderts im Stettiner Schloss 6 1999 Stettin in der deutschen und polnischen Malerei des 19 und 20 Jahrhunderts in KielLiteratur BearbeitenEwa Gwiazdowska Views of Szczecin Iconographic Sources for the History of the City from the 16th Century to 1945 Widoki Szczecina Zrodla ikonograficzne do dziejow miasta od XVI wieku do 1945 roku Hrsg Nationalmuseum Stettin Zapol Stettin 2001 ISBN 83 8613611 1 S 437 439 Ill Nr 104 polnisch Barbara Igielska Stettin in der deutschen und polnischen Malerei des 19 und 20 Jahrhunderts Ausstellungskatalog Hrsg Schloss der Pommerschen Herzoge Edition Pommern Stettin 1998 ISBN 83 906184 9 4 Matthias Wolfes Universelles Kunstlertum zwischen Aufbruch und Heimkehr Zum Lebensweg des Jesteburger Malers Fritz Modrow In Landkreis Harburg Hrsg Kreiskalender 95 Luhmanndruck Harburger Zeitungsgesellschaft Hamburg Harburg 1996 S 152 158 Matthias Wolfes Fritz Modrow 1888 1986 Zur Biographie des Jesteburger Kunstlers In Landkreis Harburg Hrsg Kreiskalender 97 Luhmanndruck Harburger Zeitungsgesellschaft Hamburg Harburg 1998 S 69 74 Karl Hermann Meyer Hans Heinrich Wolfes Hrsg Jesteburg 1202 2002 Vom Bauerndorf zur Grossgemeinde Jesteburger Arbeitskreis fur Heimatpflege Jesteburg 2002 ISBN 3 00 009402 4 S 197 198 253 261 262 John Castagno Modrow Fritz In European artists III Signatures and monograms from 1800 Scarecrow Press Lanham 2009 ISBN 978 0 8108 6208 1 S 145 Weblinks BearbeitenFritz Modrow bei www artnet de Fritz Modrow auf Jesteburg de Memento vom 25 Marz 2016 im Internet Archive mit Portrat Einzelnachweise Bearbeiten a b Matthias Wolfes Fritz Modrow 1888 1986 Zur Biographie des Jesteburger Kunstlers In Landkreis Harburg Hrsg Kreiskalender 97 Luhmanndruck Harburger Zeitungsgesellschaft Hamburg Harburg 1998 S 69 74 Der Geburtsort wurde im Kreiskalender 97 korrigiert Im Kreiskalender 95 wird noch Stettin als Geburtsort angegeben Heiratsregister StA Berlin VIII Nr 1205 1913 a b Hans Heinrich Wolfes Fritz Modrow Jesteburg de Adolf Brockmann Jesteburg bekam Modrow Gemalde Hamburger Abendblatt 28 September 2004 Gemalde von Fritz Johannes Modrow Ausstellung vom 11 Juni 2021 bis 30 November 2022 in der Villa Lentz willa lentza pl 2021 abgerufen am 1 April 2022 a b Barbara Igielska Stettin in der deutschen und polnischen Malerei des 19 und 20 Jahrhunderts Ausstellungskatalog Hrsg Schloss der Pommerschen Herzoge Edition Pommern Stettin 1998 ISBN 978 83 906184 9 4 Malgorzata Annusewicz Panorama Szczecina z lat 40 gs24 pl 30 Marz 2009 abgerufen am 7 Mai 2022 polnisch Karl Hermann Meyer Hans Heinrich Wolfes Hrsg Jesteburg 1202 2002 Vom Bauerndorf zur Grossgemeinde Jesteburger Arbeitskreis fur Heimatpflege Jesteburg 2002 ISBN 3 00 009402 4 S 261 262 Normdaten Person GND 1035095149 lobid OGND AKS VIAF 303129720 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Modrow FritzALTERNATIVNAMEN Modrow Fritz Johannes Albert vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler Architekt und KunstgewerblerGEBURTSDATUM 10 Juni 1888GEBURTSORT BartikowSTERBEDATUM 24 Januar 1986STERBEORT Kippenheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Modrow amp oldid 231819106