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Fritz Katzmann eigentlich Friedrich Katzmann 6 Mai 1906 in Langendreer 19 September 1957 in Darmstadt war ein deutscher SS Gruppenfuhrer und Generalleutnant der Waffen SS und der Polizei Von links nach rechts Friedrich Warzok Fritz Katzmann und Heinrich Himmler im Zwangsarbeitslager Lemberg Janowska Inhaltsverzeichnis 1 Beginn der Karriere im Nationalsozialismus 2 Zweiter Weltkrieg 3 Nach Kriegsende 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenBeginn der Karriere im Nationalsozialismus BearbeitenKatzmann Sohn eines Bergmanns besuchte die Volksschule und absolvierte danach eine Ausbildung zum Zimmermann Der SA gehorte Katzmann von Anfang Dezember 1927 bis Anfang Juli 1930 an Anfang September 1928 trat Katzmann in die NSDAP Mitgliedsnummer 98 528 und im September 1930 in die SS SS Nr 3 065 ein 1 Am 5 Dezember 1930 wurde er zum SS Scharfuhrer am 23 Januar 1931 zum SS Truppfuhrer am 20 August 1931 zum SS Sturmfuhrer am 1 Dezember 1932 zum SS Hauptsturmfuhrer am 20 April 1933 zum SS Sturmbannfuhrer befordert Von 1928 bis 1933 war Katzmann arbeitslos 2 Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten war er von Anfang April 1933 bis Anfang April 1934 Ratsherr in Duisburg 1 Katzmann kandidierte auf dem Wahlvorschlag fur die NSDAP auf Platznummer 643 bei der Wahl zum Deutschen Reichstag am 12 November 1933 zog aber nicht in den nationalsozialistischen Reichstag ein Ab 1934 diente er hauptamtlich in der SS Die Beforderung zum SS Obersturmbannfuhrer erfolgte am 30 Januar 1934 Vom 4 April 1934 bis zum 21 Marz 1938 befehligte er die 75 SS Standarte Widukind an ihrem Standort Berlin Am 17 August 1934 wurde Katzmann zum SS Standartenfuhrer ernannt Von Mitte August 1936 bis Mitte August 1942 war er Mitglied der Stadtverordnetenversammlung in Berlin In der gleichen Zeit gehorte er als Beisitzer dem Volksgerichtshof an Am 21 Marz 1938 wurde er Kommandeur des SS Abschnitt VI in Breslau Am 9 November 1938 wurde er zum SS Oberfuhrer befordert Zweiter Weltkrieg BearbeitenNach Beginn des Zweiten Weltkrieges war er von November 1939 bis Juli 1941 SS und Polizeifuhrer im Distrikt Radom des deutsch besetzten Polens Die Ernennung zum SS Brigadefuhrer erfolgte am 21 Juni 1941 Danach war er bis zum 20 April 1943 SS und Polizeifuhrer von Galizien mit Sitz in Lemberg Lwow Die Beforderung zum Generalmajor der Polizei erfolgte am 26 September 1941 die Ernennung zum SS Gruppenfuhrer und Generalleutnant der Polizei am 30 Januar 1943 Wahrend seines Kommandos in Galizien war er massgeblich am Holocaust beteiligt der in der Wannsee Konferenz organisiert wurde Mit Unterstutzung seines Stabes und der zugehorigen Sicherheitspolizei wurden bis zum Sommer 1943 die meisten Juden in Ostgalizien ermordet In einem Bericht mit dem Titel Losung der Judenfrage im Distrikt Galizien 3 vom 30 Juni 1943 an den Hoheren SS und Polizeifuhrer Friedrich Wilhelm Kruger des Generalgouvernement beschrieb er detailliert seine Massnahmen und den dabei auftretenden judischen Widerstand 4 nbsp Der sogenannte Katzmann Report In der Zwischenzeit wurde die weitere Aussiedlung energisch betrieben sodass mit Wirkung vom 23 Juni 1943 samtliche Judenwohnbezirke aufgelost werden konnten Der Distrikt Galizien ist damit bis auf die Juden die sich unter der Kontrolle des SS und Polizeifuhrers in Lagern befinden judenfrei Die noch vereinzelt aufgegriffenen Juden werden von den jeweiligen Ordnungspolizei und Gendarmerieposten sonderbehandelt Bis zum 27 Juni 1943 waren insgesamt 434 329 Juden ausgesiedelt Weiterhin richtete Katzmann und sein Stab ein Netz von Lagern mit Zwangsarbeitern in Ostgalizien ein darunter Janowska in Lemberg in Drogobytsch Boryslaw und an der Durchgangsstrasse IV Vom 20 April 1943 bis zum 8 Mai 1945 befehligte Katzmann den SS Oberabschnitt Weichsel Danzig Westpreussen im Wehrkreis XX mit Sitz in Danzig und war dort als Nachfolger des Hoheren SS und Polizeifuhrers Richard Hildebrandt Am 1 Juli 1944 wurde er zum Generalleutnant der Waffen SS befordert Unter seinem Kommando stand die Raumung des KZ Stutthof Nach Kriegsende BearbeitenKatzmann erlebte das Kriegsende auf der Insel Fehmarn Er verschaffte sich einen falschen Ausweis und lebte im Wurttembergischen unerkannt unter dem Namen Bruno Albrecht weiter Katzmann wurde durch die SS Ehemaligenorganisation HIAG unterstutzt Eine geplante Flucht nach Argentinien scheiterte weil Katzmann schwer erkrankte 1953 offenbarte Katzmann in Ludwigsburg seine wahre Identitat gegenuber einer Krankenschwester die dieses Wissen aber fur sich behielt und erst nach seinem Tode preisgab 1955 arbeitete Katzmann im Vertrieb eines holzverarbeitenden Betriebes in Wachtersbach Im Marz 1956 war er als Bruno Albrecht in Griesheim gemeldet wo inzwischen seine Familie lebte Katzmann starb 1957 im Alice Hospital Darmstadt seine Identitat wurde erst durch den Hinweis einer Krankenschwester aufgedeckt 1 Literatur BearbeitenRuth Bettina Birn Die Hoheren SS und Polizeifuhrer Himmlers Vertreter im Reich und in den besetzten Gebieten Dusseldorf 1986 ISBN 3 7700 0710 7 Andrzej Bodek Thomas Sandkuehler Der Katzmann Bericht Bilanz des Judenmordes im Distrikt Galizien Edition Hentrich Berlin 1995 ISBN 978 3 89468 198 2 Thomas Sandkuhler Endlosung in Galizien Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941 1944 Dietz Nachfolger Bonn 1996 ISBN 3 8012 5022 9 Dieter Pohl Nationalsozialistische Judenverfolgung in Ostgalizien 1941 1944 Organisation und Durchfuhrung eines Massenverbrechens Oldenbourg Munchen 1997 ISBN 3 486 56233 9 Volltext digital verfugbar Joseph Wulf Das Dritte Reich und seine Vollstrecker Wiesbaden 1989 ISBN 3 598 04603 0 Institut fur Nationales Gedenken Losung der Judenfrage im Distrikt Galizien Solving the Jewish Question in the District of Galicia deutsch englisch polnisch der Katzmann Report Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Katzmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek 171 Original Dokumente von und uber Fritz Katzmann im Simon Wiesenthal Center Los Angeles Institute of Documentation Israel Tuviah Friedman Internet Archive Memento vom 23 Juni 2007 im Internet Archive Weitere 220 Dokumente uber Fritz Katzmann und andere Kriegsverbrecher in Radom Internet Archive Memento vom 23 Juni 2007 im Internet Archive Fussnoten Bearbeiten a b c Thomas Sandkuhler Endlosung in Galizien Der Judenmord in Ostpolen und die Rettungsinitiativen von Berthold Beitz 1941 1944 Bonn 1996 S 426 ff Dieter Pohl Nationalsozialistische Judenverfolgung in Ostgalizien 1941 1944 Munchen 1997 S 416 Vollstandiger Bericht in Internationaler Militargerichtshof Nurnberg Hrsg Der Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militargerichtshof Nachdruck Munchen 1989 ISBN 3 7735 2527 3 Band 37 S 391 431 Dok 018 L Zitat S 401 zitiert auch bei Josef Wulf Das Dritte Reich und seine Vollstrecker Wiesbaden 1989 S 232 Normdaten Person GND 118920197 lobid OGND AKS LCCN no96058568 VIAF 39607217 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Katzmann FritzALTERNATIVNAMEN Albrecht Bruno Katzmann FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher SS Gruppenfuhrer Generalleutnant der Waffen SS Polizei und KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 6 Mai 1906GEBURTSORT Langendreer bei BochumSTERBEDATUM 19 September 1957STERBEORT Darmstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Katzmann amp oldid 237988728