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Fritz Kahmann 13 Marz 1896 in Girschunen Ostpreussen 17 Mai 1978 in Schwerin war ein deutscher Politiker KPD SED Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Leben in Kaiserreich und Weimarer Republik 1896 bis 1933 1 2 Nationalsozialismus und Emigration 1933 bis 1945 1 3 SBZ und Deutsche Demokratische Republik 1945 bis 1978 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLeben in Kaiserreich und Weimarer Republik 1896 bis 1933 Bearbeiten Kahmann war der Sohn eines Eisenbahners und besuchte von 1902 bis 1910 die Volksschule Den Ersten Weltkrieg erlebte er als Angehoriger der Kriegsmarine Anschliessend arbeitete er als Landwirt 1923 trat Kahmann in die Kommunistische Partei Deutschlands KPD ein Seit 1927 war er Mitglied der KPD Bezirksleitung in Ostpreussen 1925 bis 1929 gehorte er dem Provinziallandtag der Provinz Ostpreussen an Von 1928 bis 1932 war Kahmann Mitglied des Preussischen Landtages Ausserdem war er Funktionar im Kommunistischen Bauernbund Bei den Reichstagswahlen vom November 1932 zog Kahmann als Reichswahlvorschlag der KPD in das Parlament der Weimarer Republik ein Bei den Wahlen vom Marz 1933 wurde sein Mandat zwar bestatigt doch konnte Kahmann es aufgrund der zu dieser Zeit einsetzenden nationalsozialistischen Kommunistenverfolgung nicht mehr wahrnehmen Am 30 Marz 1933 wurde Kahmann sein Reichstagsmandat wie die Reichstagsmandate aller anderen kommunistischen Abgeordneten aberkannt Nationalsozialismus und Emigration 1933 bis 1945 Bearbeiten 1933 war Kahmann noch einige Monate lang fur die nun verbotene KPD illegal in Deutschland tatig Er wurde in Haft genommen und emigrierte nach seiner Entlassung im Oktober 1933 in die Sowjetunion in der er bis 1937 lebte Von 1937 bis 1939 nahm er als Infanterist auf Seiten der Internationalen Brigaden am Spanischen Burgerkrieg teil Zeitweise war er als Willi Berger Politkommissar der XI Brigade In den Jahren 1939 bis 1943 war Kahmann in den Lagern Saint Cyprien Argeles sur Mer Gurs und Le Vernet in Sudfrankreich interniert Kahmann wurde 1943 durch alliierte Truppen aus dem Lager El Djelfa im Saharaatlas in Algerien befreit Im November 1943 konnte er mit etwa 60 weiteren dort Internierten in die Sowjetunion ausreisen Kahmann war seit Anfang 1941 sowjetischer Staatsburger 1 Seit Mai 1944 war er Lehrer an der Antifa Schule im Kriegsgefangenenlager in Gorki Auch in der Zeit seiner Internierung benutzte Kahmann vorubergehend das Pseudonym Will Berger 2 SBZ und Deutsche Demokratische Republik 1945 bis 1978 Bearbeiten Im Mai 1945 kehrte Kahmann mit der Gruppe Sobottka nach Deutschland zuruck Von Juni 1945 bis 1946 war er Mitglied der Leitung der KPD in Mecklenburg Vorpommern Seit 1946 nach der Zwangsvereinigung von SPD und KPD gehorte Kahmann der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands SED an Von 1945 bis 1952 amtierte er als Ministerialdirektor Abteilung Land und Forstwirtschaft im Ministerium fur Landwirtschaft der Landesregierung von Mecklenburg Vorpommern 3 In dieser Eigenschaft war er als Mitglied der Landesbodenreformkommission unter anderem an der Durchfuhrung der sozialistischen Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone SBZ beteiligt Ab 1949 war Kahmann Leiter der Hauptabteilung Erfassung und Aufkauf landwirtschaftlicher Erzeugnisse beim Ministerprasidenten bzw dem Ministerium fur Handel und Versorgung in Mecklenburg Vorpommern Anschliessend arbeitete er bis 1965 als Hauptabteilungsleiter fur Landwirtschaft und Hauptreferent der Unterabteilung LPG der Abteilung Landwirtschaft beim Rat des Bezirkes Schwerin Fritz Kahmann wurde 1961 mit dem Vaterlandischen Verdienstorden in Silber 4 und 1971 mit dem Karl Marx Orden ausgezeichnet 5 Kahmanns Nachlass lagert heute im Landeshauptarchiv Schwerin Er besitzt einen Umfang von 0 75 laufende Regalmeter und umfasst Materialien aus den Jahren 1918 bis 1978 Inhaltlich finden sich in ihm personliche Dokumente Kaderunterlagen Urkunden uber Auszeichnungen Lebenserinnerungen Aufzeichnungen uber Kahmanns Wirken als Funktionar der KPD Presseartikel und anderes zur Geschichte der XI Internationalen Brigade in Spanien Des Weiteren Skizzen Einschatzungen Fotokopien uber den antifaschistischen Kampf im KZ Vernet Korrespondenzen Hinzu kommt eine Materialsammlung des Nachlassers aus seiner Tatigkeit als Lehrer im Lager 165 Taliza bei Gorki 1 Zentrale Antifaschule fur Kriegsgefangene und als Ministerialdirektor bei der Landesregierung Zeitungsausschnittsammlung Fotodokumente Ausserdem werden in Kahmanns Nachlass auch Kaderunterlagen der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes aus dem Besitz seiner Ehefrau Ida Kahmann verwahrt Schriften BearbeitenWas ich als Kleinbauer in der Sowjetunion sah Berlin 1928 Madrid hielt 29 Monate stand Ein Spanienkampfer erzahlt uber den heldenhaften Kampf an der Seite des spanischen Volkes In SVE Nr 18 Erinnerungen Halberstadt 1980 unklar ob tatsachlich in Druck oder Verteilung gelangt ist 6 Literatur BearbeitenHermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Online abgerufen am 2 Januar 2012 Gottfried Hamacher Unter Mitarbeit von Andre Lohmar Gegen Hitler Deutsche in der Resistance in den Streitkraften der Antihitlerkoalition und der Bewegung Freies Deutschland Kurzbiographien Rosa Luxemburg Stiftung Berlin Band 53 ISBN 3 320 02941 X PDF Norbert Korfmacher Vorlaufiges Mitgliederverzeichnis des ostpreussischen Provinziallandtages 1919 bis 1933 2018 S 29 Digitalisat Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Fritz Kahmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Fritz Kahmann in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Droste Verlag Dusseldorf 1991 ISBN 3 7700 5162 9 S 317f Sibylle Hinze Antifaschisten im Camp Le Vernet 1988 S 333 Werner Muller Andreas Ropcke Die Landesregierung in Mecklenburg Vorpommern unter sowjetischer Besatzung 2003 S 68 Neues Deutschland 6 Oktober 1961 S 3 Neues Deutschland 28 April 1971 S 5 Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin Institut fur Geschichte Jahrbuch fur Geschichte 1982 S 388 gibt die hier genannten Buchdaten an Jedoch ist der Band in keinem Katalog auffindbar Normdaten Person GND 126679681 lobid OGND AKS VIAF 72392329 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kahmann FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD SED MdRGEBURTSDATUM 13 Marz 1896GEBURTSORT GirschunenSTERBEDATUM 17 Mai 1978STERBEORT Schwerin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Kahmann amp oldid 237917687