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Friedrich Ritter von Amerling 14 April 1803 in Spittelberg 14 Januar 1887 in Wien war ein osterreichischer Maler Neben Ferdinand Georg Waldmuller war Amerling einer der angesehensten osterreichischen Portratmaler des 19 Jahrhunderts Friedrich von Amerling Fotografie von Carl von JagemannRomerin mit Spinnrocken Chiaruccia 1846 Neapolitanischer Fischer Menecuccio mit Matrosenkappe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachlass 3 Werk 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Friedrich Amerling Radierung von Franz Xaver Stober nach Josef Danhauser 1834 nbsp Portrat von Amerlings letzter Ehefrau Marie geb Nemetschke 1881 nbsp Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof nbsp Das Amerlingschlossl an der Mollardgasse 1895 1 Friedrich Amerling war der Sohn des Gold und Silberdrahtziehers Franz Amerling und dessen Frau Theresia Kargl Er studierte von 1815 bis 1824 an der Akademie der bildenden Kunste in Wien Nachdem er dort zunachst bei Josef Klieber die Graveurschule besucht hatte wechselte er in die Klasse fur Historische Zeichnungsgrunde bei Hubert Maurer und Karl Gsellhofer 1779 1858 1824 ging Amerling nach Prag zu seinem Onkel Heinrich und studierte an der Akademie der Bildenden Kunste Prag als Schuler von Joseph Bergler dem Jungeren bis 1826 weiter 1827 und 1828 verbrachte er in London wo er vom Portratmaler Thomas Lawrence beeinflusst wurde Weitere Reisen fuhrten ihn nach Paris wo er bei Horace Vernet arbeitete und Rom ehe er seit 1828 wieder zuruck in Wien Auftrage des osterreichischen Kaiserhauses des Adels und Burgertums ausfuhrte 1829 erhielt er den Reichel Preis der Akademie in Wien Amerling unternahm zeit seines Lebens ausgedehnte Studienreisen 1836 und 1838 nach Italien 1838 in die Niederlande 1839 nach Munchen 1840 1843 nach Rom 1882 nach Spanien 1883 nach England 1884 nach Griechenland 1885 nach Skandinavien bis zum Nordkap und 1886 nach Agypten und Palastina Sein 1838 in Wien ausgestelltes Gemalde Die junge Morgenlanderin erregte viel Aufsehen und fuhrte in den folgenden Monaten zu einer Flut von Gedichten u a von Levitschnigg in der osterreichischen Presse die das Gemalde und sein Sujet priesen Amerling war viermal verheiratet 1832 bis zu deren Tod 1843 mit Antonie Kaltenthaler 1844 bis zur Scheidung 1845 mit Katharina Heissler 1857 bis zu deren Tod 1880 mit Emilie Heinrich und 1881 mit Maria Nemetschke ehemals verheiratete Paterno 1878 wurde Amerling in den Adelsstand erhoben und hiess seither Friedrich Ritter von Amerling Als einer der angesehensten Kunstler Wiens empfing er zahlreiche wichtige Literaten und Musiker wie Franz Liszt bei sich zu Hause 1858 erwarb Amerling das im Kern aus dem 12 Jahrhundert stammende Schloss Gumpendorf in Wien und stattete es nach seinem Geschmack mit wertvollen Kunstschatzen aus Das Gebaude wurde deshalb im Volksmund auch Amerlingschlossl genannt 1 Neben zahlreichen anderen Ehrungen erhielt er 1879 den Orden der Eisernen Krone III Klasse und wurde aufgrund der Ordensstatuten als Ritter von Amerling in den erblichen osterreichischen Adelsstand erhoben Amerling starb 1887 Er erhielt ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 14 A Nummer 30 das von Johannes Benk gestaltet wurde Vom selben Kunstler stammt auch das Amerling Denkmal im Wiener Stadtpark aus dem Jahr 1902 Nachlass BearbeitenDen Nachlass Amerlings im geschatzten Wert von 120 000 Gulden verwaltete bis zu ihrem Tod am 3 April 1914 seine letzte Frau die spatere Grafin Marie Hoyos Sie vermachte diesen im Sinne des Kunstlers der Genossenschaft der bildenden Kunstler Wiens zur Grundung der Marie Grafin Hoyos Amerling Stiftung um bedurftige Kunstler zu unterstutzen 2 So kam im Mai 1916 ein Grossteil des Nachlasses von Friedrich von Amerling im Dorotheum zur Versteigerung Die Stiftung selbst kam allerdings nur 1918 1922 mit jeweils 500 1 000 Kronen zum Tragen und wurde schon 1929 wieder aufgelost 3 Sein letztes Wohnhaus das Amerlingschlossl musste 1895 zum grossen Teil dem Stadtbahnbau weichen seine Reste wurden 1961 1962 abgetragen wobei das Renaissanceportal im Hof des Hauses 6 Gumpendorfer Strasse 104 wiederaufgestellt wurde 4 Ebendort hatte Amerling auch eine bedeutende Sammlung von Schmiedeeisenarbeiten welche zum Teil von seiner vierten Ehefrau in das Haus ihres Vaters Franz Nemetschke Backerstrasse 7 verbracht wurde und heute noch zu bewundern ist 5 1887 wurde die Amerlingstrasse in Wien nach dem Maler benannt Das Amerlinghaus genannte Geburtshaus des Kunstlers ist seit 1978 ein Kultur und Kommunikationszentrum in dem sich auch das Bezirksmuseum Neubau befindet 1948 emittierte die osterreichische Post eine 60 Groschen Sonderbriefmarke 6 aus Anlass des 60 Todestages von Friedrich von Amerling mit seinem Portrat 2005 folgte als Gemeinschaftsausgabe mit dem Furstentum Liechtenstein im Rahmen der Sondermarkenserie Liechtenstein Museum Wien eine 125 Cent Marke 7 mit einem Madchenkopf Werk BearbeitenAmerling schuf uber 1000 Werke grossteils Portrats Er war der beliebteste Portratist des Hochadels und des Grossburgertums in der Zeit des Wiener Biedermeier der Hohepunkt seines Schaffens lag in der Zeit von 1830 bis 1850 Elegante Zeichnung exotische Arrangements und prachtige Farbigkeit zeichnen seine Werke aus Der Grossteil seiner Gemalde befindet sich in osterreichischen Museen und Sammlungen Einen Sensationspreis von 1 502 300 Euro erzielte am 15 Oktober 2008 im Auktionshaus Dorotheum das Madchen mit Strohhut aus dem Jahr 1835 Kaufer ist das Liechtenstein Museum in Wien Werke BearbeitenFerdinand I Kaiser von Osterreich Wien Heeresgeschichtliches Museum Ol auf Leinwand Ein Fischerknabe Wien Belvedere 1830 Ol auf Leinwand Der Maler Thomas Ender Wien Belvedere 1831 Ol auf Leinwand 40 5 32 5 cm Franz I im osterreichischen Kaiserornat Wien Kunsthistorisches Museum 1832 Ol auf Leinwand 260 164 cm Marie Freiin Vesque von Puttlingen Wien Belvedere 1832 Ol auf Leinwand 90 5 75 cm Maximilian Speck von Sternburg Leipzig Museum der bildenden Kunste 1832 8 Portrat eines alteren Mannes Graf Breda Wien Belvedere 1833 Ol auf Leinwand Portrat des Malers Peter Fendi Wien Liechtenstein Museum Inv Nr GE2063 1833 Ol auf Leinwand 52 42 cm Bildnis der Henriette Baronin Pereira Arnstein mit ihrer Tochter Flora Wien Belvedere 1833 Ol auf Leinwand 158 124 5 cm Graf August Ferdinand Breuner Enckevoirt mit Gattin Maria Theresia Esterhazy und den beiden Kindern Schloss Grafenegg 1834 Madchen mit Strohhut Wien Liechtenstein Museum 1835 Ol auf Leinwand bislang teuerstes Bild Amerlings wurde 2008 um 1 5 Millionen Euro ersteigert In Traumen versunken Wien Liechtenstein Museum Inv Nr GE1125 1835 Ol auf Leinwand 55 45 cm Alexander Freiherr von Vesque Puttlingen als Kind Wien Belvedere 1836 Ol auf Leinwand 31 5 26 cm Portrat des Grafen Istvan Szechenyi Budapest Ungarische Akademie der Wissenschaften 1836 Ol auf Leinwand 250 165 cm Portrat der Prinzessin Marie Franziska von Liechtenstein im Alter von 2 Jahren Wien Liechtenstein Museum Inv Nr GE2314 1836 Ol auf Karton 33 27 cm Der Bildhauer Pompeo Marchesi Wien Belvedere 1836 Ol auf Leinwand 40 33 cm Die Mutter des Malers Wien Belvedere 1836 Ol auf Karton 47 39 cm Portrat des Tier und Landschaftsmalers Friedrich Gauermann St Polten Museum Niederosterreich Inv Nr 8663 um 1836 Ol auf Leinwand Portrat der Prinzessin Karoline von Liechtenstein im Alter von eineinhalb Jahren Wien Liechtenstein Museum Inv Nr GE2315 1837 Ol auf Leinwand 35 28 cm Portrat der Elise Kreuzberger Wien Liechtenstein Museum Inv Nr GE2377 1837 Ol auf Leinwand 57 45 cm Rudolf von Arthaber mit seinen Kindern Rudolf Emilie und Gustav Wien Belvedere 1837 Ol auf Leinwand 221 155 cm Bildnis des Malers Carl Vogel von Vogelstein Berlin Nationalgalerie Inv Nr A III 541 1837 Portrat der Prinzessin Sophie von Liechtenstein im Alter von etwa eineinhalb Jahren Wien Liechtenstein Museum Inv Nr GE2379 1838 Ol auf Leinwand 34 28 cm Die drei kostlichen Dinge Wien Museum Inv Nr 117 356 1838 Ol auf Leinwand Die junge Morgenlanderin 1838 Ol auf Leinwand gerahmt 107 cm 91 cm zuerst ausgestellt in Wien jetzt im Cleveland Museum of Art 9 Lautenspielerin Wien Belvedere Inv Nr Lg 0040 1838 Ol auf Leinwand 99 82 cm Portrat des Bildhauers Bertel Thorvaldsen Wien Liechtenstein Museum Inv Nr GE353 1843 Ol auf Leinwand 103 81 cm Portrat des Ludwig Louis von Pereira Arnstein 10 1844 Universalmuseum Joanneum Graz Portrat des spateren Fursten Johann II von Liechtenstein als Kind auf einem Schimmelpony Wien Liechtenstein Museum Inv Nr GE2381 1845 Ol auf Leinwand 234 157 cm Die Malerin Luise Pfeiffer Nathusius Wien Belvedere 1846 Ol auf Leinwand 50 5 78 cm Der Sohn Friedrich Amerling auf dem Krankenbett Wien Museum 1850 Ol auf Leinwand Friedrich der Sohn des Kunstlers Wien Museum 1851 Ol auf Leinwand Grafin Nako Budapest Ungarische Nationalgalerie 1855 Ol auf Leinwand 127 106 cm Studienkopf eines bartigen Mannes Wien Liechtenstein Museum Inv Nr GE2378 Ol auf Leinwand 65 53 cm Selbstportrat Salzburg Residenzgalerie Inv Nr 00276 Ol auf Leinwand 50 5 41 5 cm Bildnis Frau Striebel Privatbesitz Ol auf Leinwand 99 103 cm Romerin mit Spinnrocken Chiaruccia Privatbesitz Ol auf Leinwand 93 71 cm nbsp Andreas Amerling 1829 nbsp Kaiser Franz I von Osterreich 1832 mit den Insignien des Kaisertums Osterreich nbsp Julie Grafin von Woyna 1832 nbsp Cacilie Freiin von Eskeles 1832 nbsp Selbstportrat 1834 nbsp Madchen mit Strohhut bis dato das teuerste versteigerte Werk von Amerling im Wert von Euro 1 5 Millionen 1835 nbsp In Traumen versunken 1835 Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Amerling Friedrich In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 1 Theil Universitats Buchdruckerei L C Zamarski vormals J P Sollinger Wien 1856 S 29 f Digitalisat Ludwig August Frankl Friedrich von Amerling Ein Lebensbild Hartleben Wien u a 1889 Digitalisat PDF 25 3 MB Theodor Frimmel von Traisenau Amerling Friedrich von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 45 Duncker amp Humblot Leipzig 1900 S 768 771 Margarete Braun Ronsdorf Amerling Friedrich von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 1 Duncker amp Humblot Berlin 1953 ISBN 3 428 00182 6 S 248 f Digitalisat Felix Czeike Hrsg Amerling Friedrich In Historisches Lexikon Wien Band 1 Kremayr amp Scheriau Wien 1992 ISBN 3 218 00543 4 S 83 Digitalisat Sabine Grabner Hrsg Friedrich von Amerling 1803 1887 Seemann Leipzig 2003 ISBN 3 363 00816 3 Ausstellungskatalog Osterreichische Galerie Belvedere Wien 26 Marz 22 Juni 2003 Mathias F Muller Friedrich von Amerling Das Portrat von Marie Primitive Freifrau von Kaiserstein In Unsere Heimat Zeitschrift fur Landeskunde von Niederosterreich 81 2 2010 S 116 119 Motylinska Monika Amerling Friedrich von in Savoy Benedicte und Nerlich France Hg Pariser Lehrjahre Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der franzosischen Hauptstadt Band 1 1793 1843 Berlin Boston 2013 S 2 4 Dorotheum Nachlass Friedrich von Amerling Stiftung fur die Genossenschaft der bildenden Kunstler Wiens Versteigerungskatalog der 263 Kunstauktion 3 6 Mai 1916 WienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich von Amerling Album mit Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Friedrich von Amerling im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Biografie von Friedrich von Amerling auf austrian paintings at Memento vom 19 Dezember 2013 im Internet Archive Literatur von und uber Friedrich von Amerling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Friedrich von Amerling in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Werke von Friedrich von Amerling in Digitales Belvedere Nachlass Friedrich von Amerling Versteigerung im Dorotheum am 6 Mai 1916 Digitalisierter Katalog Universitatsbibliothek Heidelberg Amerlingschlossl Originalfotografie im Bildarchiv der Osterreichischen Nationalbibliothek weitere Aufnahmen ebenda Schnellsuche Amerling Amerlinghaus im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Friedrich Amerling im Wien Geschichte Wiki der Stadt WienEinzelnachweise Bearbeiten a b Karl von Thaler Das 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