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Friedrich Slotty 19 Oktober 1881 in Brieg 23 Dezember 1963 in Jena war ein deutscher Indogermanist der als Professor fur Vergleichende Sprachwissenschaft in Prag 1925 1939 und Jena 1953 1963 wirkte Grab von Friedrich Slotty auf dem Nordfriedhof in Jena Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenFriedrich Slotty studierte Klassische Philologie und Vergleichende Sprachwissenschaft an den Universitaten zu Greifswald Breslau und Jena In Jena nahm er die Facher Klassische Archaologie und Alte Geschichte auf und lernte Sanskrit Zu seinen akademischen Lehrern zahlten die Philologen Georg Goetz und Rudolf Hirzel die Sprachwissenschaftler Carl Cappeller und Berthold Delbruck der Archaologe Ferdinand Noack und die Historiker Alexander Cartellieri und Heinrich Gelzer 1905 wurde Slotty mit einer lateinisch geschriebenen Dissertation uber den Gebrauch des poetischen Plurals bei Catull promoviert Nach der Reifeprufung 1907 ging er in den Schuldienst Nach dem Seminarjahr am Friedrich Gymnasium zu Frankfurt Oder absolvierte er das Probejahr am Wilhelm Gymnasium in Potsdam wo er 1909 als Oberlehrer angestellt wurde 1912 kehrte er an die Universitat Jena zuruck wo er sich 1914 fur Indogermanische Sprachwissenschaft habilitierte 1919 wurde er zum ausserordentlichen Professor ernannt In der Weimarer Republik trat Slotty in die Deutsche Demokratische Partei ein Er war lange Zeit Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Jena und trat auch offentlich fur die Demokratie ein Darin unterschied er sich deutlich von den meisten deutschen Hochschulprofessoren 1925 wechselte Slotty von Jena an die Deutsche Universitat Prag wo er als ausserordentlicher Professor fur Vergleichende Sprachwissenschaft wirkte Neben der Vergleichenden vertrat er auch die Allgemeine Sprachwissenschaft und hielt ausserdem Vorlesungen zur Etruskologie ab die sein Spezialgebiet war In Prag arbeitete Slotty mit deutschen und tschechoslowakischen Kollegen eng zusammen 1929 wurde er zum ordentlichen Professor befordert Gegen die Nationalsozialisten die in Deutschland immer mehr Macht gewannen trat er in Opposition und wandte sich mehrfach mit Warnungen vor dem Faschismus an die Offentlichkeit Noch im Herbst 1938 anlasslich der Annexion des Sudetenlandes hielt er im Rundfunk eine Rede gegen Hitler Nach der Annexion des restlichen Tschechiens im Marz 1939 erhielt Slotty ein Lehr und Publikationsverbot 1940 wurde ihm sein Professorentitel entzogen Da er keine Pension erhielt lebte er mit seiner Familie in bitterer Armut Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Slotty von der tschechoslowakischen Regierung unterstutzt und wieder in seinen Lehrstuhl eingesetzt 1947 erhielt er einen Ruf an seine Heimatuniversitat Jena auf den Lehrstuhl fur Indogermanische Sprachwissenschaft dem er allerdings erst 1953 folgen konnte nach dem Tod Stalins und Klement Gottwalds Da er schon im hohen Alter stand wurde er bereits nach einem Jahr emeritiert hielt aber als Emeritus noch einige Jahre lang Lehrveranstaltungen ab Er starb am 23 Dezember 1963 nach langerer Krankheit Werk BearbeitenSlotty beschaftigte sich mit weiten Bereichen der Indogermanistik Neben zahlreichen Abhandlungen uber Einzelprobleme verfasste er auch didaktisch methodische Ubersichtswerke uber Vulgarlatein und das Griechische die mehrfach nachgedruckt wurden Sein besonderer Forschungsschwerpunkt war die Etruskologie ein Gebiet das wegen seiner strukturellen Schwierigkeiten nur wenig behandelt wurde Er erschloss die damals weitgehend unbekannte etruskische Sprache mit grundlegenden Studien Sein Lebenswerk blieb jedoch unvollendet Schriften Auswahl BearbeitenDe numeri pluralis usu Catulliano Jena 1905 Dissertation Die kopulative Komposition im Lateinischen Potsdam 1911 Schulprogramm Der Gebrauch des Konjunktivs und Optativs in den griechischen Dialekten Gottingen 1915 erweiterte Habilitationsschrift Vulgarlateinisches Ubungsbuch Bonn 1918 Zweite durchgesehene Auflage Berlin 1960 Nachdruck Berlin 1967 Einfuhrung ins Griechische Fur Universitatskurse und zum Studium Erwachsener Auf sprachwissenschaftlicher Grundlage dargeboten Bonn 1922 Zweite durchgesehene Auflage Berlin 1938 Dritte Auflage Berlin 1952 Vierte Auflage Berlin 1957 Funfte Auflage 1964 Silbenpunktierung und Silbenbildung im Altetruskischen Heidelberg 1952 Beitrage zur Etruskologie 1 Literatur BearbeitenRichard Hauschild In memoriam Friedrich Slotty In Sozialistische Universitat Jena Band 7 Heft 1 Januar 1964 S 2 mit Bild Richard Hauschild Friedrich Slotty In Forschungen und Fortschritte Band 39 Heft 7 Juni 1964 Johann Schropfer Friedrich Slotty Ein Leben im Dienste der Sprachwissenschaft und der Humanitat In Forschungen und Fortschritte Band 31 1956 S 60 62Weblinks BearbeitenLiteratur von Friedrich Slotty im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Personalbogen von Friedrich Slotty in der Personalkartei der Gutachterstelle des BIL in der Archivdatenbank der Bibliothek fur Bildungsgeschichtliche Forschung BBF Normdaten Person GND 117633941 lobid OGND AKS LCCN no2008016133 VIAF 37284163 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Slotty FriedrichALTERNATIVNAMEN Slotty Friedrich KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher IndogermanistGEBURTSDATUM 19 Oktober 1881GEBURTSORT BriegSTERBEDATUM 23 Dezember 1963STERBEORT Jena Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Slotty amp oldid 221407608