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Friedrich Reinecke 1 auch Samuel Traugott Friedrich Reinecke 25 Februar 1837 in Berlin 11 August 1904 in Hannover war ein deutscher Fotograf 2 Photogr Institut F Reinecke Revers einer Carte de Visite mit Hinweisen auf Auszeichnungen und der Adressangabe Neuer Weg 3 gedruckt von der lithographischen Anstalt von Julius Knoevenagel Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 2 Auszeichnungen 3 Weitere Werke Auswahl 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Samuel Traugott Friedrich Reinecke wurde 1837 geboren als Sohn des Berliner Kaufmannes und Inhabers einer seinerzeit in der Leipziger Strasse 104 in Berlin ansassigen Capwein Grosshandlung Johann Samuel Gottlieb Carl Reinecke Seine Mutter war Wilhelmine Beyerhaus Gut vier Wochen nach seiner Geburt wurde Reinecke am 26 Marz 1837 in Berlin getauft 2 Ebenfalls in der preussischen Hauptstadt heiratete er in der Invalidenkirche seine Ehefrau Marie Elisabeth Friederike Ida 14 August 1840 in Berlin getauft 17 September 1840 in der Berliner Invalidenkirche 4 Februar 1912 in Hannover In Hannover wurde das Paar Eltern mehrerer Kinder darunter Wilhelmine Friederike Louise Elisabeth Helene 8 August 1861 in Hannover getauft am 25 September 1861 in der Gartenkirche verheiratet am 28 Februar 1889 mit dem aus der seinerzeit in Westpreussen gelegenen Stadt Neustadt stammenden Drogeriebesitzer Hugo Ilgner 30 April 1935 gestorben im Heilig Geist Stift Ihr gemeinsamer Sohn Fritz Reinecke 20 Mai 1943 in Hannover wurde Offizier zur See 2 Ernst Karl Friedrich Reinecke 20 April 1864 in Hannover Kaufmann und ab 1897 Inhaber der Gummiwaren Firma Ernst Reinecke der bis 1904 unter der Adresse Neuer Weg 3 in Hannover wohnte 2 Im Todesjahr Reineckes 2 fand sich im hannoverschen Adressbuch fur das Jahr 1904 neben der Adressangabe Neuerweg 3 fur den Fotografen auch der unter derselben Adresse firmierende und im Handelsregister beim Amtsgericht Hannover eingetragene Kaufmann und Inhaber der gleichnamigen Firma Ernst Reinecke 1 Dieser soll 1904 aus dem Gebaude fortgezogen sein 2 Das Adressbuch Hannover fur das darauf folgende Jahr 1905 verzeichnet in dem Gebaude an der Ecke zur damaligen Friedrichstrasse am Verbindungsweg zur Leinstrasse lediglich die Fotografen Witwe die das Haupthaus unter der Nummer 3 uber beide Stockwerke bewohnte sowie die unter der Hausnummer 3a wohnende Witwe Ilgner 3 Werdegang Bearbeiten nbsp Frau in Tracht mit Baby im Taufkleid in Bad Pyrmont kolorierte Carte de Visite um 1878 nbsp Zeitgenossische Atelieraufnahme Reineckes einer alteren Dame in der Mode der 1870er JahreDie Familie von Friedrich Reinecke hatte sich bereits Anfang der 1860er Jahre in der Residenzstadt des Konigreichs Hannover niedergelassen 1 In dem auf das Jahr der Taufe seiner Tochter Helene 2 folgenden Jahr verzeichnete das Adressbuch der koniglichen Haupt und Residenzstadt Hannover fur das Jahr 1862 erstmals den Haushaltsvorstand und die gleichlautende Anschrift seines Unternehmens als photogr Institut unter der Adresse Neuerweg 2a Er war damit unmittelbarer Nachbar 4 5 des ersten niedergelassenen Fotografen in der Geschichte der Stadt Hannover Friedrich Wunder der im Haus Billet No 3 am Neuen Weg sein eigenes fotografisches Atelier errichtet hatte und mit der aufkommenden Carte de Visite Fotografie seinen Wohlstand vergrossern konnte 6 Ebenfalls aus dem Jahr 1861 6 dem Jahr der Niederlassung Friedrich Reineckes am Neuen Weg 5 datieren mit den Dokumentarfotografien von der Einweihung des Ernst August Denkmals einige der altesten bekannten Aussenfotografien die Stadtansichten Eine Sichtung aller bekannten Fotografien mit Hannover Motiven des 19 Jahrhunderts durch den Fotografie Historiker Ludwig Hoerner erbrachte dass insbesondere Friedrich Reinecke und unter den Mitbewerbern vor allem Georg Alpers als starke Konkurrenten gegenuber Friedrich Wunder agierten 6 Am 25 April 1862 wurde Friedrich Reinecke neuer Eigentumer des Grundstuckes Neuer Weg 3 2 Ab den 1860er Jahren nahm Reinecke an verschiedenen Ausstellungen teil und wurde hierfur mit verschiedenen Medaillen geehrt 7 Fur seine auf der Weltausstellung 1873 in Wien gezeigten Architekturfotografien 8 insbesondere seine Interieurs fanden im Amtlichen Bericht 1874 Erwahnung 9 wurde er mit der Verdienstmedaille ausgezeichnet 8 Auf der 1878 in Hannover veranstalteten Allgemeinen Gewerbeausstellung der nunmehr preussischen Provinz Hannover trat Reinecke als offizieller Fotograf auf und war auch mit einem eigenen Atelier auf dem Ausstellungsgelande vertreten Da das Ansehen der Fotografie insbesondere auch mangels einer standespolitischen Vertretung der Berufsgruppe 10 die Fotografische Gesellschaft zu Hannover von 1903 wurde ja erst ein Viertel Jahrhundert spater gegrundet 11 wurden den ausstellenden Fotografen trotz deren Vorabzahlungen und rechtzeitigen Eintreffens erst nach einer Wartezeit vor Ort ubriggebliebene Platze zugewiesen Reinecke machte seinen Arger daruber durch seinen Bericht in der im Folgejahr in Weimar erschienenen Deutschen Photographen Zeitung Luft 10 Ebenfalls 1879 empfahl er sich mit einer Anzeige im Hannoverschen Wochenblatt fur Handel und Gewerbe insbesondere zur Ablichtung von Mobeln Einrichtungsgegenstanden und Zimmer Einrichtungen im gotischen Stil 12 Um 1878 datiert etwa eine Aufnahme Reineckes zur Geschichte der Strassenbahn Hannovers die den seinerzeit noch beschaulichen Aegidientorplatz mit zwei doppelstockigen Pferdebahnen zeigt und zur Illustration in dem von Klaus Mlynek und Waldemar R Rohrbein herausgegebenen mehrbandigen Standardwerk Geschichte der Stadt Hannover diente 13 nbsp Inneres der neuen Synagoge zu Hannover Holzstich um 1890 nach Reineckes Fotovorlage in einer Zeitschrift nbsp Das Foto zum StichEnde der 1880er Jahre wirkte der hannoversche Fotograf F Reinecke in Bad Pyrmont wo er beispielsweise vor 1887 die mit funf Frauen belebte Helenenquelle als arrangierte Fotografie der seinerzeit noch durch kunstlich geschaffene Felswande gerahmten und von einer Grotte als Mittelpunkt eingefassten Quelle dokumentierte wenngleich das gestellte Foto durch die teilnehmenden Personen aufgehubscht wurde 14 Ab 1897 fertigte Friedrich Reinecke wohl versehentlich nach der Hannoverschen Fahnenfabrik als der vortreffliche alte Franz Reinecke bezeichnet mittels den von den stadtischen Kollegien aus dem Kunstfonds bewilligten ansehnlichen Mitteln und in geradezu freundschaftlicher Hingebung fur den Prahistoriker und Museumsdirektor Carl Schuchhardt ungezahlte Fotografien fur Schuchardts Werk Die hannoverschen Bildhauer der Renaissance Zur Dokumentation lichtete Reinecke die in Stein gemeisselten Objekte teilweise in fruhester Morgenstunde ab um das Relief in der richtigen schragen Beleuchtung zu bekommen 15 Auszeichnungen BearbeitenLaut einem wohl aus den 1880er Jahren stammenden Revers einer Carte de Visite CDV Reineckes hatte der Fotograf an verschiedenen Ausstellungen teilgenommen bei denen er fur seine Arbeiten mit Medaillen ausgezeichnet wurde 1868 Hamburg 1869 Groningen 1869 Wittenberg 7 1873 Wien Weltausstellung Verdienstmedaille fur Architekturaufnahmen 8 Weitere Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Um 1865 im Auftrag von Konig Georg V Vier Lichtbilder von Schloss Marienburg aus der Provenienz der Welfen mit Bleistift handschriftlich bezeichnet von aus Gmunden Nachlass von Ernst August von CumberlandUnter anderem im Historischen Museum Hannover finden sich Foto Abzuge Reineckes die als Faksimile durch den Archiv Verlag vieltausendfach reproduziert und unter dem Oberbegriff Das Stadtbild Hannover mittels der von Franz Rudolf Zankl herausgegebenen Loseblatt Sammlung Hannover Archiv publiziert und kommentiert wurden In dem Werk finden sich die mit einem fuhrenden S S tadtbild fortlaufend nummerierten Blatter um 1870 Die Polytechnische Schule an der Georgstrasse S 81 um 1875 Wohnhausgruppe Akazienstrasse S 98 um 1877 Ecke Konigstrasse Am Neuen Hause S 3 um 1878 Der Aegidientorplatz vor 100 Jahren S 23 um 1880 Blick durch die Marktstrasse nach Suden S 88 1886 Marktplatz Ecke Schmiedestrasse S 22 1900 Blick von Suden durch die Kobelingerstrasse zur Marktkirche S 7 auch als S 52 mit anderem Text 1901 Die Potthofstrasse S 34 1902 Aegidienkirchhof Ecke Marktstrasse S 31 16 Blick durch die Schuhstrasse 17 Abdrucke von Reineckes Arbeiten finden sich beispielsweise unter dem Titel Beginenturm in dem 1910 vom Hofbuchhandler Adolf Kiepert verlegten und 1984 als Nachdruck vom Verein zur Forderung des Fremdenverkehrs beziehungsweise des Amtes fur Verkehrsforderung herausgegebenen Buch Hannover in Wort und Bild 18 Anfang des 21 Jahrhunderts erwarb das Museum im Schloss Pyrmont mehrere fruhe Pyrmonter Aufnahmen aus der Zeit von etwa 1880 bis 1885 darunter eine Fotografie Reineckes von der Helenenquelle 14 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Reinecke photographer Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c Vergleiche das Adressbuch Stadt und Geschaftshandbuch der Koniglichen Residenzstadt Hannover und der Stadt Linden ABH von 1904 Abteilung I Alphabetisches Verzeichniss der Einwohner und Handelsfirmen S 1052 als Digitalisat der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek Niedersachsische Landesbibliothek a b c d e f g h Deutsches Geschlechterbuch Bd 192 1986 S 266 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Vergleiche das ABH fur 1905 Abteilung 1 Strassen und Hauserverzeichnis S 414 Digitalisat Vergleiche das ABH fur 1861 I Abteilung Adress und Wohnungsanzeiger Alphabetisches Verzeichnis der Einwohner S 243 Digitalisat a b ABH fur 1862 Abteilung I S 252 Digitalisat a b c Ludwig Hoerner Friedrich Karl Wunder 1815 1893 Hannovers erster Photograph In Hannoversche Geschichtsblatter Neue Folge Band 39 1985 Heft 2 4 S 261 295 hier v a S 271ff a b Vergleiche das Revers einer CDV Reineckes aus der lithographischen Anstalt von Julius Knoevenagel a b c Hermann Vogel Hrsg Liste der auf der Wiener Weltausstellung fur Deutschland verliehenen Auszeichnungen in ders Photographische Mitteilungen Zeitschrift des Vereins zur Forderung der Fotografie Jahrgang 10 Berlin Verlag von Robert Oppenheim 1874 S 125 128 hier S 126 Digitalisat uber Google Bucher Die Architekturfotografie In Amtlicher Bericht uber die Wiener Weltaussetellung im Jahre 1873 erstattet von der Centralkommission des Deutschen Reiches fur die Wiener Weltausstellung Bd 1 Braunschweig Druck und Verlag von Friedrich Vieweg und Sohn 1874 S 741f hier S 742 Digitalisat uber Google Bucher a b Ludwig Hoerner Der Photographische Verein zu Hanover 1888 bis 1903 in ders Photographie und Photographen in Hannover und Hildesheim Festschrift zum 150jahrigen Geburtstag der Photographie hrsg von den Photographen Innungen Hannover und Hildesheim hergestellt im Berufsforderungswerk Bad Pyrmont in den Ausbildungsberufen Schriftsatz Reprofotografie Druckformherstellung Flachdruck und Buchbinder im Rahmen der Umschulung 1989 OCLC 231858202 S 11 27 hier v a S 12 Ludwig Hoerner Fotografische Gesellschaft zu Hannover von 1903 In Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Hrsg u a Stadtlexikon Hannover Von den Anfangen bis in die Gegenwart Schlutersche Hannover 2009 ISBN 978 3 89993 662 9 S 186 Friedrich Reinecke Photographien in Ferdinand Jugler Red Hannoversches Wochenblatt fur Handel und Gewerbe Organ des Gewerbe Vereins fur Hannover und der Hannoverschen Handelskammern Jahrgang 1869 Hannover Hofbuchdruckerei Gebruder Janecke 1870 Sp 179 180 Digitalisat uber Google Bucher Klaus Mlynek Waldemar R Rohrbein Geschichte der Stadt Hannoer Bd 2 Vom Beginn des 19 Jahrhunderts bis in die Gegenwart Hannover Schlutersche Verlagsgesellschaft 1994 ISBN 3 87706 364 0 S 371 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b Dieter Alfter Die Helenenquelle in Bad Pyrmont Von der Grotte zum Brunnentempel Eine Furstin gab ihr den Namen Artikel auf der Seite der Tageszeitung Dewezet vom 11 August 2014 zuletzt abgerufen am 7 Januar 2019 Carl Schuchhard Die Feststellung der Meister in ders Die hannoverschen Bildhauer der Renaissance Mit 50 Lichtdrucktafeln und vielen Textabbildungen Hahnsche Buchhandlung Hannover 1909 S 5 8 hier v a S 5 Digitalisat uber archive org Zu den Einzelangaben vergleiche das Inhaltsverzeichnis vom Hannover Archiv Vergleiche die Angaben im Gemeinsamen Verbundkatalog GVK Hannover in Wort und Bild hrsg vom Verein zur Forderung des Fremdenverkehrs in Hannover 286 Illustrationen nach Original Gemalden und Original Zeichnungen von Dieckmann Fiermann Hammel Hildebrand Jordan Ramberg Schaper Stocke und Ullbrich sowie nach photographischen Original Aufnahmen Hannover Verlag von Adolf Kiepert Hofbuchhandler 1910 Nachdruck 4 Auflage Hannover Schluter 1990 ISBN 978 3 87706 321 7 passimNormdaten Person GND 1233302221 lobid OGND AKS VIAF 5025162118008102320002 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reinecke FriedrichALTERNATIVNAMEN Reinecke Samuel Traugott FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher FotografGEBURTSDATUM 25 Februar 1837GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 11 August 1904STERBEORT Hannover 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