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Friedrich Ludwig von Munchhausen 11 August 1758 auf Gut Hainspitz bei Altenburg 14 September 1827 in Braunschweig war ein deutscher Jurist und wahrend der sogenannten Braunschweiger Franzosenzeit von 1809 bis 1813 zweiter und letzter Maire der Stadt Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehen und Erbe 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Von 1807 bis 1813 war Braunschweig Hauptstadt des franzosischen Departement de l Ocker als Teil des Konigreiches Westphalen Der evangelisch lutherische Friedrich Ludwig von Munchhausen wurde als Sohn des Braunschweigischen Geheimrats sowie Hof und Zeremonienmeisters Albrecht Edmond Georg von Munchhausen 1729 1796 und dessen Ehefrau Gertrude Melusine von Adelebsen 1733 1798 geboren Munchhausen lebte zunachst auf dem elterlichen Gut zu dem auch Vahlberg und Oldendorf gehorten In Vahlberg war er Hofrichter und Justizprasident Wahrend der Franzosenzeit 1807 1813 war Munchhausen politisch aktiv als Mitglied des Wahlmannerkollegiums des franzosischen Departements der Oker sowie als Wahlzeuge bei dessen Sitzungen im April 1808 Daruber hinaus war er als Grundeigentumer Mitglied des Departementrats sowie von 1808 bis 1813 der Reichsstande des Konigreichs Westphalen Nachdem der erste Maire Braunschweigs Wilhelm Albrecht Christian von Mahrenholtz nach nur sieben Monaten im Amt am 18 Dezember 1808 uberraschend gestorben war wurde Munchhausen am 31 Januar 1809 zu seinem Nachfolger ernannt Fortan war er bis zum Ende der Franzosenherrschaft auf deutschem Boden Ende 1813 fur die Geschicke der Stadt Braunschweig und des Oker Departments dessen Hauptstadt sie war verantwortlich Es war nicht immer einfach die widerstreitenden Interessen der Braunschweiger mit denen des franzosischen Konigs Jerome Bonaparte dem in Kassel residierenden jungsten Bruder Napoleons in Einklang zu bringen Bereits im Sommer 1809 kam es nur drei Kilometer vom Stadtkern beim nahe gelegenen Dorf Olper heute ein Stadtteil Braunschweigs zwischen den franzosischen Besatzern und den Braunschweigern zu einem dramatischen Ereignis dem Gefecht bei Olper Der von den Franzosen abgesetzte und vertriebene Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig Wolfenbuttel genannt der Schwarze Herzog erschien von Halberstadt kommend wo sein Freikorps die Schwarze Schar am 29 Juli die Stadt von der franzosischen Besatzung befreit hatte in Braunschweig und verlangte Quartier Waffen und Verpflegung Munchhausen gelang es den Schwarzen Herzog zum schnellen Abzug aus der Stadt zu bewegen bevor der Konig in Kassel mit Strafmassnahmen gegen die Stadt und das Departement reagieren konnte Am 1 August kam es zum Gefecht bei Olper mit westphalischen Truppen das fur das Freikorps siegreich verlief Die Schwarze Schar zog anschliessend weiter gen Norden Die Geschehnisse im Sommer 1809 wirkten sich auf Munchhausens Amtsfuhrung nicht nachteilig aus im Gegenteil Munchhausen wurde am 5 Februar 1810 zum Ritter 1 Klasse des Ordens der Westphalischen Krone ernannt Im Jahr darauf erhielt die Stadt zudem das unweit gelegene Schloss Salzdahlum zum Geschenk Nach dem Niedergang der Franzosenherrschaft in Deutschland in der Folge der von diesen verlorenen Volkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 wurde Munchhausen von Major Johann Elias Olfermann dem Statthalter des Schwarzen Herzogs im Amt bestatigt und fuhrte seine Geschafte bis zu dessen Ruckkehr weiter Nachdem der Braunschweigische Herzog am 22 Dezember 1813 wieder nach Braunschweig zuruckgekehrt war wurde Munchhausen als Oberkammerherr und Hofmarschall in Dienst gestellt 1815 schliesslich machte er sich um die Ruckfuhrung der von den Franzosen nach Paris verbrachten Kunstschatze der Stadt darunter der Braunschweiger Lowe verdient Weitere Ehrungen die Munchhausen zuteilwurden waren die eines Ritters des Johanniterordens sowie 1819 die Ernennung zum Kommandeur des Guelphen Ordens Ehen und Erbe BearbeitenMunchhausen war drei Mal verheiratet In erster Ehe heiratete er 1791 Caroline Lydia Dewar 1768 1800 in Braunschweig in 2 Ehe 1801 Caroline Auguste von Preen 1806 im Braunschweiger Dom und in dritter Ehe 1808 Sophie Marie Charlotte von Praun 1784 1863 die nach seinem Tod 1832 mit Hilmar Ludwig Wilhelm Graf von Oberg 25 April 1776 26 Oktober 1861 den letzten Grafen Oberg ehelichte 1 Da alle Ehen Munchhausens kinderlos geblieben waren adoptierte er Ludwig Karl Heino von Munchhausen 15 November 1802 4 Februar 1879 Sohn seines Bruders Karl Ludwig August Heino von Munchhausen der schliesslich sein Erbe wurde Bestattet wurde Ludwig Friedrich Freiherr von Munchhausen am 18 September 1827 im Erbbegrabnis zu Vahlbeck Literatur BearbeitenJochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 274 Heidi Mehrkens Ludwig Friedrich Freiherr von Munchhausen In Henning Steinfuhrer Claudia Bohler Hrsg Die Braunschweiger Burgermeister Von der Entstehung des Amtes im spaten Mittelalter bis ins 20 Jahrhundert oeding print GmbH Braunschweig 2013 ISBN 978 3 941737 68 6 S 329 332 Weblinks BearbeitenMunchhausen Ludwig Friedrich von Hessische Biografie Stand 22 Marz 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Albrecht Friedrich v Munchhausen Geschlechts Historie des Hauses derer von Munchhausen von 1740 bis auf die neueste Zeit eine Fortsetzung der von G S Treuer im Jahre 1740 hrsg Geschlechtshistorie des Hauses Hahn Hannover 1872 S 21 Maires Stadt bzw Magistratsdirektoren in der Funktion eines Burgermeisters und Oberburgermeister der Stadt Braunschweig Maires 1807 1813 Wilhelm Albrecht Christian von Mahrenholtz 1807 1808 Friedrich Ludwig von Munchhausen 1809 1813 Stadt bzw Magistratsdirektoren in der Funktion eines Burgermeisters 1813 1848 Johann Heinrich Wilmerding 1813 1825 Wilhelm Bode 1825 1848 Oberburgermeister seit 1848 Heinrich Caspari 1848 1879 Wilhelm Pockels 1879 1904 Hugo Retemeyer 1904 1925 Paul Trautmann 1925 1929 Ernst Bohme 1929 1933 Wilhelm Hesse 1933 1943 45 Hans Joachim Mertens 1943 1945 m d W d G b Erich Bockler 1945 Ernst Bohme 1945 1948 Otto Bennemann 1948 1952 Kurd Semler 1952 1954 Otto Bennemann 1954 1959 Martha Fuchs 1959 1964 Bernhard Liess 1964 1972 Walter Kloditz 1972 1974 Gunter Jaenicke 1974 1976 Gerhard Glogowski 1976 1981 Hartmut Scupin 1981 1986 Gerhard Glogowski 1986 1990 Werner Steffens 1990 2001 Gert Hoffmann 2001 2014 Ulrich Markurth 2014 2021 Thorsten Kornblum seit 2021 Normdaten Person GND 1192393805 lobid OGND AKS VIAF 5593156565699223500003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Munchhausen Friedrich Ludwig vonKURZBESCHREIBUNG Maire von BraunschweigGEBURTSDATUM 11 August 1758GEBURTSORT Gut Hainspitz bei AltenburgSTERBEDATUM 14 September 1827STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Ludwig von Munchhausen amp oldid 232220423