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Friedrich Eduard Kentmann 26 Januar 1878 in Kusal estnisch Kuusalu 15 September 1953 in Hamburg war ein deutsch baltischer evangelisch lutherischer Geistlicher Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus war er Landessuperintendent in Gustrow Friedrich Kentmann als Student in Dorpat Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFriedrich Kentmann entstammte einer deutsch baltischen Pastorendynastie und war ein Sohn von Woldemar Friedrich Kentmann 1833 1901 1 Pastor in Kusal und Propst von Ost Harrien und seiner Frau Amalie geb Grobmann Der Generalsuperintendent Wilhelm Kentmann 1861 1938 2 war sein altester Bruder Er besuchte die Ritter und Domschule zu Reval sowie das private Gymnasium von Dr Wiedemann in Sankt Petersburg 3 Von 1898 bis 1904 studierte er Evangelische Theologie an der Universitat Dorpat Hier wurde er wie zuvor schon sein Vater und sein Bruder Mitglied der Baltischen Corporation Estonia Dorpat 4 1905 wurde er in Reval zum Pastor ordiniert seine erste Anstellung erhielt er hier als Adjunkt an der Johanniskirche Ab 1908 leitete er als Inspektor die privaten Vorschulklassen fur die Domschule die auch unter seinem Namen als Kentmannsche Vorbereitungsschule bekannt war Von 1911 bis 1918 unterrichtete er Religion und Latein an der Domschule zugleich war er 1915 16 Pfarrverweser in Reval Wahrend der deutschen Besetzung 1918 ernannte ihn das deutsche Generalkommando 68 zum Stadtschulrat 5 In Folge der Ereignisse am Ende des Ersten Weltkriegs und den Estnischen Freiheitskrieg emigrierte er Anfang 1919 nach Deutschland und wurde Pastor in Rustringen 1923 wechselte er in den Dienst der Evangelisch Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs und kam an die Heiligen Geist Kirche Rostock 1933 schloss er sich den Deutschen Christen und der NSDAP an Im September 1933 denunzierte er den Rostocker Professor fur Praktische Theologie Helmuth Schreiner was zu dessen vorubergehender Suspendierung fuhrte 6 Im Oktober ubernahm er kommissarisch das Amt des Rostocker Landessuperintendenten anstelle des abgesetzten Friedrich Voss 1859 1954 7 Zum 1 Juni 1934 ernannte ihn der Landeskirchenfuhrer Walther Schultz an Stelle des nach Molln Mecklenburg zwangsversetzten Johannes Schwartzkopff zum Domprediger am Gustrower Dom Gleichzeitig sollte er Nachfolger des zwangsweise in den Ruhestand versetzten Gustrower Landessuperintendenten Walter Kittel 1870 1936 werden Dieser weigerte sich jedoch seine Versetzung in den Ruhestand anzuerkennen und so konnte Kentmanns Ernennung erst mit dem Tod Kittels am 22 Juli 1936 wirksam werden Zusatzlich war er ab 1935 Mitglied der landeskirchlichen Prufungskommission Kentmann nahm die Landessuperintendentur gewaltsam in Besitz die Pastoren die der Bekennenden Kirche angehorten weigerten sich mit ihm zusammenzuarbeiten 8 Kentmann gab 1937 den Auftrag zur Entfernung des Ehrenmals Der Schwebende von Ernst Barlach aus dem Dom Ende 1941 wurde er auf einer Liste Neuer Mitarbeiter des deutschchristlichen Eisenacher Instituts zur Erforschung und Beseitigung des judischen Einflusses auf das deutsche kirchliche Leben aufgefuhrt 9 Nach dem Ende von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg 1945 wurde er seines Amtes als Landessuperintendent enthoben und vom pfarramtlichen Dienst suspendiert Sein Nachfolger als Landessuperintendent wurde mit Wirkung vom 1 Oktober 1945 10 der Gustrower BK Pastor Sibrand Siegert 1890 1954 11 1950 erfolgte die Entlassung Kentmanns aus dem Dienst der mecklenburgischen Landeskirche Seit 1905 war er verheiratet mit Ellen geb von Striedter Werke BearbeitenEin Jahrgang Morgenandachten fur Kinder Reval 1908 Vom Heiland Biblische Geschichten fur Kinder Reval Verein Lutherischer Pastore Estlands 1912Literatur BearbeitenErik Amburger Die Pastoren des Konsistorialbezirks Estland 1885 1919 Koln Bohlau 1988 ISBN 9783412011888 S 57f Verantwortung fur die Kirche Stenographische Aufzeichnungen und Mitschriften von Landesbischof Hans Meiser Bd 2 1935 37 Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht 1993 ISBN 3 525 55755 8 S 668Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Friedrich Kentmann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Friedrich Kentmann in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Woldemar Friedrich Kentmann In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Baltische Historische Kommission Hrsg Eintrag zu Wilhelm Eugen Leonhard Kentmann In BBLD Baltisches biografisches Lexikon digital Paul Blosfeld Hrsg Geschichte der Domschule zu Reval 1906 1922 Reval und Leipzig 1923 Digitalisat S 25 Album Estonorum Tallinn 1939 Paul Blosfeld Hrsg Geschichte der Domschule zu Reval 1906 1922 Reval und Leipzig 1923 Digitalisat S 25 Michael Buddrus Sigrid Fritzlar Die Professoren der Universitat Rostock im Dritten Reich Ein biographisches Lexikon Texte und Materialien zur Zeitgeschichte 16 Berlin de Gruyter 2007 ISBN 9783110957303 S 364 Niklot Beste Der Kirchenkampf in Mecklenburg von 1933 bis 1945 Geschichte Dokumente Erinnerungen Berlin Evangelische Verlagsanstalt Gottingen Vandenhoeck amp Ruprecht Lizenzausgabe Arbeiten zur Geschichte des Kirchenkampfes Erganzungsreihe 9 1975 ISBN 3 525 55533 4 S 60 Verantwortung fur die Kirche Lit S 574 Neue Mitarbeiter in Verbandsmitteilungen Nr 5 6 15 Dezember 1941 S 133 Kirchliches Amtsblatt fur Mecklenburg 1946 S 4 Digitalisat Zu Siegert siehe Haus der Kirche Sibrand Siegert abgerufen am 12 August 2017Normdaten Person GND 1217973109 lobid OGND AKS VIAF 3557160122844540630004 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kentmann FriedrichALTERNATIVNAMEN Kentmann Friedrich Eduard vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsch baltischer evangelisch lutherischer GeistlicherGEBURTSDATUM 26 Januar 1878GEBURTSORT Kusal estnisch KuusaluSTERBEDATUM 15 September 1953STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Kentmann amp oldid 234965042