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Die Freibeuter von Dunkirchen niederlandisch Duinkerker kapers franzosisch corsaires dunkerquois sind im 16 Jahrhundert auf Beschluss des Stadtrats von Dunkirchen heute Dunkerque gegrundet worden um die eigenen Fischer zu schutzen denn aufgrund der langen Kriege die Kaiser Karl V mit Frankreich fuhrte wurden die Schiffe aus Dunkirchen regelmassig von franzosischen Freibeutern angegriffen Sie traten besonders unter Karls Sohn Konig Philipp II Spanien und der weiteren spanischen Herrschaft in Erscheinung Sie waren eine private Kriegsmarine fur Spanien und schliesslich fur Frankreich Sie kaperten hauptsachlich Schiffe aus den Vereinigten Niederlanden und England und profitierten von einem idealen Standort fur ihre Aktivitaten denn die Gewasser vor Dunkirchen waren mit ihren versteinerten Sandbanken eine naturliche Falle auf der wichtigen Handelsroute durch die Strasse von Dover Sie operierten hauptsachlich im Armelkanal und auf der Nordsee aber gelegentlich auch auf der Ostsee oder an der Kuste der Berberei Dagegen waren sie bei den Filibustern in der Karibik nicht sehr prasent da sich diese zunachst gegen Spanien richteten Das sollte sich erst andern als Dunkirchen franzosisch wurde Wahrend des Achtzigjahrigen Krieges des Hollandischen Krieges des Pfalzischen Erbfolgekrieges und des Spanischen Erbfolgekrieges unterstanden sie der Admiralitat von Dunkirchen und operierten somit von Dunkirchen Ostende oder Nieuwpoort aus 1 Die Stadt gehorte in dieser Periode meistens zu Flandern in den Spanischen Niederlanden Ihre Beziehungen zu den unabhangigen Vereinigten Niederlanden waren ambivalent sie bestanden sowohl aus Nahe als auch Feindseligkeit Ihre Tatigkeit endete 1713 mit der im Vertrag von Utrecht vorgesehenen Entmilitarisierung des Hafens von Dunkirchen Lugnerturm in Dunkirchen Inhaltsverzeichnis 1 Piraten Kaperer Freibeuter Korsaren Flibustiere Bukaniere 2 Von Legenden umrankt die Periode der Strandrauber 3 Die Dunkirchener unter spanischem Kaperbrief 3 1 Der historische Kontext 3 2 Der Achtzigjahrige Krieg bis zum Zwolfjahrigen Waffenstillstand 3 3 Gegenseitige Behandlung von Gefangenen 3 4 Nach dem Zwolfjahrigen Waffenstillstand 3 5 Seeschlacht bei den Downs 4 Gegenseitige Einflusse auf den Schiffbau 5 In franzosischem Dienst 6 Bekannte Freibeuter 7 Literatur 8 EinzelnachweisePiraten Kaperer Freibeuter Korsaren Flibustiere Bukaniere BearbeitenSeerauber werden auch Piraten genannt Manchmal wurden private Reeder von Stadten oder Staaten die nicht in der Lage waren ihre Schiffe ausreichend zu schutzen mit einer Lizenz zur Kaperei ausgestattet d h die Schiffe ihrer Feinde durften unter bestimmten Bedingungen geplundert werden Die Seeleute dieser Schiffe wurden Kaperer Kaperfahrer Freibeuter oder im franzosischen Kontext auch Korsaren genannt Auf der Ile de la Tortue weit weg von der Europaischen Gerichtsbarkeit entstand eine Zwischenform zwischen gewohnlicher Piraterie und Kaperei die Buccaneers in englischen Diensten und Flibustiers in franzosischen Diensten Von Legenden umrankt die Periode der Strandrauber Bearbeiten nbsp Seekarte der Gegend vor Dunkirchen mit Sandbanken und Tiefenangaben1640 Kartographen Blaeu AmsterdamAn der engsten Stelle der Nordsee gelegen an einem unumganglichen Punkt fur reich beladene englische und niederlandische Schiffe war Dunkirchen aufgrund seiner Lage fur Seerauberei pradestiniert Ausserdem war es eine naturliche Falle Man kann dort nur uber sehr genau zu beachtende Fahrrinnen einfahren heute durch Bojen gekennzeichnet sonst stosst man auf gewaltige fossile Sandbanke die mit der Zeit versteinert sind und ein Schiff zerstoren konnen Es heisst dass Dunkirchen im Mittelalter eine Stadt der Strandrauber war Der Turm de Leughenaer Flamisch fur der Lugner soll ein Feuer getragen haben das die Schiffe in ihren Untergang zog 2 Diese Geschichte ist durchaus glaubwurdig denn diese Form der aktiven Strandrauberei war im Mittelalter weit verbreitet Wenn es moglich ist ein Schiff in eine Falle zu locken ist das weniger riskant und nicht unmoralischer oder moralischer als es zu entern Aufgrund seiner Lage ist Dunkirchen nun mal eine Falle Die Dunkirchener unter spanischem Kaperbrief BearbeitenDer historische Kontext Bearbeiten Am Ende des Mittelalters gehorte Dunkirchen zu den Burgundischen Niederlanden die im 16 Jahrhundert die Spanischen Niederlanden wurden Mitte des 16 Jahrhunderts kamen die Niederlande in Aufstand gegen Philipp II Spanien Das war der Anfang des Achtzigjahrigen Krieges 1568 1648 gegen die Herrschaft der spanischen Habsburger Diese Zeit fuhrte zu einer Trennung des Landes Der nordliche Teil erreichte in diesem Krieg seine Unabhangigkeit unter dem Namen Republik der Vereinigten Niederlande aus denen die modernen Niederlande hervorgingen Der Suden des Landes also auch die niederlandischsprachige Grafschaft Flandern einschliesslich Dunkirchen wurden wieder an Spanien und die Romisch katholische Kirche gebunden Nach dem Aussterben der Spanischen Habsburger und dem Spanischen Erbfolgekrieg wurden die sudlichen Niederlande Osterreichisch nbsp 1583 Eroberungen durch den Herzog von Parma in den Sudlichen NiederlandenDer Achtzigjahrige Krieg bis zum Zwolfjahrigen Waffenstillstand Bearbeiten Wahrend des Aufstandes gelang es den Niederlandern schliesslich fast alle Hafen zu befreien auch die flamischen darunter 1577 Dunkirchen Die spanische Flotte konnte dadurch zunachst nur von Gravelines damals Grevelingen aus operieren doch nachdem der Herzog von Parma Alessandro Farnese 1545 1592 Dunkirchen 1583 im Auftrag des Konigs zuruckerobert hatte wurde die Flotte 1585 dorthin verlegt Dunkirchen wurde damit der wichtigste spanische Marinestutzpunkt in den Niederlanden Ursprunglich bestand diese Flotte aus regularen Kriegsschiffen den sogenannten Konigsschiffen aber diese wurden bald von privaten Reedern erganzt die vom Hohen Admiralitatsrat in Brussel mit einem Kaperbrief ausgestattet wurden Fur eine solche Lizenz mussten sie 10 der Beute als Steuer bezahlen und 35 an die Armen zu Gunsten des eigenen Seelenheils spenden Die ersten Kaperbriefe wurden am 4 Februar 1585 ausgestellt 3 Schon nach wenigen Jahren standen funfundzwanzig Dunkirchener Freibeuterschiffe zur Verfugung Sie fuhrten einundfunfzig Jahre lang vom Zwolfjahrigen Waffenstand unterbrochen einen Seekrieg gegen die Nord Niederlander 4 Im Jahr 1600 wurde die Armee der Republik unter Statthalter Moritz von Oranien nach Dunkirchen geschickt aber der Statthalter beschloss die Stadt trotz eines Sieges in der Schlacht von Nieuwpoort am 2 Juli 1600 nicht einzunehmen Er war bereits von den Generalstaaten gegen seinen Willen zu weit weggeschickt worden und befurchtete abgeschnitten zu werden 5 Die Generalstaaten waren die Generalversammlung der Staaten d h der Standevertretungen der einzelnen Provinzen Sie waren somit eine Art Parlament Gegenseitige Behandlung von Gefangenen Bearbeiten Die Beziehungen zwischen den Dunkirchenern und den Staat schen wie die Leute der Republik der Generalstaaten im Norden genannt wurden waren ambivalent Viele Seeleute aus Dunkirchen hatten ihr Handwerk auf der Flotte der Republik gelernt denn sie verstanden sich gegenseitig muhelos Viele Hollander und Zeelander dienten ihrerseits auf Schiffen aus Dunkirchen besonders in Zeiten als es dort bessere Verdienstmoglichkeiten gab Einen nationalen Gegensatz empfanden sie nicht denn die Dunkirchener sahen sich nicht als Spanier Die unterschiedliche Religion nachdem sich im Norden der Calvinismus durchsetzte und der Krieg von spanischer Seite immer starker religios motiviert war spielte kaum eine Rolle Johannes Snoepsius der 1661 als Seelsorger auf dem Admiralsschiff de Liefde der Republik war beklagte sich uber das Verhalten der Matrosen ihre Grobheit ihre Unwissenheit in Sachen Religion ihr Fluchen Streiten Schimpfen und Prugeln so dass er sich an Bord manchmal wie in einer ecclesia porcorum Schweinekirche vorkam Auch das war gemeinsame Kultur 6 Da der Seekrieg und die gegenseitigen Blockaden eine wichtige Rolle spielte wurde der Marinehafen Dunkirchen immer starker ausgebaut und auch die privaten Freibeuter gefordert Der Schifffahrt der Utrechter Union wurde bald ein so enormer Schaden zugefugt dass 1587 die Generalstaaten beschlossen die Besatzungen dieser Schiffe als Piraten zu behandeln und das Recht der Fussspulung anzuwenden d h verhaftete Besatzungsmitglieder von Kaperschiffen ohne ordentliches Verfahren uber Bord zu werfen oder zu Knuppeln 7 Dieser Befehl stiess in der Republik auf zunehmenden Widerstand Es hatte sich zwar noch kein allgemein gultiges Seerecht durchgesetzt aber viele Seeleute wechselten oft die Seiten auch das war einer der Beweggrunde fur die harte Massnahme seitens der Generalstaaten und der Admiralitaten Die Seeleute zogen es dagegen vor die Beziehungen so freundschaftlich wie moglich zu halten da man ja auch selbst in eine solche Lage kommen konnte Wenn Dunkirchener Gefangene in den Hafen gebracht wurden wurden sie von den Admiralitaten allerdings meistens gehangt Als Vergeltung war auch den Schiffen von Dunkirchen bereits befohlen worden die Besatzung niederlandischer Kriegsschiffe vor dem Versenken nicht zu retten Die Kapitane der Republik umgingen oft den Befehl indem sie die Dunkirchener bei Flut mit einem Boot auf eine der sehr vielen Sandbanke vor der flamischen Kuste absetzten Auf diese Weise wurden ihre Fusse gespult und sie konnten bei Ebbe einfach zum Festland gehen Von einem Beispiel dieser Praxis in umgekehrter Richtung berichtet Vrijman Ein Fischer aus dem hollandischen Katwijk wurde nach Dunkirchen geholt um die Heringfischerei wieder in Schwung zu bringen Da das durch die hollandische Dauerblockade nicht klappte fuhr auch er als Freibeuter raus und erwischte zufallig eine Heringbuse aus Katwijk mit seinem Bruder an Bord Die Buse wurde versenkt die Besatzung wurde uber Bord gejagt allerdings bei einer Wassertiefe von anderthalb Fuss Auf diese Weise bekam sie die obligatorische Fussspulung 8 Nach dem Zwolfjahrigen Waffenstillstand Bearbeiten Der zwolfjahrige Waffenstillstand 1609 1621 brachte nur eine vorubergehende Unterbrechung der Kriegshandlungen Ambrogio Spinola liess zwolf neue Schiffe bauen und Erzherzogin Isabella von Spanien verlegte 1626 die Exekutivadmiralitat der spanischen Niederlande von Sint Winoksbergen heute Bergues nach Dunkirchen Die Frage der Behandlung der Kriegsgefangenen blieb wichtig Die Dunkirchener boten Kriegsgefangene gegen Losegeld an Die Sitzungen der Admiralitatsrate waren in der Republik offentlich und wurden regelmassig von Delegationen klagender Matrosenfrauen besucht die sich das Losegeld fur ihre Manner nicht leisten konnten Darum wurde 1623 in Roosendaal einmalig ein Austauschvertrag geschlossen Der Befehl zum Recht auf Fussspulung bestand aber weiterhin Als die Umgehung dessen im weiteren Laufe des Krieges eher die Regel als die Ausnahme zu werden drohte musste 1625 jeder Kapitan einen Eid leisten die Kriegsgefangenen zu toten Dieser Eid sollte jedes Jahr erneuert werden Denn der Druck wuchs die Haftlinge grundsatzlich fur einen Austausch zu nutzen Es waren nicht die Herren auf dem Grunen Kissen sondern die Seeleute selbst die die Anwendung des Rechts auf Fussspulung praktisch beendeten Den entscheidenden Durchbruch gegen diese brutale und kurzsichtige Politik bewerkstelligten Admiral Hillebrant Quast und seine Kapitane Am 31 Marz 1627 hatten sie nach einem heftigen Gefecht ein Schiff aus Dunkirchen besiegt Sie beschlossen gemeinsam niemanden uber Bord zu jagen denn sie hatten den Eid zur Fussspulung langer als ein Jahr nicht geleistet Quast begrundete das auch so eine Woche spater in einem Schreiben an die Hoog Mogenden Herren 9 Ertrunkene Seeleute hatten keinen Nutzen aber ein lebender Gefangener konnte ausgetauscht werden Daher wurde 1629 in Roosendaal schliesslich eine Konvention uber den allgemeinen Austausch von Kriegsgefangenen unterzeichnet Alle Manner die wahrend des Krieges in Kriegsgefangenschaft geraten wurden sowohl an Land als auch auf See wurden einbezogen Danach wurden gefangene Freibeuter zum Freikauf oder Austausch eingesetzt obwohl der Befehl zur Fussspulung nicht widerrufen wurde Als nach dem Sieg der Republik in der Seeschlacht auf dem Slaak 12 13 September 1631 4664 Kriegsgefangene 10 spanische Soldaten und uberwiegend flamische Seeleute gemacht worden waren schlug die Amsterdamer Admiralitat am 21 September allerdings vor diese einfach zu ertranken Der Vorschlag wurde nicht beachtet die Gefangenen wurden human behandelt 11 1629 wurde der staat sche Admiral Piet Hein bei einer Kampagne gegen die Dunkirchener getotet Ab 1631 konnte die Flotte der Republik die mit zwei Dutzend Schiffen normalerweise kleiner war als die der Dunkirchener nur noch einige Patrouillen Kreuzzuge man kreuzte uber das Meer durchfuhren um gelegentliche Kaperer abzufangen Da dies trotz der Unterstutzung durch private Direktionsschiffe nicht viel half wurde versucht eine dauerhafte Blockade des Hafens von Dunkirchen durchzufuhren Dies war schwierig da die schmale Fahrrinne het Scheurtje von einer holzernen Seefestung dem Houten Wambuis Holzwams gedeckt wurde die durch einen Wehrgang mit dem Festland verbunden war Dort wurde es vom Fort Mardijk gedeckt Allein Jacob van de Walle der in dieser Periode erfolgreichste private Reeder in Dunkirchen erbeutete zwischen 1623 und 1633 mehr als 600 Schiffe Die durchschnittliche Zahl der von den Dunkirchenern pro Jahr erbeuteten Schiffe betrug zwischen 1627 und 1646 229 davon etwa die Halfte aus der Republik Dies waren nicht nur reich beladene Handelsschiffe sondern auch gewohnliche Heringbusen Auch diese hatten aber eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung die bis 1646 verlorenen 889 Fischereifahrzeuge hatten einen geschatzten Wert von sechs Millionen Gulden Verloren ist ubrigens nicht allzu wortlich zu nehmen Normalerweise wurden die Schiffe bei Schiffsauktionen in Dunkirchen von den bisherigen Eignern zuruckgekauft Trotzdem fielen jedes Jahr etwa 3 der Flotte der Republik in die Hande der Dunkirchener was ihre Rentabilitat ernsthaft zu beeintrachtigen drohte Die letzte Person die Dunkirchener hinrichten liess war wahrscheinlich der hollandische Admiral Maarten Tromp Als 1634 ein Schiff heimlich nachts seine Blockade zu durchbrechen versuchte liess er die Besatzung an seinen Rahs aufhangen und fuhr so zur Abschreckung vor Dunkirchen auf und ab nbsp Schlacht bei den DownsSeeschlacht bei den Downs Bearbeiten Dunkirchen war ein Versorgungshafen fur die spanischen Niederlande der oft verwendet wurde um Geld und Soldaten mit grossen spanischen Galeonen zur Armee von Flandern zu bringen Bis 1637 war Leutnant Admiral Philips van Dorp wegen seiner Unentschlossenheit und Inkompetenz kein grosses Hindernis Allerdings durften die Transporte nicht zu schwer sein Als der Landweg fur die Spanier durch die franzosische Eroberung Breisachs am Rhein 1638 abgeschnitten wurde wurde 1639 mit einer ganzen Armada der Durchbruch versucht Dies wurde durch den viel energischeren neuen Befehlshaber Tromp vereitelt der die Armada auf die Reede der Downs trieb Die Dunkirchener nahmen an der darauffolgenden Seeschlacht bei den Downs teil obwohl die spanische Flotte selbst fast zerstort wurde gelang den Dunkirchenern weitgehend die Flucht Obwohl die Kaperer von Dunkirchen ab 1641 zur freien Beute erklart wurden das bedeutete dass jedes Schiff sie ohne eigenen Kaperbrief angreifen durfte und sogar Beutepramien bis zu 30 000 Gulden fur die grossten Kriegsschiffe angeboten wurden wurde es nur noch schlimmer In Marinestutzpunkt Dunkirchen waren etwa dreissig Konigsschiffe stationiert Ausserdem operierten von da aus etwa siebzig Kaperschiffe von privaten Reedern Schiffe der Republik konnten dadurch nur im Konvoi einigermassen sicher durch den Armelkanal segeln und die Dunkirchener fingen sogar an den Umweg um Schottland unsicher zu machen Die Generalstaaten und der franzosische Politiker Kardinal Mazarin beschlossen 1644 dass es jetzt reichte Admiralleutnant Maarten Tromp bekam den Befehl die flamischen Hafen zu blockieren wahrend die Armee des minderjahrigen Ludwig XIV von Frankreich zunachst Grevelingen 29 Juli 1644 dann die Festungen 10 Juli 1645 und am 11 Oktober 1646 Dunkirchen selbst einnahm Nur von Ostende aus gab es bis zum Frieden von Munster 1648 noch etwas Kaperei Im weiter fortgesetzten Krieg gegen Frankreich eroberten spanische Truppen im Jahr 1652 Dunkirchen zuruck und die Freibeuter wurden erneut zu einer grossen Bedrohung Nach dem Kriegseintritt Englands gegen Spanien 1657 storten die Dunkirchner den englischen Handel bevor die Stadt nach der Schlacht in den Dunen 1658 endgultig von einer franzosisch englischen Streitmacht eingenommen wurde Gegenseitige Einflusse auf den Schiffbau BearbeitenDie Dunkirchener hatten einen deutlichen Einfluss auf die Form der nordniederlandischen Kriegsschiffe die anfangs stark Frachtern ahnelten und sehr breit und langsam waren Die Dunkirchener bauten daher schmale Schiffe die sie Fregatten nannten um an der Blockade durch die langsameren hollandischen Kriegsschiffen vorbeizuschlupfen Die Kriegsmarine der Republik musste diesen Typ nachbauen weil es nicht ublich ist einen Hasen mit einer Kuh zu fangen Die neueren Schiffe waren billiger und schneller aber nicht zu schwer bewaffnet um den Tiefgang einzuschranken Fur die Kaperei von Dunkirchen aus wurden auch hollandische Schiffstypen eingesetzt wie Vlieboote Kromstevens Heudeschepen und andere Schiffe wie Karavellen Hauptsache sie waren leicht zu handhaben hatten einen geringen Tiefgang und auch die Besegelung forderte die Manovrierbarkeit Die Grosse uberstieg selten 60 oder 70 Tonnen Gelegentlich wurden grossere Schiffe eingesetzt was aber den Nachteil hatte dass sie in den engen Gewassern zwischen den Sandbanken weniger leicht zu manovrieren waren Im Verhaltnis zu ihrer Grosse waren die Kaperschiffchen in der Regel ziemlich schwer bewaffnet Die Besatzung variierte von dreissig bis hundert Kopfen Spater als die Zufahrten zum Hafen verbessert waren konnten auch grossere Schiffe problemlos fur die Kaperei eingesetzt werden 12 nbsp Statue von Jan Baert auf der Place Jean Bart im Zentrum von DunkirchenIn franzosischem Dienst BearbeitenZwischen 1646 und 1672 kam die Kaperei in Dunkirchen zum Erliegen Viele Dunkirchener Freibeuter zogen in den Norden Doch wahrend des Hollandischen Krieges wurde Frankreich das die Stadt 1662 von Karl II von England zuruckkaufte zum Feind der Republik Bereits 1672 liess Ludwig XIV wieder Kaperbriefe gegen sie ausstellen Diese neuen Kaperer waren oft flamischer Herkunft aber auch viele Zeelander und Hollander wie Karel Keyzer Die Kaperfahrt bluhte wieder auf Ein alter Bekannter der Hollander Kapitan Jan Baert oder Jean Bart befehligte die Dunkirchener Flotte Zuvor wahrend des Zweiten Englisch Niederlandischen Krieges 1665 1667 hatte Jean Bart unter dem Kommando von Admiral Michiel de Ruyter gestanden Doch nach dem Frieden von Breda 1672 kehrte er in seinen Geburtsort Dunkirchen zuruck und fand Arbeit als Freibeuter 13 Er sollte ein franzosischer Seeheld werden 1691 durchbrach er eine Blockade der Stadt und wehrte 1694 und 1695 Angriffe der englisch niederlandischen Flotte ab Sein grosster Erfolg war jedoch die Seeschlacht von Texel 1694 Wahrend die Franzosen am Rande des Hungertods standen gelang es ihm eine Weizenflotte aus der Ostsee zuruckzuerobern und sicher in den Hafen von Dunkirchen zu bringen Er war jedoch eher Soldat als Freibeuter was durch seine Ernennung zum Geschwaderkommandanten im Jahr 1698 bestatigt wurde Nachdem 1697 eine Reihe privater Reeder von der Republik aufgekauft wurden verlor die Kaperschifffahrt stark an Bedeutung Bekannte Freibeuter BearbeitenCornelis Weus oder Cornil Weus 1535 1587 Michiel Jacobsen der Fuchs de Meere Spanisch el Zorro de los Mares Jan Baert Jacob CollaertLiteratur BearbeitenPatrick Villiers Les Corsaires du littoral Dunkerque Calais Boulogne de Philippe II a Louis XIV 1568 1713 de la guerre de 80 ans a la guerre de succession d Espagne editions du Septentrion presses universitaires 2000 A P van Vliet The influence of Dunkirk privateering on the North Sea herring fishery during the years 1580 1650 in J Roding en L Heerma van Voss eds The North Sea and Culture 1550 1800 1996 p 150 165 R A Stradling The Armada of Flanders Spanish Maritime Policy and European War 1568 1668 1992 ISBN 978 0 521 40534 8 Jean Luc Porhel Fortunes de mer sur les bancs de Flandres 1987 Alain Cabanton en Jacky Messiaen Gens de mer a Dunkerque aux 17e et 18e siecles 1977 Henri Malo Les Derniers corsaires Dunkerque 1715 1815 1925 Henri Malo La Grande Guerre des corsaires Dunkerque 1702 1715 1925 Henri Malo Les Corsaires Dunkerquois et Jean Bart 1912 vol I Des origines a 1662 en vol II 1662 a 1702Einzelnachweise Bearbeiten Magosse Reinoud Al die willen te kap ren varen de Oostendse kaapvaart tijdens de Spaanse Succesieoorlog 1702 1713 Oostendse Historische Publicaties Oostende 1999 S 29 31 Julie Chaizemartin L epopee maritime de Dunkerque et Boulogne a la conquete de l ocean Artikel in L Express 09 07 2016 L C Vrijman Kaapvaart en zeerooverij Uit de geschiedenis der vrije nering in de Lage Landen 1938 S 100 Vrijman S 97 Website Geschiedenis van Nederland Duinkerkerkapers Vrijman S 146 147 Duinkerker kapers op de kust Artikel im Blog Media en Macht in de Gouden Eeuw der Universiteit van Amsterdam im Amsterdamse Courant Vrijman S 137 Quellenmaterial bei Resources Huygens ING Besluiten Staten Generaal 1626 1630 resoluties Hillebrand Gerbrandsz Quast Paulus Weeda Neerlands heldendaden ter zee een leesboek voor jongelingen Band 2 S 246 Die komplette Geschichte der Abschaffung der Fussspulung durch den humanen Einsatz von Admiral Quast bei Vrijman auf S 146 151 Vrijman S 102 Duinkerker kapers op de kust Artikel im Blog Media en Macht in de Gouden Eeuw der Universiteit van Amsterdam im Amsterdamse Courant Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freibeuter von Dunkirchen amp oldid 236074517