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Franz Xaver Leppich auch Leppig 15 Oktober 1778 1 in Mudesheim an der Wern Unterfranken um 1819 in Osterreich war ein deutscher Erfinder und Musiker Er diente in der englischen sowie der osterreichischen Armee weilte zeitweise am Hofe Napoleons in Paris und stand als Flugpionier im Dienste des Zaren Alexander I fur den er ein Bomben Luftschiff bauen sollte 1 Franz Leppich entstammte einer Bauernfamilie und sorgte in seiner Zeit fur Schlagzeilen in der Presse Inhaltsverzeichnis 1 Jugend 2 Erfahrungen 3 Beruhmtheit als Musiker 4 Luftfahrtpionier 4 1 Erste Arbeiten an einem Luftschiff 4 2 Auftrag des Zaren 4 3 Geheime Werft bei Moskau 4 4 Oranienbaum 5 Zuruck in der Heimat 6 Andere Erfindungen 7 Quellen 8 EinzelnachweiseJugend BearbeitenSeine Mutter war eine geborene Schneider aus Arnstein Reuchelheim Er wurde den 15 Oktober 1778 in Mudesheim geboren Seine Eltern aus Mudesheim die einfache Bauern waren liessen ihm den ersten Unterricht in der lateinischen Sprache zu Wurzburg erteilen von da kam er auf das 50 km entfernte Gymnasium Munnerstadt auf die Domschule Gymnasium der Augustiner zur Ausbildung des Priesternachwuchses Doch er erwies sich dessen nicht wurdig und wurde nach zwei Jahren 1791 wegen muthwilliger Streiche von dort entlassen und sollte dann zuruckgekehrt nach Mudesheim wohl einfach Schreiner mit Hobel und Leimpinsel werden Mit seinem ruhelosen Geist und einer besonderen mechanischen Begabung ein Tuftele baute er jedoch bald ein komplexes Musikinstrument ein Klavier oder zumindest etwas so ahnliches mit 12 oder 13 Jahren 2 anschliessend ging er zur Osterreichischen Armee Erfahrungen BearbeitenMit seinem richtigen Namen ist er in der Stammrolle der Kaiserlich Osterreichischen Armee in Wien als Kadett registriert in der er bis zum Jahr 1798 blieb Danach trat er in englische Kriegsdienste und wurde Soldaten Werber fur England irgendwann taucht er dort als Mr Smith auf wo er bis zum Posten eines Kapitans emporgestiegen ist Nach etwas mehr als drei Jahren beim Frieden von Amiens nahm er auch hier seine Demission und kehrte nach Deutschland zuruck wo er sich schliesslich in Altona hauslich niederliess Leppich heiratete die Adelige Anna von Voss und widmete sich ganz seiner Leidenschaft der Konstruktion merkwurdiger Erfindungen Es war auch in Altona wo er Riffelsen kennenlernte mit dem er einige Jahre gemeinsam an einem neuen Musikinstrument arbeitete Ab 1805 findet man seinen Namen im Burgerbuch der Stadt Altona Seine Heimat ehrt Franz Leppich 1810 seiner Erfindungen wegen mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft bei der Polytechnischen Gesellschaft in Wurzburg 3 Beruhmtheit als Musiker BearbeitenZwischen 1805 und 1810 verbesserte er das Melodikon ein neuartiges Instrument das durch Reibung Tone ahnlich wie die Glasharmonika erzeugte das er dann Panmelodicon bzw Panmelodikon nannte Er lernte dieses Instrument bei Riffelsen kennen und verbesserte es spater in Wien Er konnte dieses Instrument Napoleon wahrend seines Aufenthaltes in Wien vorfuhren und bekam dessen Anerkennung dafur Diese Erfindung erregte damals grosses Aufsehen wie die Presse jener Zeit berichtete Er traf auf den Komponisten und Klaviervirtuosen Conradin Kreutzer 4 der von seiner Erfindung begeistert war und zog mit ihm 1810 12 auf Konzertreisen 5 Sie konzertierten in Wien Von Marz bis 7 Juni 1810 6 und Munchen 26 Juni 1810 in Augsburg 7 9 Juli 1810 Ulm 10 Juli 1810 Karlsruhe Luzern 16 Juli 1810 7 und Bern auch Stuttgart 1 November 8 Wurzburg 1 13 Dezember 1810 Aschaffenburg Frankfurt Mannheim 7 Januar 1811 9 und Schweinfurt kamen in den Genuss der nie zuvor gehorten Zauber Tone 10 Sein weiterer Weg fuhrte ihn nach Paris wo er fur die Kaiserin offenbar bereits Marie Louise ein Panmelodikon baute Luftfahrtpionier BearbeitenJene Zeit war gepragt von der ersten Realisierung des seit Menschengedenken gehegten Wunsches nach Bewegen in der dritten Dimension dem Fliegen in der Luft zunachst mittels Ballonen die erstmals 1783 durch Heissluft Montgolfiere und Wasserstoffgas Charliere samt menschlicher Fracht die Erdschwere uberwanden Darauf versuchten sich eine Reihe weiterer Ballonbauer an der Perfektionierung dieser Aerostaten und fuhrten diese mit mehr oder weniger Erfolg dem begeisterten Publikum vor Auch Leppich drangte es in diese Riege Aber im Gegensatz zu vielen vor und nach ihm wollte er nicht Schausteller sein Vielmehr plante er ein Gefahrt fur den praktischen Einsatz das lenkbar ware und mit dem grosse Lasten zu transportieren waren er wollte einen Luftballon zum Transport von grossen Mengen Feuermaterial bauen mit dem eine ganze Armee zu vernichten ware 11 Erste Arbeiten an einem Luftschiff Bearbeiten Im Umfeld von Kaiser Napoleon wurde bereits an Transportballonen experimentiert Q 1 1812 hatte Napoleon verfugt dass die franzosischen Luftfahrer unterstutzt werden sollten die einen lenkbaren Luftballon bauen wollten teilte der Zar mit dass in Frankreich an der Herstellung eines Luftschiffes gearbeitet werde Nach Russland sei ein Mechaniker Leppich gebracht worden der wie es den Anschein habe grossere Erfolge als die Franzosen erreicht habe 11 Leppich bot zunachst seine theoretische Erfindung zum Kauf an doch Kaiser Napoleon lehnte ab und verbot Leppich weitere Experimente Als Leppich in der Ortschaft Tubenchene trotzdem daranging seine Idee zu verwirklichen befahl der Kaiser Napoleon die Verhaftung von Leppich der sich dieser durch die Flucht entzog Bereits bei der Konzertreise im Jahr 1810 mit seinem Freund Kreutzer machte er die Bekanntschaft des Konigs von Wurttemberg Friedrich I 12 Mit dessen Gonnerschaft sowie finanzieller Unterstutzung des Verlegers Johann Friedrich Cotta richtete er im Januar 1812 im Tubinger Schloss eine Werkstatt ein um abseits jeder Offentlichkeit mit einigen tuchtigen Handwerkern an seinem Projekt zu arbeiten Die franzosische Mission in Stuttgart interessierte sich fur seine Arbeiten wollte zunachst aber abwarten bis er seine Maschine fertiggestellt und erprobt habe der Konig Friedrich I interessierte sich selber nicht dafur Am Stuttgarter Hof machte er auch die Bekanntschaft des russischen Gesandten des Geheimen Rats Graf David Maximowitsch Alopaeus dem er seine Idee erklarte und der davon dem Zaren berichtete Im freimutigen Gesprach habe ihm Leppich gestanden dass er sich fruher fur Bonaparte begeistert habe Als sich dieser jedoch zum Kaiser habe ausrufen lassen und Anstalten machte sich ganz Europa zu unterwerfen sei seine Begeisterung in Hass umgeschlagen und er gehe jetzt mit dem Gedanken um einen Luftballon zum Kampf gegen den Usurpator zu bauen Leppich erzahlte von seiner Absicht seine Erfindung nach London weiterzugeben doch Alopeus riet ihm davon ab und uberzeugte ihn dass die Briten ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihre Flotte konzentrierten Die franzosische Mission in Stuttgart interessierte sich weiter abwartend fur Leppichs Arbeiten wahrend der Konig zunachst unbeteiligt schien 11 Friedrich der zuerst nichts von den aktuellen Planen Leppichs wusste wurde dessen Tatigkeit bald suspekt Anfang April berichtete Alopeus daruber dem Zaren Am 10 April 1812 erhielt Leppich Besuch von einer Kommission die sein Vorhaben auf Realisierbarkeit begutachten sollte Die Kommission unter den Herren Carl Friedrich Kielmeyer Johann Gottlieb Friedrich von Bohnenberger und Carl August von Eschenmayer kam insgesamt zu einem positiven Ergebnis Die Moglichkeit einer Flugmaschine scheint insofern keinem Zweifel unterworfen Was von einzelnen Theilen der Maschine bis jetzt bekannt ist scheint dem vorgesehenen Zweck zu entsprechen Nach sorgfaltiger Untersuchung der Einrichtung Leppichs und der Zeichnungen hatten diese Professoren erklart die Maschine sei im Entwurf ausserordentlich weitlaufig gebaut und nur der praktische Versuch konne die Richtigkeit und die wirkliche Ausfuhrbarkeit dessen bestatigen was Leppich sich ausgedacht habe 11 Die Professoren hatten auch den bereits fertiggestellten Boden der Gondel besichtigt und eindeutig anerkannt dass dieser den neuesten Erkenntnissen entspreche und dass der Mechanikus in der Lage sei bei seiner Arbeit ganz komplizierte mathematische Aufgaben anzuwenden 3 11 Am 18 April 1812 wurde Leppich ins Polizeiministerium vorgeladen und verhort Er gab an sein Hauptzweck sey gewesen diese Maschine in einem solchen vollkommenen Zustande zu verfertigen um sie Seiner Koniglichen Majestat vorzufuhren Er mache sich anheischig in 4 Monaten 50 solcher Flugmaschinen die mehr als hinreichend seyn wurden aus Deutschland eine selbstandige Nation zu machen und denjenigen Souverain an ihre Spize zu stellen der von seiner Erfindung Gebrauch machen wolle 11 Er musste versprechen das Land nicht ohne Genehmigung zu verlassen niemandem etwas uber den Gegenstand des Verhors zu erzahlen und standig uber den Fortgang seiner Arbeiten zu berichten Nachdem sich der Konig Friedrich den Bericht der Kommission kommentarlos angehort hatte wurde Leppich nochmals zum Polizeiministerium gerufen wo man ihm eroffnete dass er sofort seine Arbeit abzubrechen habe und er selbst muss das Konigreich binnen 10 Tagen verlassen Offenbar wollte Friedrich als Mitglied in dem von Napoleon protegierten Rheinbund aus Rucksicht auf diesen und die von Leppich genannten erforderlichen Kosten von 1 Millionen Gulden fur 50 Maschinen den Alleingang mit dieser Geheimwaffe anderen uberlassen Napoleon hatte damals Anweisung gegeben auf den Konig einzuwirken dass er die Arbeiten des Erfinders abbrechen lasse 11 Auftrag des Zaren Bearbeiten Wie oben erwahnt hatte der Vertreter Russlands beim Wurttembergischen Hof Alopeus bereits im Marz 1812 geheime Botschaften uber sein Zusammentreffen mit Leppich und dessen Modell eines Flugapparats nach St Petersburg der damaligen russischen Hauptstadt an den Staatskanzler Graf Nikolai Rumjanzew und wenig spater unmittelbar an den Zaren Alexander gesandt Das noch weiter zu entwickelnde Gerat in der Gestalt einer mageren Kugel konne man mit Bomben und Raketen bestuckt als Kampfluftschiff einsetzen Die Versuche mit dem Modell seien erfolgreich verlaufen nbsp Entwurfs Zeichnung des Luftschiffs fur Zar Alexander I von Franz Leppich Seinem Briefe an den Zaren fugte Alopeus eine von Leppich selbst gefertigte Zeichnung bei die eine Gesamtansicht des Luftballons zeigte Es war dies ein Ballon in Stromlinienform der aussah wie eine langgestreckte Birne Die obere Halfte des Ballones wurde von einem Netz umspannt das an einem Holzreifen befestigt war der den Ballon in der Aquatorialebene wie ein Gurtel umgab Der Reifen war durch Streben mit einem starren Holzkiel verbunden An diesem Kiel war die Gondel untergebracht die in ihrer ausseren Gestalt an eine offene Veranda eines Sommerhauses erinnerte Die Fortbewegung des Ballons in der Luft sollte von Hand mit Hilfe zweier grosser Ruder bewerkstelligt werden von denen jedes 5 flugelartige Schaufeln besass Die Ruder erinnerten in der Zeichnung an eine menschliche Hand mit ausgestreckten Fingern 11 Mit seinem Schreiben bat Alopeus den Zaren Mittel zur Unterstutzung Leppichs anzuweisen Alexander war begeistert und wunschte Leppich nach Moskau zu holen Mit der Ausweisung Leppichs aus Wurttemberg war fur Alopeus die Stunde des Handelns gekommen Er liess uber seinen Botschafter Kollegen am Bayerischen Hof in Munchen Furst Iwan Barjatinski Passe besorgen fur Leppich als Dr med Heinrich Schmidt bzw Schmitt aus Kurland und fur seinen Begleiter den Feldjager Oberleutnant Jordan zuvor Adjutant des Prinzen von Oldenburg als Kurlander Feilchner Damit sollten die beiden wie Alopeus dem Zaren mitteilte uber Wien am 11 April nach Rastwillow abreisen wo man sie in Empfang nehmen und nach Russland weiter begleiten musse Ausserdem beglich Alopeus fur Leppich das 5000 Gulden Darlehen von Dr Cotta der daruber seinen Konig informierte In einem langen personlichen Schreiben warnt Friedrich daraufhin seinen Gonner Napoleon vor dem ideenreichen Erfinder dessen wirrer Kopf und ubersteigerte Phantasie ihn staatsgefahrlich machen konnen 3 Am 8 Mai 1812 trafen Schmidt Leppich und Feilchner Jordan in Russland ein Durch Geheimkurier des Zaren wurde der Oberkammerherr Furst Fjodor Rostoptschin in Moskau daruber und uber das Vorhaben informiert Der Zar wies auf die unbedingte Geheimhaltung hin da auch in Frankreich an der Herstellung eines Luftschiffs gearbeitet werde Leppichs Arbeiten aber erfolgversprechender schienen Er selbst durfe Leppich nicht in seinem Haus empfangen die Sache sei auch vor dem Moskauer Oberbefehlshaber Feldmarschall Graf Iwan Gudowitsch geheim zu halten weil dessen Hausarzt und Vertrauter Dr Salwator der Spionage fur Frankreich verdachtigt werde Stattdessen solle diese Angelegenheit dem Moskauer Zivilgouverneur Furst Nikolai Obreskow anvertraut werden Am 27 Mai 1812 meldete Obreskow dem Zaren dass er fur die beiden sechs Werst von Moskau einen geeigneten Platz fur die Arbeiten gefunden habe Leppich habe mit dem Einkauf von Material begonnen Geheime Werft bei Moskau Bearbeiten Am 7 Juni 1812 meldete Rostoptschin der Gudowitsch als Oberbefehlshaber abgelost hatte dem Zaren den Beginn der Arbeiten Der Name des Dorfes Woronzowo sudwestlich vor Moskau blieb aber in beiden Schreiben unerwahnt weil Spionage befurchtet wurde Fur den Auftrag uber 5000 Arschinen 3550 m eines besonderen Seidentaftgewebes innerhalb 2 Wochen zu liefern wurde die Kapazitat einer ganzen Fabrik belegt Leppich wurden Handwerksmeister aus St Petersburg und Wilna beigeordnet weil diesen fachlich mehr zuzutrauen sei und ausserdem die Geheimhaltung leichter sei Mehr als 500 Arbeiter waren in dieser streng bewachten und mit einem hohen Schutzwall umgebenen Luftschiffwerft tatig Am 4 Juli 1812 berichtete Rostoptschin an Alexander uber eine personliche Visite bei Leppich Dieser fuhre Versuche zur Gewinnung von Wasserstoffgas durch und zwar mit rohrformig aufgerolltem Eisenblech das anstelle von Eisenfeilspanen in das Vitriolol eingetaucht wurde Er habe versprochen die grosse Maschine bis zum 15 August fertigzustellen Die mit der Bewachung des Anwesens betraute aus zwei Offizieren und funfzig Soldaten bestehende Wachabteilung tue ihren Dienst Tag und Nacht ordnungsgemass Rostoptschin schilderte Leppich als sehr eifrig der als Erster in der Fruhe aufstehe und sich als Letzter schlafen lege Keiner von den hundert fur diese Arbeit abgestellten Leuten sei jemals beim Faulenzen erwischt worden alle arbeiten sie siebzehn Stunden am Tag bis sie umfallen vor Mudigkeit 11 Im Juli 1812 machte sich Alexander anlasslich eines Besuchs in Moskau selbst ein Bild von der Werkstatte Leppichs und sprach einige Minuten mit ihm Am 8 August gab der Zar an Rostoptschin Instruktionen hinsichtlich einer zuverlassigen Mannschaft fur den Probeflug des Luftboots Leppich solle vorsichtig sein damit er nicht in die Hand des Feindes fallt Der mit der Verteidigung Moskaus betraute General Michail Kutusow sei zu informieren Am 22 August kam von diesem die Anfrage ob der Aerostat wohl zum Einsatz kommen konne Napoleons Grande Armee war nicht mehr weit Kutusow wollte sich bei einer Niederlage nach Moskau zuruckziehen und die Stadt verteidigen Da mit dem Einsatz des Aerostaten nicht mehr zu rechnen war beauftragte der Kriegsminister Alexei Araktschejew den pensionierten Generalmajor Orlow Tschesmenski mit der kurzfristigen Evakuierung der Werkstatten Leppichs zunachst nach Nischni Nowgorod Der gebotenen Eile wegen innerhalb 3 Stunden konnte jedoch ein erheblicher Anteil der Ausstattung nicht auf die bereitgestellten 120 Wagen geladen werden und wurde vor Ort vernichtet Am 1 September wurde Leppich nach Petersburg geschickt Die Brandlegung durch Leppich ist ein Gerucht das durch die Eroberer spater verbreitet wurde 6 Stunden vergingen 5 Tage und alsdann konnten sich statt 50 Menschen nur zwei in die Luft erheben Da fanden sich wieder Schwierigkeiten die Sache endigte damit dass Graf Rostoptschin der Anfangs keinen Zweifel an dem Gelingen hatte Leppich einen Charlatan nannte und ihn am 1 September nach Petersburg schickte den Ballon die Instrumente und die anderen Substanzen aber die 163 000 Rubel gekostet hatten nach Nishny Nowgorod In der Hast konnte man nicht alles fortschaffen und deshalb dienten die in geringer Menge zuruckgebliebenen Materialien die der Feind fand demselben zum Vorwand einer Erdichtung als ob der Ballon zur Verbrennung Moskwa s angefertigt worden sei Es mag sonderbar erscheinen weshalb man zu diesem neuen durch die Erfahrung nicht bewahrten Vernichtungsmittel gegen die Feinde seine Zuflucht nahm Eine solche Frage ist jetzt inmitten des Friedens und der Wohlfahrt sehr begreiflich Edmund Gotschel Geschichte des vaterlandischen Krieges im Jahre 1812 Band 2 1840 S 229 230 13 Wesentliches wird auch durch die Briefe von und uber Leppich die ubersetzt in Cobbett s weekly political register von 1812 erschienen bestatigt 14 Oranienbaum Bearbeiten 1 September reiste Leppich nach St Petersburg Er konnte Alexander und Araktschejew dazu uberreden ihm einen Raum und die Mittel zur Verfugung zu stellen die Arbeiten fortzufuhren In Oranienbaum heute Lomonossow bei St Petersburg arbeitete er ab Oktober 1812 unermudlich an seiner Idee weiter Am 6 November 1812 entschuldigte er sich beim Zaren dass er wegen des Frostes und des durch den Transport beschadigten Ballons den versprochenen Flug nach St Petersburg nicht habe antreten konnen Araktschejew sandte daraufhin seinen Adjutanten nach Oranienbaum der die laufenden Arbeiten begutachtete und zu dem Schluss kam dass die Vorschlage des Herrn Schmitt durchaus begrundet seien Immer wieder versuchte Leppich die flugelartigen Lenkruder zu verbessern und legte sich personlich in die Riemen bis zur korperlichen Erschopfung Doch mit Muskelkraft gegen den Wind blieb er wirkungslos So verging ein ganzes Jahr Am 20 November des Jahres 1813 erstattete der Generalmajor Wyndomskij nach einer Visite seinen Bericht an Araktschejew worauf die Arbeiten eingestellt wurden Am 25 Februar 1814 reiste Leppich ab nach Deutschland Zuruck in der Heimat BearbeitenNach seiner Ruckkehr kaufte er sich ein Schloss in Theilheim bei Wipfeld Auch dort beschaftigte er sich weiter mit seinem Transport Luftschiff das lt Pierer allerdings nie zum Einsatz kam Dagegen soll es ihm nach dem nicht mehr auffindbaren Stachelhausen Bericht 1817 gelungen sein damit eine Eigenbewegung unabhangig vom Wind zu erreichen Mit einem seiner Zeit entsprechenden unvollkommenen physikalischen Wissen selbst kompetente Wissenschaftler beurteilten seine Plane positiv dafur aber mit uberzeugenden Argumenten hatte er versucht seine Vision vom lenkbaren Luftschiff zu verwirklichen Die Zeit des Motor Antriebs war noch nicht gekommen Leppich verkaufte das Schlosschen an seine Theilheimer Ortsnachbarn Joel Rosenthal und Mandel Rosenbaum und verliess Theilheim Die letzten derzeit bekannten Aktivitaten waren in Wien und weiterer Umgebung gemeinsam mit seinem Bruder Kasper Leppich Andere Erfindungen BearbeitenAls unermudlicher Tuftler erfand er noch eine Maschine zur Nagel Fabrikation Kasper und Franz Leppich erhielten dafur am 11 Juli 1818 23 Juni 1818 ein Privileg fur funf sechs Jahre in den osterreichischen Landern 15 16 Andere Erfindungen die auch mit Riffelsen in Verbindung gebracht werden konnen Vibrationsmaschine zum Heilen von Gicht 17 Trotzkraftmaschine zum Heben von grossen Lasten Quellen BearbeitenAmbross Weissenberger Dorfgeschichte Mudesheim 2001 Hinweise von K Roth Theilheim 2008 Gemeinde Waigolshausen Anfrage an Archiv des Deutschen Museums Munchen 1999 Leppich In Heinrich August Pierer Julius Lobe Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 4 Auflage Band 10 Altenburg 1860 S 290 zeno org Thuringer Universitats und Landesbibliothek Jena Journals UrMEL Skizzen zu Johanne von Montfaucon Journals UrMEL Leppich Franz Joachim Draheim Karlsruher Musikgeschichte Info Verlag 2004 ISBN 3 88190 357 7 Online Abschnitt Carl Maria von Weber Tagesbucheintrag Curt Sachs Real Lexikon der Musikinstrumente Georg Olms Verlag 1979 ISBN 3 487 00205 1 Dorothea Haaland Hans G Knausel Gunter Schmitt Jurgen Seifert Leichter als Luft Ballone und Luftschiffe Bernard amp Graefe 1997 ISBN 3 7637 6114 4 Friedrich Matthai Die deutschen ansiedelungen in Russland Ihre geschichte und ihre volkswirthschaftliche bedeutung fur die vergangenheit und zukunft Studien uber das russische kolonisationswesen und uber die herbeiziehung fremder kulturkrafte nach Russland Harvard University 1866 S 24 books google at Einzelnachweise Bearbeiten Die Behauptungen und Aussagen in diesem Abschnitt beziehen sich im Wesentlichen auf eine Quelle und es ist nicht zu erwarten dass weitere Belege existieren oder noch in absehbarer Zeit aufgefunden werden a b Franz Leppig Mechanikus Biographische Notizen In Neue frankisch wurzburgische Chronik Band 5 Bonitas 1811 S 17 21 Biografie von Franz Leppich books google de oder Wikisource In Morgenblatt fur gebildete leser Band 4 J G Cotta sche buchhandlung 1810 S 356 eingeschrankte Vorschau a b c Paul Wider Menschen und Ballone Dokumentation zur Geschichte der Ballonluftfahrt in Suddeutschland und der deutschsprechenden Schweiz Bechtle 1993 ISBN 3 7628 0516 4 Der Hollenballon des Franz Leppich mit Zitaten aus Uralpfadfinder und aus zeitgenossischen Artikeln im Schwabischer Merkur Neue frankisch wurzburgische Chronik Band 5 Bonitas 1810 S 567 books google de Allgemeine musikalische Zeitung Band 20 Breitkopf und Hartel 1818 S 56 books google de Breitkopf und Hartel 1809 10 S 675 Online Produktionen des Panmelodlkon s In Neue frankisch wurzburgische Chronik Band 5 Bonitas 1810 S 281 282 567 568 749 eingeschrankte Vorschau oder Wikisource In Morgenblatt fur gebildete Stande Band 2 Band 4 Cotta 1810 S 1160 books google de Mannheim den 3 Marz Die Herrn Leppich und Kreuzer gaben am 7 Jan bei uns ein Konzert wobei sich letzterer theils in einem Klavierkonzert von seiner Komposition theils auf dem von Herrn Leppich erfundenen Instrumente Panmelodicon horen liess Herrn Kreuzer Clavierspiel ist gelaufig und glatt dabei sicher und zart aber wenig kraftig und daher etwas monoton die Kompostzion seines Konzerto welches er als Fantastiekonzert ankundigte etwas planlos um neu zu seyn Herrn Leppich Instrument ist von angenehmen massig starken Ton und fur zart Stellen von tief ergreifender Wirkung Herr Kreuzer behandelt es ziemlich gut und zweckmassig Nur gar zu monoton Zeitung fur die elegante Welt Berlin Mode Unterhaltung Kunst Theater Band 11 Janke 1811 S 448 books google de Herr Franz Leppich hatte wenige Tage nach seiner Ankunft im Dezember 1810 in Wurzburg die Ehre sein Panmelodikon vor Sr Kaiser Konig Hoheit dem Erzherzog Grossh bei Hofe durch das Spiel des Tonsetzers und Virtuosen auf dem Fortepiano Herrn Konradin Kreutzer zu produciren wofur demselben nebst dem allerhochsten Beifall auch angemessene Belohnung zu Theil wurde Neue frankisch wurzburgische Chronik Band 6 Bonitas 1811 S 3 7 books google de a b c d e f g h i Wadim Infantjew In jenen Jahren Zeitschrift Uralskij Sledopyt spr Uraljskij Sledopyt Uralpfadfinder 12 1968 1968 ISBN 3 7628 0516 4 Der Hollenballon des Franz Leppich mit Zitaten aus Uralpfadfinder und aus zeitgenossischen Artikeln im Schwabischer Merkur Ubersetzt von Ing Gustav Kraut Warmbronn Deutsches Museum Munchen Morgenblatt fur gebildete Stande Band 2 Band 4 Cotta 1810 S 1132 books google de Geschichte des vaterlandischen Krieges im Jahre 1812 Band 2 Edmund Gotschel 1840 S 229 230 books google at In Cobbett s weekly political register Band 22 R Bagshaw 1812 S 659 660 books google de Verzeichnis der seit dem Jahre 1815 in der osterreichischen Monarchie ertheilten und noch bestehenden Erfindungsprivilegien Bruder Leppich auf die von ihnen erfundene Nagel Druckmaschine auf sechs Jahre den 11 Juli 1818 Jahrbucher des Kaiserlichen Koniglichen Polytechnischen Institutes in Wien Band 1 1919 S 405 books google de Amts und Intelligenz Blatt von Salzburg F X Duyle 1819 S 44 46 books google de Annalen der Fortschritte neuesten Erfindungen und 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