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Franz Clemens Titus Driver 4 Januar 1863 in Friesoythe 22 Juli 1943 in Oldenburg war ein deutscher Jurist und Politiker Zentrum Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Familie 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Beruf BearbeitenDriver entstammt einer angesehenen seit dem 16 Jahrhundert nachweisbaren Juristenfamilie des Oldenburger Munsterlandes Er war der zweite Sohn des Friesoyther Amtsrichters Franz Adam Philipp Driver 1813 1903 und dessen Ehefrau Sophia Bernhardine geb Cordes 1825 1896 Sein alterer Bruder war der oldenburgische Landtagsabgeordnete Marcell Driver 1852 1912 Nach dem Besuch des Gymnasiums in Vechta 1875 1881 studierte er an den Universitaten Strassburg Heidelberg Berlin und Gottingen Rechtswissenschaft und schloss das Studium mit der Promotion ab 1885 und 1889 legte er die beiden juristischen Staatsprufungen ab und trat im Mai 1890 in den oldenburgischen Staatsdienst Er war zunachst Amtsauditor bei der Regierung der zu Oldenburg gehorenden Exklave Furstentum Lubeck in Eutin wurde 1895 Hilfsarbeiter beim Finanzministerium in Oldenburg und kam 1897 an das Amt Cloppenburg Von 1900 bis 1906 amtierte er als Amtshauptmann in Varel und war daneben seit 1900 Mitglied der Kommission die die Vorbereitungen fur die Einfuhrung der Verwaltungsgerichtsbarkeit traf 1906 wurde er zum hauptamtlichen Mitglied des Oberverwaltungsgerichts ernannt dem er bis 1919 angehorte 1908 war der bewahrte Beamte Driver als Regierungsprasident des Furstentums Lubeck vorgesehen Ministerprasident Wilhelm Friedrich Willich weigerte sich jedoch Driver wegen seiner katholischen Konfessionszugehorigkeit zu ernennen Daraufhin griff Drivers alterer Bruder Marcel den Regierungschef so scharf an dass dieser im folgenden Jahr zurucktrat Kurz vorher war Driver bereits selbst auch politisch aktiv und gehorte von 1907 bis 1919 dem oldenburgischen Landtag an in dem er als fuhrendes Mitglied der Zentrumsfraktion vor allem in Fragen der Schulpolitik eine ausschlaggebende Rolle spielte Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Ausbruch der Novemberrevolution trat er als Reprasentant seiner Partei am 11 November 1918 in das Direktorium ein das bis zum 17 Juni 1919 als provisorische Regierung fungierte Driver wurde im Februar 1919 in den verfassunggebenden Landtag gewahlt war hier massgeblich an den Verhandlungen uber die neue Verfassung beteiligt und gleichzeitig auch Regierungsmitglied im Kabinett Kuhnt Am 21 Juni 1919 wurde er Minister fur Finanzen und Handel in der neugebildeten Regierung Tantzen und ubernahm 1920 zusatzlich das Ministerium der Justiz Nach den Bestimmungen der Verfassung legte er bei seiner Ernennung sein Landtagsmandat nieder Nach dem Rucktritt der Regierung Tantzen am 17 April 1923 wurde Driver wieder in den Landtag gewahlt und im April 1924 zum Prasidenten des Oberverwaltungsgerichts ernannt dem er bis zum 31 Juli 1925 vorstand Er war in dieser Zeit fuhrend an den Beratungen uber die Neubildung der Regierung beteiligt in denen seine Zentrumspartei eine Schlusselrolle einnahm Im Landtag bestand eine politische Pattsituation da weder die Linke SPD DPP noch die Rechte DNVP DVP ohne das Zentrum eine Regierung bilden konnten dieses aber nicht zu einem Zusammengehen mit einer der beiden Gruppen bereit war sondern eine grosse Koalition von der SPD bis zur DVP ansteuerte In dieser beanspruchte das Zentrum das Amt des Ministerprasidenten fur das Driver vorgesehen war Da sich dafur keine Mehrheit fand bot sich als Ausweg die Bildung eines Beamtenkabinetts unter dem Oberregierungsrat Eugen von Finckh an das zunachst nur als Ubergangsregierung fungieren sollte Die Verhandlungen zwischen den Parteien uber die Einsetzung einer parlamentarischen Regierung scheiterten in der Folgezeit an dem grundlegenden Dilemma dass politisch arbeitsfahige Koalitionen SPD DDP uber keine Mehrheit verfugten wahrend die vom Zentrum angestrebte grosse Koalition wegen der Unvereinbarkeit der politischen Ziele ihrer Mitglieder kaum arbeitsfahig gewesen ware Als sich Zentrum und DDP im Fruhjahr 1925 auf die Bildung eines Minderheitskabinetts einigten das von der SPD toleriert werden sollte lehnte Finckh es ab einer solchen Regierung Platz zu machen und loste das Parlament auf Die Wahl im Mai 1925 ergab wiederum keine eindeutige Mehrheit Das Zentrum unter der Fuhrung von Driver vollzog jetzt eine Schwenkung nach rechts und einigte sich mit den im Landesblock zusammengeschlossenen beiden burgerlichen Parteien DVP und DNVP auf das Fortbestehen der angeblich unpolitischen Regierung Finckh die jedoch personell umgebildet wurde und dadurch einen quasi parlamentarischen Anstrich bekam Als Vertreter des Zentrums trat Driver in dieses Kabinett Finckh II ein und ubernahm die Ministerien des Inneren des Handels und Gewerbes sowie der Landwirtschaft Nach dem Tode Finckhs im Juli 1930 war Driver der Kandidat des Zentrums fur das Amt des Ministerprasidenten Als sich im November 1930 schliesslich SPD DDP und Zentrum auf die Bildung einer Regierung unter seiner Fuhrung einigten verzichtete er jedoch aus verletztem Ehrgefuhl auf die Kandidatur weil er im Landtag personlich angegriffen worden war Auf Vorschlag des neuen Ministerprasidenten Cassebohm 1872 1951 wurde er danach in seinen bisherigen Ressorts bestatigt und gehorte dem Kabinett bis zum Juni 1932 an Nach der Regierungsubernahme durch die Nationalsozialisten trat Driver in den Ruhestand und zog sich aus dem politischen Leben zuruck Familie BearbeitenDriver war seit dem 29 Juli 1890 in erster Ehe verheiratet mit Margaretha geb Wreesmann 1865 1892 Nach ihrem Tod schloss er am 2 Februar 1895 eine zweite Ehe mit der aus Holstein stammenden Elisabeth Heydorn 1872 1945 der Tochter des Geheimen Baurats Wilhelm Heydorn 1839 1910 und der Elisabeth geb Feldmann Aus diesen beiden Ehen stammten zwei Sohne und zwei Tochter Elisabeth 1891 heiratete den oldenburgischen Ministerialrat Wilhelm Ostendorf 1885 1975 Franz Paul 1904 wurde spater Bundesbahndirektor in Hannover Siehe auch BearbeitenKabinett Kuhnt Kabinett Tantzen I Kabinett Finckh II Kabinett CassebohmLiteratur BearbeitenFranz Driver In Hans Friedl u a Hrsg Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg Hrsg im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft Isensee Oldenburg 1992 ISBN 3 89442 135 5 S 155 157 online Beatrix Herlemann Helga Schatz Biographisches Lexikon niedersachsischer Parlamentarier 1919 1945 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 222 Hahnsche Buchhandlung Hannover 2004 ISBN 3 7752 6022 6 S 92 Weblinks BearbeitenKurzbiographie in den Akten der ReichskanzleiNormdaten Person GND 133317501 lobid OGND AKS VIAF 38103615 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Driver FranzALTERNATIVNAMEN Driver Franz Clemens Titus vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und Politiker Zentrum GEBURTSDATUM 4 Januar 1863GEBURTSORT FriesoytheSTERBEDATUM 22 Juli 1943STERBEORT Oldenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Driver amp oldid 234348841