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Francois Regis de La Bourdonnaye comte de La Breteche 19 Marz 1767 in La Varenne Departement Maine et Loire 28 August 1839 1 auf Schloss Mesangeau bei Beaupreau Departement Maine et Loire war ein franzosischer legitimistischer Staatsmann Er war ein streng royalistisch gesinnter Anhanger der Bourbonen und entschiedener Gegner der Ideen der Franzosischen Revolution Von 1815 bis 1829 fungierte er als Anfuhrer der aussersten Rechten in der Deputiertenkammer und 1829 kurzzeitig als Innenminister im Kabinett von Jules de Polignac Nach dem Regierungsantritt von Konig Louis Philippe verlor er 1830 jeden politischen Einfluss Francois Regis de La Bourdonnaye Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Abstammung fruhes Leben und politischer Beginn unter Napoleon 1 2 Politische Karriere unter Ludwig XVIII 1 2 1 Rolle in der Chambre introuvable 1 2 2 Weitere politische Betatigung als fuhrender Ultraroyalist 1 3 Politische Karriere unter Karl X 1 3 1 Oppositionspolitiker 1 3 2 Innenminister 1 4 Spateres Leben und Tod 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenAbstammung fruhes Leben und politischer Beginn unter Napoleon Bearbeiten Francois Regis de La Bourdonnaye entstammte einer bretonischen Adelsfamilie deren einer Zweig bereits seit einem Jahrhundert im Anjou ansassig war Er war ein Sohn von Joseph Avoye de la Bourdonnaye de Lire und Bonne Jeanne Tranchant du Tret 1786 trat er als Offizier in das im Infanterieregiment Austrasie des koniglichen Heers ein und diente dort bis zum Ausbruch der franzosischen Revolution mit der er uberhaupt nicht sympathisierte Er schloss sich stattdessen den Chevaliers du poignard an die ihre royalistische Gesinnung im Dienst Ludwigs XVI zeigten Am 28 Februar 1791 wurde er von der Nationalgarde in den Tulerien gefangen genommen und nach einigen Tagen in Haft zu seinem Regiment geschickt das in Briancon stationiert war Er emigrierte nahm im Oktober 1791 Dienste im Heer des Prinzen Conde und verbrachte nach dessen Auflosung einige Monate in der Schweiz Danach kehrte La Bourdonnaye unter dem Direktorium nach Frankreich zuruck wo er sich nach einem kurzen Aufenthalt in Orleans unter dem Falschnamen Guibert am 9 September 1797 in Angers mit Emilie Vollaige de Vaugirault vermahlte Der Staatsstreich des 18 Fructidor V 4 September 1797 zwang ihn aber kaum 15 Tage nach seiner Heirat erneut Exil in der Schweiz zu suchen wo er bis Oktober 1802 blieb Dann durfte er sich wieder nach Frankreich begeben und liess sich im Schloss Mesangeau nieder das in der Gemeinde Drain gelegen war La Bourdonnaye unterwarf sich Napoleon Bonaparte wurde durch dessen Dekret am 3 September 1803 Mitglied des Generalrats des Departement Maine et Loire und bald darauf Mitglied des Gemeinderats von Angers dem er bis 1815 angehorte Er unterstutzte 1806 im Generalrat von Maine et Loire die Adresse an Bonaparte fur die Erblichkeit der Krone 1807 wurde er wie von ihm gewunscht als Kandidat zum Gesetzgebenden Korper vorgeschlagen doch Napoleon verweigerte seine Ernennung Bei Napoleons Ruckkehr aus Spanien begrusste ihn La Bourdonnaye im Namen des Departements fand gnadige Aufnahme erhielt aber die bald darauf nachgefragte Senatorie nicht Seit dem russischen Feldzug des Kaisers 1812 wandte sich der Graf erneut den Bourbonen zu und nahm an den Intrigen zu ihren Gunsten teil Nachdem er bereits 1807 Sekretar des Generalsrats von Maine et Loire gewesen war wurde er am 10 Mai 1813 dessen Prasident In dieser Eigenschaft schwor er 1814 nach Napoleons Abdankung als Erster den Treueeid auf Konig Ludwig XVIII den dann auch seine Kollegen ablegten Sonst leistete er 1814 zwar keine Dienste wurde aber wahrend Napoleons erneuter Herrschaft der Hundert Tage proskribiert Politische Karriere unter Ludwig XVIII Bearbeiten Rolle in der Chambre introuvable Bearbeiten Nach der zweiten Restauration der Bourbonen und der damit verbundenen Ruckkehr Ludwigs XVIII an die Macht trat La Bourdonnaye am 22 August 1815 fur das Departement Maine et Loire als Deputierter in die sogenannte Chambre introuvable und wurde bald fur fast 15 Jahre das Haupt der sogenannten Konteropposition auf der aussersten Rechten Hier ragte er durch gnadenlose Erbitterung gegen die Revolutionare und fanatischen Royalismus hervor Er und Jules de Polignac verweigerten den unbedingten Eid auf die Charte constitutionnelle Beim Entwurf des Amnestiegesetzes vom 11 November 1815 regte La Bourdonnaye die beruchtigten Kategorien an nach denen er alle Teilnehmer an Napoleons Herrschaft der Hundert Tage zur strengen Bestrafung klassenweise vorschlug Er forderte Blut um die Ruckkehr des Blutregiments zu verhindern und wollte den weissen Schrecken verbreiten Gegen die verbrecherischen Ranke der Rebellen verlangte er nach Ketten dem Henker und dem Tod da nach seiner Meinung nur der Tod ihre Gesinnungsgenossen abschrecken konne Man nannte ihn daher im ganzen Land den Mann der Kategorien oder den weissen Jakobiner Nach La Bourdonnayes strengem Vorschlag sollten von der Amnestie jene hohen Staatsdiener ausgeschlossen werden die wahrend der Hundert Tage Napoleons die Regierung gebildet hatten die kommandierenden Generale und Prafekten die zu ihm ubergetreten waren sowie diejenigen Personen die von ihm Amter angenommen oder in seinen Parlamentskammern gesessen hatten Sie sollten getotet oder deportiert und ihre Guter konfisziert werden Auch forderte La Bourdonnaye die Verbannung der ehemaligen Konventsmitglieder die fur den Tod Ludwigs XVI gestimmt hatten und nannte sie tugendlose Leute die stets gefahrlich seien Der Herzog von Richelieu orientierte sich an La Bourdonnayes Empfehlungen fur das Amnestiegesetz entscharfte sie aber in seinem am 8 Dezember 1815 eingebrachten Gesetzesantrag der angenommen wurde Wiederholt sprach La Bourdonnaye auch bei Anlass des Wahlgesetzes und empfahl eine siebenjahrige Wahlperiode sowie drei Wahlgrade Als erbitterter Gegner von Elie Decazes beantragte er eine Untersuchung ob die Abgaben auf die Spiele die Droschken und die Journale vom Polizeiminister erhoben werden durften Weitere politische Betatigung als fuhrender Ultraroyalist Bearbeiten Nach der am 5 September 1816 erfolgten Auflosung der Chambre introuvable wurde La Bourdonnaye am folgenden 4 Oktober fur Maine et Loire als Deputierter wiedergewahlt und fungierte erneut als Haupt der aussersten Rechten Die Ultraroyalisten hatten aber in der Kammer ihre fruhere Mehrheit verloren Da das Kabinett in dem Decazes eine fuhrende Rolle spielte seine Kandidatur bekampft hatte betrieb La Bourdonnaye gegen die Regierungspolitik heftige Opposition Als Mitglied der Petitionskommissionen trat er fur den Redakteur des Fidele ami du roi energisch ein Er bekampfte den Vorschlag des Kabinetts fur ein neues Wahlgesetz weil er den Ministern als einem regierenden Direktorium zu viel Macht verleihe auch bestritt er dass die vorgesehenen nur etwa 100 000 Wahlberechtigten die ganze Nation reprasentierten Am 14 Januar 1817 sprach La Bourdonnaye gegen das Gesetz uber personliche Freiheit und wetterte standig gegen Decazes der als Polizeiminister eine zu grosse Machtfulle besasse Auch forderte er strengste Sparsamkeit fur das Staatsbudget und griff das Zensurgesetz fur Journale an Am 16 Januar 1818 bekampfte er das Rekrutierungsgesetz als bedenkliche Starkung der Regierungsgewalt auf Kosten der offentlichen Meinung und der Kammern Er tadelte das Avancement von Offizieren nach dem Anciennitatsprinzip was die Rechte des Konigs beschneide der nur noch ein Drittel der Chargen frei nach seinen Wunschen besetzen konnte und die Errichtung von Veteranenlegionen die ihm eine zur Verfugung der Legislative stehende Parlamentsarmee zu bilden schienen Ferner forderte La Bourdonnaye ein Gesetz uber Ministerverantwortlichkeit Abschaffung der Stempelgebuhr fur Broschuren und nicht taglich erscheinende Zeitungen und redete im Sinn der Pressefreiheit Als aber Charles Nicolas Fabvier seine Broschure Lyon en 1817 im Jahr 1818 publizierte tadelte er dass Fabvier nicht dafur gerichtlich verfolgt wurde und wurde darum von der liberalen Zeitung Minerva als Ajax der Rechten bezeichnet La Bourdonnaye beantragte die Aufhebung des Polizeiministeriums sprach zugunsten von Francois Barthelemys Antrag das Wahlgesetz zu modifizieren griff das Ministerium 1819 wegen eines Pairsschubs an widersetzte sich am 24 Marz desselben Jahres der Kreierung von Grossbuchern der offentlichen Schuld fur die Provinzen am 17 Mai der Petition zugunsten der Verbannten und am 2 Juni wiederum dem Rekrutierungsgesetz Er bekampfte leidenschaftliche die Zulassung des Abbe Gregoire in die Deputiertenkammer da dieser als Konigsmorder unwurdig sei und nannte am 24 Dezember 1819 das Ministerium wegen seiner schwankenden Politik isoliert inmitten Frankreich Die Ermordung des Herzogs von Berry bot den erwunschten Anlass zum Sturz von Decazes La Bourdonnaye schlug der Kammer am 14 Februar 1820 die an Ludwig XVIII zu erlassende Beileidsbekundung vor und freute sich uber die Entlassung des ihm verhassten Ministers zu welcher Massnahme er wesentlich beigetragen hatte Er unterstutzte den Plan das Gesetz uber personliche Freiheit zu suspendieren stritt am 31 Marz fur die Wiedereinfuhrung der Zensur und beschuldigte die liberalen Schriftsteller sie wollten Legitimitat und Religion umsturzen wahrend sie Gleichheit und Volkssouveranitat predigten Doch forderte er dass das Zensurgesetz nur zeitweilig in Kraft sein sollte Royer Collard unterstutzte ihn dabei aber seine Meinung drang nicht durch Am 15 Mai befurwortete der Graf das neue Wahlgesetz und bot alle Krafte auf um das ihm verhasste vom 5 Februar 1817 zu Fall zu bringen Am 13 November 1820 in Maine et Loire und Indre et Loire in die Kammer gewahlt nahm La Bourdonnaye fur ersteres Departement an 1821 forderte er dass General Lavaux und Benjamin Constant wegen von ihnen getatigten Ausserungen zur Ordnung gerufen wurden Als er am gleichen Tag erklarte Frankreich wolle keine Deputierten der Linken mehr unterblieb der gegen ihn von de Corcelles und Alexandre de Lameth beantragte Ordnungsruf Am 7 Juli 1821 wandte er sich gegen die vom Ministerium geforderte Verlangerung der Pressezensur und am 12 Juli gegen die Abschaffung der Salzsteuer Ebenso wie die Linken attackierten er und andere Ultras schonungslos den Prasidenten des Ministerrats Richelieu der schliesslich im Dezember 1821 zurucktrat Auch dem neuen von Jean Baptiste de Villele gefuhrten Kabinett begegnete La Bourdonnaye anfangs mit Abneigung obwohl Villele den Ultraroyalisten angehorte Zwar erlangte La Bourdonnaye im Juni 1822 fur die Prasidentschaft der Deputiertenkammer die meisten Stimmen dennoch wahlte Ludwig XVIII Auguste Ravez der 16 Stimmen weniger bekommen hatte statt seiner zum Kammerprasidenten So musste sich La Bourdonnaye mit dem Posten des Vizeprasidenten begnugen Er brach mit seinem Freund Francois Rene de Chateaubriand als dieser am 28 Dezember 1822 Aussenminister wurde 1823 trat La Bourdonnaye eifrig fur die franzosische Intervention in Spanien ein und griff das Ministerium heftig an das in Unterhandlungen mit Rebellen getreten sei Er votierte im Februar 1823 fur die ausserordentlichen Mittel fur den Krieg und trotz seines geringen Vertrauens zum Ministerium sprach er sich fur die Anleihe aus Er wollte Jacques Antoine Manuel aus der Kammer ausgestossen sehen weil dieser sich Anspielungen auf die Hinrichtungen Karls I Stuart und Ludwigs XVI anlasslich der Debatten uber die Intervention in Spanien erlaubt hatte kam in die hieruber tagende Kommission und erstattete am 1 Marz umtobt von den wutenden Linken ihren Bericht In der Folge wurde Manuel aus der Kammer ausgeschlossen Bei der Budgetdiskussion nannte La Bourdonnaye das vorgelegte Budget ein erdichtetes einen Finanzroman er griff Villele als zu schwach gegen die Feinde der Legitimitat und zu unentschieden in der spanischen Frage an bekampfte die geheimen Ausgaben der Polizei und forderte ein Teil des Kredits von 2 2 Millionen Francs musse der Untersuchung der Deputiertenkammer unterliegen 1823 gedachten die Ultraroyalisten La Bourdonnaye in ein Kabinett unter Baron Vitrolles zu bringen La Bourdonnaye war zur Annahme geneigt aber Villele durchkreuzte ihre Plane und La Bourdonnayes Wut auf ihn stieg Am 6 Marz 1824 wurde er erneut als Deputierter wiedergewahlt Bei der Beratung des Gesetzes uber die Konvertierung der Rente am 24 April 1824 sprach er gegen Villeles Vorschlag und griff diejenigen an welche behaupteten die bisher zum Ankauf der Rente und zum Agiotage Spiel verwendeten Fonds wurden infolge des neuen Gesetzes dem Handel und Ackerbau zustromen seine eigenen Gesetzesvorschlage fielen durch Am 28 Mai sprach er abermals gegen einen neuen Rekrutierungsgesetzentwurf und die Erhohung der Dienstzeit auf acht Jahre und beantragte zwei Amendements Befreiung der einzigen und der altesten Familiensohne vom Militardienst und Abschaffung des Rechts auf Avancement Am 5 Juni 1824 sprach er sich gegen das Wahlgesetz mit siebenjahriger Legislaturperiode aus Bei der Beratung des Budgets fur 1825 speziell bei der Erwahnung der geheimen Fonds griff La Bourdonnaye Villele schonungslos an Er warf ihm am 12 Juli 1824 das Bestehen einer Kasse fur die Wahlen vor die er die Saturnalien der Reprasentativregierung genannt habe er zeigte der Kammer welchen Verfolgungen die den Ministern feindlichen Journale preisgegeben seien und bezifferte bis auf mehr als 2 Millionen Francs die zum Kauf oder der Errichtung einiger periodischer Blatter aufgewandten Summen Er suchte auch die Minister zu Tyrannen und zu Mordern der offentlichen Meinung zu stempeln Mit seiner leidenschaftlichen Erbitterung kontrastierte merkwurdig die Ruhe und Kalte seiner Personlichkeit weshalb Decazes ihn einen Tiger voll Kalte nannte Politische Karriere unter Karl X Bearbeiten Oppositionspolitiker Bearbeiten Das Entschadigungsgesetz fur die Emigranten von 1825 erschien La Bourdonnaye kleinlich denn er rasonierte so entweder waren die Nationalversammlungen der Revolution ungesetzlich dann sind ihre gesamten Akte nichtig oder gesetzlich dann haben die Emigranten keinen Anspruch auf Entschadigung Wenn die Charte die Nationalguter Verkaufe garantierte so ist dies nur eine politische Massregel die den Erwerbern den Wert ihrer erkauften Guter verburgt ihnen jedoch kein Eigentumsrecht ubertragt Er bekampfte darum energisch den Entwurf der Minister der den Emigranten zu wenig und zu viel biete und aus lauter Tauschungen bestehe deren einziger Zweck sei in Villeles Hand ohne Verantwortung das ganze offentliche und private Vermogen zu legen und verlangte eine neue Gesetzesprufung Als sich die Deputiertenkammer im Februar 1826 mit dem Fall einer moglichen von den Ministern gewunschten Anklage des Journal de Commerce befasste in dem laut Charles Marie d Irumberry de Salaberry einige Abgeordnete beleidigt worden seien ging es darum ob eine einfache Mehrheit fur die Entscheidungsfindung ausreiche Simonneau und Chifflet bejahten diese Sichtweise weil ansonsten eine Minderheit ein Vorhaben der Kammermajoritat verhindern konne Bei dieser Gelegenheit trat La Bourdonnaye fur Pressefreiheit ein und lehnte entschieden die auf eine Beschneidung der Oppositionsrechte hinauslaufende Ansicht von Simonneau und Chifflet ab Die parlamentarische Regierungsform brauche eine kraftige Opposition ohne diese ware sie nur organisierte Tyrannei Am 14 Februar 1827 verwarf La Bourdonnaye das von der Regierung geplante eine strenge Zensur vorsehende Pressegesetz das ironischerweise Gesetz der Gerechtigkeit und Liebe genannt wurde Er behauptete Frankreich konne nur im engen Bundnis von Charte und Legitimitat sein Heil finden es fordere darum die Charte ganz und voll die er selbst 1823 angegriffen hatte ohne Pressefreiheit konne aber keine reprasentative Regierung bestehen Nach der Auflosung der Kammer wurde der La Bourdonnaye am 24 November 1827 in Angers zum funften Mal als Deputierter wiedergewahlt Als Villele am 3 Januar 1828 zurucktrat und nun ein von Martignac gefuhrtes Kabinett die Regierung ubernahm beteiligte sich La Bourdonnaye lebhaft an den Beratungen uber dessen Zusammensetzung und hoffte Finanzminister zu werden Als aber die Kunde hiervon an die Borse drang sanken sofort die Kurse und La Bourdonnaye verzichtete auf seine Erwartung Er scheiterte auch erneut bei seiner Kandidatur fur die Prasidentschaft der Deputiertenkammer obwohl er beim ersten Wahlgang eine relative Stimmenmehrheit von 178 Stimmen erhalten hatte In der Folge blieb La Bourdonnaye das Haupt der aussersten Rechten schien aber die Vehemenz seines bisherigen systematischen Oppositionsverhaltens etwas gemassigt zu haben Er kam am 22 Januar 1828 in die Kommission die in Bezug der geistlichen Sekundarschulen die Massregeln zur Ausfuhrung der Gesetze des Landes untersuchen sollte und bekundete den Jesuiten gunstige Gesinnung In der geheimen Sitzung vom 14 Juli lehnte er rundweg eine Erwagung des Vorschlags Salvertes ab den Konig um die Reorganisation der aufgelosten Pariser Nationalgarde zu bitten Dann wurde er Mitglied der Budgetkommission und mit der Erstellung des Berichts uber die voraussichtlichen Einnahmen des Jahres 1829 beauftragt Als Salverte am 19 Februar 1829 die Initiative von Guillaume Xavier Labbey de Pompieres das ehemalige Ministerium Villele anzuklagen wiederaufgegriffen hatte kritisierte La Bourdonnaye zum Erstaunen aller die Art der Abwicklung dieses Antrags der im Ubrigen folgenlos blieb Im April 1829 bekampfte er die von den Ministern prasentierten Gesetzesvorschlage fur die Departements und Gemeindeorganisation in der Folge wurden diese Antrage von der Regierung wieder zuruckgezogen Innenminister Bearbeiten Nach dem Rucktritt des Ministeriums Martignac wurde La Bourdonnaye den Chateaubriand die mannliche Megare nannte im neuen von Jules de Polignac gefuhrten Kabinett am 8 August 1829 Innenminister Sofort wurde er von zahlreichen liberalen Zeitungen bekampft bloss der Quotidienne und die Gazette de France sprachen sich fur ihn aus Das Journal des Debats das ihn gelobt hatte als er Villele bekampfte erinnerte nun daran dass er 1815 ganze Klassen von der Amnestie hatte ausschliessen wollen Laut dieser Zeitung sei er allein daran schuld gewesen wenn das Kabinett Polignac keine Mehrheiten fand seine gehassig uberzogenen Forderungen und sein Ungestum seien unertraglich gewesen kuhn hatte er eine antiliberale Gegenrevolution geplant Doch durfte diese Einschatzung La Bourdonnaye nicht gerecht werden Die Royalisten waren uber ihn geteilter Meinung die Gruppe um Francois Marie Agier lehnte ihn ab die Anhanger Villeles hielten ihn fur unfahig Nur diejenigen Ultraroyalisten die schroffe Massregeln befurworteten hielten an ihm als ihrem Mann fest Die Angriffe auf La Bourdonnaye wurden noch vehementer als er am 13 August 1829 Claude Mangin zum Pariser Polizeiprafekten ernannte Innerhalb der Regierung herrschten unterdessen Meinungsverschiedenheiten So riet La Bourdonnaye Polignac die Jesuiten aus dem politischen Spiel zu lassen er hatte es lieber dass die Polizei und nicht die Jesuiten die Liberalen in ihre Schranken weise Polignac wiederum empfand La Bourdonnaye als unvertraglich und dieser harmonierte auch mit anderen Ministern nicht Konig Karl X soll zur Ubertragung von Regierungsverantwortung an La Bourdonnayes gesagt haben es mussten diejenigen Leute die sich standig beklagten getestet werden Schliesslich musste sich Polignac politisch gegen La Bourdonnaye durchzusetzen suchen Neidisch auf den vom Konig bevorzugten Regierungschef widersetzte sich La Bourdonnaye der Ernennung eines Prasidenten des Ministerrats obwohl Polignac ihm diese Stelle anbot und als Karl X sie Polignac ubergeben hatte reichte er zur Freude seiner Kollegen seine Entlassung ein Schon am 18 November 1829 wurde Guillaume Isidore comte de Montbel sein Nachfolger Als Vorwand fur seinen Rucktritt gab er mysterios an das Ministerium spiele eine Partie wo es um den Kopf gehe und er habe die Karten in der Hand behalten wollen Er hinterliess nur zwei Spuren seines Wirkens als Innenminister eine Verfugung uber die Metzger in Paris und ein Zirkular uber die Marionetten auch hatte er in der medizinischen Akademie und der Ecole des chartes Verbesserungen vorgenommen Spateres Leben und Tod Bearbeiten Konig Karl X gestand La Bourdonnaye eine Pension von 12 000 Francs zu ernannte ihn zum Staatsminister und Mitglied des koniglichen Geheimrats sowie am 27 Januar 1830 zum Pair von Frankreich Ohne Einfluss in der Pairskammer hatte La Bourdonnaye keinen Anteil an den Massnahmen die zum Sturz Karls X fuhrten Nach der Julirevolution von 1830 verweigerte er dem neuen Konig Louis Philippe den Untertaneneid Die Deputiertenkammer erklarte alle unter Karl X erfolgten Pairsernennungen insgesamt 14 fur null und nichtig sodass La Bourdonnaye seine Pairswurde wieder verlor Seitdem lebte er ohne jede weitere politische Betatigung auf seinem Schloss Mesangeau bei Beaupreau wo er am 28 August 1839 im Alter von 72 Jahren starb Er hatte die Schrift Proposition d une loi d amnistie faite par M le comte de La Bourdonnaye a la chambre des deputes dans la seance du 11 novembre 1815 et prise en consideration le meme jour Paris 1815 herausgegeben Dieses Werk erlebte innerhalb eines Monats drei Auflagen und Anfang 1816 eine vierte Auch hatte La Bourdonnaye zahlreiche in der Deputiertenkammer gehaltene Reden drucken lassen Literatur BearbeitenArthur Kleinschmidt Labourdonnaye Francois Regis Graf von In Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 2 Sektion 41 Bd 1887 S 90 92 Bourdonnaye Francois Regis comte de la Breteche in Adolphe Robert Edgar Bourloton Gaston Cougny Hrsg Dictionnaire des parlementaires francais de 1789 a 1889 Band 1 1889 S 437 439 Weblinks BearbeitenBiographie auf der Seite assemblee nationale fr franzosisch Anmerkungen Bearbeiten So beispielsweise Arthur Kleinschmidt in Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 2 Sektion 41 Bd 1887 S 92 Laut dem Dictionnaire des parlementaires francais de 1789 a 1889 Band 1 S 437 starb La Bourdonnaye am 28 Juli 1839 VorgangerAmtNachfolgerJean Baptiste Gay vicomte de MartignacInnenminister von Frankreich 8 August 1829 18 November 1829Gullaume Isidore comte de MontbelNormdaten Person GND 104123095 lobid OGND AKS LCCN n87869120 VIAF 73947865 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME La Bourdonnaye Francois Regis deALTERNATIVNAMEN Bourdonnaye Francois Regis de laKURZBESCHREIBUNG franzosischer MinisterGEBURTSDATUM 19 Marz 1767GEBURTSORT bei La VarenneSTERBEDATUM 28 August 1839STERBEORT bei Beaupreau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Regis de La Bourdonnaye amp oldid 225554708