www.wikidata.de-de.nina.az
Die Flugzeugkollision von Uberlingen war der Zusammenstoss zwischen DHL Flug 611 und Bashkirian Airlines Flug 2937 uber Owingen bei Uberlingen am Abend des 1 Juli 2002 Der Flugunfall ist mit 71 Opfern davon 49 Kindern der bisher folgenschwerste Flugunfall in der Bundesrepublik Deutschland 1 Der Unfall zog zahlreiche Diskussionen rund um die Flugsicherung und verschiedene Flugsicherungssysteme nach sich Flugzeugkollision von UberlingenNachstellung der Kollision von DHL Flug 611 links mit Bashkirian Airlines Flug 2937Unfall ZusammenfassungUnfallart Flugzeugkollision in der LuftOrt uber Owingen bei UberlingenDatum 1 Juli 2002Todesopfer 711 LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Tupolew Tu 154MBetreiber Bashkirian AirlinesKennzeichen RA 85816Abflughafen Russland Flughafen Moskau DomodedowoZielflughafen Spanien Flughafen Barcelona El PratPassagiere 60Besatzung 9Uberlebende 02 LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Boeing 757 200Betreiber DHL International Aviation Middle EastKennzeichen A9C DHLAbflughafen Bahrain Flughafen BahrainZwischenlandung Italien Flughafen BergamoZielflughafen Belgien Flughafen Brussel ZaventemPassagiere 0Besatzung 2Uberlebende 0Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 1 1 Flugverlauf vor dem Unfall 1 2 Unfallgeschehen 2 Rettungs und Bergungsmassnahmen nach der Kollision 3 Flugunfalluntersuchung 3 1 Technischer Zustand der Flugzeuge 3 2 Unterbesetzung der Uberwachungsplatze und Ablenkung des Lotsen 3 3 Eingeschrankte Funktionsfahigkeit der Flugsicherungssysteme 3 4 Ausfall der Telefonanlage 3 5 Unachtsamkeiten der Piloten 3 6 Kollisionswarnsystem 4 Stellungnahmen beteiligter Staaten 5 Zivilrechtliche Auseinandersetzungen 6 Strafrechtliche Ahndung 7 Konsequenzen zur Verhutung ahnlicher Vorfalle 8 Totung des diensthabenden Fluglotsen 9 Gedenken und Volkerverstandigung 9 1 Gedenkstatte in Brachenreuthe 9 2 Gedenkstatte Owingen Taisersdorf 9 3 Gedenkstatte in der Schweiz bei Skyguide 9 4 Gedenkstatte in der Heimat der ums Leben gekommenen Passagiere 9 5 Brucke nach Ufa 10 Umsetzungen fur Film Buhne und Radio 11 Siehe auch 12 Weblinks 13 EinzelnachweiseVerlauf BearbeitenFlugverlauf vor dem Unfall Bearbeiten nbsp Die bei dem Unfall zerstorte Tupolew Tu 154 1997 in StuttgartBashkirian Airlines Flug 2937 startete am 1 Juli 2002 gegen 21 Uhr MESZ am Flughafen Moskau Domodedowo 2 mit einer russischen Tupolew Tu 154M der Bashkirian Airlines An Bord der Maschine befanden sich 69 Menschen der Grossteil davon Schulkinder im Alter zwischen 8 und 16 Jahren aus Ufa in der russischen Republik Baschkortostan Ziel des Charterfluges war Barcelona Die Reise sollte eine Belohnung fur die grosstenteils hochbegabten Schuler wegen guter Leistungen in der Schule sein und wurde von einem lokalen baschkirischen Komitee fur die UNESCO organisiert 3 Der Abflug hatte eigentlich am Vortag stattfinden sollen Da sich der fur den Bustransfer der Kinder zustandige Fahrer in Moskau verfahren hatte wurde der Flug verpasst und dann auf den nachsten Tag umgebucht Gesteuert wurde das Flugzeug von dem Flugkapitan Alexander Gross der bereits 12 000 Flugstunden absolviert hatte Kopilot war Murat Itkulow 4 nbsp Die Boeing 757 mit dem Kennzeichen A9C DHL 1996Kurz nach 23 Uhr desselben Abends hob DHL Flug 611 ein Frachtflug mit einer Maschine vom Typ Boeing 757 200 der Logistikgesellschaft DHL vom italienischen Flughafen Bergamo ab Ziel des Flugs war die belgische Hauptstadt Brussel Kapitan war der Brite Paul Phillips der seit 1989 bei DHL beschaftigt war und allein im Dienste dieses Unternehmens 10 000 Stunden Flugerfahrung hatte Kopilot war Brent Campioni aus Kanada 4 Die Kreuzung der beiden Flugrouten wurde von der Flugsicherung nicht ausdrucklich vermerkt und hatte fur einen Bereich uber dem Bodensee geplant werden mussen 5 Gegen 23 20 Uhr meldete sich der Kapitan des DHL Flugs 611 Paul Phillips bei der fur den suddeutschen Luftraum zustandigen Bezirkskontrollstelle an dem von der schweizerischen Flugsicherungsorganisation Skyguide betriebenen Area Control Centre ACC Zurich Der verantwortliche Fluglotse Peter Nielsen wies Phillips daraufhin an die Flughohe von der momentanen Flugflache 260 auf Flugflache 320 zu erhohen Phillips bat zwecks Treibstoffeinsparung um die Erlaubnis auf Flugflache 360 ca 11 000 Meter weiterzusteigen Die Erlaubnis wurde von Nielsen erteilt woraufhin die Boeing um 23 29 50 Uhr die gewunschte Flughohe erreichte 2 Auch die Flughohe der aus Russland kommenden Tupolew die sich um 23 30 Uhr bei Skyguide anmeldete betrug Flugflache 360 Unfallgeschehen Bearbeiten Um 23 30 Uhr gaben die Piloten der Tupolew nochmals die Flugdaten inklusive Flughohe durch Der verantwortliche Fluglotse bei Skyguide Peter Nielsen bestatigte die Flugdaten Er wies jedoch weder der Boeing noch der Tupolew eine andere Flughohe zu sodass sich beide Flugzeuge weiterhin auf gleicher Hohe befanden Um 23 34 42 Uhr meldete das Kollisionswarnsystem TCAS in beiden Cockpits akustisch die Unterschreitung des Sicherheitsabstandes Gleichzeitig erkannte Fluglotse Peter Nielsen auf seinem Radarschirm die gefahrliche Situation Er wies die Tupolew sieben Sekunden nach dem Auslosen des TCAS Traffic Advisory der Hinweis des Kollisionswarnsystems auf eine drohende Konfliktsituation um 23 34 49 Uhr an umgehend auf Flugflache 350 zu sinken 6 Die Tupolew Besatzung bestatigte dies nicht diskutierte die Anweisung kurz unter sich und kam schliesslich der Aufforderung des Fluglotsen nach Gleichzeitig hatte TCAS ein Resolution Advisory fur ein Ausweichmanover errechnet und wies die Tupolew an in den Steigflug zu gehen wahrend es die Besatzung der Boeing anwies zu sinken Dies fuhrte zu kurzer Irritation der Tupolew Besatzung die den Widerspruch bemerkt hatte Ein Pilot es TCAS sagt steigen Kopilot er Lotse schickt uns runter First Officer sinken 7 Einer der Flugzeugfuhrer entschied sich den Sinkflug fortzusetzen Der Fluglotse meldete sich um 23 35 03 Uhr erneut und forderte die Tupolew nochmals auf auf Flugflache 350 zu sinken Dies wurde von der Mannschaft sofort bestatigt Damit sah der Fluglotse die Situation als entscharft an Der Kapitan der Boeing Paul Phillips folgte den Empfehlungen seines TCAS und leitete um 23 35 10 Uhr einen Sinkflug ein Aufgrund der Anweisung des Fluglotsen an die Tupolew zum Sinkflug und der Nichtbefolgung der TCAS Anweisung zum Steigflug durch die Tupolew Besatzung waren nun beide Flugzeuge gleichermassen im Sinkflug Um 23 35 13 Uhr sprach Peter Nielsen ein letztes Mal mit der Tupolew Crew Er warnte irrtumlich vor Konfliktverkehr auf 2 Uhr in Flugflache 360 Die Meldung der Boeing Crew dass man aufgrund des eigenen TCAS Kommandos in den Sinkflug gehe wurde am Boden nicht registriert Der Kapitan der Tupolew Gross suchte offenbar in der falschen Richtung nach dem anderen Flugzeug und meinte es sei uber ihm Etwa neun Sekunden vor der Kollision fragte er seinen Kopiloten Wo ist es das andere Flugzeug Dieser antwortete Hier links Zwei Sekunden vor der Kollision versuchte Gross noch die Tupolew stark hochzuziehen und die Steuersaule der Boeing wurde bis zum Anschlag nach vorn gedruckt um schneller zu sinken Um 23 35 32 Uhr kam es in 34 890 ft etwa 10 630 Meter Flughohe dann zur Kollision Nach zwei vorherigen Anderungen des Kurses um insgesamt 20 befand sich die Tupolew zuletzt mit Kurs West 274 knapp oberhalb der Flughohe der Boeing die mit 004 einen fast genauen Nordkurs flog Bei der Kollision durchtrennte das Seitenleitwerk der Boeing den Rumpf der Tupolew kurz vor den Tragflachen die sich daraufhin vom restlichen hinteren Teil des Rumpfes mit den drei Triebwerken losten Uber zwei Kilometer verstreut gingen diese Trummer zusammen mit dem vorderen Rumpfabschnitt auf einem nordlich von Uberlingen gelegenen Gebiet nieder Die ohne das Seitenleitwerk steuerlos gewordene Boeing sturzte acht Kilometer weiter nordlich uber der Gemeinde Owingen ab Die Trummer fielen grosstenteils auf unbewohntes Gebiet und trafen weder Menschen am Boden noch richteten sie dort grosseren Sachschaden an Rettungs und Bergungsmassnahmen nach der Kollision BearbeitenUm 23 39 Uhr wurde die Integrierte Leitstelle Bodensee 8 in Friedrichshafen uber verschiedene Kleinbrande zwischen Uberlingen und Owingen verstandigt Erste Rettungsfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Owingen ruckten noch vor einer Alarmierung aus 9 nur kurze Zeit spater gefolgt von verschiedenen Loschzugen der Freiwilligen Feuerwehren aus Owingen und Uberlingen Anschliessend wurden alle Feuerwehren aus dem umliegenden Gebiet und den angrenzenden Landkreisen alarmiert Um 23 47 Uhr gingen bei der Leitstelle die ersten Hinweise auf einen Flugzeugabsturz und brennende Wrackteile ein Daraufhin alarmierte die Rettungsleitstelle zwei Rettungshubschrauber sowie zehn Rettungswagen zwei Rettungshundestaffeln und weitere Loschzuge 10 Um 0 25 Uhr wurde die Technische Einsatzleitung alarmiert die sich daraufhin in Uberlingen einrichtete 9 10 Die vordringlichste Aufgabe der Feuerwehren bestand darin die zahlreichen brennenden Trummer zu loschen In Taisersdorf wurde durch den Aufprall des brennenden Wracks der Boeing ein Waldbrand ausgelost Nachdem der Grossteil der Brande unter Kontrolle gebracht worden war begannen die Einsatzkrafte in der Dunkelheit eventuelle Uberlebende zu suchen Die Trummer der Maschine waren uber etwa 30 Quadratkilometer verbreitet 11 Fur die Suche wurden vier weitere Rettungshubschrauber zwei davon aus der benachbarten Schweiz sowie ein Grossraumrettungshubschrauber der Bundeswehr aus Laupheim eingesetzt Insgesamt waren mehrere hundert Helfer der unterschiedlichsten Hilfseinrichtungen im Einsatz Gegen 1 45 Uhr wurden die ersten acht Todesopfer geborgen Um 2 12 Uhr wurde eine Bootsstaffel zur Wasserrettung auf dem Bodensee durch die Deutsche Lebens Rettungs Gesellschaft ausgesandt Nach Mitternacht konnte eine spezialisierte Einheit der Feuerwehr 3500 Liter Kerosin aus einer der Tragflachen der Tupolew pumpen 12 Die gezielte Bergung der Todesopfer begann am 3 Juli Hierzu zerlegte das Technische Hilfswerk unter Aufsicht der Bundesstelle fur Flugunfalluntersuchung das Wrack des Rumpfes der Tupolew sowie des Cockpits mit Trennschleifern und Rettungsscheren Am 6 Juli konnte schliesslich die Bergung der letzten 29 teilweise stark verstummelten Leichen darunter die funf Mitglieder der Cockpitbesatzung an der Absturzstelle des Flugzeugrumpfes durch die Tatortgruppe des Bundeskriminalamtes erfolgen 11 Die Leichen wurden in den Goldbacher Stollen transportiert um den Verwesungsprozess zu verlangsamen 13 Anhand von Kleidungsstucken und mit Hilfe von DNA Abgleichen konnten alle Leichen durch die Identifizierungskommission IdKo des Bundeskriminalamtes identifiziert werden Am 8 Juli wurde der Grosseinsatz fur beendet erklart 9 Flugunfalluntersuchung BearbeitenDie Bundesstelle fur Flugunfalluntersuchung BFU aus Braunschweig fertigt zu jedem Zwischenfall in der zivilen Luftfahrt im deutschen Luftraum einen Untersuchungsbericht an Sie verweist in ihrem Untersuchungsbericht vom 19 Mai 2004 auf verschiedene strukturelle Fehler die den Unfall unmittelbar begunstigten Neben technischen Mangeln nennt der Untersuchungsbericht menschliche Fehler bei dem Betreiber der Zurcher Flugsicherung Skyguide und in der russischen Maschine 14 Skyguide hatte seit Jahren hingenommen dass wahrend der verkehrsarmen Nachtstunden nur ein einzelner Lotse Dienst tat Die BFU sieht aber ausdrucklich von der Nennung eines Alleinschuldigen ab 2 Technischer Zustand der Flugzeuge Bearbeiten Die Untersuchungen der BFU ergaben dass sich beide Flugzeuge in einwandfreiem technischen Zustand befanden und uber ein identisches Kollisionswarnsystem verfugten das einwandfrei arbeitete Beide Cockpitbesatzungen konnten den unfallbezogenen Funkverkehr der Bodenkontrolle horen da sie die entsprechende Frequenz an ihrem Funkgerat eingestellt hatten Unterbesetzung der Uberwachungsplatze und Ablenkung des Lotsen Bearbeiten Skyguide war am Abend des 1 Juli 2002 vorschriftsmassig mit drei Personen besetzt worden eine Person war nicht mit der operativen Fluguberwachung beschaftigt Der zweite Lotse war zum Zeitpunkt der Ereignisse aufgrund einer Ruhepause nicht an seinem Arbeitsplatz sodass der verbleibende Lotse beide Radarmonitore uberwachen musste Als der diensthabende Lotse Peter Nielsen seinen Kollegen in die Pause entliess war beiden nicht bekannt dass sie einen verspateten Landeanflug eines Flugzeugs auf den Flughafen Friedrichshafen zu betreuen hatten Durch die Betreuung dieses Anflugs war Nielsen abgelenkt sodass er wahrscheinlich der Staffelung der beiden anderen Fluge nicht genug Beachtung schenkte Ausserdem musste Nielsen aufgrund dieses Landeanflugs immer wieder etwa zwei Meter zwischen zwei Radarschirmen hin und herwechseln um sowohl die Kreuzung der Boeing und Tupolew als auch die Landung in Friedrichshafen betreuen zu konnen Wenn sich ein Lotse uberbeansprucht fuhlt und mehrere Lotsen im Raum sind kann er im Normalfall seine Kollegen bitten ihm behilflich zu sein Der dienstleitende Fluglotse machte jedoch keinen anderen Lotsen auf seine Doppelbelastung aufmerksam Zum Zeitpunkt des Ereignisses war nur ein Lotse im Kontrollraum des ACC Zurich Er hatte gleichzeitig die Aufgaben des Planungs Verkehrsleiters des Radar Verkehrsleiters und des Dienstleiters wahrzunehmen Mit ihm im Kontrollraum war eine Controller Assistentin Ihre Aufgabe war es den Lotsen bei Routine und Koordinierungsaufgaben zu unterstutzen sie hatte keine Aufgaben und Berechtigungen im Rahmen der Verkehrsfuhrung Bericht der Bundesstelle fur Flugunfalluntersuchung Der Lotse hat infolge seiner Uberlastung eine rechtzeitige Staffelung beider Flugzeuge unterlassen und infolge der schlechten Unterstutzung durch Kollegen und Technik bis zuletzt die Gefahrlichkeit der Situation verkannt was unter anderem in seiner unpassenden Wortwahl deutlich wird 2 Eingeschrankte Funktionsfahigkeit der Flugsicherungssysteme Bearbeiten Aufgrund von Wartungsarbeiten bei der Bodenkontrolle Zurich waren einige unterstutzende Flugsicherungssysteme nicht verfugbar Diese sind fur einen sicheren Betrieb nicht zwingend notwendig konnen aber dazu beitragen Fehler rechtzeitig zu erkennen Am Abend des Unfalls waren das bodengestutzte Kollisionswarnsystem Short Term Conflict Alert STCA die automatische Korrelation von Flugplandaten mit den Radardaten sowie ein Entfernungsskalenstrich nicht verfugbar Die Abwesenheit der Unterstutzungssysteme wurde nicht durch andere Massnahmen ausgeglichen Zur Kompensation waren im Kontrollraum sowohl ein weiterer Lotse als auch ein Systemmanager anwesend und hatten den regularen Lotsen unterstutzt wenn er darum gebeten hatte jedoch verkannte der dienstleitende Lotse Peter Nielsen entweder das Ausmass seiner Arbeitsuberlastung oder die Moglichkeit der Unterstutzung war ihm nicht bekannt Das akustische STCA arbeitete gemass einer anschliessenden technischen Untersuchung einwandfrei und erteilte 32 Sekunden vor der Kollision eine akustische Warnung die jedoch von keiner dort anwesenden Person gehort wurde da dieses System jedoch von der Tagesschicht abgestellt wird und das Reaktivieren nicht protokolliert wird ist unklar ob es zur Zeit des Unfalls uberhaupt gehort werden konnte Zu dem Zeitpunkt des akustischen Hinweises hatte Nielsen die Tupolew bereits zum Sinkflug angewiesen Die Warnung hatte somit nur die Dringlichkeit der Situation hervorheben konnen 2 Ausfall der Telefonanlage Bearbeiten Auch die Telefondirektleitungen der Bodenkontrolle Zurich zu den benachbarten Luftuberwachungszentren waren ausser Betrieb nachdem der Lotse nach anfanglichem Zogern Wartungsarbeiten an der Telefonanlage zugestimmt hatte wobei er annehmen durfte dass die Funktion der Telefonanlage hinreichend ersetzt wurde tatsachlich war das Ersatzsystem jedoch nicht einsatzbereit und die Wartungsarbeiten am Hauptsystem waren zur Zeit des Unfalls zwar beendet ohne dass es jedoch fur den Lotsen freigegeben worden war Die Bezirkskontrollstelle fur die Uberwachung des oberen Luftraums das Upper Area Control Center UACC Karlsruhe hatte mehrfach vergeblich versucht Zurich telefonisch auf die drohende Kollision hinzuweisen durfte aber selbst nicht unmittelbar in das Geschehen eingreifen zumal ein erfolgreiches Eingreifen in einer bereits derartig fortgeschrittenen Situation aus heutiger Sicht ausgeschlossen zu sein scheint Zudem war der Lotse abgelenkt durch mehrfache aufgrund des defekten Ersatzsystems erfolglose Versuche den Flughafen Friedrichshafen telefonisch zu erreichen anlasslich der bevorstehenden Landung der dritten Maschine 2 Unachtsamkeiten der Piloten Bearbeiten Die Nachuntersuchungen ergaben dass beide Besatzungen den jeweils fur gultig erachteten Anweisungen nicht gefolgt sind Die Besatzung der Boeing wich mit einer Sinkrate von 2400 ft min von der empfohlenen Sinkrate von 2500 3000 ft min ab Die Besatzung der Tupolew passte ihre Sinkrate nicht der geforderten neuen Flughohe an sodass sich der Zusammenstoss 110 ft etwa 33 m unter der angeordneten Flughohe mit einer Sinkrate von etwa 1900 ft min ereignete 15 Kollisionswarnsystem Bearbeiten Hauptartikel Traffic Alert and Collision Avoidance System Beide Flugzeugbesatzungen erhielten 50 Sekunden vor dem Zusammenstoss von ihren TCAS die Warnung uber Konfliktverkehr Traffic Traffic Sieben Sekunden spater wies der Fluglotse Peter Nielsen die Besatzung der Tupolew an in den Sinkflug bis auf Flugflache 350 zu gehen Im Gegensatz dazu forderte sieben Sekunden spater das TCAS der Tupolew einen Steigflug einzuleiten Das Boeing TCAS wiederum gab den Befehl zum Sinken aus Die Mannschaft der Tupolew folgte jedoch der Anweisung des Fluglotsen und ging in den Sinkflug Dieser Widerspruch und der damit entstandene Interpretationsspielraum fur die Besatzung der Tupolew fuhrten mit zur Kollision der Flugzeuge 2 nbsp Eine TCAS Anzeige Diese Systemphilosophie von TCAS sieht vor dass man dem TCAS folgt und die Anordnung der Flugsicherung zweitrangig ist in dem Falle also ignoriert werden muss Jorg Schoneberg Bundesstelle fur Flugunfalluntersuchung ZDF Dokumentation Tod uber den Wolken Luftverkehrsrechtlich war die Situation zum Zeitpunkt des Unfalls nicht zwingend geregelt So gab es zwar mehrere Empfehlungen TCAS Resolution Advisories eine hohere Prioritat zuzuschreiben keine davon hatte jedoch offiziellen Stellenwert Die Erklarung dafur dass die russische Besatzung die gut verstandliche TCAS Anweisung ignoriert hat konnte daran liegen dass der Fluglotse gegenuber der Besatzung weisungsbefugt ist und es an Erfahrung mit dem TCAS System mangelte nbsp Skizzierung der Besetzung der beiden Cockpits PIC bezeichnet die Sitzposition des Verantwortlichen LuftfahrzeugfuhrersAllerdings kommt ein weiterer Faktor zum Tragen Laut TCAS Benutzerhandbuch sind Flugmanover die dem TCAS Manover entgegengesetzt sind verboten Im Flugbetriebshandbuch Flight Operations Manual FOM der Bashkirian Airlines hingegen steht dass die Anweisungen der Flugsicherungen das wichtigste Mittel zur Vermeidung von Kollisionen sei eine eventuelle gleichzeitige TCAS Resolution Advisory bleibt bei diesen Erlauterungen vollig unberucksichtigt Wahrend der fliegende Pilot auch Pilot Flying bei einer TCAS Resolution Advisory entsprechende Flugmanover einleitet nimmt der assistierende Pilot auch Pilot Monitoring sofort Kontakt zur Flugsicherung auf und informiert sie dass die Maschine aufgrund einer TCAS Anweisung von der durch die Flugsicherung angeordneten Flugflache abweicht 16 Erst um 23 35 19 Uhr und damit nur 13 Sekunden vor der Kollision respektive 23 Sekunden nach dem TCAS Resolution Advisory gab die Besatzung der Boeing diese Meldung ab Die BFU halt diese Reaktionszeit entsprechend dem Benutzerhandbuch von TCAS trotzdem fur situationsangemessen da die Frequenz zur Flugsicherung vorher belegt war 2 Die Besatzung der Tupolew wies den Lotsen trotz der Unstimmigkeiten innerhalb des Cockpits nicht auf den Widerspruch hin Die Unfalluntersuchung kam zu dem Ergebnis dass das TCAS der Boeing anders als das der Tupolew vermutlich nicht auf die grosste Reichweite eingestellt war sodass die Piloten erst sehr spat auf die Annaherung des zweiten Flugzeugs aufmerksam wurden Die auf beiden Flugzeugen verwendete TCAS Anzeige hat eine einstellbare Reichweite von bis zu 40 nautischen Meilen die akustische Warnung erfolgt dagegen erst kurz nach der Staffelungsunterschreitung Nur so lasst sich erklaren dass sich der Kopilot der Boeing Brent Campioni kurz vor der ersten TCAS Warnmeldung auf die Toilette begab und erst nach der Warnung ins Cockpit zuruckgekehrt ist 5 Somit war der Kapitan Paul Phillips in einer entscheidenden Phase unter grossten Stressbedingungen auf sich allein gestellt Nach einer Staffelungsunterschreitung am 31 Januar 2001 durch zwei Japan Airlines Fluge 17 war ein Anderungsvorschlag zu TCAS change proposal CP112 erlassen worden in dem die Implementierung einer neuen Funktion vorgeschlagen wurde 18 Diese neue Funktion gibt den beiden Besatzungen eine Reversal Resolution Advisory sollte eine Besatzung den Anweisungen des TCAS nicht folgen TCAS wurde in einem solchen Fall die Anweisungen an die Besatzungen exakt umkehren In dem konkreten Fall ware die Tupolew also zum Fortsetzen des Sinkflugs angewiesen worden wahrend die Boeing zum Steigflug aufgefordert worden ware Die Vereitelung des Vorfalls durch diese Funktion ist als wahrscheinlich einzustufen 2 Stellungnahmen beteiligter Staaten BearbeitenIn einer Stellungnahme zu dem offiziellen Untersuchungsbericht betonte die Schweiz dass unabhangig von der falschen Positionsangabe durch den Lotsen zum Zeitpunkt der Kollision die von dem Lotsen angeordnete Flughohe fur die Tupolew bereits um 33 Meter unterschritten worden war Zudem stellt sie fest dass die Sinkrate noch 1900 ft min betrug und dass die beidseitige Ausfuhrung der TCAS Ratschlage zur Vermeidung des Unfalls beigetragen hatte Russland betonte in einer entsprechenden Stellungnahme dass die TCAS Ratschlage bereits aufgrund der falschen Auskunft des Fluglotsen uber Konfliktverkehr uber der Tupolew falsch gewirkt hatten und die falsche Auskunft des Fluglotsen dem Entscheidungsprozess der russischen Besatzung nicht dienlich gewesen war Zudem sei die Besatzung der Boeing in der Lage gewesen den Funkverkehr mit der Tupolew zu horen obwohl sie bezuglich des Konflikts nicht direkt vom Fluglotsen angesprochen worden sei und habe so eine echte Chance zur Vermeidung des Unfalls ungenutzt gelassen Zivilrechtliche Auseinandersetzungen Bearbeiten nbsp Fluginformationsgebiet Deutschland zum Zeitpunkt des Unfalls Skyguide Gebiet im aussersten SudenBashkirian Airlines reichte 2005 Klage gegen Skyguide ein gefolgt von einer Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland 2006 mit dem Vorwurf mangelnder Flugsicherung und Fluguberwachung Die geforderte Schadensersatzsumme fur das zerstorte Flugzeug belauft sich auf 2 6 Millionen Euro Am 27 Juli 2006 gab das Landgericht Konstanz der Bundesrepublik Deutschland die alleinige Schuld am Unfall da die Ubertragung der Flugsicherung im suddeutschen Randbereich am Bodensee an die Schweizer Flugsicherung Skyguide rechtswidrig und somit aufgrund ungultiger Vertrage unwirksam sei der Vertrag verstosse gegen die Grundgesetzvorschrift dass die Luftverkehrsuberwachung als hoheitliche Aufgabe in bundeseigener Verwaltung gefuhrt werden musse Dem Urteil zufolge muss die Bundesrepublik Deutschland alle Schadensersatzanspruche aus diesem Unfall erfullen Die Bundesregierung legte gegen das Urteil jedoch Berufung beim Oberlandesgericht Karlsruhe ein 19 20 2013 kamen die seit Mai 2007 21 insolvente Bashkirian Airlines und die Bundesrepublik Deutschland zu einer aussergerichtlichen Einigung der Prozess vor dem Oberlandesgericht Karlsruhe wurde daraufhin eingestellt 22 Bereits 2004 hatte die schweizerische Winterthur Group als Haftpflichtversicherung von Skyguide in unbekanntem Umfang Schadensersatz geleistet Wenig spater reichte sie jedoch Klage gegen Bashkirian Airlines ein und forderte aufgrund der Mitschuld der Piloten der Tupolew 60 Prozent der an die Hinterbliebenen der DHL Crew gezahlten Abfindungen sowie des Schadenersatzes fur am Boden betroffene Absturzgeschadigte in einem Volumen von ca 2 5 Millionen Euro zuruck 23 Die Klage wurde am 18 September 2008 vom Landgericht Konstanz jedoch abgewiesen da nach der Ansicht des Richters ein Fehlverhalten der Tupolew Piloten vollstandig in den Hintergrund tritt und keine teilweise Mithaftung der Airline begrundet 24 Am 29 Januar 2009 entschied ein Berufungsgericht in Barcelona dass die seit Mai 2007 insolvente 25 Bashkirian Airlines die Hinterbliebenen der Opfer zu entschadigen habe So wurde Bashkirian Airlines zu einer Zahlung von 20 400 US Dollar pro Opfer verurteilt Die Hinterbliebenen hatten ursprunglich eine Entschadigung von 100 000 US Dollar pro Opfer gefordert dies wurde jedoch auch vom Berufungsgericht mit der Begrundung abgewiesen dass die Hauptverantwortung fur den Unfall bei Skyguide zu suchen sei 26 Strafrechtliche Ahndung BearbeitenNach dem Unfall begannen die Ermittlungen der zustandigen Staatsanwaltschaften Winterthur Unterland und Konstanz gegen die beiden diensthabenden Flugverkehrsleiter und weitere sieben Mitarbeiter von Skyguide wegen des Verdachts der fahrlassigen Totung und anderer Straftaten Die Staatsanwaltschaft Winterthur Unterland erhob am 4 August 2006 vor dem Bezirksgericht Bulach Anklage gegen die Skyguide Mitarbeiter wegen fahrlassiger Totung und fahrlassiger Storung des offentlichen Verkehrs Aufgrund der Anklageerhebung und der schweizerischen Staatsburgerschaft der Beschuldigten gab die Staatsanwaltschaft Konstanz am 7 August 2006 das Ermittlungsverfahren an die Schweizer Behorden ab 27 Am 15 Mai 2007 begann vor dem Bezirksgericht Bulach bei Zurich der Strafprozess gegen acht Skyguide Mitarbeiter der am 4 September 2007 mit der Verurteilung der vier leitenden Angestellten unter den insgesamt acht Angeklagten wegen fahrlassiger Totung zu Bewahrungsstrafen endete 28 29 30 Konsequenzen zur Verhutung ahnlicher Vorfalle BearbeitenDie erste Sicherheitsempfehlung veroffentlichte die BFU am 1 Oktober 2002 nur drei Monate nach der Kollision In dieser Sicherheitsempfehlung wird der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation ICAO nahegelegt die TCAS Kommandos zukunftig fur alle Piloten verpflichtend zu machen Dabei solle es keine Rolle spielen ob ein Fluglotse eventuell andere entgegengesetzte Anweisungen gibt Am 21 Juli 2003 wurden drei weitere Empfehlungen die das Verhalten der Fluglotsen und verschiedene Sicherheitsvorkehrungen thematisieren veroffentlicht So empfiehlt die BFU dass Wartungen an Flugsicherungssystemen ausreichend lange im Vorfeld angekundigt werden dass immer genugend Lotsen jedoch mindestens zwei bei der Flugsicherung anwesend sind und dass die Lotsen durch regelmassige Fortbildungen immer uber ein aktuelles Wissen verfugen Am 19 Mai 2004 hat die BFU weitere Sicherheitsempfehlungen herausgegeben Die wichtigsten Empfehlungen beziehen sich dabei auf das STCA das bodengestutzte Kollisionswarnsystem So sollte jeder Lotse uber einen eventuellen Ausfall des STCA eindeutig auf seinem Radarschirm informiert werden Zudem sollte das akustische Signal das das STCA ausgibt auf eine festgesetzte Lautstarke eingestellt sein die nicht uberhort werden kann Dieses im Alarmfall ertonende akustische Signal konnte ausgeschaltet werden was jedoch von dem entsprechenden Lotsen formal quittiert werden sollte Zudem empfiehlt die BFU dass das Telefonsystem immer zu funktionieren habe und bei Wartungen gegebenenfalls ein Ersatzsystem installiert werden musse Ausserdem wurde der Hersteller des TCAS dazu angehalten die Systemphilosophie von TCAS noch eindeutiger darzustellen damit es zu keinen derartigen Missverstandnissen wie sie am 1 Juli 2002 geschehen sind mehr kommen konne Totung des diensthabenden Fluglotsen BearbeitenAm 24 Februar 2004 wurde der beim Unfall dienstleitende Fluglotse Peter Nielsen von dem Russen Witali Kalojew 31 dessen Frau und zwei Kinder bei der Kollision ums Leben gekommen waren in Kloten bei seinem Haus erstochen 32 Das Obergericht des Kantons Zurich verurteilte den Tater wegen vorsatzlicher Totung zu acht Jahren Haft Die gegen dieses Urteil eingelegte Nichtigkeitsbeschwerde wurde vom Kassationsgericht des Kantons Zurich teilweise gutgeheissen Das Obergericht reduzierte daraufhin die Strafe im Juli 2007 auf funf Jahre und drei Monate da Kalojew eine stark verminderte Zurechnungsfahigkeit zugeschrieben wurde Dagegen legte die Staatsanwaltschaft Beschwerde beim Bundesgericht ein 33 Am 8 November 2007 bestatigte dieses jedoch die Strafe von funf Jahren und drei Monaten Kalojew der zwei Drittel der Strafe bereits abgesessen hatte wurde daraufhin aus der Haft entlassen 34 Nach seiner Haftentlassung kehrte Witali Kalojew in seine Heimat zuruck dort wurde er insbesondere von hunderten Mitgliedern der Jugendorganisation Naschi empfangen und gefeiert 35 Am 18 Januar 2008 wurde er in der Republik Nordossetien zum stellvertretenden Minister fur Bau und Architektur ernannt 31 36 Gedenken und Volkerverstandigung BearbeitenGedenkstatte in Brachenreuthe Bearbeiten Lage der Gedenkstatte 47 79770202 9 14716921 nbsp Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen Gedenktafel mit den Namen der 71 OpferIm Uberlinger Stadtteil Brachenreuthe wurde der Rumpf der Tupolew gefunden und dort wurden die meisten Todesopfer dieses Flugzeugabsturzes geborgen 37 Nachdem die Bergungs und Aufraummassnahmen abgeschlossen waren schrieb das Wissenschaftsministerium Baden Wurttemberg die Errichtung einer Gedenkstatte aus Diese wurde nach einer Auswahl durch eine Jury in Brachenreuthe errichtet und am 3 Mai 2004 eingeweiht Die Gedenkstatte liegt nordwestlich von Uberlingen und ist uber die Abfahrt Brachenreuthe der Bundesstrasse 31n bzw die Abfahrt Richtung Nesselwangen der Bundesstrasse 31 zu erreichen Sie steht unter dem Titel Memento mori Mitten wir im Leben sind mit dem Tod umfangen nach dem Lied von Martin Luther Die Skulptur Die zerrissene Perlenkette wurde von Andrea Zaumseil gestaltet 38 Hohle Edelstahlkugeln mit einem Durchmesser von etwa einem Meter die teilweise durch Stahlseile verbunden sind erinnern an eine zerrissene Perlenkette 39 Das Denkmal erinnert an die Opfer und druckt das Mitgefuhl der vom Unfall verschonten Menschen der Region aus 40 nbsp Rote Kerzen an der Gedenkstatte in Uberlingen nbsp Namenstafel mit Blumen der Angehorigen nbsp Gedenktafel Die zerrissene Perlenkette nbsp Zerrissene PerlenketteFur die Anteilnahme Hilfe und das Gedenken der Uberlinger Bevolkerung sind die Hinterbliebenen der Absturz Opfer dankbar Angehorige aus dem 4000 Kilometer entfernten Baschkirien besuchen die Erinnerungsstatte Neben dem Denkmal haben die Angehorigen 71 Birken und Eschen als Erinnerung an die 71 Toten des Unfalls gepflanzt Als Dank fur die Hilfsbereitschaft der Uberlinger Bevolkerung wurden von den Hinterbliebenen am 4 November 2017 zwanzig Sibirische Zirbelkiefern am Nordhang gegenuber dem Denkmal gepflanzt 41 Alle funf Jahre gibt es eine Gedenkfeier an der Absturzstelle 42 43 44 Gedenkstatte Owingen Taisersdorf Bearbeiten Lage der Gedenkstatte 47 84249 9 207294Das Cockpit der DHL Maschine schlug beim Owinger Ortsteil Taisersdorf auf 45 Die Gedenkstatte liegt an der K 7788 von Owingen Richtung Taisersdorf hinter dem Hof Happenmuhle rechts der Strasse in einem von Baumen bewachsenen Gebiet Ein Gedenkstein mit Gedenktafel und eine weitere Kugel der zerrissenen Perlenkette markieren den Ort und erinnern an die beiden Piloten der DHL Frachtmaschine 46 nbsp Absturzstelle des DHL Flugzeugs Hinweistafel auf die Gedenkstatte nbsp Erinnerungstafel und Kugel nbsp Stein zum Gedenken an die PilotenGedenkstatte in der Schweiz bei Skyguide Bearbeiten nbsp Denkmal im Skyguide Gebaude in Dubendorf nbsp Detailansicht des Denkmals im Skyguide GebaudeEine weitere Gedenkstatte fur den Flugzeugunfall und das Andenken an den getoteten Fluglotsen wurde in der Schweiz bei der Flugsicherung Skyguide am 1 Juli 2006 eingeweiht Die Uberlinger Kunstlerin Daniela Einsdorf gestaltete zuvor schon die jeweiligen Gedenkfeiern zu den Jahrestagen des Unfalls in Uberlingen Sie bekam von Skyguide den Auftrag eine wurdige Skulptur in die Eingangshalle der Zentrale in der Schweiz in Dubendorf zu entwerfen und auszufuhren Die Skulptur ist zwei Meter hoch und anderthalb Meter breit und aus blauem Glas Sie wird von zwei Stelen aus Basalt getragen und steht auf einer Eisenplatte Auf ihr sind die Daten des Flugzeugunfalls vom 1 Juli 2002 und der Totung des Fluglotsen vom 24 Februar 2004 in Blattgold eingelegt In die Glasplatte eingeschmolzen sind 72 goldschimmernde Flugelsymbole welche die 71 Opfer des Unfalls und den getoteten Fluglotsen Peter Nielsen reprasentieren 47 Gedenkstatte in der Heimat der ums Leben gekommenen Passagiere Bearbeiten Auch in der baschkirischen Hauptstadt Ufa wurde ein Denkmal errichtet Am dortigen Sudfriedhof sind 55 der Opfer darunter 40 Kinder und Jugendliche bestattet Die Grabsteine sind in vier Reihen vor dem Denkmal angeordnet Der von einem kleinen Zaun eingerahmte Platz ist rot gepflastert Eine das Denkmal umgebende Flache sowie die einzelnen Graber sind als Symbol der Hoffnung mit Gras bewachsen eingerahmt mit schwarzem Stein Der Grabstein tragt jeweils eingraviert das Bild des Verstorbenen den Namen und die Lebensdaten Rechts oben in der Ecke deutet ein kleiner Halbmond die muslimische Glaubenszugehorigkeit an ein Kreuz die christliche Bei einem weiteren Drittel fehlt ein Symbol Auf der Ruckseite ist ein kurzer Text eingraviert 48 Brucke nach Ufa Bearbeiten Die Initiative Brucke nach Ufa wurde 2002 gegrundet und entwickelte sich zum Verein Freundeskreis Brucke nach Ufa mit 30 Mitgliedern Nach der Flugzeugkatastrophe dient er der Volkerverstandigung dem Wissenstransfer durch Begegnungsprojekte und dem Schuleraustausch zwischen der Marie Curie Schule ehemals Jorg Zurn Gewerbeschule in Uberlingen und dem Gymnasium 39 in Ufa 48 Umsetzungen fur Film Buhne und Radio BearbeitenDie Katastrophe von Uberlingen wurde in der kanadischen Fernsehserie Mayday Alarm im Cockpit mit dem englischen Titel Deadly Crossroads und dem deutschen Titel Flugzeugkollision von Uberlingen gezeigt In nachgestellten Szenen Animationen sowie Interviews mit Hinterbliebenen und Ermittlern wurde uber die Vorbereitungen den Ablauf und die Hintergrunde des Fluges berichtet 49 Auch die Dokumentationsserie Sekunden vor dem Ungluck rekonstruierte die Katastrophe von Uberlingen Der Spielfilm Flug in die Nacht Das Ungluck von Uberlingen des Regisseurs Till Endemann aus dem Jahr 2009 beschaftigt sich mit dem Unfall und den Nachwirkungen bis zum Tode des Fluglotsen 50 Das Theaterstuck Menschliches Versagen des Schweizer Dramatikers Lukas Holliger behandelt die Katastrophe von Uberlingen und wurde am Stadttheater Konstanz uraufgefuhrt 51 Eine Horspielfassung des Stucks produziert von SFR SWR und Regisseur Stephan Heilmann war unter den drei Finalisten fur den Horspielpreis der Kriegsblinden 2013 Auch das deutsche Filmdrama 10 Sekunden orientiert sich inhaltlich an der Katastrophe und der im Zusammenhang stehenden vorsatzlichen Totung des Fluglotsen Der Hollywood Film Vendetta Alles was ihm blieb war Rache im Original Aftermath mit Arnold Schwarzenegger in der Rolle des trauernden Vaters verlegt den Unfall in die USA In Folge 48 der Horspiel Serie Offenbarung 23 namens Das brisanteste Paket der Welt wird auf Basis des Vorfalls eine alternative Verschworungstheorie behandelt 52 Die russische Kunstlerin Gulyas Galimullina drehte uber die Ereignisse den Dokumentarfilm The Flight to Paradise deutsche Fassung Haus am See 41 Das 2018 veroffentlichte russische Filmdrama Neproshennyj Neproshchennyy Unverfanglich beschaftigt sich mit der Geschichte des verzweifelten Vaters Witali Kalojew und seinem Rachemord am verantwortlichen Fluglotsen Im Jahr 2021 veroffentlichte die Kolner Parasitenpresse den Mikro Roman Frame in dem sich der Schriftsteller Thomas Podhostnik literarisch aus der Sicht eines jungen Kameramanns mit der Flugzeugkollision von Uberlingen auseinandersetzt 53 Siehe auch BearbeitenGermanwings Flug 2529 Hahn Air Lines Flug 201 schwerer Vorfall bei dem ein Skyguide Lotse die falsche Flugflache meldete anschliessend dem TCAS widersprach und das nach der Kollision von Uberlingen entstandene Reversal Resolution Advisory ausgelost wurde Liste von Flugzeugkollisionen in der LuftWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Flugzeugkollision von Uberlingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Untersuchungsbericht der BFU zur Luftkollision PDF 4 0 MB Anlagen 1 und 3 PDF 2 0 MB Anlagen 2 bis 10 PDF 2 4 MB Urteil PDF 296 kB LG Konstanz 27 Juli 2006 archiviert vom Original am 8 Oktober 2007 abgerufen am 17 Januar 2013 Lernen aus der Vergangenheit Flugunfall bei Uberlingen Skyguide archiviert vom Original am 3 Mai 2015 abgerufen am 7 September 2012 Accident overview Federal Aviation Administration englisch Einzelnachweise Bearbeiten Unfallschwere hier an der Anzahl der Todesopfer gemessen Das Flugtagungluck von Ramstein forderte ein Todesopfer weniger daruber hinaus jedoch etwa eintausend Verletzte Zwei Unfalle in Deutschland forderten allerdings noch mehr Opfer und ereigneten sich in der damaligen DDR siehe Interflug Flug 450 742 und Aeroflot Flug 892 a b c d e f g h i Untersuchungsbericht AX001 1 2 02 Mai 2004 PDF Bundesstelle fur Flugunfalluntersuchung 19 Mai 2004 abgerufen am 11 August 2016 Address byMr Koichiro Matsuura Abgerufen am 16 September 2023 a b Hamburger Abendblatt Hamburg Nachrichten aus Hamburg und der Welt Hamburger Abendblatt Abgerufen am 16 September 2023 deutsch a b Tod uber den Wolken Dokumentation des ZDF zum Unfall Chronologie Der Ablauf der Unglucksnacht von Uberlingen Abgerufen am 16 September 2023 Offizielle Flugunfalluntersuchung Anlage 3 Darstellung der letzten Minute DRK Rettungsdienst Bodensee Oberschwaben Abgerufen am 16 September 2023 deutsch a b c Flugzeugabsturz uber Owingen am 1 Juli 2002 Freiwillige Feuerwehr Owingen 2011 archiviert vom Original am 19 Juli 2011 abgerufen am 12 Februar 2017 a b Aktuelles 26 August 2005 abgerufen am 16 September 2023 a b Freiwillige Feuerwehr Uberlingen Schlachthausstrasse 12 88662 Uberlingen Abgerufen am 16 September 2023 Pressebericht der Feuerwehr Uberlingen Memento vom 8 April 2009 imInternet Archive Uberlingen Inferno im Idyll Deutschland FOCUS Online Nachrichten Nicht mehr online verfugbar 24 September 2015 archiviert vom Original abgerufen am 16 September 2023 Nils Kohler Die Tragodie ist gegenwartig sowie Die Katastrophe und ihre Folgen In Sudkurier 24 Juni 2017 S 3 Flugunfalluntersuchung Anlage 5b Auswertung der Flugschreiberdaten Markus Kirschnek Vereinigung Cockpit Aussage in der ZDF Dokumentation Aircraft Accident Investigation Report PDF Datei Aircraft and Railway Accidents Investigation Commission 12 Juli 2002 abgerufen am 15 Dezember 2013 englisch TCAS II Change Proposal PDF Datei FAA 28 Februar 2007 archiviert vom Original am 9 Januar 2009 abgerufen am 15 Dezember 2013 englisch Juristische Nachspiele Mannheimer Morgen 28 Juni 2012 Abopflichtig Kollision bei Uberlingen jahrt sich zum 10 Mal airliners de 29 Juni 2012 CH Aviation Airline News Fleet Lists amp More 27 Oktober 2010 abgerufen am 16 September 2023 12 Jahre nach dem Flugzeugungluck bei Uberlingen Wer verantwortet den Himmel uber Sudbaden Sudkurier 23 August 2014 Flugzeugungluck Uberlingen Kein Schadensersatz fur die Haftpflichtversicherung von Skyguide kostenlose urteile de 18 September 2008 Gericht weist Klage ab Memento vom 2 August 2009 im Internet Archive Stuttgarter Nachrichten 18 September 2008 Gericht entscheidet uber Schadenersatz nach Uberlingen Ungluck Focus Online 18 September 2008 Schadensersatz fur Hinterbliebene Neue Zurcher Zeitung 29 Januar 2009 Staatsanwaltschaft Winterthur Unterland Anklage vom 4 August 2006 Volltext anonymisiert bei Steiger Legal Skyguide Anklage und Urteile im Uberlingen Prozess Veroffentlicht am 3 April 2015 Vier Schuldspruche n tv de 4 September 2007 Keiner darf sich entschuldigen Der Spiegel 4 September 2007 Bezirksgericht Bulach Urteile vom 21 August 2007 Volltext anonymisiert bei Steiger Legal Skyguide Anklage und Urteile im Uberlingen Prozess Veroffentlicht am 3 April 2015 a b Ein Russe der nach dem Verlust seiner Familie beim Flugzeugabsturz von Uberlingen aus Rache einen Fluglotsen ermordet hatte ist in der Republik Nordossetien zum Vizeminister ernannt worden Nach Skyguide Prozess Fluglotsenmorder wird Vizeminister in Nordossetien T Online Nachrichten 18 Januar 2008 Wenn der Reporter wie ein Detektiv arbeitet Memento vom 23 November 2004 im Internet Archive Hamburger Abendblatt 23 November 2004 Der Russe der 2004 einen Fluglotsen der Skyguide getotet hatte soll milder bestraft werden Das Zurcher Obergericht reduziert die verhangte Zuchthausstrafe von 8 auf 5 Jahre und 3 Monate Mildere Strafe fur Fluglotsen Morder swissinfo org 3 Juli 2007 Der Russe Kalojew kommt frei Nicht mehr online verfugbar Neue Zurcher Zeitung 9 November 2007 archiviert vom Original am 16 April 2008 abgerufen am 11 August 2016 Offentliche Beratung vom 8 November 2007 u a im Verfahren 6B 401 2007 Fluglotsenmorder als Held gefeiert Der Spiegel 13 November 2007 Zeit Dossier uber Witalij Kalojew Die Zeit 28 August 2008 Nils Kohler Die Tragodie ist gegenwartig Sudkurier 24 Juni 2017 S 3 im offentlichen Raum ANDREA ZAUMSEIL Abgerufen am 16 September 2023 deutsch Die zerrissene Perlenkette ANDREA ZAUMSEIL Abgerufen am 16 September 2023 deutsch Untitled Abgerufen am 16 September 2023 a b Nils Kohler Baume die in den Himmel wachsen Sudkurier 6 November 2017 Nils Kohler Die Katastrophe als Film Sudkurier 22 Februar 2017 Uberlingen Schweigeminute fur Flugzeugcrash mit 71 Toten In Suddeutsche Zeitung 30 Juni 2022 abgerufen am 1 Juli 2022 Stefan Hilser Bilder von Trummern und Trauer Heute vor 20 Jahren stiessen uber Uberlingen zwei Flugzeuge zusammen In Sudkurier 1 Juli 2022 abgerufen am 1 Juli 2022 Nils Kohler Die Tragodie ist gegenwartig Sudkurier 24 Juni 2017 S 3 Nils Kohler Hinterbliebene trauern in Uberlingen Sudkurier 27 Juni 2017 S 2 3 Denkmal von Daniela Einsdorf abgerufen am 28 Juni 2022 a b Freundeskreis Brucke nach Ufa Projekt zum Gedenken an die Opfer des Flugzeugabsturzes Mayday Deadly Crossroads Internet Movie Database abgerufen am 22 Mai 2015 englisch Nikolaus von Festenberg Im Himmel wie auf Erden Der Spiegel 27 Juli 2009 abgerufen am 30 Juli 2009 Menschliches Versagen Theater Konstanz 1 Juli 2011 abgerufen am 7 September 2012 Offenbarung 23 Die Wahrheit ist unsterblich Skyscore Media abgerufen am 24 Marz 2017 Thomas Podhostnik Frame parasitenpresse wordpress com 9 September 2021 47 778333333333 9 1738888888889 Koordinaten 47 46 42 N 9 10 26 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugzeugkollision von Uberlingen amp oldid 239285940