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Der Filesystem Hierarchy Standard FHS ist eine Richtlinie fur die Verzeichnisstruktur unter Unix ahnlichen Betriebssystemen Filesystem Hierarchy StandardBeispiel eines Standard StammverzeichnissesBasisdatenMaintainer Linux FoundationEntwickler LSB ArbeitsgruppeErscheinungsjahr 1994Aktuelle Version 3 0 1 19 Marz 2015 Betriebssystem Linuxdeutschsprachig neinrefspecs linuxfoundation org fhsDer Standard richtet sich an Softwareentwickler Systemintegratoren und Systemadministratoren Er soll die Interoperabilitat von Computerprogrammen fordern indem er die Lage von Verzeichnissen und Dateien vorhersehbar macht Die Entwicklung dieser Richtlinie begann im August 1993 und war zunachst nur auf Linux bezogen 2 Zwischenzeitlich trugen einige Entwickler von FreeBSD dazu bei einen umfassenden Standard fur alle Unix ahnlichen Systeme zu schaffen Diese Zusammenarbeit wurde im Mai 2011 offiziell eingestellt nachdem die Linux Foundation das Projekt ubernommen hatte 3 Derzeit wird dieser Standard nur von Linux Distributionen verwendet 4 5 Die erste Dokumentation solcher Hierarchie erschien in AT amp T UNIX Version 7 6 Seit etwa 2011 fuhren verschiedene grosse Distributionen den so genannten Usrmerge usr Merge durch welcher mit dem FHS formal per symbolischer Verknupfung vereinbar ist 7 Dadurch wird zwar die Systematik des FHS nicht vollstandig beibehalten die Kompatibilitat zu bestehenden Programmen ist damit aber weiterhin gewahrleistet Inhaltsverzeichnis 1 Dateikategorien 2 Stammverzeichnis 3 Hauptverzeichnisse 3 1 bin grundlegende Systembefehle fur alle Benutzer 3 2 boot statische Dateien des Bootloaders 3 3 dev Geratedateien 3 4 etc spezifische Konfigurationsdateien 3 5 home Benutzerverzeichnisse optional 3 6 lib Kernel Module und dynamische Bibliotheken 3 7 lib lt nr gt Alternative Kernel Module und dynamische Bibliotheken 3 8 media Einhangepunkte fur Wechseldatentrager 3 9 mnt temporare Einhangepunkte fur Dateisysteme 3 10 opt zusatzliche Softwarepakete 3 11 root Benutzerverzeichnis fur Benutzer root optional 3 12 run Verzeichnis 3 13 sbin wichtige Systembefehle 3 14 srv Daten die von Diensten angeboten werden 3 15 tmp temporare Dateien 3 16 usr Verzeichnisstruktur 3 17 var Verzeichnisstruktur 4 Usrmerge 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDateikategorien BearbeitenDer FHS unterscheidet Dateien unter zwei Aspekten static oder variable Als static gelten jene Dateien die sich ohne den Eingriff eines Systemadministrators nicht andern 8 Alle anderen Dateien werden als variable betrachtet shareable oder unshareable Als shareable gelten jene Dateien die uber ein Rechnernetz von anderen Computern genutzt werden konnen Alle anderen Dateien werden als unshareable betrachtet Aus diesen beiden Aspekten ergeben sich vier Kategorien von Dateien static shareable static unshareable variable shareable variable unshareable Um Datensicherungen und Bereitstellungen im Rechnernetz effizienter zu gestalten sieht der FHS vor keine Dateien unterschiedlicher Kategorie im selben Verzeichnis zu speichern Historisch gab es diese Trennung nicht Stammverzeichnis BearbeitenDas Volume meist in Form einer Partition des Stammverzeichnisses muss all jene Dateien enthalten die zum Hochfahren des Betriebssystems und zum Einbinden weiterer Partitionen notwendig sind Um ein System reparieren zu konnen muss sie auch die dazu notwendigen Hilfsmittel enthalten Um die Flexibilitat und Zuverlassigkeit zu erhohen empfiehlt der FHS Teile der Verzeichnisstruktur in anderen Partitionen anzulegen Zusatzliche Partitionen sind unter Unix und ahnlichen Betriebssystemen transparent Hauptverzeichnisse Bearbeiten14 Verzeichnisse oder symbolische Verknupfungen auf Verzeichnisse werden im Stammverzeichnis verlangt 9 bin Binardateien grundlegender Befehle historisch utility programs Dienstprogramme wie Assembler und Compiler 10 boot statische Dateien des Bootloaders historisch dev Geratedateien historisch devices Gerate wie Festplatten und Systemkonsole 10 etc Host spezifische Systemkonfiguration historisch essential data and dangerous maintenance utilities essenzielle Daten und gefahrliche Wartungsprogramme wie init und passwd 10 lib grundlegende dynamische Bibliotheken und Kernel Module historisch object libraries and other stuff Objektbibliotheken und anderes Material 10 media Einhangepunkt fur Wechseldatentrager historisch mnt fur temporar eingehangtes Dateisystem historisch opt zusatzliche Anwendungsprogramme historisch run fur laufende Prozesse relevante Daten historisch sbin essenzielle Binardateien des Systems historisch srv Daten fur Dienste historisch tmp temporare Dateien historisch temporary files temporare Dateien ublicherweise auf schnellem Gerat 10 usr sekundare Hierarchie historisch general purpose directory Universalverzeichnis ublicherweise Einhangepunkt eines weiteren Dateisystems 10 var variable Daten historisch Die Verzeichnisse opt usr und var sind so konzipiert dass sie nicht in der Partition des Stammverzeichnisses liegen mussen Zusatzliche Verzeichnisse sind erforderlich wenn entsprechende Untersysteme installiert sind 11 home Benutzerverzeichnisse Verzeichnisse der Benutzer root Benutzerverzeichnis des Root Kontos lib alternative dynamische Bibliotheken beispielsweise lib32 und lib64 fur Multilib Systeme Bibliotheken fur sowohl einen 32 Bit als auch einen 64 Bit Betriebsmodus Andere Verzeichnisse sollen im Stammverzeichnis nicht angelegt werden Anwendungsprogramme sollen keine Dateien im Stammverzeichnis fordern oder anlegen bin grundlegende Systembefehle fur alle Benutzer Bearbeiten bin enthalt alle Befehle die sowohl vom Administrator als auch vom Benutzer aufgerufen werden konnen und auch dann benotigt werden wenn keine anderen Dateisysteme eingehangt auch gemountet von englisch mounted sind zum Beispiel im Single User Mode Daruber hinaus konnen auch Skripte die solche Befehle verwenden dort abgelegt werden Das Verzeichnis bin darf keine Unterverzeichnisse enthalten Folgende Programme oder symbolische Links auf die Unix Kommandos werden in bin mindestens benotigt cat Dateien aneinanderhangen englisch concatenate und zur Standardausgabe stdout schreiben chgrp Andern der Gruppenzugehorigkeit change group chmod Andern der Dateizugriffsrechte change mode chown Andern von Besitzer und Gruppenzugehorigkeit change ownership cp Kopieren von Dateien oder Verzeichnissen copy date Zeigen oder Setzen von Systemdatum und Systemzeit dd Konvertieren oder Kopieren von Daten dump data df Zeigen des freien Festplattenplatzes disk freespace dmesg Zeigen oder Konfigurieren des Ringpuffers des Kernels display messages echo Wiedergeben einer Textzeile false Erzeugen eines Fehlerstatuscodes hostname Zeigen oder Setzen des aktuellen Rechnernamens kill Beenden eines Prozesses ln Setzen von Verknupfungen zwischen Dateien link login Benutzeridentitat prufen und Bedienoberflache starten ls Verzeichnisinhalt zeigen list mkdir Erstellen eines Verzeichnisses make directory mknod Erstellen spezieller Geratedateien make node more Daten seitenweise blatternd zeigen mount Einhangen von Dateisystemen mv Verschieben oder Umbenennen von Dateien move ps Prozessstatus zeigen process status pwd Zeigen des Namens des aktuellen Verzeichnisses print working directory rm Loschen von Dateien oder Verzeichnissen remove rmdir Loschen leerer Verzeichnisse remove directory sed Editieren von Daten ohne Interaktion stream editor sh Unix Shell Kommandozeileninterpreter shell Falls sh nicht die originale Bourne Shell ist muss sh ein Hard oder Softlink auf die eingesetzte Shell sein stty Zeigen oder Setzen von Einstellungen eines Datenendgerates set teletyper su startet eine Bedienoberflache mit neuer Benutzeridentitat substitute user sync Schreiben der Inhalte von Datenpuffern auf den Datentrager synchronize true Erzeugen eines Erfolgsstatuscodes umount Aushangen von Dateisystemen unmount uname Zeigen diverser Systeminformationen UNIX name Falls benotigt mussen die folgenden Kommandos oder auf sie verweisende Verknupfungen ebenfalls im bin Verzeichnis installiert sein csh C ahnlicher Kommandozeileninterpreter c like shell ed Editieren von Text edit tar Verwalten von Dateiarchiven tape archiver cpio Kopieren von Dateien in oder aus Archive n copy input output gzip Komprimieren von Daten GNU zip gunzip Dekomprimieren von Daten meist als Verknupfung zu gzip zcat Dekomprimieren und zeigen von Daten zipped concatenation netstat Zeigen von Netzwerkstatusinformationen network status ping Senden und Empfangen von Datenpaketen per ICMPAlle weiteren Kommandos die zur Wiederherstellung benotigt werden wie beispielsweise ftp tftp oder diverse Archivierungsprogramme haben hier ebenfalls ihren Platz boot statische Dateien des Bootloaders Bearbeiten Dieses Verzeichnis enthalt alle vom Bootloader fur den Bootvorgang benotigten Dateien Es kann u U auch weitere gespeicherte Master Boot Records enthalten da in diesen Startprogramme fur weitere Betriebssysteme enthalten sein konnen englisch Master Boot Code Auch Betriebssystem Kernel konnen in diesem Verzeichnis abgelegt sein dev Geratedateien Bearbeiten Das Verzeichnis dev beinhaltet Spezial Dateien special files oder Geratedateien device files Manche der Geratedateien mussen manuell angelegt werden In diesem Fall muss das Verzeichnis den Befehl MAKEDEV bzw MAKEDEV local enthalten der diese Geratedateien anhand der vorhandenen Hardware anlegen kann Erwahnenswert sind dev null in der geschrieben werden kann aber alles verworfen wird dev zero aus der Nullbytes in beliebiger Menge gelesen werden konnen und dev random bzw dev urandom welche als Hardware Zufallsgenerator dient udev hat seit Kernel 2 6 devfs abgelost und sorgt nun mittels Konfigurationsdateien standardmassig in etc udev im Userspace fur die automatische Erstellung der Devices in dev etc spezifische Konfigurationsdateien Bearbeiten etc stand ursprunglich fur alles ubrige lat et cetera Es hat sich dann aber als Konfigurationsverzeichnis etabliert und wird daher auch haufig als editable text configuration interpretiert Im Bezug auf bzw im Unterschied zu Daten in var und run kann es auch als persistant system config data gesehen werden 12 Das Verzeichnis etc und seine Unterverzeichnisse enthalten jede Art von Konfigurationsdateien Diese Dateien mussen statische Dateien sein s o In diesem Verzeichnis durfen sich keine Binardateien befinden Folgende Unterverzeichnisse konnen u a in etc vorhanden sein etc opt Konfiguration fur Programme in opt Systemspezifische Konfigurationsdateien fur zusatzlich installierte Softwarepakete mussen in diesem Verzeichnis in entsprechenden Unterverzeichnissen installiert werden etc opt lt unterverzeichnis gt Eine Regelung wie das Verzeichnis etc opt aufgeteilt ist existiert nicht etc X11 Konfiguration des X Window Systems optional In diesem Verzeichnis werden alle Konfigurationsdateien des X11 Systems abgelegt Das Verzeichnis beheimatet insbesondere die Dateien Xconfig xorg conf und Xmodmap soweit vorhanden Wenn ein Window Manager mehr als eine Konfigurationsdatei besitzt kann dafur ein eigenes Unterverzeichnis angelegt werden sonst wird die Konfigurationsdatei direkt im Verzeichnis etc X11 mit dem Dateinamen lt WindowManager gt wmrc abgespeichert etc sgml Konfiguration fur SGML optional In diesem Verzeichnis speichern SGML Systeme soweit vorhanden grundlegende Konfigurationen ab Dateien mit der Endung conf bezeichnen herkommliche Konfigurationsdateien Dateien mit der Endung cat stellen spezielle DTD Kataloge mit Verweisen auf andere Kataloge bereit etc xml Konfiguration fur XML optional In diesem Verzeichnis werden Grundeinstellungen von evtl vorhandenen XML Systemen installiert Konfigurationsdateien haben die Dateiendung conf ein DTD Katalog befindet sich in der Datei catalog etc mc Konfiguration fur Midnight Commander optional etc network Enthalt bei Debian Systemen jene Konfigurationsdateien die das Netzwerk betreffenAllgemein liegen Konfigurationen einzelner Dienste unter etc lt dienst gt und oder etc lt dienst gt conf der LDAP unter dem Debian Derivat Ubuntu macht z B ohne eindeutige Dateibenennung beides Bei Daemons fehlt oft dann das abschliessende d der NTP Server z B hat den Prozess ntpd aber die Konfigurationsdatei etc ntp conf Folgende Konfigurationsdateien gehoren auf jeden Fall soweit vorhanden in etc csh login systemweite Initialisierungsdatei fur den C ahnlichen Befehlsinterpreter exports Zugriffsrechte fur NFS Freigaben fstab Tabelle mit statischen Informationen zu einhangbaren Dateisystemen ftpusers enthalt die Namen der vom ftp Aufruf auszuschliessenden Benutzer gateways statische Informationen zu den im Netzwerk verfugbaren Gateways gettydefs Parameter zur Ubertragungsgeschwindigkeit und sonstigen Einstellungen der Terminals group zeilenweise Informationen zu den eingetragenen Benutzergruppen host conf Konfigurationsdaten zur Namensauflosung hosts statische Informationen zur Zuordnung von Rechnernamen zu IP Adressen hosts allow Zugriffsberechtigungen fur den TCP Wrapper tcpd hosts deny Ausschlusskriterien fur den TCP Wrapper tcpd hosts equiv zugelassene Rechner fur rlogin rsh rcp hosts lpd zugelassene Rechner fur den Druckdienst lpd inetd conf Konfigurationsdatei fur den Internet Superserver inetd inittab Konfigurationsdatei fur den Initialisierungsprozess init issue Systemidentifikationsdatei zur Ausgabe von Informationen vor dem Anmeldevorgang issue net Systemidentifikationsdatei zur Ausgabe von Informationen vor dem Anmeldevorgang uber das Netzwerk zum Beispiel telnet ld so conf Liste von Verzeichnissen mit dynamisch einzubindenden Bibliotheken motd Mitteilung des Tages zur Ausgabe nach dem Anmeldevorgang message of the day mtab dynamisch erzeugte Informationen zu den eingehangten Dateisystemen mtools conf Konfigurationsdatei fur mtools dem Befehl zur Bearbeitung von MS DOS Dateisystemen networks statische Informationen zu den verfugbaren Netzwerken passwd Enthalt den Benutzernamen Beschreibung des Benutzers Gruppen ID Benutzer ID das Heimat Verzeichnis und das Login Kommando meist eine Shell Fruher enthielt diese Datei auch das Benutzerkennwort Dieses ist jetzt in etc shadow gespeichert printcap Konfigurationsdatei fur den Druckdienst lpd profile systemweite Konfigurationsdatei fur den Anmeldevorgang mittels sh protocols Liste der IP Protokollkennungen und nummern resolv conf Konfigurationsdatei fur die Namensauflosung rpc Liste der RPC Protokollkennungen securetty Zugangsberechtigungen fur entfernte Anmeldevorgange services Liste der Portkennungen fur einzelne Dienste shadow verschlusselte Kennworter der Benutzer sowie die Dauer der Gultigkeit shells vollstandige Namen der zulassigen Befehlsinterpreter syslog conf Konfigurationsdatei fur den Systemprotokollservice syslogd home Benutzerverzeichnisse optional Bearbeiten Diese Verzeichnisstruktur dient zur Aufnahme der benutzerspezifischen Daten der einzelnen Benutzer des Systems Der FHS fuhrt dieses Verzeichnis als optional auf da Unix Systeme prinzipiell auch ohne Benutzer moglich sind beispielsweise Server Alle Benutzer spezifischen Konfigurationsdateien werden in versteckten Dateien und Verzeichnissen die einen Punkt als erstes Zeichen des Dateinamens besitzen unter dem Benutzerverzeichnis home USER abgelegt Diese versteckten Dateien und Verzeichnisse im Benutzerverzeichnis werden oft auch dot files genannt lib Kernel Module und dynamische Bibliotheken Bearbeiten Das Verzeichnis lib beinhaltet die installierten dynamischen Bibliotheken und Kernel Module die zum Starten des Systems und fur die Programme in bin und sbin benotigt werden Hier befindet sich auch die dynamische C Standard Bibliothek libc so und die Linker Bibliothek ld Das Unterverzeichnis modules beinhaltet die oben genannten Kernel Module falls diese installiert sind lib lt nr gt Alternative Kernel Module und dynamische Bibliotheken Bearbeiten Hauptartikel Multilib Manche Systeme unterstutzen mehrere Binarformate fur unterschiedliche Prozessorarchitekturen bzw Betriebsmodi fur die jeweils eigene Versionen derselben Bibliothek vorhanden sind Dann gibt es beispielsweise lib32 und lib64 fur die beiden Betriebsmodi 32 Bit und 64 Bit des jeweiligen Prozessors beispielsweise bei PowerPC und x86 media Einhangepunkte fur Wechseldatentrager Bearbeiten Die einzelnen Unterverzeichnisse in media dienen als Einhangepunkt fur jede Art von Wechseldatentrager Fruher wurden Wechseldatentrager entweder direkt im Wurzelverzeichnis oder im Verzeichnis mnt gemountet Zur Verschlankung des Wurzelverzeichnisses wurden die Verzeichnisse in den Ordner media verschoben Der Standard sieht folgende Unterverzeichnisse jeweils optional vor media floppy Diskette media cdrom Speichermedium eines optischen Laufwerks Nur Lese Speicher z B eine CD ROM media cdrecorder Speichermedium eines Brenners media zip Zip DisketteFalls ein Gerat mehrmals vorhanden ist wird das Anhangen einer Ziffer an den Geratetyp vorgeschlagen mnt temporare Einhangepunkte fur Dateisysteme Bearbeiten Das Verzeichnis dient zum kurzzeitigen Einhangen von Fremd Dateisystemen aller Art Installationsprogrammen ist die Verwendung des Verzeichnisses mnt fur temporare Dateien ausdrucklich untersagt Traditionell war unter Linux lange das mnt Verzeichnis nicht direkt als Einhangepunkt englisch mount point fur ein einzelnes einzuhangendes Dateisystem verwendet worden sondern wie media indem es Unterverzeichnisse gab etwa mnt floppy und mnt cdrom Verschiedene Linux Distributionen haben das jedoch unterschiedlich gehandhabt so wurde teilweise auch direkt unterhalb im Stammverzeichnis etwa cdrom genutzt 13 Mit der Einfuhrung von media wurde das mnt Verzeichnis frei fur die direkte Nutzung obwohl viele Linux Distributionen und Anwender weiterhin auch mnt mit Unterverzeichnissen fur diverse eingehangte einzuhangende in etc fstab definierte Dateisysteme nutzen Die Unterscheidung ist oft dass media automatisch vom System genutzt wird mnt hingegen manuell vom Systemadministrator 14 Hinzu kommt dass viele Linux Distributionen vom Benutzer eingehangte Speichermedien unter run einbinden entweder run media oder run mount was mit der Vergabe der Zugriffsrechte Unix Dateirechte und ACLs zu tun hat 15 opt zusatzliche Softwarepakete Bearbeiten Das Verzeichnis ist fur samtliche optionale d h zusatzlich installierte Software vorgesehen welche nicht aus zur Distribution gehorenden Paketquellen stammen Die Pakete mussen in einem Unterverzeichnis mit Namen opt lt paket gt oder opt lt hersteller gt installiert werden wobei lt paket gt ein beschreibender Paketname ist und lt hersteller gt der bei der LANANA registrierte Name des Herstellers ist Die Unterverzeichnisse opt bin opt doc opt include opt info opt lib und opt man sind fur den lokalen Systemadministrator reserviert Binardateien von Softwarepaketen finden sich normalerweise ausschliesslich in opt lt paket gt bin root Benutzerverzeichnis fur Benutzer root optional Bearbeiten Das Verzeichnis kann das Benutzerverzeichnis fur den Benutzer root bilden Dieses Verzeichnis ist nur eine Empfehlung des FHS run Verzeichnis Bearbeiten run wird auch vom FHS verlangt und enthalt run time variable data auch volatile runtime data 12 im Speziellen in Bezug auf bzw im Unterschied zu var Es ist als tmpfs ein Pseudo Dateisystem und ersetzte das fur diesen Zweck zuvor verwendete var run das als Symlink oder bind mount auf run erhalten blieb var lock wurde eine symbolische Verknupfung auf run lock 12 Die Anderung wurde im Marz 2011 zuerst fur die Linux Distribution Fedora Version 15 F15 verkundet 16 17 Mit der Anderung wurde u a das Problem gelost dass beim Bootvorgang var run unter bestimmten Umstanden noch nicht verfugbar war aber zum Booten benotigt wurde sbin wichtige Systembefehle Bearbeiten Das Verzeichnis beinhaltet Befehle fur die Systemadministration und andere Aufgaben die nur der Benutzer root ausfuhren darf Dies sind im Wesentlichen alle Befehle die auch im Verzeichnis bin hatten abgelegt werden konnen aber z B aus Speicherplatzgrunden nicht dort liegen Programme die in sbin erwartet werden shutdown fastboot fasthalt fdisk fsck fsck getty halt ifconfig init mkfs mkfs mkswap reboot route swapon swapoff update srv Daten die von Diensten angeboten werden Bearbeiten In diesem Verzeichnis sollen die Daten zu angebotenen Diensten abgelegt werden Momentan gibt es noch keine Vorschriften daruber wie die Verzeichnisstruktur in srv auszusehen hat Eine vorgeschlagene Moglichkeit ist die Benennung der Unterverzeichnisse nach dem Dienst also z B www ftp mysql usw Eine andere Moglichkeit ist die Ordnung nach Verwaltungseinheiten wie beispielsweise Fachschaften an Universitaten Dieses wird momentan nur von SuSE und Arch Linux so gemacht So existiert beispielsweise unter Debian das Verzeichnis var www hingegen wird bei SuSE srv www und bei Arch srv http verwendet tmp temporare Dateien Bearbeiten Dieses Verzeichnis muss vorhanden sein weil es Programme gibt die ihre temporaren Dateien in diesem Verzeichnis ablegen Im FHS wurde dieses Verzeichnis vor allem auch wegen seiner historischen Bedeutung aufgenommen Das Verzeichnis ist fur alle Benutzer zum Schreiben freigegeben und muss ein Sticky Bit haben usr Verzeichnisstruktur Bearbeiten usr engl Unix System Resources ursprunglich USeR ist die zweite wichtige Ebene des Dateisystems Dieser Bereich kann von mehreren Rechnern gemeinsam verwendet werden shareable und enthalt dementsprechend keine vom lokalen Rechner abhangigen oder zeitlich variable Inhalte Diese werden an anderen Stellen des Dateisystems hinterlegt Folgende Verzeichnisse mussen in usr vorhanden sein usr bin viele Benutzerbefehle Dies ist das primare Verzeichnis fur ausfuhrbare Dateien des Systems usr include Header Dateien werden durch Programme eingebunden Die Header Dateien enthalten die verschiedenen Include Dateien mit Prototypdefinitionen usr lib Bibliotheken Modularer Programmcode welcher von verschiedenen Programmen geteilt wird usr local distributionsunabhangige lokale Hierarchie Hier kann und soll die lokale Systemadministration Programme und Daten ablegen die von der entsprechenden Distribution des jeweiligen Systems unabhangig installiert worden sind wie etwa selbstkompilierte oder unabhangig von der Distribution heruntergeladene Programme und Dateien Den Installationsmechanismen der betreffenden Distribution ist es ausdrucklich untersagt diese Verzeichnisstruktur zu beruhren Die Gestaltung der internen Struktur von usr local obliegt der lokalen Systemadministration und ist vom FHS nicht vorgegeben usr sbin weitere nicht zwingend erforderliche Systembefehle Diese Systembefehle werden von dem Administrator im Gegensatz zu sbin nicht wahrend des Bootvorganges verwendet usr share von der Architektur unabhangige Daten Daruber hinaus konnen optional die nachfolgenden Verzeichnisse existieren usr X11R6 X Window System Version 11 Release 6 usr games Spiele usr lib lt nr gt alternative Versionen dynamischer Bibliotheken usr src QuellcodeZur Wahrung der Kompatibilitat mit alteren Systemen konnen symbolische Links fur folgende Verzeichnisse angelegt sein usr spool var spool usr tmp var tmp usr spool locks var lock var Verzeichnisstruktur Bearbeiten Das var Verzeichnis englisch variable enthalt variable Daten variable data files bzw im Unterschied zu run persistant runtime data 12 welche im Zuge der Abarbeitung entstehen Die folgenden Verzeichnisse oder symbolische Verknupfungen zu Verzeichnissen werden in var erwartet var cache von Anwendungsprogrammen zwischengespeicherte Daten var lib variable Statusinformationen var lock Verzeichnis fur Lock Dateien zur Prozesssynchronisation var log Verzeichnis fur Logdateien var opt variable Daten im Zusammenhang mit opt var run Daten welche fur laufende Prozesse Bedeutung haben das Verzeichnis besteht um Kompatibilitat mit Systemen und Software zur gewahrleisten die eine altere Version der FHS Spezifikation verwenden und kann als symbolische Verknupfung oder bind mount auf run implementiert werden var spool Verzeichnis fur abzuarbeitende Warteschlangen Druckauftrage E Mail Versandauftrage var tmp temporare Dateien die uber einen Neustart hinweg erhalten bleibenAus historischen Grunden existieren noch bei Bedarf die folgenden Verzeichnisse var backups var cron heutzutage unter var spool cron zu finden var msgs var preserveFalls die entsprechenden Anwendungen installiert sind werden noch folgende Verzeichnisse verwendet var account Prozessabrechnungsdaten var crash Systemdumps bei Rechnerabsturzen var games variable Spieldaten var mail Benutzerpostfachdateien oft als Symlink zu var spool mail var yp Datenbankdateien des Network Information ServiceUsrmerge BearbeitenBei der meist mit Usrmerge fur usr merge oder merged usr bezeichneten Vereinigung der Verzeichnisse bin sbin und lib sowie gegebenenfalls lib a href 32 Bit Architektur html title 32 Bit Architektur 32 a oder lib a href 64 Bit Architektur html title 64 Bit Architektur 64 a bei Multilib Systemen mit ihren jeweiligen Gegenstucken unter usr geht die strikte formale Trennung dieser Verzeichnisse gem FHS zwar verloren solange die Verzeichnisse symlinks aufeinander sind bleibt die Kompatibilitat zum FHS allerdings weiterhin bestehen Dieser merge dt fur Vereinigung der Verzeichnisse wurde von fast allen grossen Linux Distributionen in den 2010er Jahren durchgefuhrt Ob die entsprechenden Dateien nach der Umstellung im relevanten Unterverzeichnis unterhalb von usr abgelegt werden oder im Wurzelverzeichnis ist danach ohne Belang bin usr bin sbin usr sbin lib usr lib lib64 usr lib64Im Beispiel wird aus bin ein Symlink auf usr bin sowie sbin auf usr sbin dasselbe gilt fur die lib Verzeichnisse Manche Distributionen z B Gentoo gehen noch einen Schritt weiter und verlinken auch sbin und usr sbin symbolisch auf usr bin Das Zusammenlegen dieser Unterverzeichnisse deren Dateien sich fortan unterhalb von usr befinden widerspricht zwar der im FHS definierten Trennung die Umstellung ist allerdings fur alte legacy wie aktuelle Programme vollstandig transparent 7 Begrundung fur die Umstellung ist neben der Tatsache dass die Trennung gemass FHS uberflussig geworden ist 18 vor allem die Vereinfachung in der Handhabung So wird nicht nur die Ubersichtlich und Durchsuchbarkeit erhoht sondern insbesondere auch die Anwendung fur Sandboxes und Container vereinfacht 19 Nach Solaris Ende 2010 und Fedora 2012 fuhrten auch Arch und Ubuntu den Usrmerge durch Bei Debian wird seit Version 10 Buster ein vereinheitlichtes Dateisystem ausgeliefert 7 und ist voraussichtlich ab Version 13 Trixie vollstandig umgesetzt 20 Gentoo hat Ende 2022 den Usrmerge fur Nutzer eines systemd Profils umgesetzt 21 Siehe auch BearbeitenSonderverzeichnis vergleichbarer Standard fur Windows FreeBSD VerzeichnishierarchieWeblinks BearbeitenFilesystem Hierarchy Standard The Linux Assigned Names And Numbers AuthorityEinzelnachweise Bearbeiten refspecs linuxfoundation org PDF Background of the FHS In Filesystem Hierarchy Standard 2 3 Abgerufen am 11 Januar 2011 Filesystem Hierarchy Standard FHS and FreeBSD freebsd org 10 Mai 2011 abgerufen am 27 Februar 2016 Re Filesystem Hierarchy Standard FHS and NetBSD netbsd org 10 Mai 2011 abgerufen am 27 Februar 2016 Filesystem Hierarchy Standard FHS and OpenBSD nabble com 10 Mai 2011 abgerufen am 27 Februar 2016 hier layout of file systems In FreeBSD Man Pages FreeBSD Foundation abgerufen am 3 Oktober 2016 a b c Das Projekt Usrmerge vereinheitlicht gewachsene Strukturen In LinuxCommunity Abgerufen am 27 August 2022 deutsch The File System In Filesystem Hierarchy Standard 2 3 Abgerufen am 11 Januar 2011 Requirements In Filesystem Hierarchy Standard Abgerufen am 3 Oktober 2016 a b c d e f hier file system hierarchy In FreeBSD Man Pages Unix Seventh Edition FreeBSD Foundation abgerufen am 3 Oktober 2016 Specific Options In Filesystem Hierarchy Standard 2 3 Abgerufen am 11 Januar 2011 a b c d Lennart Poettering Introducing run E Mail In LWN 30 Marz 2011 abgerufen am 28 Dezember 2022 englisch The lifecycle properties of directories are clear from the top level directory name Lifecycle properties do no longer change the further you go down your tree i e var is persistant runtime data and run is volatile runtime data and etc is persistant system config data and so on Chapter 3 The Root Filesystem 3 11 media Mount point for removable media In The FHS 3 0 Specification 3 Juni 2015 abgerufen am 29 Dezember 2022 englisch Historically there have been a number of other different places used to mount removable media such as cdrom mnt or mnt cdrom Placing the mount points for all removable media directly in the root directory would potentially result in a large number of extra directories in Although the use of subdirectories in mnt as a mount point has recently been common it conflicts with a much older tradition of using mnt directly as a temporary mount point DuploRaf What s the difference between mnt vs media Posting In Unix amp Linux Stack Exchange 2 Januar 2016 abgerufen am 29 Dezember 2022 englisch Beispiel fur eine Ansicht wofur mnt und wofur media genutzt werden konnten use mnt for stuff you mount by yourself leave media for the system to mount its stuff what is the difference between media mnt and run mount Internetforum In LinuxQuestions org 1 Februar 2015 abgerufen am 29 Dezember 2022 englisch What s this run directory doing on my system and where does it come from fedoraproject org 30 Marz 2011 abgerufen am 27 Februar 2016 Distributionen fuhren neues Verzeichnis run ein In Pro Linux 31 Marz 2011 abgerufen am 27 Februar 2016 Rob Landley Understanding the bin sbin usr bin usr sbin Split landley net PDF abgerufen am 27 August 2022 Re usrmerge plan B Abgerufen am 27 August 2022 Repeal of the merged usr file movement moratorium Wiki In Debian Wiki 20 September 2022 abgerufen am 28 Dezember 2022 englisch In October 2023 the Technical Committee has resolved that Debian trixie should support only the merged usr root filesystem layout dropping support for the non merged usr layout 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