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Feinde russisch Vragi Wragi auch Die Feinde ist ein Drama das der russische Schriftsteller Maxim Gorki im Sommer 1906 in Amerika niederschrieb Im selben Jahr brachten Dietz in Stuttgart und Snanije in Petersburg die Buchausgabe in Russisch heraus Die Inszenierung von Boris Michailowitsch Suschkewitsch 1 wurde am 25 September 1933 am Leningrader Staatlichen Schauspielhaus uraufgefuhrt Da die Feinde in Russland Auffuhrungsverbot erhielten liegt die deutsche Erstauffuhrung Jahrzehnte vor der russischen Am 24 November 1906 brachte Victor Barnowsky das Stuck auf die Buhne des Kleinen Theaters Berlin Allerdings verbot die deutsche Polizei das Stuck Barnowskys Inszenierung wurde am 7 Dezember 1906 das letzte Mal gegeben Der Text in der Ubersetzung ins Deutsche von Otto Demetrius Potthoff war im selben Jahr bei Ladyschnikow in Berlin erschienen Dann am 8 Dezember 1912 waren die Feinde an der Freien Volksbuhne zu sehen 1920 nahm Piscator das Stuck ins Programm seines Proletarischen Theaters 1952 fuhrte Fritz Wisten in der Auffuhrung an der Volksbuhne Regie Wolfgang Heinz brachte das Stuck am 3 Oktober 1967 auf die Bretter des Deutschen Theaters Berlin 1976 strahlte das ZDF seine Fassung mit Rolf Henniger Margot Trooger und Pinkas Braun aus Als Stoff verwendete Gorki unter anderen Begebenheiten aus dem Streik in der Morosowschen Textilmanufaktur im Jahr 1905 2 Gorki anno 1889Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 1 1 Kriminalfall 1 2 Konflikt 2 Zitate 3 Form 4 Rezeption 5 Deutschsprachige Ausgaben 5 1 Verwendete Ausgabe 5 2 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkung 8 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenKriminalfall Bearbeiten Die Arbeiter fordern von der Direktion der Leuteschinder Ditschkow soll entlassen werden Der 40 jahrige Fabrikdirektor Michail Skrobotow Kompagnon des 45 jahrigen Fabrikbesitzers Sachar Bardin hat sein ganzes Kapital in die Weberei gesteckt Er will als Repressalie die Fabrik zeitweise schliessen weil er die nachste Forderung der Arbeiter furchtet Skrobotow bewaffnet sich geht vor und wird von dem Arbeiter Andrej Akimow wahrend einer tatlichen Auseinandersetzung erschossen Vor seinem Tode hatte Skrobotow noch mit einem Telegramm an den Vizegouverneur das Militar zu Hilfe gerufen Rittmeister Bobojedow und sein Wachtmeister Kwatsch rucken mit ihren Soldaten an und finden rasch die Hintermanner Der Kontorist Sinzow alias Maxim Markow ein Sozialist instruiert in der Weberei den jungen Schlosser Alexej Grekow und den alteren Weber Jefim Lewschin Genosse Grekow wiederum in Smolensk bereits als revolutionarer Propagandist auffallig geworden leitet eine Gruppe jungerer und Lewschin eine alterer Arbeiter an Konflikt Bearbeiten Im Stuck werden zwei Konflikte abgehandelt Der erste hangt mit dem oben skizzierten Kriminalfall zusammen und thematisiert die Industrialisierung des bauerlich gepragten Russlands Der zweite Konflikt macht verschiedene Ansichten der russischen Oberschicht zu dieser Industrialisierung deutlich So lebt der erste Akt von den Differenzen des Fabrikdirektors Michail Skrobotow mit dem Fabrikbesitzer Sachar Bardin Letzterer sieht die Arbeiter mehr als Bauern im Schlosseranzug nach dem Motto Der Bauer hat ein in Jahrhunderten anerzogenes Gefuhl der Achtung vor dem Gutsherrn Michail Skrobotow schaumt vor Wut weil er sich mit einem Gutsherrn eingelassen hat Bardins Ehefrau Polina passt zu ihrem Mann Sie furchtet die armen Arbeiterfamilien konnten nach Schliessung der Fabrik ohne taglich Brot zu Hunderten verhungern Polinas 18 jahrige Nichte Nadja ist in der Hinsicht noch viel schlimmer Sie lasst sich mit dem redegewandten Arbeiter Grekow in verfangliche Gesprache ein und zeigt im Verlaufe des Stucks zunehmend Verstandnis fur die Feinde ihres Onkels Michail Mit ihren aufmupfigen Reden geht Nadja so weit dass sie Rittmeister Bobojedow gegen Ende des Stucks eine Revolutionarin schimpft Darauf Nadja Dann bin ich eben eine Revolutionarin Zitate BearbeitenFabrikdirektor Michail Skrobotow Es riecht nach Sozialismus jawohl 3 Die Prophetie des Stellvertretenden Staatsanwalts Nikolai Skrobotow Was konnen uns diese Leute Sozialisten bringen Nichts als Zerstorung Und denken Sie an meine Worte bei uns wird diese Zerstorung furchtbarer sein als irgendwo anders 4 Form BearbeitenAuf den ersten Blick sind in Gorkis Schwarzweissmalerei Gut und Bose sauberlich geschieden Die Guten werden wie oben angedeutet von Sinzow angefuhrt laut Buhnenanweisung haben Gesicht und Gestalt Sinzows etwas Ruhiges und Bedeutendes Und uberhaupt sind alle Arbeiter die eine Rolle spielen gut Doch nicht alle Kapitalisten sind schlecht Der Fabrikbesitzer Sachar Bardin nach eigenen Worten mehr Gutsbesitzer als Industrieller beteuert mehrfach er wolle nur Gutes Letztendlich muss er erkennen der Titel sagt es aus die Arbeiter sind seine Feinde Am Beispiel des Kontoristen Pologij wird ersichtlich wie routiniert Gorki sein Stuck gebaut hat Gleich zu Anfang wird dieser Liebediener Pologij als unsympathisch hingestellt wenn er die Arbeiter anzeigen will nur weil sie ein paar Gurken aus seinem Gemusebeet gestohlen haben Spater dann nach dem Tode seines Bruders Michail sagt der 35 jahrige Stellvertretende Staatsanwalt Nikolai Skrobotow zu Rittmeister Bobojedow Pologij konne nutzlich sein So kommt es auch Der Kontorist kennt sich unter den Arbeitern genau aus und sagt im Verhor gegen sie aus Indem sich Pologij eindeutig gegen die Arbeiter stellt erhalt seine anfangliche Aussage zum Ablauf der tatlichen Auseinandersetzung fur den sinnsuchenden Zuschauer betrachtliches Gewicht Der Herr Direktor Michail Skrobotow war sehr erregt und trat einen Arbeiter in den Bauch 5 Michail hatte zuvor seinem Bruder Nikolai einen Revolver gezeigt Wenn zu Ende des Stucks Lewschin zum Schutzen Akimow spricht er Michail Skrobotow hat dir die Pistole auf die Brust gesetzt und da hast du eben 6 dann kann sich der Zuschauer den Tathergang zusammenreimen Der Fabrikdirektor erlag einem Schuss aus der eigenen Waffe Dazu passt das Gerucht Man sagt Skrobotow wollte schiessen aber jemand entriss ihm den Revolver und Der Auftritt tief tragischer urkomischer und handlungstragender Charaktere erscheint dem Zuschauer in jedem der drei Falle glaubhaft Tragik Die Witwe des Fabrikdirektors Michail Skrobotow das ist die 30 jahrige Kleopatra kann ihren Zorn auf die Bardins nicht verhehlen Nur Ihr mit Eurer verfluchten Schlappheit habt ihn den Toten auf dem Gewissen Sachar Bardin sei ein Waschlappen weil er auf alle Forderungen der Aufruhrer eingegangen ist Komik Der alte General a D Petschenegow Onkel der Bardins und sein Faktotum Konj ein abgedankter Soldat geistern als seltsam schrulliges Paar durch das unterhaltsame Stuck Handlungstrager Aus dem Kunstlermilieu darf in dem Zusammenhang die 28 jahrige Schauspielerin Tatjana und an deren Seite ihr 40 jahriger Ehemann Jakow Bardin ein Trinker das ist Sachar Bardins Bruder nicht unerwahnt bleiben Tatjana hat als bereits in Woronesch erfolgreich aufgetretene Aktrice die uneingeschrankte Hochachtung des hinterhaltig garstigen Bosewichts im Stuck Gemeint ist Rittmeister Bobojedow A 1 Viel mehr noch Tatjana spielt im Stuck als Reprasentantin der russischen Sittlichkeit Menschlichkeit und Vernunft eine tragende Rolle Rezeption Bearbeiten1907 Plechanow Zur Psychologie der Arbeiterbewegung Maxim Gorki Die Feinde 7 1907 Besprechungen von Lunatscharskij und Worowskij 8 August 1960 Warm 9 spricht zwei Wahrheiten aus Jede Gestalt wird in den Kampf zwischen den Webern und den Fabrikbesitzern hineingezogen Allein Nadja aus dem Fabrikbesitzer Lager findet den Weg zur Revolution Ludwig widmet dem Stuck in ihrem Gorki Buch ein eigenes Kapitel 10 Der Autor habe seine Feinde ein frohliches und einfaches Stuck genannt Ludwig zitiert den russischen Zensor zum Verbot des Stucks im Februar 1907 Es werde die unversohnliche Feindschaft zwischen Arbeitern und Arbeitgebern gezeigt wobei die ersteren als standhafte Kampfer geschildert sind die bewusst das gesteckte Ziel die Vernichtung des Kapitals verfolgen wahrend letztere als engstirnige Egoisten erscheinen 11 Deutschsprachige Ausgaben BearbeitenFeinde Mit einem Nachwort von Gunter Warm Aus dem Russischen ubertragen von O D Potthoff Reclam Leipzig 1961 RUB 7672 106 SeitenVerwendete Ausgabe Bearbeiten Feinde Deutsch von Georg Schwarz Mit einem Nachwort und Anmerkungen von Ilse Stauche S 561 651 in Maxim Gorki Dramen II 672 Seiten Bd 21 aus Eva Kosing Hrsg Edel Mirowa Florin Hrsg Maxim Gorki Gesammelte Werke in Einzelbanden Aufbau Verlag Berlin 1974Literatur Bearbeiten Nadeshda Ludwig Maxim Gorki Leben und Werk Reihe Schriftsteller der Gegenwart Volk und Wissen Berlin 1984 Weblinks BearbeitenDer Text online bei gorkiy lit info ru russisch Maxim Gorki Bibliographie russisch Ursula Puschel bespricht Hans Dieter Mades 12 Dresdener Inszenierung 2 Schallplatten Eva Maria Hagen Ein geniales Drama Gorkis Feinde im Maxim Gorki Theater Auszug 8 Seiten pdf bei henschel schauspiel de Abraham Pisarek Szenenbilder aus Feinde von Maxim Gorki Regie Hans Dieter Made Ausstattung Dieter Berge Maxim Gorki Theater Berlin Premiere 8 September 1959 Eintrage im portal dnb deAnmerkung Bearbeiten Zwei Bosewichter fallen ins Zuschauerauge Der andere ist der Stellvertretende Staatsanwalt Nikolai Skrobotow Sinzow weiss uber ihn genauer Bescheid Ihm unterstehen in der Stadt die politischen Prozesse und er behandelt die Haftlinge abscheulich verwendete Ausgabe S 610 Mitte Einzelnachweise Bearbeiten russ Sushkevich Boris Mihajlovich Stauche in der verwendeten Ausgabe S 667 670 Verwendete Ausgabe S 571 15 Z v o Verwendete Ausgabe S 609 18 Z v o Verwendete Ausgabe S 589 4 Z v o Verwendete Ausgabe S 650 Mitte Fritz J Raddatz Hrsg Marxismus und Literatur Eine Dokumentation in 3 Bd Stauche in der verwendeten Ausgabe S 669 Mitte Gunter Warm S 101 sowie S 103 Ludwig S 140 144 Der russische Zensor zu den Feinden zitiert bei Ludwig S 144 9 Z v o Eintrag in der Deutschen BiographieWerke von Maxim Gorki RomaneFoma Gordejew Drei Menschen Die Mutter Matwej 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title Feinde Gorki amp oldid 175581909