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Der Spitzel russisch Zhizn nenuzhnogo cheloveka Das Leben eines unnutzen Menschen ist eine Erzahlung des russischen Schriftstellers Maxim Gorki die Anfang 1907 auf Capri entstand 1 und deren erste Seiten 1908 in der Sankt Petersburger Verlagsgemeinschaft Snanije 2 erschienen Bis 1917 war die vollstandige Ausgabe von der russischen Zensur verboten Die Ubersetzung ins Deutsche erschien 1910 3 Wahrend die deutschsprachigen Ausgaben den ursprunglich von Gorki gewahlten Titel Der Spitzel tragen sind alle Ausgaben in der Originalsprache mit dem vom Gorki im Januar 1908 geanderten Titel Das Leben eines unnutzen Menschen erschienen 4 Das Buch warfen die Nationalsozialisten 1933 ins Feuer Der Autor beleuchtet zwei historische Ereignisse aus der Russischen Revolution 1905 den Petersburger Blutsonntag vom 9 Januar 1905 und die Einberufung der russischen Reichsduma 5 durch Nikolaus II am 27 April 1906 Gorki der in der Erzahlung anscheinend selbst als der Schriftsteller Mironow auftritt 6 flicht die Schuldgestandnisse zweier Ochrana Geheimpolizisten ein 7 Gorki anno 1889Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Form 3 Selbstzeugnis 4 Rezeption 5 Deutschsprachige Ausgaben 5 1 Erstausgabe 5 2 Verwendete Ausgabe 5 3 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenSiebenjahrig wird Jewsej Klimkow Waise Der Vater war bereits drei Jahre zuvor vom Waldhuter erschossen worden Jewsej hat Gluck im Ungluck Onkel Pjotr der Dorfschmied nimmt ihn auf Jaschka der Sohn des Schmieds prugelt den Kleinen immer einmal durch Bei solcher Gelegenheit steht Tante Agafja stets auf der Seite ihres Sohnes Jaschka Jewsej freundet sich mit der kleinen Tanja an einem Madchen das nach einer Pocken erkrankung erblindet ist Nachdem der 13 jahrige Jewsej die Schule beendet hat bringt ihn Onkel Pjotr in einer nicht benannten Stadt in der sich die restliche Handlung abspielt als Lehrling bei dem alten geizigen Antiquar Matwej Matwejitsch Raspopow unter Jewsej begegnet im Hause des Antiquars der hochgewachsenen schweigsamen sanften Raissa Petrowna Fialkowskaja Mit der Zeit ahnt Jewsej was der alte Herr gelegentlich des Nachts mit der hubschen uppigen Raissa veranstaltet Der bejahrte Buchhandler klart den Jungen auf Raissa sei eine Hure die mitunter in einem Bordell verkehre Auf Raspopows Geheiss muss Jewsej die Gesprache der Kunden belauschen und abends berichten Zum Beispiel habe der Uhrmacher zur Kurschner skochin gesagt dass sie Diebesgut annehmen Und manchmal fragt einer der Kunden nach Buchern die im Ausland erschienen oder unerlaubt in Russland gedruckt worden sind Als Jewsej um die funfzehn Jahre alt geworden ist gesteht er Raissa seine Liebe Im Gegenzug schenkt sie ihm reinen Wein uber Raspopow ein Sie hasse Jewsejs Lehrherrn Raspopow sei ein Spitzel Als der Antiquar erkrankt und immer schwacher wird vermutet er Raissa vergifte ihn Allerdings ist der alleinstehende alte Mann auf die Hilfe der jungen Frau angewiesen Er will ihr alles vermachen Raissa bringt Raspopow um Jewsej der im Nachbarzimmer Ohrenzeuge der Tat wird geht nicht zur Polizei Raissa zieht zu ihrem Geliebten Dorimedont Lukitsch Dieser so wird Jewsej von Raissa eingeweiht sei auch ein Spitzel Dorimedont Lukitsch bringt Jewsej als Schreiber in der Kanzlei der Polizeiverwaltung unter Dorimedont will Jewsej weiter hinaufschieben wie er sich ausdruckt Raissa heisst es nicht gut wenn Dorimedont Lukitsch den Jungen verprugelt Als die betrunkene Raissa mit dem Jungen schlafen will und das nicht funktioniert Gorki nennt den Vorgang traurige nachtliche Vergewaltigung schlagt ihre Liebe in Hass um Jakow Sarubin Jewsejs jugendlicher Freund in oben genannter Kanzlei will politischer Spitzel werden Von Jakow erfahrt Jewsej Raissa habe sich erstochen Jewsej kommt bei seinem neuen Vorgesetzten dem Polizeikanzlisten Kapiton Iwanowitsch Reussow Flote genannt unter Reussow wird zu Hause von einem gewissen Finanzbeamten Anton Drjagin aufgesucht Jewsej muss Bekanntschaft mit der Ochrana machen nachdem er Jakow von der Kritik Reussows und Drjagins an der Herrschaft des Zaren erzahlt hat Dort bei der Geheimpolizei plaudert Jewsej aus wie Raissa den Antiquar erwurgt hat und bestatigt das Gerede von Reussow und Drjagin Nach anderthalb Wochen Haft will Jewsej nur noch heraus aus dem Gefangnis und wird fur funfundzwanzig Rubel pro Monat Gehilfe bei der Ochrana Die Geheimpolizei des Zaren hat den Jungen in der Hand denn er habe nach eigenen Aussagen an der Ermordung des Antiquars Raspopow teilgenommen Nun ist Jewsej ein Spitzel Agent heisst das bei der Ochrana und muss verdachtigen Leuten nachspionieren Der neue Job ist nicht einfach Du musst alle Leute beobachten dich aber darf keiner bemerken wird er von einem bewanderten Spitzel belehrt Jakow ist zehn Tage vor Jewsej in die Ochrana eingetreten Die Geheimpolizisten leben gefahrlich Einer von ihnen wurde von den Revolutionaren den Feinden des Zaren und Gottes totgeschlagen Der versierte Ochrana Mann Maklakow gibt dem Neuling Jewsej Uberwachungsauftrage Einer der Observierten der Schriftsteller Mironow der etliche russische Gefangnisse von innen kennt und der selbst von Maklakow geachtet wird riecht sofort Lunte und stellt Jewsej bloss Nach dem verlorenen Russisch Japanischen Krieg und nach dem Petersburger Blutsonntag soll es den aufmupfiger werdenden Revolutionaren an den Kragen gehen Jewsej erlernt wie das Vertrauen der Revolutionare gewonnen werden kann Ein Spitzel der sich unerkannt unter die Revolutionare mischt gilt als etwas Besonderes und wird in Ochrana Kreisen achtungsvoll Provokateur tituliert Flugblatter mit Berichten uber Hunderte von Toten und Verletzten in Petersburg tauchen in der Stadt auf Die Ochrana muss die Druckerei finden und ausheben Das gelingt dem Anfanger Jewsej Zufallig begegnet er seinem Cousin Jaschka Nun racht sich Jewsej fur die Prugel die er als Waisenkind vom Sohn des Schmieds bezogen hat Dabei war doch Jaschkas Vater der Schmied der Einzige gewesen der den undankbaren Jewsej nach dem Tod seiner Mutter unterstutzt hatte Jaschka inzwischen Fabrikarbeiter geworden erzahlt von daheim Der Schmied ist erblindet Jewsej wird von Jaschka in dessen Kreise eingefuhrt Letztere sind Fabrikarbeiter genauer Sozialisten die eben jene Flugblatter drucken Jewsej verrat sieben Personen aus der illegalen Druckerei Darunter ist das Dienstmadchen Olga Jewsej gibt seinen Judaslohn zusammen mit Jakow Sarubin sofort in einem Bordell aus Dem Triumph folgt Katzenjammer Jewsej versteht sich auf einmal uberhaupt nicht mehr denn er hatte die Revolutionarin 8 Olga geliebt Jewsej lasst die Wut an Sarubin aus zerschlagt eine Flasche auf dessen Kopf Nach Einberufung der Reichsduma wird die Geheimpolizei aufgelost Samtliche politischen Gefangenen werden freigelassen Der mehrfache Verrater Jewsej muss um sein Leben bangen Kurz bevor Maklakow ins Ausland geht schickt er Jewsej mit einem Paket zu Mironow Darin ist die Lebensgeschichte des Fluchtenden aufgezeichnet Jewsej dringt zu Mironow vor und beichtet dem aufmerksam zuhorenden Schriftsteller gleich auch noch seine Geschichte Jewsej bereut dass er als es noch Zeit war sich dem Dienstmadchen Olga nicht anvertraut hat Jakow Sarubin der in der Offentlichkeit wild um sich schiesst wird von der emporten Volksmenge gerichtet Jewsej weiss nicht weiter Erhangen ware die Losung Als dieser erste Suizidversuch fehlschlagt betritt er die Eisenbahnschienen und lasst sich vom nachsten Zug uberfahren Form BearbeitenDer uberaus einfaltig dargestellte Jewsej mochte von den erfahrenen Ochrana Mannern anerkannt werden Dabei tritt er tolpelhaft auf und macht sich die Ideologie seiner hoheren Vorgesetzten zu eigen Die beschlagenen Geheimpolizisten behandeln Jewsej gutmutig und lachen gelegentlich uber ihn Maklakow hat fur Jewsejs naive Fragen kein Verstandnis Da fragt Jewsej zum Beispiel Dient er der Schriftsteller Mironow auch unseren Feinden Aus der Reaktion Maklakows folgt der routinierte Geheimpolizist glaubt langst nicht mehr an das von oben herab vermittelte Feindbild Selbstzeugnis BearbeitenGorki schreibt im April 1908 an den Kritiker Wassili Lwowitsch Lwow Rogatschewski 9 Mein Thema ist die Psyche des Spitzels die gewohnliche Psyche eines eingeschuchterten in Furcht lebenden russischen Menschen 10 Rezeption BearbeitenDer Malik Verlag siehe unten und auch Warm 11 nennen den Text einen Roman obwohl ihn Gorki als Erzahlung konzipiert hat 12 In der knappen Inhaltsangabe oben wird hauptsachlich das Leben und Sterben des Spitzels Jewsej skizziert Gorkis Leistung aber kann nur nach vollstandiger Lekture des Textes ermessen werden Der Autor schildert einen schwachen willenlosen angstlichen Spitzel Jewsej der von einer ganzen Schar von Ochrana Mitarbeitern sprich Spitzeln umgeben ist Jedem verleiht Gorki individuelle Zuge und bietet somit eine Art Psychologie von Verratern am Volk 13 8 Marz 2011 Armin Knigge Abschnitt DER SPITZEL Leben eines unnutzen Menschen erschienen 1908 in Der unbekannte Gorki Deutschsprachige Ausgaben BearbeitenDer Spitzel Roman Einzige autorisierte Ubersetzung aus dem Russischen von Fred M Balte Bd 6 aus Maxim Gorki Gesammelte Werke in Einzelausgaben Malik Verlag Berlin 1926 Erstausgabe Bearbeiten Der Spitzel Roman Einzig autorisierte Ubersetzung von Fred M Balte J Ladyschnikow Berlin ohne Jahresangabe um 1910 Verwendete Ausgabe Bearbeiten Der Spitzel Deutsch von Alfred Balte Mit einem Nachwort von Gunter Warm S 5 240 in Maxim Gorki Der Spitzel Eine Beichte Ein Sommer Bd 6 aus Eva Kosing Edel Mirowa Florin Hrsg Maxim Gorki Gesammelte Werke in Einzelbanden Aufbau Verlag Berlin 1971 Literatur Bearbeiten Nadeshda Ludwig Maxim Gorki Leben und Werk Reihe Schriftsteller der Gegenwart Volk und Wissen Berlin 1984 Weblinks BearbeitenEintrage im WorldCat Eintrag Stadtbibliothek Karlsruhe Der Text online bei litmir info russisch online bei maximgorkiy narod ru russisch online bei royallib com russisch online bei e reading club russisch online bei Lib ru Klassiker russisch online bei gorkiy lit info ru russisch Maxim Gorki Bibliographie russisch Einzelnachweise Bearbeiten Warm S 598 unten sowie S 609 6 Z v o Warm S 602 1 Z v u Warm S 606 Warm S 606 15 Z v o Verwendete Ausgabe S 188 11 Z v u Warm S 605 6 Z v u Warm S 599 oben Ludwig S 154 6 Z v o russ Vasilij Lvovich Lvov Rogachevskij Gorki zitiert bei Warm S 604 11 Z v u Warm S 604 Mitte Warm S 599 18 Z v u Ludwig S 153 Mitte Werke von Maxim Gorki RomaneFoma Gordejew Drei Menschen Die Mutter Matwej Koschemjakin Das Werk der Artamonows Das Leben des Klim SamginNovellenPawel der arme Teufel Das Leben eines unnutzen Menschen Eine Beichte Ein Sommer Das Stadtchen OkurowErzahlungenMakar Tschudra Die alte Isergil Mein Weggefahrte Tschelkasch Die Eheleute Orlow Gewesene Leute Konowalow Malwa Der Tunichtgut Sechsundzwanzig und eine Kain und Artjom Der 9 Januar Italienische Marchen Durch Russland Graue Gespenster Erzahlungen 1922 1924DramenKleinburger Nachtasyl Am Boden Sommergaste Kinder der Sonne Die Feinde Wassa Schelesnowa Der 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