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Die Federbuschstraucher Fothergilla sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Zaubernussgewachse Hamamelidaceae 1 Die etwa vier Arten 2 kommen in den sudostlichen USA vor und dort wird der englischsprachige Trivialname Witch alder verwendet 1 Aufgrund ihrer hubschen Bluten und des farbenprachtigen Herbstlaubs werden zwei Arten als Zierpflanzen verwendet FederbuschstraucherGrosser Federbuschstrauch Fothergilla major SystematikKlasse Bedecktsamer Magnoliopsida EudikotyledonenKerneudikotyledonenOrdnung Steinbrechartige Saxifragales Familie Zaubernussgewachse Hamamelidaceae Gattung FederbuschstraucherWissenschaftlicher NameFothergillaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomensatze 2 Systematik und Verbreitung 3 Fossile Belege 4 Nutzung 5 Nachweise 5 1 Literatur 5 2 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung Bearbeiten nbsp Laubblatter im Herbst des Erlenblattrigen Federbuschstrauchs Fothergilla gardenii nbsp Blutenstand des Erlenblattrigen Federbuschstrauchs Fothergilla gardenii nbsp Erlenblattriger Federbuschstrauch Fothergilla gardenii aus Traite des arbrisseaux et des arbustes cultives en France et en pleine terre Illustration 74 nbsp Blutenstand des Grossen Federbuschstrauchs Fothergilla major wahrend der Anthese mit den vielen auffalligen Staubblattern nbsp Blutenstand des Grossen Federbuschstrauchs Fothergilla major nach der Anthese mit jungen Fruchten nbsp Ein etwa 7 Zentimeter langes Laubblatt der ausgestorbenen Art Fothergilla malloryi etwa 49 Millionen Jahre alt aus der Klondike Mountain Formation in Washington In der Stonerose Interpretive Center Sammlung Vegetative Merkmale Bearbeiten Die Federbuschstrauch Arten sind sommergrune langsam wachsende meist vielstammige Straucher die Wuchshohen von bis zu 8 Metern erreichen 1 2 3 Sie bilden oft dichte Bestande durch kurze Auslaufer oder Rhizome 1 2 Sie duften nicht und bilden kein Harz 1 Die Borke alterer Aste ist hellgrau bis rotlich braun und glatt 1 2 Die Rinde der Zweige ist braun und im alteren Zustand nur sparlich flaumig behaart bis verkahlend 1 2 3 Die kurz gestielten oder sitzenden Endknospen sind 5 bis 8 Millimeter lang und besitzen zwei bis vier Knospenschuppen 1 3 Die vegetativen Knospen besitzen keine Knospenschuppen 2 Die Rinde junger Zweige die Laubblatter schlafende oder vegetative Knospen und Knospenschuppen der Blutenknospen sind mit Sternhaaren flaumig behaart 1 2 3 Die wechselstandig angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert 2 Der Blattstiel ist mit einer Lange von etwa 7 Millimetern relativ kurz und behaart 1 3 Die einfachen Blattspreiten sind elliptisch verkehrt eiformig bis langlich eiformig bis fast kreisformig mit ungleichseitigem bis symmetrischem keil oder herzformigem gestutztem bis gerundetem Spreitengrund gerundetem bis spitzem oberen Ende 1 2 3 Der transparente Blattrand ist von etwas unterhalb der Mitte bis zum oberen Ende oder nur am oberen Ende gekerbt oder gesagt gezahnt manchmal gewellt bis ganzrandig und manchmal die obere Halfte ist grob gezahnt 1 2 3 Es liegt Fiedernervatur vor 1 2 Die Blattflachen konnen dicht flaumig behaart oder kahl sein und die Blattunterseite kann blaugrun bereift sein 2 Die Farbe der Laubblatter ist im Sommer hell bis mittelgrun die Herbstfarbung ist karminrot bis orangegelb Die lanzettlichen bis eiformigen Nebenblatter werden fruh abgeworfen 2 3 Generative Merkmale Bearbeiten Es ist ein Blutenstandsschaft vorhanden oder kann fehlen 1 Viele vor oder wahrend dem Ausbreiten der Laubblatter aufbluhenden Bluten sind dicht in endstandigen aufrechten 3 bis 8 Zentimeter langen ahrigen Blutenstanden angeordnet 1 2 3 Die duftenden Bluten sind meist zwittrig nur die untersten Bluten im Blutenstand sind funktional mannlich 1 2 Die Bluten besitzen eine einfache Blutenhulle 1 3 Am flachen glockenformigen Blutenbecher Hypanthium sind die Staubblatter verwachsen 1 Die meist funf bis sieben selten bis zu neun Kelchblatter sind verwachsen und ihre aufrechten winzigen Kelchzipfel sind ungleich 1 2 Kronblatter fehlen 1 2 Der auffalligste Teil der Blute sind die 12 bis 32 Staubblatter die zentrifugal am Rand des Hypanthium angeordnet sind 1 2 Die weissen Staubfaden sind 4 bis 17 Millimeter lang und nach oben deutlich verdickt die langsten sind etwas keulenformig 1 2 3 Die gelben basifixen Staubbeutel offnen sich mit zwei Klappen 1 2 3 Es sind keine Staminodien vorhanden Zwei Fruchtblatter sind an ihrer Basis zu zweifachrigen halbunterstandigen Fruchtknoten verwachsen aber im oberen Bereich sind sie frei der Fruchtknoten ist auf etwa 1 3 seiner Lange mit dem Hypanthium verwachsen ist 1 2 3 Die zwei Griffel werden hornformig mit einer zuruckgekrummten Spitze 1 Die Fruchte sind in Gruppen von mehr als drei angeordnet 1 An den 10 bis 15 Millimeter langen sitzenden mit angedruckten Sternhaaren flaumig und einfachen Haaren behaarten grauen bis braunen Kapselfruchten bleiben die auffalligen Griffel und das Hypanthium erhalten 1 2 3 Die Kapselfruchte offnen sich fachspaltig lokulizid mit zwei Fruchtklappen und enthalten nur zwei Samen Die glanzend hell braunen rotlich braunen oder fast weissen gefleckten Samen sind hart bei einer Lange von etwa 8 Millimetern ellipsoid bis etwas eiformig mit rundem stumpfem spitzem bis zugespitztem bis etwas abgeflachtem oberen Ende und sie sind nicht geflugelt 1 2 3 Die Samen variieren in Farbe und Form aber die Textur der Samenschale ist immer glatt sowie glanzend 2 An der Samenbasis ist ein auffalliges Hilum vorhanden 2 Chromosomensatze Bearbeiten Die Chromosomengrundzahl betragt x 12 1 Bei Fothergilla gardenii liegt Tetraploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n 48 und bei Fothergilla major Hexaploidie mit einer Chromosomenzahl von 2n 72 4 vor Untersuchungen des 21 Jahrhunderts ergaben dass es auch Diploidie in der Gattung Fothergilla gibt Haynes et al 2020 konnten diese diploiden also mit Chromosomenzahlen von 2n 24 Populationen in die reaktivierte Art Fothergilla parvifolia sowie in die neue Art Fothergilla milleri einordnen 2 Systematik und Verbreitung BearbeitenDie Gattung Fothergilla wurde 1774 durch Carl von Linne in Systema Vegetabilium Secundum Classes Ordines Genera Species cum Characteribus et Differentiis Editio decima tertia aufgestellt 5 Der Gattungsname Fothergilla ehrt den englischen Arzt Forderer der fruhen amerikanischen Botanik und Gartenfreund John Fothergill 1712 1780 3 6 Typusart ist Fothergilla gardenii L 5 Das Lectotypusmaterial Herbarnummer LINN 693 1 wurde von Alexander Garden aus Charleston South Carolina an Linne gesendet 2 Ein Homonym ist Fothergilla Aubl das 1775 durch Jean Baptiste Christophe Fusee Aublet in Histoire des Plantes de la Guiane Francoise 1 S 440 441 innerhalb der Familie Melastomataceae veroffentlicht wurde Die Gattung Fothergilla gehort zur Tribus Fothergilleae in der Unterfamilie Hamamelidoideae innerhalb der Familie der Zaubernussgewachse Hamamelidaceae 7 Lange Zeit wurde nur zwei Arten als akzeptiert gehalten bis Haynes et al 2020 nach Chromosomenzahlen vier Fothergilla Arten fur akzeptiert in Revision ofFothergilla Hamamelidaceae including resurrection of F parvifolia and a new species F milleri In PhytoKeys Volume 144 Marz 2020 S 57 80 veroffentlicht haben 2 Die vier Fothergilla Arten kommen in den sudostlichen USA vor 3 Die Gattung Fothergilla enthalt seit 2020 vier Arten 3 1 Erlenblattriger Federbuschstrauch Fothergilla gardenii L Syn Hamamelis virginiana var carolina L 2 Fothergilla carolina L Britton Er gedeiht in Hohenlagen von 0 bis 185 Metern in den sudostlichen US Bundesstaaten Alabama Georgia North Carolina South Carolina sowie Florida 1 Grosser Federbuschstrauch Fothergilla major Sims Lodd Syn Fothergilla monticola Ashe 2 Er gedeiht in Hohenlagen von 150 bis 1300 Metern in den sudostlichen US Bundesstaaten Alabama Arkansas Georgia North Carolina South Carolina und Tennessee vor 1 Fothergilla milleri W D Phillips amp J E Haynes Sie wurde 2020 erstbeschrieben Sie ist insgesamt nur aus sieben Counties in Florida in der Golfkustenebene in Alabama und in einem County in Georgia bekannt 2 Fothergilla parvifolia Kearney Dieser Name wurde 2020 reaktiviert Sie kommt in den sudostlichen US Bundesstaaten Georgia South Carolina sowie Alabama vor Es gibt nur wenige Herbarbelege und es ist wenig bekannt uber ihre tatsachlichen Vorkommen 2 Fossile Belege BearbeitenDie Gattung Fothergilla ist auch fossil bekannt beispielsweise mit der ausgestorbenen Art Fothergilla malloryi Radtke Pigg amp Wehr 8 nbsp Sorte Fothergilla gardenii Blue Mist Nutzung BearbeitenSorten aus der Gattung Federbuschstraucher Fothergilla werden aufgrund ihrer Blutenstande und der prachtvollen Herbstfarbung als Zierstraucher verwendet sind jedoch etwas anspruchsvoll 3 9 beispielsweise auch die in Kultur entstandene Hybride Fothergilla intermedia Mount Airy die den Preis der Royal Horticultural Society Award of Garden Merit erhalten hat 10 Nachweise BearbeitenLiteratur Bearbeiten Andreas Roloff Andreas Bartels Flora der Geholze Bestimmung Eigenschaften und Verwendung Mit einem Winterschlussel von Bernd Schulz 3 korrigierte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2008 ISBN 978 3 8001 5614 6 S 302 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af Frederick G Meyer Hamamelidaceae In Flora of North America Editorial Committee Hrsg Flora of North America North of Mexico Volume 3 Magnoliidae and Hamamelidae Oxford University Press New York 1997 ISBN 0 19 511246 6 Fothergilla Murray in Linnaeus textgleich online wie gedrucktes Werk a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab ac ad ae af Jake E Haynes Whitney D Phillips Alexander Krings Nathan P Lynch Thomas G Ranney Revision ofFothergilla Hamamelidaceae including resurrection of F parvifolia and a new species F milleri In PhytoKeys Volume 144 Marz 2020 S 57 80 doi 10 3897 phytokeys 144 49589 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Andreas Roloff Andreas Bartels Flora der Geholze Bestimmung Eigenschaften und Verwendung Mit einem Winterschlussel von Bernd Schulz 3 korrigierte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2008 ISBN 978 3 8001 5614 6 S 302 Fothergilla major bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis a b Fothergilla bei Tropicos org Missouri Botanical Garden St Louis abgerufen am 25 Mai 2022 Lotte Burkhardt Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen Erweiterte Edition Teil I und II Botanic Garden and Botanical Museum Berlin Freie Universitat Berlin Berlin 2018 ISBN 978 3 946292 26 5 doi 10 3372 epolist2018 Fothergilla im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 25 Mai 2022 Meghan G Radtke Kathleen B Pigg Wesley C Wehr Fossil Corylopsis and Fothergilla Leaves Hamamelidaceae from the Lower Eocene Flora of Republic Washington U S A and Their Evolutionary and Biogeographic Significance In International Journal of Plant Sciences Volume 166 Issue 2 2005 S 347 doi 10 1086 427483 Gordon Cheers Hrsg Botanica Das ABC der Pflanzen 10 000 Arten in Text und Bild Konemann Verlagsgesellschaft 2003 ISBN 3 8331 1600 5 S 379 Fothergilla intermedia Mount Airy bei Royal Horticultural Society Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Federbuschstraucher Fothergilla Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien USDA Datenblatt mit Verbreitung in den USA und Foto Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Federbuschstraucher amp oldid 242214869