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Als Strukturproteine auch Skleroproteine Faserproteine mehrdeutig auch Gerustproteine 1 bezeichnet man Proteine die in erster Linie als Geruststoffe in Geweben oder Zellen von Lebewesen dienen Neben den globularen Proteinen und den Membranproteinen bilden sie eine Hauptklasse an Proteinen Tropocollagen Tripelhelix Inhaltsverzeichnis 1 Eigenschaften 2 Struktur Charakteristika 3 Targeting 4 Bildung kovalenter Komplexe 5 Beispiele 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEigenschaften BearbeitenStrukturproteine haben haufig keine katalytische Funktion wirken also nicht als Enzyme sondern sind u a massgeblich daran beteiligt Fasern auszubilden und Zellen ihre Form und Geweben ihre Festigkeit und Elastizitat zu geben Skleroproteine dienen der mechanischen Stabilisierung von Geweben z B im Zytoskelett oder in der extrazellularen Matrix Skleroproteine sind oftmals hydrophob besitzen wiederholende Aminosauresequenzen und bilden lange Fasern durch Aggregation der Monomere an hydrophoben Oberflachenbereichen Strukturproteine bilden gelegentlich aufgrund der Wiederholungseinheiten ungewohnliche Sekundarstrukturen aus z B die Kollagen Tripelhelix 2 3 Gelegentlich sind die Monomere der Strukturproteine untereinander durch Disulfidbrucken vernetzt z B bei Keratin Im Zuge eines Proteindesigns konnen Teile verschiedener Strukturproteine zu Fusionsproteinen mit veranderten Gerusteigenschaften kombiniert werden 4 Struktur Charakteristika BearbeitenDie meisten Strukturproteine zeichnen sich dadurch aus dass ihre Aminosauresequenz regelmassig wiederkehrende Cluster von Aminosauren aufweist Folge dieser regelmassigen Primarstruktur ist eine in langeren Bereichen Domanen geordnete Sekundarstruktur beispielsweise als rechtsgangige a Helix im a Keratin oder als enge linksgangige a Helix im Kollagen oder als b Faltblatt im b Keratin oder im Fibroin der Insektenseide oder als alternierende kristalline und amorphe Bereiche im Fibroin der Spinnenseide Targeting BearbeitenStrukturproteine die ausserhalb der Zelle fungieren sollen besitzen eine Signalsequenz und werden posttranslational durch eine spezifische Glykosylierung kenntlichgemacht Targeting dass sie durch Exozytose die Zelle verlassen sollen Bildung kovalenter Komplexe BearbeitenHaufig unterliegen Strukturproteine posttranslationalen Modifikationen um mit anderen Molekulen dauerhafte kovalent gebundene Komplexe zu bilden z B Kollagen in Kollagenfibrillen Fibroin in Seidenfibrillen Dies kann ausserhalb der Zelle spontan passiv oder mit Unterstutzung von Enzymen geschehen Beispiele BearbeitenKeratin der Haare Nagel Hufe und Horner von Saugetieren der Federn von Vogeln und Hornschuppen von Reptilien Kollagen der Bindegewebe und der extrazellularen Matrix aller Gewebetiere Elastin fibrillare faserige Strukturproteine wie Myosin und Tropomyosin die die Kontraktion der Muskelzellen bewirken Motorproteine faserformige Seidenproteine von Insekten Fibroin und Sericin oder Spinnen Spidroin 1 und Spidroin 2 Arthropodin und Sklerotin mit Phenol gegerbtes Arthropodin neben Chitin Hauptbestandteil der Korperhulle Cuticula der Arthropoden Gliederfusser Zentriolen und Mikrotubuli der meisten Lebewesen Mikrofilamente des Zytoskeletts der meisten LebewesenSiehe auch BearbeitenNichtstrukturprotein Regulationsprotein MotorproteinLiteratur BearbeitenJan Koolman Klaus Heinrich Rohm Taschenatlas der Biochemie 3 Auflage Georg Thieme Verlag 2003 ISBN 9783137594031 S 70 ff Weblinks BearbeitenMeSH StrukturproteinEinzelnachweise Bearbeiten Ulrich Lehmann Palaontologisches Worterbuch 4 Auflage Ferdinand Enke Verlag Stuttgart 1996 S 100 Berisio R Vitagliano L Mazzarella L Zagari A Crystal structure of the collagen triple helix model Pro Pro Gly 10 3 In Protein Sci 11 Jahrgang Nr 2 Februar 2002 S 262 70 doi 10 1110 ps 32602 PMID 11790836 PMC 2373432 freier Volltext Bhattacharjee A Bansal M Collagen structure the Madras triple helix and the current scenario In IUBMB Life 57 Jahrgang Nr 3 Marz 2005 S 161 72 doi 10 1080 15216540500090710 PMID 16036578 Miroshnikov KA Marusich EI Cerritelli ME et al Engineering trimeric fibrous proteins based on bacteriophage T4 adhesins In Protein Eng 11 Jahrgang Nr 4 April 1998 S 329 32 doi 10 1093 protein 11 4 329 PMID 9680195 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strukturprotein amp oldid 235829959