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Die Helmbohne Lablab purpureus auch Indische Bohne oder Agyptische Bohne Hyazinth Bohne fruher Faselbohne genannt ist einzige Pflanzenart der Gattung Lablab in der Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae oder Leguminosae Diese Nutzpflanze ist nahe verwandt mit einer Reihe anderer Bohnen genannter Feldfruchte HelmbohneHelmbohne Lablab purpureus SystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Tribus PhaseoleaeGattung LablabArt HelmbohneWissenschaftlicher Name der GattungLablabAdans Wissenschaftlicher Name der ArtLablab purpureus L Sweet Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Beschreibung 3 Nutzung 4 Systematik 5 Siehe auch 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVerbreitung BearbeitenDie Helmbohne hat mit grosser Wahrscheinlichkeit ihren Ursprung im sud ostlichen Afrika weil nur dort Wildpflanzen der Art vorkommen In Indien ist andererseits die grosste morphologische Vielfalt der Nutzpflanze zu beobachten 1 Als tropische Pflanze benotigt sie hohe Temperaturen gt 20 C aber relativ wenig Wasser insbesondere vertragt sie keine Staunasse Beschreibung Bearbeiten nbsp Hulsenfruchte nbsp Illustration der Helmbohne Lablab purpureus Die Helmbohne ist eine stark wuchernde halbaufrechte bis kletternde krautige Pflanze die bis zu 10 m weit in gemassigtem Klima meist um 2 m rankt Sie ist ausdauernd wird aber meist als einjahrige Pflanze kultiviert da sie wie die meisten Bohnen keinen Frost vertragt Sie bildet eine starke bis zu 2 m tiefe Pfahlwurzel Die Stangel sind oft stark behaart Die wechselstandigen Laubblatter sind gestielt und dreiteilig Die Nebenblatter sind zuruckgebogen An einem achselstandigen bis 20 cm langen Stiel stehen traubigen Blutenstande Die angenehm duftenden Bluten sind zygomorph und zwittrig Die Kelchblatter sind verwachsen Der Kelch ist zweilippig die obere Kelchlippe ist nicht geteilt die untere ist dreilappig Die Kronblatter sind rosa bis violett oder weiss Das einzelne Fruchtblatt enthalt einige Samenanlagen Die Blute beginnt in Europa ab Juni Die purpurroten Hulsenfruchte der Ziersorten sind knapp 20 cm lang und enthalten viele Samen Die eiformigen Samen sind gut 1 cm lang und 0 5 cm dick Die gefleckten marmorierten oder einfarbigen Samen sind weiss uber rotbraun bis schwarz Das Tausendkorngewicht liegt zwischen 140 und 600 Gramm Die typischen in Indien angebauten buschigen fruhen Sorten sind weissbluhend und haben eher helle Samenfarben weiss beige hellbraun 2 Samen und Hulsen vieler Sorten sind im rohen Zustand giftig da sie cyanogene Glykoside enthalten Das Gift wird durch Kochen zerstort Allerdings gibt es grosse Sortenunterschiede 3 Die Chromosomenzahl betragt 2n 22 4 nbsp SamenNutzung BearbeitenDie Verwendungsmoglichkeiten der Faselbohne sind vielfaltig 5 6 7 Man kann die unreifen Hulsen und Samen sowie die reifen Samen gekocht essen Die Pflanze wird auch als Bodendecker und Grundungung zur Bodenverbesserung genutzt In Europa und Nordamerika wird sie wegen ihrer duftenden violetten Bluten als Zierpflanze zum Beranken von Zaunen oder als Sichtschutz u a genutzt Blatter und Stangel werden in den Tropen als Viehfutter verwendet Sowohl in Afrika 7 als auch in Ostasien hat sie zudem Bedeutung als Medizinalpflanze In Kenia ist die njahĩ genannte Helmbohne im ganzen Land sehr beliebt besonders bei den Kikuyu Sie hat den Ruf die Milchproduktion anzuregen und ist daher traditionell eine Hauptmahlzeit stillender Mutter 8 Die Bohnen werden gekocht und mit gemusten reifen und oder halbreifen Bananen vermischt was dem Gericht einen sussen Geschmack verleiht Heutzutage geht die Produktion der Helmbohne im ostlichen Afrika zugunsten von Bohnen Phaseolus vulgaris und Augenbohnen Vigna unguiculata zuruck 1 8 Dieser Ruckgang wird z T jedoch auch darauf zuruckgefuhrt dass kenianische Bauern in der Kolonialzeit gezwungen wurden ihre traditionellen Helm Bohnen fur die Erzeugung von trockenen Bohnen Phaseolus vulgaris aufzugeben die fur den Export bestimmt waren 9 Systematik BearbeitenDie Gattung Lablab gehort zur Subtribus Phaseolinae der Tribus Phaseoleae in der Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae 10 Der Gattungsname Lablab wurde 1763 von Michel Adanson in Familles des plantes 2 325 veroffentlicht Die Erstbeschreibung der Art erfolgte 1753 unter dem Namen Dolichos lablab durch Carl von Linne in Sp Pl 725 Der britische Biologe und Taxonom Bernard Verdcourt unterzog die Art 1970 einer Revision 11 woraufhin nun viele der fruheren Namen als Synonyme zu gelten haben Trotzdem halt sich der Name Dolichos lablab noch immer hartnackig in wissenschaftlichen und popularwissenschaftlichen Veroffentlichungen Synonyme von Lablab purpureus L Sweet sind Dolichos lablab L Lablab niger Medik Lablab lablab L Lyons Vigna aristata Piper Lablab vulgaris L Savi Laut Verdcourt 11 gibt es von Lablab purpureus L Sweet zwei kultivierte Unterarten Lablab purpureus subsp bengalensis Jacq Verdc Syn Dolichos bengalensis Jacq Dolichos lablab subsp bengalensis Jacq Rivals Lablab niger subsp bengalensis Jacq Cuf Lablab purpureus subsp purpureusDazu eine wilde Unterart Lablab purpureus subsp uncinatus Verdc von der eine spezielle Variante mit gelappten Blattern nur in Namibia vorkommt Lablab purpureus var rhomboideus Schinz Verdc Siehe auch BearbeitenListe der GemuseWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Helmbohne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien S I Ali Papilionaceae in der Flora of Pakistan Lablab mit der einzigen Art Lablab purpureus Walter H Schuster Joachim Alkamper Richard Marquard amp Adolf Stahlin Leguminosen zur Kornnutzung Kornleguminosen der Welt Justus Liebig Universitat Giessen 1998 Walter H Schuster Informationen zur Helmbohne Lablab purpureus Einzelnachweise Bearbeiten a b Brigitte L Maass Maggie R Knox S C Venkatesha Tefera Tolera Angessa Stefan Ramme Bruce C Pengelly Lablab purpureus L Sweet a crop lost for Africa In Tropical Plant Biology Band 3 Nr 3 2010 S 123 35 doi 10 1007 s12042 010 9046 1 Dolichos bean Lablab purpureus L Sweet by the University of Agricultural Sciences Bangalore India Sebastian Guretzki Jutta Papenbrock Characterization of Lablab purpureus Regarding drought tolerance trypsin inhibitor activity and cyanogenic potential for selection in breeding programmes In Journal of Agronomy and Crop Science Band 200 Nr 1 2014 S 24 35 doi 10 1111 jac 12043 Lablab purpureus bei Tropicos org In IPCN Chromosome Reports Missouri Botanical Garden St Louis John Smartt Evolution of grain legumes II Old and new world pulses of lesser economic importance In Experimental Agriculture Band 21 Nr 3 1985 S 1 18 doi 10 1017 S0014479700012205 G Shivashankar R S Kulkarni Plant Resources of South East Asia No 1 Pulses Hrsg van der Maesen Sadikin Somaatmadja Pudoc Wageningen The Netherlands 1992 S 48 50 a b PROTA Plant Resources of Tropical Africa Archiviert vom Original am 10 Januar 2016 abgerufen am 28 September 2018 a b Patrick M Maundu G W Ngugi Christine H S Kabuye Traditional food plants of Kenya National Museums of Kenya English Press Nairobi Kenya 1999 Claire C Robertson Black white and red all over Beans women and agricultural imperialism in twentieth century Kenya In Agricultural History Band 71 Nr 3 1997 S 259 99 Lablab im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland a b Bernard Verdcourt Lablab Adans In Studies in the Leguminosae Papilionoideae for the Flora of Tropical East Africa III In Kew Bulletin Band 24 Nr 3 1970 S 409 411 JSTOR 4102845 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Helmbohne amp oldid 239283917