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Ilawa deutsch Eulau ist ein Stadtteil von Szprotawa Sprottau in Polen Das Dorf war eine Landgemeinde in der preussischen Provinz Schlesien bzw Niederschlesien und wurde 1925 in die Stadtgemeinde Sprottau eingemeindet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Neuzeit 2 Fussnoten 3 WeblinksGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Die erste Erwahnung des Ortes findet sich in der Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und bezieht sich auf das Treffen des Kaisers Otto III mit dem polnischen Herzog Boleslaw Chrobry in der Burg Ilva im Jahre 1000 auf des Kaisers Reise zur Heiligsprechung des Adalbert von Prag in Gnesen Diese Burg wird heute allgemein gleichgesetzt mit der ehemaligen grossen Burganlage Chrobry am Sudufer des Bober polnisch Bobr im heutigen Sprottauer Ortsteil Ilawa Um die Wende vom 13 zum 14 Jahrhundert wird der Ort als Ylavia 1295 und Ylavia slavica 1318 bezeichnet 1 2 1448 wird der Ort Eyle genannt 3 Neuzeit Bearbeiten Der heutige Stadtteil Ilawa bis 1945 Eulau entstand in mehreren Schritten aus ursprunglich funf administrativ getrennten Einheiten drei Dorfern und zwei Gutsbezirken deren Ortsnamen sich teilweise im Laufe der Zeit auch anderten 1811 werden Klein Nieder und Ober Eulau erwahnt 4 und auch 1845 werden diese drei Dorfer in einer detaillierten Ubersicht aller Orte in preussisch Schlesien genannt 5 Klein Eulau Allodialbesitz des in Mallmitz residierenden Grafen und Burggrafen Alfred zu Dohna Mallmitz 6 7 links sudlich des Bober und etwa 3 km westlich von Sprottau hatte 372 Einwohner 40 Hauser zwei Ritterguter bzw Vorwerke davon eins das Kottwitzer genannt eine Windmuhle ein Wirtshaus zwei Handwerksbetriebe einen Handler und die Papierfabrik des Kaufmanns und Kommerzienrats Julius Baller mit funf Butten und einer Papiermaschine Die 150 m sudlich gelegene Neuhauser Kolonie mit 6 Hausern und 48 Einwohnern gehorte zum Ort Ober Eulau rund 1 5 km westnordwestlich von Sprottau an der Strasse nach Sagan gelegen war ebenfalls Allodium der Grafen und Burggrafen zu Dohna hatte 367 Einwohner 55 Hauser einen Gutshof zwei Brennereien zwei Wirtshauser funf Handwerker und einen Kramer Nieder Eulau schliesslich rechts des Bober und gegenuber von Klein Eulau war das Amtsdorf dem koniglichen Rentamt Neusalz Sagan verantwortlich und zu einem Drittel im Besitz des Magdalenerinnenklosters Sprottau Es hatte 279 Einwohner in 40 Hausern eine evangelische Schule eine katholische Kirche einen Handwerker und funf Handler Daneben befand sich dort das 1829 gegrundete Wilhelmshutte genannte Eisenhutten und Emaillierwerk mit einem Hochofen zwei Kupolofen zwei Emaillierofen und einer Maschinenbauwerkstatt Am 3 Marz 1874 wurden die drei Landgemeinden Klein Eulau Ober Eulau und Nieder Eulau mit der Wilhelmshutte und die beiden Gutsbezirke Klein Eulau und Ober Eulau zum Amtsbezirk Eulau Nr 11 im Landkreis Sprottau zusammengefasst Erster fur eine Amtszeit von sechs Jahren ernannter Amtsvorsteher war Adolph Mestern Generaldirektor der Wilhelmshutte in Nieder Eulau Fur 1885 sind folgende Einwohnerzahlen im Amtsbezirk Eulau uberliefert 8 Klein Eulau 781Gutsbezirk Neu Eulau 46Nieder Eulau 441Ober Eulau 809Gutsbezirk Ober Eulau 67Auf der 1 100 000 Karte des Deutschen Reichs von 1893 sind lediglich Klein Eulau und Ober Eulau verzeichnet 9 und wie u a aus dem Gemeindeverzeichnis von 1900 zu entnehmen ist wurden irgendwann um die Jahrhundertwende Nieder Eulau und Ober Eulau zur Landgemeinde Gross Eulau zusammengelegt Am 1 Januar 1908 umfasste der Amtsbezirk Eulau die beiden Landgemeinden Klein Eulau und Gross Eulau und die Gutsbezirke Klein Eulau und Ober Eulau und deren Einwohnerzahlen am 1 Dezember 1910 waren wie folgt 10 Klein Eulau 890Gutsbezirk Klein Eulau 39Gutzbezirk Ober Eulau 72Gross Eulau 2103Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang dass der Bebauungsplan von Sprottau aus dem Jahre 1927 Ober Eulau links westlich und Gross Eulau rechts ostlich der Strasse nach Sagan zeigt 11 Am 1 April 1923 wurden die beiden Landgemeinden Gross Eulau und Klein Eulau zur neuen Landgemeinde Eulau vereinigt und diese wurde schliesslich am 1 Juni 1925 in die Stadtgemeinde Sprottau eingegliedert Am 30 September 1929 wurden dann auch die Gutsbezirke Klein Eulau teilweise 12 und Ober Eulau in die Stadtgemeinde Sprottau eingemeindet und der Amtsbezirk Eulau wurde aufgelost Fussnoten Bearbeiten Josef Partsch Schlesien Eine Landeskunde fur das deutsche Volk I Teil Das ganze Land Hirt Breslau 1896 S 33 Johann G Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der konigl preuss Provinz Schlesien 2 Auflage Grass Barth und Comp Breslau 1845 S 125 Karl Weinhold Zur Entwicklungsgeschichte der Ortsnamen im deutschen Schlesien in Zeitschrift des Vereins fur Geschichte und Alterthum Schlesiens 21 Band Breslau 1887 S 239 296 hier S 250 Das Jungfrauenkloster Magdalenerinnen Ordens zu Sprottau in Fragmente aus der Geschichte der Kloster und Stiftungen Schlesiens von ihrer Entstehung bis zur Zeit ihrer Aufhebung im November 1810 Breslau 1811 S 246 250 hier 249 Johann G Knie Alphabetisch statistisch topographische Uebersicht der Dorfer Flecken Stadte und andern Orte der konigl preuss Provinz Schlesien 2 Auflage Grass Barth und Comp Breslau 1845 S 125 Klein Eulau mit dem Dohnaschen Rittergut und dem Vorwerk Kottwitz und Ober Eulau mit dem Dohnaschen Rittergut gehorten zur Fideikommissherrschaft Mallmitz der Grafen und Burggrafen zu Dohna die ausserdem die Orte bzw Ritterguter Girbigsdorf Johnsdorf Kaltdorf Mallmitz und Schadendorf umfasste D Pastorff Schlesisches Guter Adressbuch Verzeichnis sammtlicher Ritterguter und selbstandigen Guts und Forstbezirke Funfte Ausgabe Wilh Gottl Korn Breslau 1894 S 342 Die Dohnaschen Guter und Vorwerke waren mehrheitlich verpachtet siehe z B die Verpachtungsanzeige in der Leipziger Zeitung vom 30 April 1949 Erste Beilage zu No 120 der Leipziger Zeitung 30 April 1849 S 2178 Arbeitsgemeinschaft Ostdeutscher Familienforscher Kreis Sprottau Karte des Deutschen Reichs 1 100 000 371 Sprottau 1893 Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 Landkreis Sprottau Karte Sprottau Bebauungsplan 1927 mit Ober Eulau und Gross Eulau und Karte Sprottau Bebauungsplan 1927 mit Klein Eulau Der ubrige Teil des Gutsbezirks Klein Eulau kam zur Gemeinde Mallmitz polnisch Malomice im Amtsbezirk Mallmitz Weblinks BearbeitenAmtsbezirk Eulau bei Rolf Jehke Territoriale Veranderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 1945 Historische Ansichtskarten und Fotos von Eulau51 563 15 5 Koordinaten 51 33 47 N 15 30 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ilawa Szprotawa amp oldid 227289296