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Eugene Lukacs 14 August 1906 in Szombathely Ungarn 21 Dezember 1987 in Washington D C eigentlich Jeno Lukacs war ein US amerikanischer Mathematiker ungarischer Herkunft Seine wesentlichen Arbeitsgebiete waren die Versicherungsmathematik und die Stochastik insbesondere die Theorie der charakteristischen Funktionen Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wissenschaftliche Arbeit 3 Auszeichnungen und Ehrungen 4 Schriften 5 Literatur 6 WeblinksLeben BearbeitenEugene Lukacs wuchs in Wien auf wo sein Vater als Bankangestellter arbeitete Er begann 1925 ein Studium des Maschinenbauwesens an der Technischen Universitat Wien das er jedoch abbrach um an der Universitat Wien Mathematik zu studieren Zu seinen Lehrern gehorten Eduard Helly Leopold Vietoris Wilhelm Wirtinger und Hans Hahn Er wurde 1930 mit einer Arbeit zu einem geometrischen Thema promoviert 1931 erlangte er einen weiteren Abschluss in Versicherungsstatistik Danach arbeitete er unter anderem auch aus okonomischen Grunden zunachst als Lehrer an einer Wiener Sekundarschule 1933 nahm er eine Position als Versicherungsmathematiker bei einer Versicherungsgesellschaft an in der bereits sein fruherer Lehrer Eduard Helly arbeitete 1937 verliess er die Versicherungsgesellschaft und unterrichtete Mathematik an der Volkshochschule Wien Lukacs heiratete im Jahr 1935 Elizabeth Weisz die er 1927 an der Universitat Wien wahrend ihres Mathematik und Physikstudiums kennengelernt hatte Nach dem Einmarsch Hitlers in Osterreich im Marz 1938 bereitete er wie viele Osterreicher und Deutsche judischen Ursprungs seine Ubersiedlung in die Vereinigten Staaten vor Elizabeth Lukacs verliess Osterreich Ende 1938 Eugene Lukacs folgte ihr im Februar 1939 Er arbeitete als Lehrer fur hohere Mathematik an einer High School in Baltimore 1940 bis 1942 und unterrichtete Physik und Mathematik als Assistant Professor am Illinois College Jacksonville 1942 und als Associate Professor am Berea College Kentucky 1944 1945 erhielt Lukacs die USA Staatsburgerschaft und wurde als Professor an die University of Cincinnati berufen Dort arbeitete er mit Otto Szasz zusammen und schrieb mit ihm mehrere gemeinsame Arbeiten zur Wahrscheinlichkeitstheorie Von 1948 bis 1955 arbeitete Lukacs am National Bureau of Standards und als Leiter der Statistik Abteilung am Office of Naval Research daneben hielt er Vorlesungen an mehreren Hochschulen 1955 wurde er als Professor an die Katholische Universitat von Amerika nach Washington D C berufen wo er 1959 die Leitung des Statistischen Labors ubernahm Diese Einrichtung entwickelte sich zu einer bedeutenden Forschungsstatte an der Lukacs zusammen mit Mathematikern wie Harald Cramer John von Neumann Alfred Renyi Paul Levy Ronald Fisher Paul Erdos Jacob Wolfowitz und William Feller arbeitete Eugene Lukacs wurde 1972 an der Katholischen Universitat emeritiert und arbeitete danach weitere vier Jahre mit seinen Kollegen Radha Govinda Laha und Vijay Kumar Rohatgi an der Bowling Green State University wo er das Statistische Labor fortfuhrte Wissenschaftliche Arbeit BearbeitenEugene Lukacs leistete in den ersten Jahren seiner wissenschaftlichen Tatigkeit insbesondere Beitrage zur Versicherungsmathematik woruber er etwa 20 Veroffentlichungen schrieb Nach seiner Ankunft in den USA horte er ab 1940 an der Columbia University New York Vorlesungen von Abraham Wald den er bereits in Wien kennengelernt hatte Dadurch begann Lukacs sich fur Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie zu interessieren und arbeitete seitdem fast ausschliesslich auf diesem Gebiet Es gelang ihm erfolgreich funktionentheoretische Methoden zur Losung von Problemstellungen der Stochastik einzusetzen Er untersuchte analytische Eigenschaften charakteristischer Funktionen um von diesen auf Eigenschaften der zugehorigen Verteilungsfunktionen und damit der untersuchten Zufallsvariablen zu schliessen Er formulierte mehrere Charakterisierungssatze fur normalverteilte und gammaverteilte Zufallsvariablen Seine analytischen Untersuchungen bezogen sich vor allem auf unendlich teilbare und stabile Verteilungsfunktionen Gastaufenthalte und Gastprofessuren fuhrten Lukacs mehrmals nach Europa 1961 1962 arbeitete er an der Sorbonne Paris dem Schweizer Bundesinstitut Zurich und den Universitaten Brussel und Athen In den Jahren 1965 1966 kam er erneut an die Sorbonne und an die Fachhochschule Wien spater an die Universitaten Hull 1971 und Sheffield 1974 1975 die Fachhochschule Wien 1975 1977 und die Universitat Erlangen 1977 1978 Mehrfach weilte er am Mathematischen Forschungsinstitut Oberwolfach Im Jahr 1980 leitete er dort eine Konferenz zum Thema Analytische Methoden in der Wahrscheinlichkeitsrechnung Lukacs war Mitherausgeber mehrerer Zeitschriften so des Journal of the American Statistical Association der Annals of Mathematical Statistics des Journal of Multivariate Analysis und der Academic Press Reihe Probability and Mathematical Statistics die er 1960 zusammen mit Zygmunt William Birnbaum gegrundet hatte Auszeichnungen und Ehrungen BearbeitenEugene Lukacs wurde 1957 Mitglied des Institute of Mathematical Statistics 1958 der American Association for the Advancement of Science 1969 der American Statistical Association und 1973 der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften 1981 erschien anlasslich seines 75 Geburtstages ein Sammelband mit 22 Artikeln von 34 Autoren Nach seinem Tode wurde Lukacs in besonderem Masse durch die Bowling Green State University geehrt 1991 wurde eine Eugene Lukacs Gastprofessur Eugene Lukacs Distinguished Visiting Professor eingerichtet auf die fur jeweils ein oder zwei Semester ein international bekannter Wissenschaftler berufen wird Zu diesen gehorten Anatoli Skorochod 1993 1994 und C Radhakrishna Rao 1996 1997 Von 1991 bis 1999 fand an der Bowling Green State University jahrlich ein Eugene Lukacs Symposium mit internationaler Beteiligung statt Schriften BearbeitenEugene Lukacs schrieb uber 110 Veroffentlichungen in internationalen Fachzeitschriften Seine als Bucher erschienenen Hauptwerke sind Characteristic functions Griffin London 1960 2 Auflage 1970 ISBN 0 852 64170 2 mit Radha G Laha Applications of characteristic functions Griffin London 1964 Probability and mathematical statistics An introduction Academic Press New York 1972 ISBN 0 12 459850 1 Stochastic convergence 2 Auflage Academic Press New York 1975 ISBN 0 12 459860 9 Developments in characteristic function theory Macmillan New York 1983 ISBN 0 02 848550 5 und Griffin London 1983 ISBN 0 85264 271 7 Literatur BearbeitenVeroffentlichungen der Oberwolfach Konferenz die Eugene Lukacs 1980 leitete Daniel Dugue Eugene Lukacs Vijay Kumar Rohatgi Hrsg Analytical methods in probability theory Proceedings of the conference held at Oberwolfach Germany June 9 14 1980 Springer Berlin und New York 1981 ISBN 3 540 10823 8 Sammelband anlasslich des 75 Geburtstages von Eugene Lukacs Joseph Mark Gani Vijay Kumar Rohatgi Hrsg Contributions to probability A collection of papers dedicated to Eugene Lukacs Academic Press New York 1981 ISBN 0 12 274460 8 Maximilian Pinl Kollegen in einer dunklen Zeit In Jahresbericht DMV Band 75 1974 S 195 196 Weblinks BearbeitenEugene Lukacs auf der Website der Bowling Green State University englisch Eugene Lukacs in der Oberwolfach Photo CollectionNormdaten Person GND 128913770 lobid OGND AKS LCCN n50039170 VIAF 92091354 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lukacs EugeneALTERNATIVNAMEN Lukacs Jeno wirklicher Name KURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Mathematiker ungarischer HerkunftGEBURTSDATUM 14 August 1906GEBURTSORT Szombathely UngarnSTERBEDATUM 21 Dezember 1987STERBEORT Washington D C Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugene Lukacs amp oldid 213336493