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Etzel ist eine Ortschaft in der Gemeinde Friedeburg im Landkreis Wittmund in Ostfriesland Sie besitzt eine Flache von 1 553 Hektar und etwa 800 Einwohner Zur Ortschaft gehoren die Ortsteile Hohejohls Moorstrich Munsterland Pumperhorn Riepen und Stapelstein EtzelGemeinde FriedeburgKoordinaten 53 28 N 7 54 O 53 4675 7 9038888888889 4 Koordinaten 53 28 3 N 7 54 14 OHohe 4 m u NNFlache 15 53 km Einwohner 800Bevolkerungsdichte 52 Einwohner km Eingemeindung 16 August 1972Postleitzahl 26446Vorwahl 04465Etzeler Grunanlage Pastors TuunGedenkstein fur den Naturforscher und Apotheker Albert SebaHistorische Landarbeiterhaus Inhaltsverzeichnis 1 Ortsname 2 Geologie 3 Geschichte 4 Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseOrtsname BearbeitenDer Ortsname Etzel ist moglicherweise aus den altfriesischen Worten etze mit der Bedeutung Eiche und la mit der Bedeutung Wald zusammengesetzt wurde demnach also Eichenwald bedeuten Eine andere Deutung stutzt sich auf die Bedeutung von Etzel als Kurzform von Namen mit Adal Erwahnt wurde der Ort erstmals 1134 in einer Urkunde des Erzbischofs Adalbert von Bremen als Ezele was die alternative Namensdeutung durchaus in den Bereich des Moglichen ruckt Geologie BearbeitenEtzel liegt auf einem Auslaufer des oldenburgisch ostfriesischen Geestruckens auf einer Hohe von bis zu acht Meter uber NN Ursprunglich umgaben Hoch und Niedermoore die Geest teilweise reichte auch das Schwarze Brack bis an Etzel heran Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde die Gegend um Etzel wegen ihrer Kiesdunen auch Ostfriesische Schweiz genannt durch den Kiesabbau sind diese Erhebungen jedoch verschwunden und Kieskuhlen kunstlichen Seen gewichen Unter Etzel liegt ein grosser Salzstock der seit 1970 zur Speicherung von Erdol und Erdgas verwendet wird Etwa 40 Kavernen wurden in einer Tiefe von 1000 bis 1600 Metern ausgespult Die Kavernenanlage Etzel bildet heute eines der grossten Lager fur Erdol und Erdgas auf der Welt Die im Jahr 1987 bekannt gewordenen Plane die Kavernen fur Giftmulllagerung zu verwenden wurden durch Burgerproteste verhindert Anfang 2012 waren insgesamt 99 Kavernen zur Aussolung durch das Landesamt fur Bergbau Energie und Geologie genehmigt Davon sind 52 Kavernen in Betrieb Der Betreiber IVG Caverns bereitet derzeit einen Antrag vor um insgesamt 144 Kavernen erstellen zu konnen 1 Hiergegen richten sich Proteste von Anwohnern da alleine fur 99 Kavernen bis ins Jahr 2060 eine Bodenabsenkung von 2 30 Meter im Mittelpunkt prognostiziert wurde Durch die prognostizierte Bodenabsenkung wird es in diesem Bereich zu Vernassungen kommen die ggf nur durch Schopfwerke zu beheben sind 2 Kritisch wird in diesem Zusammenhang auch die Frage der Beweisbarkeit von moglichen Gebaudeschaden durch die prognostizierte Bodenabsenkung gesehen da fur den Bereich des Kavernenbaus im Gegensatz zum Bergbau noch keine Beweislastumkehr gilt Demnach hat also der Geschadigte zu beweisen dass die eingetretenen Schaden durch den Kavernenbau verursacht wurden 3 Geschichte BearbeitenAus der Jungsteinzeit stammt in der gleichnamigen Ortschaft der Stapelstein eine recht gut erhaltene prahistorische Grabanlage In den Jahren 1817 und 1861 wurden im Hilgenmoor jeweils Moorleichen im Alter von etwa 2000 Jahren entdeckt Der erste Kirchenbau des Ortes war wahrscheinlich eine Holzkirche aus dem 11 Jahrhundert Die heutige St Martinus Kirche stammt vermutlich aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Im Mittelalter gehort Etzel zum friesischen Land Ostringen Im spaten Mittelalter war Etzel Hauptlingssitz mit einem sogenannten Steinhaus als Wehranlage Hauptling Ine Widdeken zerstorte auf Raubzugen mehrere Kirchen des Umlands und wurde dafur zur Rechenschaft gezogen und 1385 erschlagen Die Burg lag auf einem schmalen Geestvorsprung der auf drei Seiten kunstlich abgeboscht worden war Im Sudteil der 80 100 m grossen Flache wurden Spuren einer Wall Graben Anlage gefunden Ausgepflugte Backsteine mit Mortelresten zeigen den Standort des Steinhaus im Sudosten des Areals an 4 Hauptling Inneke Widdeken unterstellte sich zusammen mit dem Kirchspiel Etzel im Jahr 1436 den Grafen von Oldenburg aber bereits 1486 verzichteten die Oldenburger zugunsten der nun entstandenen Grafschaft Ostfriesland auf Etzel Etzel gehorte zum alten Amt Friedeburg das 1859 dem aus dem Harlingerland hervorgegangenen Amt Wittmund angegliedert wurde Im Jahr 1885 entstand daraus der Landkreis Wittmund Nach dem Zweiten Weltkrieg waren etwa 20 Prozent der Einwohner Etzels Fluchtlinge Am 1 Juli 1972 schlossen sich zuvor die ehemaligen Gemeinden Abickhafe Dose Hoheesche und Reepsholt zur Gemeinde Reepsholt zusammen Im Zuge der Kommunalreform am 16 August 1972 wurde aus den bisherigen Gemeinden Bentstreek Etzel Friedeburg Hesel Horsten Marx Reepsholt Wiesede und Wiesedermeer die Gemeinde Friedeburg gebildet 5 Neben der Kirche sind noch zwei Gulfhofe als Baudenkmale ausgewiesen Im November 2013 wurde durch eine nicht vollstandig verschlossene Armatur oberhalb der unterirdischen Erdolspeicher bei Etzel ein Olunfall ausgelost Das Landesamt fur Bergbau Energie und Geologie LBEG teilte mit dass die Menge des Ausgetretenen Ols und das Ausmass moglicher Umweltschaden noch unklar sei Die Staatsanwaltschaft Aurich nahm Ermittlungen auf 6 7 Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp St Martinus Kirche Etzel Nordwestseite Die St Martinus Kirche wurde 1240 als romanische Saalkirche erbaut Sie besteht im unteren Teil aus Granitquadern und im oberen aus Backsteinen Die Kirche besass ursprunglich eine Ostapsis wie man an dem Bogen an der ausseren Ostwand noch erkennen kann Die Kirche besitzt im Sudwesten einen freistehenden Glockenturm der aus dem Jahr 1660 stammt Er ist gleichzeitig als Torturm ausgebildet und ist der Zugang zum Kirchen und Friedhofsgelande Sehenswert sind in der Kirche das aufwandig gestaltete Altarretabel das moglicherweise von Hinrich Cropelin geschaffen wurde die Kanzel mit den vier Evangelisten in den Feldern sowie die Janssen Orgel von der allerdings nur der historische Prospekt von 1864 erhalten ist 8 Personlichkeiten BearbeitenAlbertus Seba Naturwissenschaftler und Apotheker wurde 1665 in Etzel geboren und verstarb 1736 in Amsterdam Literatur BearbeitenHannelore Reents Etzel Gemeinde Friedeburg Landkreis Wittmund online PDF Datei 664 kB in de Historischen Ortsdatenbank fur OstfrieslandWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Etzel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Beschreibung von Etzel in der Historischen Ortsdatenbank der Ostfriesischen Landschaft Friedeburg Ortschaft EtzelEinzelnachweise Bearbeiten Kavernen Speicher Etzel Gegenwart und Zukunft abgerufen am 8 Marz 2012 Radio Bremen Berechtigte Angste oder berechtigte Hoffnungen bei der Speicherung von Energietragern in Kavernen Memento vom 2 Dezember 2013 im Internet Archive abgerufen am 8 Marz 2012 Wilhelmshavener Zeitung Beweislastumkehr fur den Kavernenbau soll im Bergrecht verankert werden abgerufen am 8 Marz 2012 Eintrag von Frank Both zu Etzel in der wissenschaftlichen Datenbank EBIDAT des Europaischen Burgeninstituts abgerufen am 13 Juli 2021 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 264 und 265 Etzel Olverschmierte Vogel entdeckt Memento vom 9 April 2014 im Internet Archive Leck im unterirdischen Speicher Olmassen verschmutzen Flusse in Ostfriesland In Spiegel Online 18 November 2013 abgerufen am 9 Juni 2018 Gottfried Kiesow Architekturfuhrer Ostfriesland Verlag Deutsche Stiftung Denkmalschutz Bonn 2010 ISBN 978 3 86795 021 3 S 354 Ortsteile von Friedeburg Abickhafe Bentstreek Dose Etzel Hesel Hoheesche Horsten Marx Reepsholt Wiesede Wiesedermeer Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Etzel Friedeburg amp oldid 233470834