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Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Erwin Welte 6 Mai 1913 in Husen Dortmund 14 Marz 2002 in Gottingen war ein deutscher Agrikulturchemiker Unter der agrarwissenschaftlichen Disziplin Agrikulturchemie verstand er ein fachubergreifendes Lehr und Forschungsgebiet der Pflanzenernahrung das in gesellschaftlicher Verantwortung steht Als Hochschullehrer an der Georg August Universitat Gottingen bearbeitete er in diesem Rahmen die Grundlagen der Pflanzenernahrung und Dungung einschliesslich umweltrelevanter Gesichtspunkte der Boden und Gewasserokologie sowie der Landschaftsgestaltung Inhaltsverzeichnis 1 Stationen seines Lebensweges 2 Wissenschaftliches Lebenswerk 3 Publikationen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseStationen seines Lebensweges BearbeitenErwin Welte studierte nach dem Abitur und landwirtschaftlicher Lehre Landwirtschaft und Naturwissenschaften an der Universitat Gottingen 1940 bestand er an der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultat das Diplomexamen Anschliessend fertigte er im Agrikulturchemischen und Bodenkundlichen Institut der Universitat Gottingen bei Edwin Blanck eine Dissertation uber die Entstehung von Roterden an und wurde 1941 zum Dr rer nat promoviert Es folgten Jahre des Kriegsdienstes und der Gefangenschaft 1946 konnte Welte seine wissenschaftliche Tatigkeit an der Universitat Gottingen wieder aufnehmen Als Assistent des Agrikulturchemikers und Bodenkundlers Fritz Scheffer arbeitete er uber Prozesse der Humusbildung und uber die Bedeutung des Humus fur die Bodenfruchtbarkeit sowie uber die Moglichkeiten zur stofflichen Charakterisierung von naturlichen und synthetischen Huminsauren 1950 habilitierte er sich an der Universitat Gottingen mit der Schrift Uber die Entstehung von Huminsauren und Wege ihrer Reindarstellung und erhielt die Venia legendi fur die Fachgebiete Agrikulturchemie und Bodenkunde Nach der Habilitation folgten Arbeiten zur Aufklarung von Strukturen der Huminsauren und uber deren fehlendes Kristallisationsvermogen Als herausragende Leistung auf dem Gebiet der Humusforschung gilt sein 1955 in der Zeitschrift Angewandte Chemie publizierter Beitrag uber ein absorptionsspektrographisches Verfahren Braun und Grauhuminsauren gleichzeitig quantitativ zu bestimmen 1955 veroffentlichte er gemeinsam mit Fritz Scheffer die dritte Auflage des Lehrbuches Pflanzenernahrung Erstauflagen 1938 und 1946 1956 wurde Welte zum Leiter des Instituts fur Nichtparasitare Pflanzenkrankheiten der Biologischen Bundesanstalt nach Berlin Dahlem berufen Hier begann er mit Arbeiten uber die Auswirkungen des Niederschlages Fallout von radioaktivem Strontium und uber Symptome des Nahrstoffmangels und des Nahrstoffuberschusses an Pflanzenblattern 1958 trat er in den Dienst der Deutschen Kali Industrie mit der Aufgabe das in Hannover bereits wiederbegrundete zentrale Forschungs und Versuchsinstitut Buntehof zu einer modernen auf die Belange der Dungemitteltechnologie und Dungemittelanwendung ausgerichteten Forschungsstatte auszubauen und zu leiten Von hier aus nahm er auch die wissenschaftlichen Interessen der Kali Industrie im Internationalen Kali Institut in Bern Schweiz wahr und beteiligte sich am Dunger Programm der FAO in Rom Nachdem auf Empfehlung des Wissenschaftsrates an der Universitat Gottingen 1965 das bis dahin bestehende Agrikulturchemische und Bodenkundliche Institut in zwei eigenstandige Institute fur Agrikulturchemie und Bodenkunde aufgeteilt wurde erhielt Welte den Ruf auf den Lehrstuhl fur Agrikulturchemie Von 1965 bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1978 wirkte er hier als Direktor und ordentlicher Professor Wahrend dieser Zeit hat er sein Fachgebiet inhaltlich und strukturell neu konzipiert und ab 1971 an einem neuen Standort in der Von Siebold Strasse heute Carl Sprengel Weg 1 ein modernes Institut fur Agrikulturchemie mit funf Arbeitsbereichen eingerichtet Biochemische und physiologische Grundlagen der Pflanzenernahrung Qualitatsfragen der pflanzlichen Produktion Dungemitteltechnologie Gewassereutrophierung sowie Abfall und Abwasserverwertung in der Landwirtschaft Diese Aufgliederung dokumentiert Weltes umfassendes Wissenschaftsverstandnis und seine Weitsicht uber Ziele und Aufgaben der Agrikulturchemie Wissenschaftliches Lebenswerk BearbeitenAgrikulturchemie war fur Welte eine elementare Grundlagendisziplin und eine angewandte Wissenschaft ausgerichtet auf die Sicherung und Verbesserung existentieller Bedurfnisse der Menschen Seine Forschungstatigkeit war breit angelegt Im Themenkatalog seiner Publikationen finden sich Beitrage uber die Bodengenese uber die Bildung von Humusstoffen uber die Energiegewinnung aus organischen Abfallstoffen und uber die Verwertung von Altmull im Landbau Fragen des Nahrstoffumsatzes in Boden der optimalen Anwendung von Dungemitteln und der Qualitat der Ernteprodukte landwirtschaftlicher Kulturpflanzen waren weitere Schwerpunkte seiner wissenschaftlichen Aktivitaten Ein besonderes Anliegen fur Welte war die Bearbeitung von aktuellen Problemen der Gewasserokologie und der landwirtschaftlichen Okochemie Dabei widmete er den Belastungen von Gewassern durch Abwasser aus Haushaltungen Industrie und Landwirtschaft besondere Aufmerksamkeit Auch nach seiner Emeritierung fuhrte Welte noch entsprechende Forschungsarbeiten durch u a gemeinsam mit dem Gottinger Forstwissenschaftler Rolf Zundel ein Projekt uber die Auswirkungen von schadstoffbelasteten Kiesteichen auf die Fischereibiologie der bei Goslar gelegenen Woltingeroder Seenplatte Welte war ein engagierter Mitarbeiter in der Fachgruppe Umweltschutz Naturschutz und Landschaftspflege des Niedersachsischen Heimatbundes In mehreren Veroffentlichungen und in Vortragen appellierte er an die personliche Verantwortlichkeit des Einzelnen Umweltbelastungen zu minimieren Landwirte und kommunale Behorden forderte er auf mit Schadstoffen belastete Landschaftsgebiete durch geeignete Massnahmen so umzugestalten dass daraus gesunde Biotope entstehen Bereits fruhzeitig beschaftigte sich Welte mit Problemen der Landwirtschaft in den Entwicklungslandern In mehreren Forschungsprojekten bearbeitete er den Umsatz von Pflanzennahrstoffen in Boden der Tropen und Subtropen Ausserdem forderte er nachhaltig die Ausbildung wissenschaftlicher Mitarbeiter und den Aufbau eines Beratungswesens in mehreren tropischen und subtropischen Landern Bis ins hohe Alter war Welte stark engagiert in der internationalen Dungerwissenschaft Als langjahriger Vizeprasident im Centre International des Engrais Chimiques CIEC International Scientific Centre of Fertilizers 1 organisierte er fur Wissenschaftler Praktiker und Dungemittelproduzenten Kongresse und Symposien zu aktuellen Fragen der Dungung der Welternahrung und des Landschaftsschutzes und besorgte die Herausgabe von umfangreichen Tagungsbanden Von Weltes Veroffentlichungen uber das Wissenschaftsverstandnis seines Fachgebietes ist der 1994 in der Zeitschrift Landbauforschung Volkenrode publizierte Beitrag Agrikulturchemie Bewertung und Beurteilung einer Agrarwissenschaft im Zwielicht der Gegenwart hervorzuheben An zahlreichen Beispielen zeigt Welte auf dass die Erstellung von Nahrstoffbilanzen zwar ein zentraler Forschungsschwerpunkt der Agrikulturchemie sein muss doch angesichts zunehmender Belastung der Natur und der Bedrohung ihrer lebenswichtigen Ressourcen sollten in der Forschung zukunftig verstarkt globale Probleme berucksichtigt werden Wiederholt wird von ihm die okologische Verantwortung der Agrikulturchemie fur eine durch vielfaltige Landnutzung gepragte Kulturlandschaft angemahnt Ausfuhrlich setzt er sich in diesem Beitrag auch mit dem Begriff Agrikulturchemie auseinander Die Bewahrung dieser Disziplinbezeichnung hielt er nicht nur aus historischen Grunden fur eine Selbstverstandlichkeit sondern fur eine moralische Verpflichtung Publikationen Auswahl BearbeitenUber Roterdebildung auf Zechsteinkalk und devonischem Massenkalk im Gebiet West Deutschlands Diss math nat Fak Univ Gottingen 1941 Zugl in Chemie der Erde Bd 14 1942 S 272 311 Uber die Entstehung von Huminsauren und Wege ihrer Reindarstellung Habil Schr math nat Fak Univ Gottingen 1950 Zugl in Zeitschrift fur Pflanzenernahrung Dungung Bodenkunde Bd 56 101 1952 S 105 139 Neuere Ergebnisse der Humusforschung In Angewandte Chemie Jg 67 1955 S 153 155 Fritz Scheffer Erwin Welte Pflanzenernahrung Lehrbuch der Agrikulturchemie und Bodenkunde Teil 2 dritte umgearb u erw Aufl Enke Verlag Stuttgart 1955 E Welte K Bremer K Muller Anbau und Verwertung von Kartoffeln in der Bundesrepublik Deutschland Entwicklung Stand und vordringliche Forschungsaufgaben Verlag Mann Hildesheim 1966 Zur Frage der Gewasserverunreinigung In Die Phosphorsaure Bd 30 1974 S 121 139 Erwin Welte Friedel Timmermann Dungemittel In Ullmanns Enzyklopadie der technischen Chemie 4 Aufl Verlag Chemie Weinheim 1975 S 203 219 Erwin Welte unter Mitarbeit von Friedel Timmermann Uber den Nahrstoffeintrag in Grundwasser und Oberflachengewasser aus Boden und Dungung Auswertung eines sechsjahrigen Forschungsprogrammes 1972 1978 des Verbandes Deutscher Landwirtschaftlicher Untersuchungs und Forschungsanstalten e V Darmstadt 1982 VDLUFA Schriftenreihe H 5 Erwin Welte Friedel Timmermann Dungung und Umwelt Verlag W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1985 Materialien zur Umweltforschung H 12 Forderungen an die Landwirtschaft aus der Sicht des Naturschutzes In Neues Archiv fur Niedersachsen Bd 33 1986 S 136 152 Agrikulturchemie Bewertung und Beurteilung einer Agrarwissenschaft im Zwielicht der Gegenwart In Landbauforschung Volkenrode Jg 44 1994 S 243 255 Erwin Welte Rolf Zundel Binnengewasser in Not Zu fischereilichen Gewassernaturierung und landschaftsokologischen Gestaltung des Kiesabbaugebietes in der Okertalaue Goslar Vienenburg unter dem Einfluss schwermetallhaltiger Abwasser Eine 20 jahrige Studie zur gewasser und landschaftsokologischen Forschung Verlag Goltze Gottingen 2000 Literatur BearbeitenEberhard Przemeck Prof Dr Erwin Welte zum 70 Geburtstag In Zeitschrift fur Pflanzenernahrung und Bodenkunde Bd 146 1983 S 273 274 mit Bild Eberhard Przemeck Erwin Welte 75 Jahre In Georg August Universitat Gottingen Informationen Nr 3 Mai Juni 1988 S 17 Professor Dr Erwin Welte 80 In Gottinger Tageblatt vom 6 Mai 1993 mit Bild Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Erwin Welte im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten 1 Normdaten Person GND 122614259 lobid OGND LCCN n78045812 VIAF 13195325 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Welte ErwinKURZBESCHREIBUNG deutscher Agrikulturchemiker und HochschullehrerGEBURTSDATUM 6 Mai 1913GEBURTSORT Husen Dortmund STERBEDATUM 14 Marz 2002STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erwin Welte amp oldid 231108327