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Ernst Friedrich Wilhelm Wildangel 22 Januar 1891 in Koln 6 April 1951 in Berlin war ein deutscher Padagoge Bildungspolitiker und Widerstandskampfer Er war ab August 1945 Stadtschulrat von Berlin ab 1948 bis zu seinem Tod 1951 Stadtschulrat von Ost Berlin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Erinnerung 3 Veroffentlichungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenWildangel wurde in eine katholische Kaufmannsfamilie geboren Von 1910 bis 1914 studierte er Neuphilologie in Munster Bonn und Greifswald Er nahm als Offizier am Ersten Weltkrieg teil und erhielt das Eiserne Kreuz I Klasse Nach seinem Staatsexamen 1919 arbeitete er als Gymnasiallehrer Von 1919 bis 1923 war er als Vorsitzender der Zentrumspartei in Monchengladbach tatig 1924 brach er mit der Zentrumspartei und mit der katholischen Kirche und trat in die SPD ein Als Oberstudienrat war er in Oberhausen Moers Wuppertal und Berlin tatig 1920 wurde er von Schuldienst wegen seiner publizistischen Arbeiten suspendiert und erhielt 1930 vom sozialdemokratischen Unterrichtsminister Preussens ein Publikationsverbot 1930 trat er in die KPD ein Nach dem Ausuben verschiedener Nebenjobs unter anderem als Fotograf nahm Wildangel 1931 eine Lehrtatigkeit an der reformpadagogisch orientierten von Fritz Karsen geleiteten Karl Marx Schule in Berlin Neukolln auf Wildangel floh im Marz 1933 kurz vor der drohenden Festnahme durch die Nationalsozialisten nach Paris wo er mit anderen deutschen Emigranten Maximilian Scheer Rudolf Leonhard in Kontakt stand Nach der Besetzung durch deutsche Truppen floh er aus Paris ins unbesetzte Sudfrankreich wo er unter dem Decknamen Pierre Delorme franzosische Partisanen unter anderem bei der Erstellung von Fotos fur gefalschte Ausweise unterstutzte Nachdem die Wehrmacht auch Sudfrankreich besetzte wurde er am 5 Mai 1944 in Toulouse von der SS verhaftet und war bis Mai 1945 unter anderem im Gestapo Lager Neue Bremm und im Gestapogefangnis Berlin Alexanderplatz inhaftiert Im Mai 1945 wurde Ernst Wildangel von den sowjetischen Besatzungsbehorden mit dem Neuaufbau des Schulwesens und der Lehrerausbildung beauftragt Er arbeitete mit Paul Oestreich und Max Kreuziger zusammen fur die Ausarbeitung und Durchsetzung des Berliner Einheitsschulgesetzes Ab Juni 1945 war er Leiter der Abteilung Lehrerbildung im Hauptschulamt beim Magistrat von Berlin ab September 1945 als Nachfolger Karl Sothmanns Leiter des Hauptschulamts Im August 1948 wurde er Stadtschulrat von Gross Berlin Nach der Spaltung der Stadtverwaltung in West und Ost Ende 1948 blieb er bis zu seinem Tod am 6 April 1951 Stadtschulrat von Berlin 1 An seinem 60 Geburtstag wurde ihm der Titel Verdienter Lehrer des Volkes verliehen 2 Erinnerung Bearbeiten nbsp GrabstatteWildangel erhielt am 12 April 1951 auf Anweisung des Oberburgermeisters Friedrich Ebert ein Ehrenbegrabnis dem 30 000 Menschen beiwohnten Stimmen wurden laut Wildangel aufgrund seiner Leistungen in der damals neu eigenweihten Gedenkstatte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhofs Friedrichsfelde beizusetzen Die Parteifuhrung der SED lehnte es ab ihn in der Gedenkstatte selbst zu bestatten wollte ihn aber dennoch fur seine Verdienste ehren So wurde Wildangels Urne im Januar 1952 auf einem Graberfeld hinter der Ringmauer der Gedenkstatte beigesetzt aus dem sich spater der als Grabanlage Pergolenweg bezeichnete Ehrenfriedhof der DDR entwickelte 3 Nach Wildangel wurde in der DDR die Ernst Wildangel Oberschule benannt 1991 92 entstand durch Zusammenlegung mit der Erweiterten Oberschule EOS Max Planck das Gymnasium Max Planck Oberschule Veroffentlichungen Bearbeitenzusammen mit Maximilian Scheer L ecole hitlerienne et l etranger Editions de L Internationale des Travailieurs de L Enseignement Paris 1937 4 zusammen mit Otto Winzer Ein Jahr Neuaufbau des Berliner Schulwesens Bericht von der Konferenz der Lehrer an den offentlichen Schulen der Stadt Berlin 2 September 1946 Das Neue Berlin Verlagsgesellschaft Berlin 1946 Einheitsschule in Berlin Gehalten auf der Lehrervollversammlung in Charlottenburg am 19 Juli 1946 Berlin 1946 Schlussbericht uber die Tagung der Pestalozziwoche In Die neue Schule Blatter fur demokratische Erneuerung in Unterricht und Erziehung 1 Jg Berlin 1946 Nr 2 S 225 236 zusammen mit Paul Oestreich Neue Schule Neuer Geist Der Kampf um die Berliner Schulreform Vorkampfer fur eine demokratische Schulreform Hrsg vom Landesverband Gross Berlin der SED Vorwarts Druckerei Berlin o J Literatur BearbeitenFriedrich Kindel Ernst Wildangels Kampf fur die demokratische Umgestaltung des Berliner Schulwesens Dissertation Greifswald 1963 G Rossmann Wildangel Ernst Friedrich Wilhelm In Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung Biographisches Lexikon Dietz Verlag Berlin 1970 S 483 484 Werner Breunig Siegfried Heimann Andreas Herbst Biografisches Handbuch der Berliner Stadtverordneten und Abgeordneten 1946 1963 Schriftenreihe des Landesarchivs Berlin Band 14 Landesarchiv Berlin Berlin 2011 ISBN 978 3 9803303 4 3 S 277 278 Maximilian Scheer Lebenswege in unseren Tagen Aufbau Verlag Berlin 1952 S 253 254 Joachim Hoffmann Berlin Friedrichsfelde Ein deutscher Nationalfriedhof Kulturhistorischer Reisefuhrer Das Neue Berlin Berlin 2001 ISBN 3 360 00959 2 S 133 134 243 Michael Soren Schuppan Uberblick uber die Berliner Stadtschulrate als Quelle fur regionale und bildungsgeschichtliche Studien In Bildung und Erziehung 62 Jg Heft 4 Dezember 2009 S 497 504 Ernst Wildangel gestorben In Neues Deutschland 7 April 1951 Weblinks BearbeitenInformationen mit Foto Ernst Wildangels Gedenkstatte Friedrichsfelde Kathrin Chod Herbert Schwenk Hainer Weisspflug Max Planck Oberschule In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Mitte Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2003 ISBN 3 89542 111 1 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 Heinrich Scheel Autobiografische Aufzeichnungen PDF 403 kB Einzelnachweise Bearbeiten Akten des Landesarchiv Berlin C Bestande Ost Berlin seit 1945 C Rep 118 01 C Rep 120 Dirk Hubrich Verleihungsliste zum Ehrentitel Verdienter Lehrer des Volkes von 1949 bis 1989 PDF 210 kB abgerufen am 27 Oktober 2015 Zentralfriedhof Friedrichsfelde Der Pergolenweg Zugriff am 18 Februar 2022 Ursula Langkau Alex Vorgeschichte und Grundung des Ausschusses zur Vorbereitung einer deutschen Volksfront Band 1 Akademie Verlag Berlin 2004 S 172 Normdaten Person GND 107745364 lobid OGND AKS VIAF 39902949 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wildangel ErnstALTERNATIVNAMEN Wildangel Ernst Friedrich Wilhelm vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge Bildungspolitiker und WiderstandskampferGEBURTSDATUM 22 Januar 1891GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM 6 April 1951STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Wildangel amp oldid 234808533