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Ernst Toch spater auch Ernest Toch geschrieben 7 Dezember 1887 in Wien Osterreich Ungarn 1 Oktober 1964 in Santa Monica Kalifornien USA war ein osterreichischer Komponist und Professor fur Komposition im Ubergang vom Stil des Neoklassizismus zur Moderne Ernst Toch vor 1919 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Werke 3 1 Schriften 3 2 Opern 3 3 Orchesterwerke 3 4 Filmmusik 3 5 Chorwerke 3 6 Kammermusik 3 7 Lieder 3 8 Klavierstucke 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenToch wurde als zweites Kind des judischen Lederhandlers Moritz Toch und seiner Ehefrau Gisela Toch geb Graf geboren 1 Er wuchs in Wien auf lernte Klavier bei der Pianistin und Schriftstellerin Ida Mikolasch sowie andere Instrumente und studierte an den Universitaten von Wien und Heidelberg Philosophie und Medizin 1921 Promotion in Heidelberg uber Beitrage zur Stilkunde der Melodie Seine kompositorische Tatigkeit begann er um 1900 als Autodidakt mit Wolfgang Amadeus Mozart als Vorbild Streichquartette 1905 Stammbuchverse fur Klavier Eines seiner ersten Streichquartette wurde 1908 in Leipzig uraufgefuhrt sein sechstes Opus 12 1905 im Jahr 1909 Seine Kammersinfonie in F Dur von 1906 erhielt 1909 den Mozart Preis der Stadt Frankfurt am Main Dies war fur Ernst Toch der Anlass die Musik hauptberuflich zu betreiben 1910 erhielt er den Mendelssohn Preis fur Komposition Er studierte Klavier und Komposition Dr Hoch s Konservatorium 1909 1913 und wurde 1913 fur diese beiden Fachgebiete an die Musikhochschule Mannheim berufen Nach funf grossen Preisen u a mehrmals osterreichischer Staatspreis wurde er 1914 fur vier Jahre Soldat in der k u k Armee an der Isonzofront Im Jahr 1916 heiratete er die Bankierstochter Lilly Zwack 21 Febr 1892 in Wien 19 Apr 1972 in Los Angeles CA aus dieser Verbindung entstammt die Tochter Franziska 7 Aug 1928 Heidelberg 5 Apr 1988 Los Angeles CA 1 2 deren Sohn Lawrence Weschler geboren 1952 schuf die Ernst Toch Society Nach dem Ersten Weltkrieg kehrte er nach Mannheim zuruck wo er bis 1928 weiter unterrichtete und einen neuen Stil der Polyphonie entwickelte 1919 komponierte er sein 9 Streichquartett op 26 Anschliessend widmete er sich zusammen mit Paul Hindemith einer Rundfunk Tatigkeit Nach Komposition des Cellokonzerts op 35 1925 erhielt er einen Zehnjahresvertrag mit dem Musikverlag Schott und war nun freier Komponist 3 1930 schrieb er seine Fuge aus der Geographie fur Sprechchor Tatigkeiten an anderen Orten und sein Klavierkonzert machten ihn weiter bekannt Fur das Kammermusikfest Donaueschingen am 25 Juli 1926 Drei Stucke Studie I III und eine Bearbeitung Studie IV Der Jongleur fur Welte Mignon Klavier 1926 Funf Capriccetti 1925 Klavierkonzert 1926 zahlreiche Auffuhrungen mit den bedeutendsten Interpreten und Dirigenten Gieseking Monteux Ney Furtwangler u a 1932 erste grosse USA Tournee Im Jahr 1921 promovierte er an der Universitat Heidelberg mit einer Arbeit uber die Stilkunde der Melodie Toch schrieb auch vier Werke fur Blasorchester eines davon op 39 wurde 1926 in Donaueschingen zusammen mit jeweils einer Blasmusikkomposition von Ernst Krenek Ernst Pepping Paul Hindemith und Hans Gal uraufgefuhrt Die Anregung der Komposition kam von Paul Hindemith der fur dieses Festival selbst auch ein Werk komponierte In Berlin wohin ihm seine Familie 1928 gefolgt war entstanden 1927 1928 die Musikdramen Die Prinzessin auf der Erbse nach Hans Christian Andersen fur das ihm der Bildhauer Benno Elkan das Libretto schrieb und Egon und Emilie Christian Morgenstern Das Opern Capriccio Der Facher folgte 1930 Nach Adolf Hitlers Machtergreifung ging er ins Exil 1933 nach Paris und London wo er Filmmusiken schrieb 1935 folgte er einer Einladung nach New York New School for Social Research wo die Big Ben Variationen entstanden Seinen Lebensunterhalt konnte er aber erst in Kalifornien durch Filmkompositionen fur Hollywood sichern Als Professor an der University of Southern California hatte er neben Komposition auch Philosophie zu vertreten und hielt Gastvorlesungen an der Harvard University Die dort vorgetragene Musiktheorie fasste er in der Schrift The Shaping Forces in Music 1948 dt Die gestaltenden Krafte der Musik 2005 zusammen Ab 1950 komponierte er 7 grosse Sinfonien fur deren Dritte op 75 1954 er drei Jahre spater den Pulitzer Preis erhielt In diesen Spatwerken kehrte er wieder zum spatromantischen Stil seiner Anfangszeit zuruck Einige Jahre nach dem Grammy Award 1960 nannte er sich the world s most forgotten composer of the 20th century Doch diese Gruppe ist wohl grosser als er damals meinte Tochs Grabstatte befindet sich in Los Angeles CA Westwood Village Memorial Park Cemetery 1 Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1909 Mozart Preis Frankfurt M 1910 Mendelssohn Preis 1910 1913 Osterreichischer Staatspreis fur Komposition viermal in Folge 1956 Pulitzer Preis Musik 4 1956 Huntington Hartford Preis 1956 Mitglied des American National Institute of Arts and Letters 1958 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1960 Grammy Award 1962 Ehrendoktor des Hebrew Union College Cincinnati 1963 Osterreichisches Ehrenkreuz fur Wissenschaft und KunstWerke BearbeitenSchriften Bearbeiten Melodielehre 1914 geschrieben gedruckt Berlin 1923 Max Hesse Max Hesses Handbucher Bd 69 183 Seiten The Shaping Forces in Music An Inquiry into the Nature of Harmony Melody Counterpoint and Form Criterion Music Corp New York 1948 Die gestaltenden Krafte der Musik Eine Einfuhrung in die Wirkungsmechanismen von Harmonik Melodik Kontrapunkt und Form Mit einem biographischen Essay von Lawrence Weschler Ubersetzung von Hermann J Metzler Mirliton Hofheim 2005 mit ausfuhrlichem Werkverzeichnis und Diskographie ISBN 978 3 936000 99 3 Opern Bearbeiten 1927 Die Prinzessin auf der Erbse opus 43 Libretto von Benno Elkan 1928 Egon und Emilie opus 46 1930 Der Facher opus 51 1962 The Last Tale opus 88 Libretto von Melchior LengyelOrchesterwerke Bearbeiten 1906 Kammersymphonie 1913 An mein Vaterland opus 23 19 Phantastische Nachtmusik opus 27 Erstauffuhrung 1929 in Munchen 1925 Konzert fur Violoncello und Kammerorchester opus 35 1926 Konzert fur Klavier und Orchester opus 38 1926 Spiel fur Blasorchester opus 39 Urauffuhrung in Donaueschingen 1927 Das Kirschblutenfest 1928 Bunte Suite fur Orchester opus 48 1932 Miniatur Ouverture 1933 Symphonie fur Klavier und Orchester opus 61 1934 Big Ben Variationen uber das Westminster Gelaut opus 62 1944 The Covenant The Rainbow fur Sprecher und Orchester 6 Satz der Genesis Suite 1950 Erste Symphonie opus 72 1951 Second Symphony opus 73 1955 Third Symphony opus 75 1957 Symphony No 4 opus 80 1963 Jephta Rhapsodic Poem Symphony No 5 opus 89 1963 Sixth Symphony opus 93 1964 Seventh Symphony opus 95 1964 Sinfonietta for Wind Instruments and Percussion opus 97Filmmusik Bearbeiten 1934 Katharina die Grosse Catherine the Great 1934 Das Privatleben des Don Juan The Private Life of Don Juan 1934 Little Friend 1935 Peter Ibbetson 1936 Der General starb im Morgengrauen The General Died at Dawn im Abspann ungenannt 1938 The Rebel Son 1939 The Cat and the Canary 1939 Liebe und Leben des Telefonbauers A Bell The Story of Alexander Graham Bell 1940 Dr Zyklop Dr Cyclops 1941 Das Geheimnis der drei Schwestern Ladies in Retirement 1944 None Shall Escape 1944 Address Unknown 1945 Der Tod wohnt nebenan The Unseen Chorwerke Bearbeiten 1930 Das Wasser Kantate nach Worten von Alfred Doblin 1930 Gesprochene Musik Fuge aus der Geographie 1937 Cantata of the Bitter HerbsKammermusik Bearbeiten 1923 1924 Tanz Suite fur 5 Soloinstrumente und Schlagzeug opus 30 1905 1961 13 Streichquartette 1959 Five Pieces for Wind Instruments and Percussion opus 83Lieder Bearbeiten 1945 1953 Zyklus The Inner CircleCellostucke Impromptu fur Cello solo op 90c 1 Klavierstucke Bearbeiten 1926 Studie I Originalkomposition fur Welte Mignon 1926 Studie II Originalkomposition fur Welte Mignon 1926 Studie III Originalkomposition fur Welte Mignon 1926 Studie IV Der Jongleur Fur mechanisches Klavier bearbeitet Melodische Skizzen op 9 Burlesken op 11 Burlesken op 31 Capriccetti op 36 Sonata op 47 Kleinstadtbilder op 49 10 Konzertetuden op 55 10 Vortrags Etuden op 56 Diversions op 78a Sonatinetta op 78b Reflections op 86Siehe auch BearbeitenListe der vom NS Regime verfolgten KomponistenLiteratur BearbeitenMarion Bruck Toch Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 5 S 314 Digitalisat Peter Cahn Das Hoch sche Konservatorium in Frankfurt am Main 1878 1978 Kramer Frankfurt am Main 1979 ISBN 3 7829 0214 9 Jack Docherty Konrad Hopkins Der vergessenste Komponist des 20 Jahrhunderts Ernst Toch In Filmharmonische Blatter Heft 6 Juni Berlin 1987 S 25 27 ISSN 0930 3154 Charlotte E Erwin Ernst Toch in Amerika In Habakuk Traber Elmar Weingarten Hrsg Verdrangte Musik Berliner Komponisten im Exil Argon Berlin 1987 ISBN 3 87024 118 7 Michael Haas Forbidden music the Jewish composers banned by the Nazis New Haven Conn Yale Univ Press 2013 S 121 126 Werner Hanak Lettner Michael Haas Hrsg Ernst Toch Das Leben als geographische Fuge Zur gleichnamigen Ausstellung im Judischen Museum Wien 2010 einschliesslich CD Wien 2010 ISBN 3 901398 57 0 Hermann Jung Hrsg Spurensicherung der Komponist Ernst Toch 1887 1964 Mannheimer Emigrantenschicksale Lang Frankfurt am Main 2007 Medienkombination ISBN 3 631 57400 2 Luitgard Schader Toch Ernst In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 16 Strata Villoteau Barenreiter Metzler Kassel u a 2006 ISBN 3 7618 1136 5 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Stefan Schmidl Toch Ernst In Oesterreichisches Musiklexikon Online Ausgabe Wien 2002 ff ISBN 3 7001 3077 5 Druckausgabe Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2006 ISBN 3 7001 3067 8 Heiko Schneider Wahrhaftigkeit und Fortschritt Ernst Toch in Deutschland 1919 1933 Schott Mainz Berlin 2007 ISBN 3 7957 0159 7 Elisabeth Stratka Andreas Kloner Ich bin der meistvergessene Komponist des 20 Jahrhunderts Portrat uber den osterreichischen Komponisten Ernst Toch ORF Radiofeature 2003 54 Min Lawrence Weschler Das letzte Marchen Uber das Schicksal meines Grossvaters des Komponisten Ernst Toch In Lettre International Heft 72 Fruhjahr Berlin 2006 S 22 29 ISSN 0945 5167 Toch Ernst in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 1167Weblinks BearbeitenDer Nachlass von Ernst Toch im Archiv der University of California Los Angeles Literatur von und uber Ernst Toch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Interview mit Ernst Toch im Online Archiv der Osterreichischen Mediathek Christian Kosfeld 01 10 1964 Todestag des Komponisten Ernst Toch WDR ZeitZeichen vom 1 Oktober 2019 Podcast Werkeverzeichnis von Ernst Toch auf Klassika info Werkeverzeichnis von Ernst Toch auf de schott music comEinzelnachweise Bearbeiten a b c Constanze Stratz Ernst Toch in Lexikon verfolgter Musiker und Musikerinnen der NS Zeit Claudia Maurer Zenck Peter Petersen Hg Hamburg Universitat Hamburg 2007 https www lexm uni hamburg de object lexm lexmperson 00002460 Franzi Toch war mit Irving R Weschler 1923 1962 verheiratet sie hatten vier Kinder Anja Oechsler Toch Ernst In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Preistrager 1950 1959 auf Worlds of Music Pulitzer Preis fur MusikNormdaten Person GND 11891796X lobid OGND AKS LCCN n50013837 VIAF 12493062 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Toch ErnstKURZBESCHREIBUNG deutsch osterreichischer Komponist im Ubergang vom Stil der Spatromantik zur ModerneGEBURTSDATUM 7 Dezember 1887GEBURTSORT Wien OsterreichSTERBEDATUM 1 Oktober 1964STERBEORT Santa Monica Kalifornien USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Toch amp oldid 237094680