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Ernst Franz Ludwig Kromayer 26 September 1862 in Stralsund 6 Mai 1933 in Berlin war ein deutscher Dermatologe Kromayer war Privatdozent an der Martin Luther Universitat in Halle Autor zahlreicher Publikationen und Erfinder der Kromayer Lampe Portraittafel aus Bronze von 1962 im Universitatsklinikum Halle Saale zu Ehren von Ernst Kromayer geschaffen von Richard Horn Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Beruflicher Werdegang 1 3 Ehe und Nachkommen 1 4 Ehrungen 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Ernst Kromayer war der Sohn des Geheimen Regierungsrates Karl Kromayer 1829 1915 und dessen Frau Franziska der Tochter des Klassischen Philologen Lehrers und Konrektors Johannes von Gruber 1807 1875 1 Sein Vater war zunachst Lehrer am Gymnasium Stralsund spater in Metz im Elsass und ab 1875 Gymnasialdirektor in Weissenburg Wissembourg im Elsass Ernsts alterer Bruder war der Althistoriker Johannes Kromayer 1859 1934 Beruflicher Werdegang Bearbeiten Kromayer besuchte das Gymnasium in Metz und Weissenburg Er fiel durch hervorragende mathematische Fahigkeiten auf und war ein leidenschaftlicher Schachspieler 1880 bestand er in Weissenburg die Reifeprufung und studierte zunachst Jura an der Universitat Strassburg Er wechselte das Studienfach und begann ein Medizinstudium Als Student an der Strassburger Universitat gehorte er 1880 zu den Mitbegrundern der Alten Burschenschaft Germania 1883 ging er an die Universitat nach Wurzburg wo er das Physikum ablegte In Wurzburg hatte Kromayer ein Duell mit scharfen Sabeln bei dem er verhaftet und zu sechswochiger Festungshaft verurteilt wurde Weitere Studien folgten an der Bonner Universitat wo er 1885 Mitglied der Burschenschaft Marchia Bonn wurde 2 In Bonn legte er im Dezember 1885 das Staatsexamen ab Seine folgende Wehrpflicht leistete er als Arzt in Strassburg ab 3 Kromayer liess sich als praktischer Arzt in Busendorf in Lothringen nieder Ab 1888 setzte er in Bonn bei Karl Koester am Pathologischen Institut seine Studien fort In Breslau spezialisierte er sich bei Albert Neisser auf Hauterkrankungen Er habilitierte sich 1890 als Privatdozent der Dermatologie an der Universitat Halle mit der Habilitationsschrift Zur pathologischen Anatomie der Psoriasis nebst einigen Bemerkungen uber den normalen Verhornungsprozess und die Struktur der Stachelzelle ein Beitrag uber das Wesen des Ekzems Im Wintersemester 1890 1891 hielt er in Halle erste Vorlesungen und eroffnete gleichzeitig eine Privatpraxis Ab 1890 war Kromayer Mitglied im Verein der Arzte zu Halle Auch dort hielt er zahlreiche Vortrage ein Vorlesungsbuch erschien 1896 3 Das preussische Kultusministerium machte Kromayer den Vorschlag zur Errichtung einer Universitatspoliklinik fur Hautkrankheiten Er erhielt die Zusage eines Extraordinariats und eines Lehrauftrages letzteres allerdings ohne Gehalt In seinem Haus in der Poststrasse heute Hansering richtete er darauf hin die Universitatspoliklinik fur Hautkrankheiten ein Am 1 April 1901 wurde er Titularprofessor eine ordentliche Professur lehnte das preussische Finanzministerium ab Kromayer fand auch in der Universitat nur wenig Unterstutzung Die Universitat selbst grundete eine eigene stationare dermatologische Abteilung in der Medizinischen Klinik Halle Seine Forderung das poliklinische und das klinische Krankengut unter seiner Leitung zu vereinigen wurde nicht erfullt Da auch seine Vorlesungen nur wenig Zulauf hatten es fanden gleichzeitig Vorlesungen an den Universitatskliniken statt und das preussische Kultusministerium eine Erweiterung seiner Klinik ablehnte trat Kromayer am 30 Januar 1904 von seinem Lehramt zuruck und kundigte am 1 April 1904 endgultig 3 Kromayer liess sich als Spezialist in Berlin nieder und eroffnete er eine gut besuchte Hautklinik Als Facharzt war er auch in anderen Krankenhausern tatig Er fuhrte das Lenigallol und das Eugallol in die Therapie der Hautkrankheiten ein und beschaftigte sich mit der Morphologie der Hauterscheinungen speziell der Hautnavi Er konstruierte die nach ihm benannte Quarzlampe zur Therapie der Hauterkrankungen insbesondere der Schuppenflechte 1 Diese Kromayerlampe liess er am 23 Oktober 1906 in den USA patentieren Sie wurde eines der am meisten angewendeten lichttherapeutischen Instrumente in der Dermatologie 3 Ernst Kromayer nahm sich am 6 Mai 1933 in Berlin im Alter von 70 Jahren das Leben Er hatte eine schwere Krebserkrankung Am 13 Mai 1933 wurde er auf dem Sudwestkirchhof Stahnsdorf bestattet Ehe und Nachkommen Bearbeiten 1890 heiratete er Auguste Kayser aus Krefeld Sie hatten zwei Tochter Elisabeth 1892 und Gertrud 1894 Letztere wurde wie ihr Vater Dermatologin Die Familie wanderte 1937 nach Sudamerika aus Ehrungen Bearbeiten 1962 wurde auf Antrag des damaligen Direktors der Universitatshautklinik Professor Theodor Gruneberg die Grunstrasse in Halle nach Ernst Kromayer in Ernst Kromayer Strasse umbenannt 4 Gleichzeitig wurde an der Bibliothek der Universitatshautklinik in Halle eine Gedenktafel zu Ehren von Ernst Kromayer angebracht Die Tafel wurde vom halleschen Kunstler Richard Horn geschaffen Werke Auswahl BearbeitenEkzem und Ekzembehandlung C Kabitzsch Leipzig 1930 Die Behandlung der kosmetischen Hautleiden unter besonderer Berucksichtigung der physikalischen Heilmethoden und des narbenlosen Operationsweisen 2 Auflagen G Thieme Leipzig 1923 Repetitorium der Haut und Geschlechts Krankheiten fur Studierende und Aerzte 12 Auflagen bis 1992 mit Ubersetzungen ins u a Russische und Ungarische G Fischer Jena 1922 Isolierte subkutane Trachealruptur Leipzig 1915 Arztliche Kosmetik der Haut Thieme Leipzig 1913 Haarpflege Hillger Berlin 1913 Rontgen Radium Licht in der Dermatologie Meusser Berlin 1913 Literatur BearbeitenManfred Sturzbecher Kromayer Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 75 Digitalisat Klaus Michael Taube Im Licht und Schatten Kromayers In Achim Lipp Jurgen Lasch Hrsg Hallesche Helden der Heilkunst Seite 182 193 Universitats Verlag Halle Wittenberg Halle 2013 ISBN 978 3 86977 062 8 Klaus Michael Taube Ernst Ludwig Franz Kromayer In Christoph Loser Gerd Plewig Hrsg Pantheon der Dermatologie Seite 573 579 Springer Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 34090 4Weblinks BearbeitenLiteratur uber Ernst Kromayer in der Landesbibliographie MV Werke von und uber Ernst Kromayer in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Ernst Kromayer in Kalliope Eintrag zu Ernst Kromayer im Catalogus Professorum HalensisEinzelnachweise Bearbeiten a b Manfred Sturzbecher Kromayer Ernst In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 75 Digitalisat Verzeichnis der Alten Herren der Deutschen Burschenschaft Uberlingen am Bodensee 1920 S 25 a b c d Klaus Michael Taube Im Licht und Schatten Kromayers in Achim Lipp Jurgen Lasch Hrsg Hallesche Helden der Heilkunst Seite 182 193 Karin Rontsch Halle Strassennamen mit Erlauterungen Seite 37 HRK Verlag Halle 1994 ISBN 3 930585 00 6Normdaten Person GND 117550078 lobid OGND AKS LCCN n87814318 VIAF 20460572 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kromayer ErnstALTERNATIVNAMEN Kromayer Ernst Franz LudwigKURZBESCHREIBUNG deutscher Dermatologe und HochschullehrerGEBURTSDATUM 26 September 1862GEBURTSORT StralsundSTERBEDATUM 6 Mai 1933STERBEORT Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Kromayer amp oldid 225831335