www.wikidata.de-de.nina.az
Ernst Karl Alwin Hans Dammann 6 Mai 1904 in Pinneberg Holstein 12 Juli 2003 ebenda war ein deutscher Afrikanist und Religionshistoriker Er war von 1957 bis 1962 Professor fur Afrikanistik an der Humboldt Universitat zu Berlin anschliessend bis zur Emeritierung 1972 Professor fur Religionsgeschichte an der Philipps Universitat Marburg Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke 3 Literatur 4 Schriften 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErnst Dammanns Vater war Landvermesser und wirkte 1908 1911 am Bau der Tanganjikabahn in Deutsch Ostafrika mit Er selbst besuchte das Gymnasium Christianeum in Altona wo er 1923 das Abitur ablegte Anschliessend studierte er evangelische Theologie Orientalistik u a bei Georg Hoffmann und Afrikanistik Carl Meinhof Diedrich Westermann an den Universitaten Kiel Hamburg sowie Berlin und bestand 1927 das Erste Theologische Examen Mit einer Arbeit uber Das negerische Afrika bei Yaqut und Qazwini arabische Geographen des 13 Jahrhunderts promovierte er 1929 in Kiel zum Dr phil Im Jahr darauf legte er das Zweite Theologische Examen ab und wurde zum Pastor der evangelischen Landeskirche ordiniert Im gleichen Jahr fand er eine Anstellung als Hilfswissenschaftler am Seminar fur Afrikanische und Sudsee Sprachen der Universitat Hamburg das von Carl Meinhof geleitet wurde 1 Zum 1 August 1931 trat Dammann in die NSDAP ein Mitgliedsnummer 609 464 2 3 Von 1933 bis 1936 ging er als Missionar der Bethel Mission nach Tanga im damals britischen Mandatsgebiet Tanganyika 4 Dort war er seit 1933 zudem Landesgruppenleiter der Auslandsorganisation der NSDAP 5 Nach seiner Ruckkehr aus Afrika war er 1937 39 Kreisverbandsleiter des Reichskolonialbundes und 1939 Kreisstutzpunktleiter des Reichsbundes Deutscher Seegeltung 5 1939 folgte an der Universitat Hamburg seine Habilitation fur afrikanische Sprachen mit einer Schrift zu Dichtungen in der Lamu Mundart des Suaheli 4 Wahrend des Dritten Reichs arbeitete er wieder an seiner fruheren Arbeitsstatte dem Seminar fur Afrikanische und Sudsee Sprachen wo er 1940 zum Dozenten ernannt wurde Im selben Jahr wurde Dammann zum Kriegsdienst in die Wehrmacht eingezogen 6 Beim Tunesienfeldzug geriet er 1943 in amerikanische Kriegsgefangenschaft bis 1946 war er Lagerpfarrer in Fort Sam Houston im US Bundesstaat Texas Von 1946 bis 1948 war er Lehrer dann Leiter der theologischen Schule fur deutsche Kriegsgefangene im Norton Camp England 1949 wurde er ausserplanmassiger Professor an der Universitat Hamburg 4 1953 54 fuhrte er mit Unterstutzung der DFG in Namibia linguistische Feldforschung zu Varietaten des Vambo und zum Otjiherero durch 7 1957 wurde er als Nachfolger Diedrich Westermanns auf den Lehrstuhl fur Afrikanistik an der Humboldt Universitat in Ost Berlin berufen gleichzeitig war er Lehrbeauftragter fur Afrikanistik an der Universitat Leipzig wo der entsprechende Lehrstuhl vakant war Zu seinen Berliner Schulern gehorte Hildegard Hoftmann Dammann verliess die DDR 1962 als er als Nachfolger Friedrich Heilers zum ordentlichen Professor fur Religionsgeschichte an der Evangelisch Theologischen Fakultat der Philipps Universitat Marburg berufen wurde Zudem erhielt er an der Philosophischen Fakultat einen Lehrauftrag fur Afrikanistik Innerhalb des Seminars fur Semitistik ab 1964 unter Leitung von Otto Rossler grundete Dammann mit seinem Assistenten Herrmann Jungraithmayr eine Afrikanistische Abteilung 7 Im Jahr 1972 emeritiert nahm Dammann dennoch weiterhin seinen Lehrauftrag an der Universitat Marburg wahr Sein Nachfolger wurde Herrmann Jungraithmayr 8 Der Lehrstuhl wurde 1985 an die Universitat Frankfurt am Main verlegt Seit 1977 war Dammann ausserdem Gastdozent fur Missionswissenschaft bzw Religionsgeschichte an der Lutherischen Theologischen Hochschule in Oberursel 6 Dammann besuchte mehrmals Sudwestafrika wo er sich mit sprachwissenschaftlichen Studien uber das Ndonga Kwangali und Herero beschaftigte Er war Leiter der Religionskundlichen Sammlung und Ephorus der Hessischen Stipendiatenanstalt Zudem war Dammann langjahriger Mitherausgeber der Fachzeitschriften Afrika und Ubersee und Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft 8 Er wurde 1982 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet 6 Werke BearbeitenDichtungen in der Lamu Mundart des Suaheli Hamburg 1940 Die Religionen Afrikas Stuttgart 1963 Die Religionen der Menschheit Bd 6 Grundriss der Religionsgeschichte Stuttgart 1972 Was Herero erzahlten und sangen Texte Ubersetzung Kommentar Berlin 1987 70 Jahre erlebte Afrikanistik ein Beitrag zur Wissenschaftsgeschichte Berlin 1999 Menschen an meinem Lebensweg Gross Oesingen 2002 Literatur BearbeitenFlorian Balbiani Mission Kolonialismus Nationalsozialismus Ernst Dammann und die Hamburger Afrikanistik 1930 1937 Hamburger postkoloniale Studien Band 8 Munchen 2023 ISBN 978 3 96233 379 9 Rainer Hering Dammann Ernst Karl Alwin Hans In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 28 Bautz Nordhausen 2007 ISBN 978 3 88309 413 7 Sp 353 392 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Ernst Klee Personenlexikon des Dritten Reiches Wer war was vor und nach 1945 S Fischer Verlag Frankfurt Main 2003 ISBN 3 10 039309 0 Ulrich van der Heyden Ernst Dammann In Catherine Griefenow Mewis Hrsg Afrikanische Horizonte Studien zu Sprachen Kulturen und zur Geschichte Otto Harrassowitz Verlag 2007 ISBN 978 3 447 05601 4 S 29 42 google de abgerufen am 27 Juli 2020 Eckart Krause et al Hrsg Hochschulalltag im Dritten Reich Die Hamburger Universitat 1933 45 Reimer Berlin 1991 Hilke Meyer Bahlburg Ekkehard Wolff Afrikanische Sprachen in Forschung und Lehre 75 Jahre Afrikanistik in Hamburg 1909 1984 Reimer Berlin Hamburg 1986 ISBN 3 496 00828 8 Autorenverzeichnis In Namibiana ISSN 0259 2010 Heft 11 SWA Wissenschaftliche Gesellschaft Hrsg Windhoek 1987 Schriften BearbeitenErnst Dammann schrieb zahlreiche Artikel fur das Biographisch Bibliographische Kirchenlexikon BBKL Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ernst Dammann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur von und uber Ernst Dammann im Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Dammann Ernst Karl Alwin Hans Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Herrmann Jungraithmayr Ernst Dammann 1904 2003 In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Band 157 Nr 1 2007 S 1 6 hier S 1 2 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 5751024 Gemass Meyer Bahlburg Wolff 1986 S 60 a b c Herrmann Jungraithmayr Ernst Dammann 1904 2003 In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Band 157 Nr 1 2007 S 2 a b Ernst Karl Alwin Dammann in Pastorenverzeichnis Schleswig Holstein a b c Dammann Ernst Karl Alwin Hans Hessische Biografie Stand 15 April 2021 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS a b Herrmann Jungraithmayr Ernst Dammann 1904 2003 In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Band 157 Nr 1 2007 S 4 a b Herrmann Jungraithmayr Ernst Dammann 1904 2003 In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft Band 157 Nr 1 2007 S 5 Normdaten Person GND 11867871X lobid OGND AKS LCCN n84056613 NDL 00437170 VIAF 109046738 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dammann ErnstALTERNATIVNAMEN Dammann Ernst Karl Alwin Hans vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Afrikanist und ReligionshistorikerGEBURTSDATUM 6 Mai 1904GEBURTSORT Pinneberg HolsteinSTERBEDATUM 12 Juli 2003STERBEORT Pinneberg Schleswig Holstein Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Dammann amp oldid 235082506