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Suricata ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Software siehe Suricata Software Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Erdmannchen Begriffsklarung aufgefuhrt Das Erdmannchen Suricata suricatta auch Surikate oder veraltet Scharrtier genannt ist eine Saugetierart aus der Familie der Mangusten Herpestidae Mit durchschnittlich 700 bis 750 g ist es eine der kleinsten Mangustenarten es hat ein hellgraues Fell mit unauffalligen Querstreifen Erdmannchen leben in trockenen Regionen im sudlichen Afrika Sie leben meist in Gruppen von vier bis neun Tieren mit ausgepragtem Sozialverhalten und ernahren sich vorwiegend von Insekten Sie zahlen nicht zu den bedrohten Arten ErdmannchenErdmannchen im Makgadikgadi Pans National ParkSystematikUberordnung LaurasiatheriaOrdnung Raubtiere Carnivora Unterordnung Katzenartige Feliformia Familie Mangusten Herpestidae Gattung SuricataArt ErdmannchenWissenschaftlicher Name der GattungSuricataDesmarest 1804Wissenschaftlicher Name der ArtSuricata suricatta Schreber 1776 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Lebensraum 3 Lebensweise 4 Erdmannchen und Menschen 5 Gefahrdung 6 Siehe auch 7 Einzelnachweise 8 Literatur 9 WeblinksMerkmale Bearbeiten nbsp Schadel Sammlung Museum Wiesbaden Erdmannchen sind nach den Zwergmangusten die kleinsten Mangusten Sie erreichen eine Kopfrumpflange von 24 5 bis 29 cm der Schwanz misst 19 bis 24 cm Sie wiegen zwischen 620 und 970 g 1 mit durchschnittlich 731 g sind Mannchen geringfugig schwerer als Weibchen die durchschnittlich 720 g erreichen 2 Ihr Korperbau ist schlank und langgestreckt die Beine sind kurz Die kraftigen Vorderbeine enden in vier Zehen die mit scharfen und rund 15 mm langen Krallen versehen sind Die Hinterpfoten tragen ebenfalls vier Zehen die Krallen sind mit 8 mm aber deutlich kurzer Das Fell ist weich und eng am Korper anliegend seine Farbung variiert von hellbraun bis graubraun die nur sparlich behaarte Unterseite ist heller Die Tiere im Suden des Verbreitungsgebietes sind generell dunkler als die Tiere im Norden Am Rucken verlaufen dunkle manchmal verwaschene Querstreifen Die Augen sind von dunklen Flecken umgeben auch die Ohren sind schwarz Die Lange der Deckhaare an der Schulter betragt rund 15 mm am Rumpf werden sie etwa 30 bis 40 mm lang Der schlanke Schwanz ist zugespitzt und nicht buschig er ist gelblichbraun und endet in einer schwarzen Spitze Der Schadel ist hoch und rundlich charakteristisch sind die grossen Augenhohlen die mehr als 20 der Schadellange ausmachen Die Schnauze ist relativ gross und zugespitzt Die Ohren sind klein und halbmondformig sie konnen geschlossen werden damit beim Graben kein Sand eindringen kann Die Zahnformel lautet I 3 3 C 1 1 P 3 3 M 2 2 insgesamt haben sie also 36 Zahne Die ausseren oberen Schneidezahne sind grosser als die ubrigen Schneidezahne die oberen Eckzahne sind gerade die unteren gebogen Die Backenzahne zeigen Anpassungen an die Insektennahrung Die Molaren sind breit und haben spitze Hocker die bei allen Landraubtieren vorhandene Brechschere ist nur schwach ausgepragt Lebensraum Bearbeiten nbsp VerbreitungsgebietErdmannchen leben im sudlichen Afrika Vorkommen sind aus der Republik Sudafrika dem westlichen und sudlichen Namibia dem sudwestlichen Botswana und einem kleinen Teil des sudwestlichen Angola bekannt Besiedelt werden eventuell auch die tieferen Lagen von Lesotho Sie leben in trockenen offenen Landschaften mit kurzem Grasland und sparlichem Geholzwuchs 3 Ihr bevorzugter Lebensraum ist die Savanne aber sie leben auch in Halbwusten Lebensweise Bearbeiten source source source source source source Erdmannchen in einem Zoo Spielen Nahrungssuche Graben und Sichten Wache halten source source Bellende Warnrufe eines Erdmannchens im Hintergrund Vogelgezwitscher nbsp Erdmannchen in der westlichen Kalahari nahe Keetmanshoop nbsp Junglinge nbsp Lebensraum in der Karoo Halbwuste drei Erdmannchen halten Wache nbsp Erdmannchen inmitten von Offnungen von Gangen zu den von ihnen gegrabenen Erdbauen hier im San Diego Zoo in Kalifornien USA Als gesellige Tiere leben Erdmannchen meist in Kolonien mit 4 bis 30 Individuen In seltenen Fallen konnen die Kolonien besonders gross oder klein sein und aus bis zu 45 Tieren oder auch nur aus 2 oder 3 Tieren bestehen Angefuhrt werden die Kolonien von einem dominanten Weibchen es handelt sich also um ein Matriarchat Ublicherweise reproduziert nur das dominante Weibchen mit zwei bis drei Wurfen pro Jahr wahrend die subdominanten Weibchen in die sterile Helferinnen Rolle gedrangt werden Allerdings klappt die reproduktive Unterdruckung nicht immer perfekt so dass auch diese Weibchen hin und wieder werfen Zwischen dominanten und subdominanten Weibchen entsteht dann starke reproduktive Konkurrenz und man versucht in den ersten 24 Stunden nach der Geburt gegenseitig die neugeborenen Jungtiere umzubringen Das dominante Weibchen ist in diesem Wettbewerb allerdings einen Schritt voraus denn aufgrund seiner sozialen Vormachtstellung ist es in der Lage potenzielle Kindstoterinnen fur die riskante Zeit um die Geburt herum aus der Gruppe zu vertreiben Haben die Jungtiere die ersten Tage uberlebt so sind die ausgegrenzten Weibchen als Helferinnen in der Gruppe wieder willkommen 4 Gemeinsam unterhalt eine Kolonie einen Bau Obwohl sie selbst graben konnen ersparen sie sich lieber diese Arbeit und nehmen die Bauten von Erdhornchen in Besitz die sie dann nur noch zu erweitern brauchen Im Zuge der Arbeitsteilung hocken mehrere Mitglieder der Gruppe vor den Eingangen nur auf den Hinterbeinen sitzend und halten Ausschau nach Feinden Die Aufgabe des Wachehaltens wechselt unter den Tieren wahrend des Tages mehrmals um eine Erschopfung der Wachtiere zu vermeiden Als Alarmzeichen wird ein charakteristisches Bellen von sich gegeben Die Art Dauer Frequenz und Lautstarke der Alarmrufe variieren je nach Gefahr Fur terrestrische Raubtiere Raubvogel und andere Gefahren aus der Luft sowie Schlangen gibt es verschiedene Warnrufe Auch die Intensitat hangt davon ab wie unmittelbar die Gefahr ist Werden nur Haare Urin oder Kot von Raubtieren wahrgenommen dienen die Alarmrufe primar dazu die ubrigen Koloniemitglieder vorzuwarnen Bei angreifenden Raubtieren in nachster Nahe kann ein Alarmruf dafur sorgen dass alle Tiere sofort Zuflucht im Bau suchen Zur Abwehr von Schlangen die in den Bau folgen konnten wird ein Ruf zur Rekrutierung eingesetzt auf den die gesamte Kolonie reagiert in dem sie die Schlange durch Attacken zur Flucht zwingt Dieses komplexe System aus unterschiedlichen Warnrufen hilft den Erdmannchen dabei adaquat auf verschiedene Arten von Gefahr zu reagieren und ist somit uberlebenswichtig 5 Wahrend einige Gruppenmitglieder Wache halten suchen andere nach Nahrung Diese besteht zu fast 90 aus Insekten und zu kleineren Anteilen aus Vogeln Eidechsen Skorpionen und Eiern Erdmannchen sind tagaktiv bei Nacht aber auch an regnerischen Tagen und bei besonders extremer Mittagshitze verbergen sie sich in ihrem Bau Ein Wurf umfasst etwa zwei bis vier Junge Die Tragezeit betragt im Schnitt 77 Tage Bei der Geburt sind Augen und Ohren der Jungen geschlossen Sie offnen sich erst nach zwei Wochen Die ersten zwei Monate werden die Jungtiere gesaugt Erdmannchen sind nach etwa einem Jahr geschlechtsreif Pro Jahr konnen Erdmannchen bis zu dreimal Junge grossziehen Dies ist moglich da sich alle Mitglieder der Kolonie gegenseitig bei der Aufzucht unterstutzen Erdmannchen werden etwa sechs Jahre alt Das Beutemachen also das Fangen und Toten wird den Jungen schrittweise beigebracht So legen die Erwachsenen etwa den Jungen bei den Jagdausflugen erst einen toten Skorpion vor Dann legen sie einen lebenden Skorpion vor dem sie aber den Giftstachel ausgerissen haben Erst wenn die Jungen alter werden und die Erwachsenen langere Zeit beobachten konnten wird zunehmend noch lebende und kampffahige Beute vorgelegt Orientierung dafur bietet der Bettelruf der Jungen der sich mit dem Alter verandert 6 7 Erdmannchen und Menschen BearbeitenDen Namen hat das Erdmannchen da es nach Menschenart oft auf zwei Beinen steht um die Umgebung zu beobachten Im Englischen heissen sie nach ihrem Afrikaans Namen Meerkat was jedoch nichts mit der Primatengattung Meerkatze zu tun hat In der Republik Sudafrika sind Erdmannchen nicht immer gern gesehen Mit ihrer Bautatigkeit zerstoren sie manchmal Farmland Ausserdem konnen sie die Tollwut ubertragen und in mehreren Fallen wurden Menschen von tollwutigen Erdmannchen gebissen und infiziert In der BBC TV Dokumentation Die letzten Drachen wird berichtet wie abgerichtete Erdmannchen zum Aufspuren von Schlangen in stadtischen Wohnungen eingesetzt werden 8 Um eine Familie von Erdmannchen dreht sich der Kinofilm Wachter der Wuste von James Honeyborne aus dem Jahre 2008 Dieser Film vermischt Dokumentarisches mit einer erzahlten Handlung und wird so zum Abenteuerfilm fur Kinder 9 Im Disney Film Der Konig der Lowen ist eine der Hauptfiguren ein Erdmannchen namens Timon Die Figur taucht auch in der Fernsehserie Abenteuer mit Timon und Pumbaa auf In den von Moritz Matthies Pseudonym im S Fischer Verlag bzw dtv erschienenen Romanen Ausgefressen 10 Voll Speed Dumm Gelaufen Dickes Fell Letzte Runde Der Wald ruft und Da ist was im Busch betatigen sich Erdmannchen eines Berliner Zoos als Detektive in Mordfallen Manchmal werden Erdmannchen mit den in Nordamerika lebenden Prariehunden verwechselt Diese sind allerdings Nagetiere und mit den Erdmannchen nicht naher verwandt Gefahrdung BearbeitenTrotz gelegentlicher Verfolgung ist das Erdmannchen nicht bedroht Dementsprechend wird es von der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefahrdet Least Concern eingestuft 3 Siehe auch BearbeitenTrauerdrongos tauschen die Erdmannchen Die Erdmannchen werden dadurch Opfer von Kleptoparasitismus Und taglich grusst das Erdmannchen Originaltitel Meerkat Manor zeigt das Leben vierer Erdmannchen Familien als Quasi SeifenoperEinzelnachweise Bearbeiten Gilchrist u a 2009 S 323 M J van Staaden Suricata suricatta In Mammalian Species Nr 483 1994 S 1 8 a b D Macdonald M Hoffmann Suricata suricatta In IUCN 2011 IUCN Red List of Threatened Species Version 2011 1 2011 abgerufen am 4 Juli 2011 Eckart Voland Soziobiologie Die Evolution von Kooperation und Konkurrenz Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 S 40 Marta B Manser 2001 The acoustic structure of suricates alarm calls varies with predator type and the level of response urgency The Royal Society doi 10 1098 rspb 2001 1773 Herbert Cerutti Von Tieren eine ehrenwerte Familie In NZZ Folio Zurich 2007 S 66 ISSN 1420 5262 J Madden H Kunc S English T Clutton Brock Why do meerkat pups stop begging In Animal Behaviour Bd 78 Nr 1 Amsterdam 2009 S 85 89 doi 10 1016 j anbehav 2009 03 011 Die letzten Drachen BBC EXKLUSIV Lexikon des internationalen Films Filmjahr 2008 Wachter der Wuste Schuren Verlag Marburg 2009 ISBN 978 3 89472 663 8 S 464 Erdmannchen im Lexikon des internationalen Films Fischerverlage de Roman AusgefressenLiteratur BearbeitenRonald M Nowak Walker s Mammals of the World Johns Hopkins University Press London 1999 ISBN 0 8018 5789 9 J S Gilchrist A P Jennings G Veron P Cavallini Family Herpestidae Mongooses In Don E Wilson Russell A Mittermeier Hrsg Handbook of the Mammals of the World Bd 1 Carnivores Lynx Edicions Barcelona 2009 S 262 329 ISBN 84 96553 49 3 Moira J van Staaden Suricata suricatta PDF 982 kB In Mammalian Species Washington 1994 483 S 1 8 ISSN 0076 3519 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erdmannchen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Erdmannchen Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Suricata suricatta in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2009 Eingestellt von D Macdonald M Hoffmann 2008 Abgerufen am 27 Januar 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erdmannchen amp oldid 235383238