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Die Gattung Epidendrum aus der Familie der Orchideen Orchidaceae umfasst uber 1660 Pflanzenarten die in Sud und Mittelamerika vorkommen Es handelt sich zum grossten Teil um immergrune ausdauernde epiphytisch wachsende Pflanzen Sie stellen einen bedeutenden Teil der neotropischen Orchideen Flora dar EpidendrumEpidendrum nocturnumSystematikOrdnung Spargelartige Asparagales Familie Orchideen Orchidaceae Unterfamilie EpidendroideaeTribus EpidendreaeUntertribus LaeliinaeGattung EpidendrumWissenschaftlicher NameEpidendrumL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Standorte 3 Systematik 4 Botanische Geschichte 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksBeschreibung BearbeitenDie Arten der Gattung Epidendrum bilden an einem kriechenden Rhizom in Abstanden Sprossen mit begrenztem Wachstum Sympodium Einige Arten wachsen monopodial Die Sprossachse ist oft lang schlank und erinnert in ihren Proportionen an einen Schilf oder Bambushalm Gelegentlich ist sie auch zigarrenformig verdickt oder zu rundlichen Pseudobulben geformt Die Wurzeln entspringen dem Rhizom seltener entlang der Sprossachse sie sind glatt und fleischig von einem etwa drei bis sieben Zellschichten dicken Velamen umgeben Die Laubblatter sitzen zweizeilig am Spross je nach Art ist pro Spross nur ein Blatt vorhanden oder er ist dicht beblattert Der Blattgrund umschliesst den Spross rohrenformig Zwischen Blatt und Blattgrund findet sich meist ein Trenngewebe Die Blattform variiert von linealisch uber lanzettlich bis zu breit oval Die Blatter sind oft ledrig fest manchmal aber auch papierartig dunn oder fleischig verdickt bis zu stielrund Einige Arten weisen eine rotliche Zeichnung auf den ansonsten grunen Blattern auf Beide Seiten oder nur die Unterseite des Blatts ist mit Trichomen besetzt nbsp Epidendrum leucochilumDer Blutenstand erscheint haufig aus einer Blutenscheide an der Spitze der Sprosse Es gibt aber auch Arten mit seitlichen Blutenstanden oder das Rhizom tragt wechselnd einen beblatterten und einen bluhenden Spross Arten die monopodial wachsen bilden den Blutenstand meist seitlich aber auch monopodial wachsende Arten mit endstandigem Blutenstand und somit begrenzter Lebensdauer der Pflanze Semelparitie kommen vor Die Form des Blutenstands reicht von einblutig bis zu Dolden und Rispen gelegentlich entwickelt sich aus einem Blutenstand in der nachsten Vegetationsperiode ein weiterer Blutentrieb Die Bluten sind nicht immer resupiniert sie stehen spiralig oder zweizeilig am Blutentrieb Die haufigste Blutenfarbe ist hellgrun bis weiss es kommen ausser blau aber auch alle anderen Farben vor Haufig produzieren die Bluten Duft oft nur zu bestimmten Tageszeiten Die Sepalen und Petalen sind nicht verwachsen und meist weit geoffnet Die inneren Blutenblatter sehen den ausseren drei ahnlich sie sind meist schmaler bei einigen Arten nur fadenformig Die Lippe ist mit den Randern der Saule auf der ganzen Lange verwachsen seltener teilweise oder ganz frei Lippe und Saule bilden so eine Rohre dieses Nektarium setzt sich bis in den Fruchtknoten fort Die Lippe ist einfach oder drei bis vierlappig Auf der Lippe befindet sich oft mittig ein Kallus Die Saule ist gerade oder gebogen selten bildet sie einen Saulenfuss oder eine sackartige Ausstulpung an der Basis zusammen mit der Lippe Das Staubblatt sitzt auf der Oberseite oder am Ende der Saule und enthalt zwei oder vier Pollinien Je zwei werden von einem Stielchen zu einem Paar zusammengefasst Die Narbe besitzt einen mittleren und zwei deutliche Seitenlappen Das Rostellum ist schlitzformig langs der Saule es produziert einen halb flussigen Kleber Viscidium Die Befruchtung erfolgt durch Insekten die versuchen durch die Lippe Saulen Rohre an den Nektar zu gelangen Schlussellochblute und dabei Pollinien angeklebt bekommen bzw an ihnen klebende Pollinien auf die Narbe ubertragen Die wenigen Bestauber die beobachtet werden konnten waren meist Schmetterlinge oder Nachtfalter aber auch Bienen Fliegen Wespen und bei einigen Arten Kolibris sorgen fur die Bestaubung Viele Arten produzieren gar keinen Nektar und tauschen die Blutenbesucher Die Kapselfrucht ist oval manchmal birnenformig oder fast rund Die Samen sind zahlreich und klein mit einem Durchmesser von 500 bis 1000 Mikrometern Daneben gibt es auch Arten deren Samen bis zu sechs Millimeter grosse Anhangsel besitzen und damit zu den grossten Orchideen Samen gehoren Die Chromosomenzahl betragt soweit bekannt meist 2n 40 Verbreitung und Standorte Bearbeiten nbsp Epidendrum magnoliaeDie Arten der Gattung Epidendrum sind fast in der ganzen Neotropis beheimatet Die nordlichsten Vorkommen liegen mit Epidendrum magnoliae im subtropischen Sudosten der USA im Suden wird noch Argentinien erreicht Die evolutionare Herkunft der Gattung konnte in Mittelamerika liegen denn dort kommen Vertreter praktisch aller intragenerischer Gruppen vor Die meisten Arten sind Epiphyten feuchter oder saisonal trockener Walder Verschiedene Arten haben sich auf die Besiedlung von Asten im Kroneninnern im ausseren sonnigen Bereich der Baumkrone oder am Stamm spezialisiert Nur Zweigepiphyten gibt es in der Gattung nicht Einige Arten leben in Humusansammlungen in Astgabeln oder finden sich bevorzugt in den Nestern baumbewohnender Ameisen Vertreter dieser Gattung gibt es auch in Plantagen und Obstgarten Obwohl die grosste Artenvielfalt in feuchten Nebelwaldern zu finden ist gibt es verschiedene Anpassungen an trockene Wuchsorte laubabwerfende Arten sowie solche mit sukkulenten Blattern oder Sprossen Terrestrische Standorte werden von einer geringeren Anzahl von Arten besiedelt Dabei gibt es Spezialisten fur ausgesprochen ruderale Standorte die an Hangrutschen Sanddunen oder an Strassenrandern vorkommen Diese Arten bluhen schon nach ein oder zwei Jahren bevor sie von hoherer Vegetation wieder verdrangt werden Weitere terrestrische Epidendrum Arten finden sich in den Graslandern der Anden Paramos oder auf den Tepui genannten Tafelbergen Systematik Bearbeiten nbsp Epidendrum macrocarpumInnerhalb der Unterfamilie Epidendroideae wird die Gattung Epidendrum in die Tribus Epidendreae und dort in die Subtribus Laeliinae eingeordnet Epidendrum ist nah verwandt mit Barkeria Caularthron und Orleanesia 1 Eine Liste der anerkannten Arten findet sich bei R Govaerts 2 Botanische Geschichte BearbeitenCarl von Linne benannte alle ihm bekannten epiphytischen Orchideen Epidendrum was etwa auf dem Baum bedeutet Die von Linne benannten Arten rechnet man heute zu den verschiedensten Gattungen Einzelnachweise Bearbeiten Cassio van den Berg Mark W Chase A reappraisal of Laeliinae Taxonomic history phylogeny and new generic alliances Memento des Originals vom 26 September 2007 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www cassiovandenberg com In Orchid Digest San Marino CA 4 2004 221 225 ISSN 0199 9559 Epidendrum In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew abgerufen am 6 April 2020 Literatur BearbeitenAlec M Pridgeon Phillip Cribb Mark W Chase Genera Orchidacearum Bd 4 1 Epidendroidae Part one Oxford University Press New York 1999 ISBN 0 19 850712 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Epidendrum Album mit Bildern Videos und Audiodateien Epidendrum In Plants of the World Online Bereitgestellt durch die Royal Botanic Gardens Kew Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Epidendrum amp oldid 221719494