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Elpidit ist ein eher seltenes Mineral der Mineralklasse der Silikate und Germanate Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Na2Zr Si6O15 3H2O 2 3 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Natrium Zirconium Silikat Strukturell gehort Elpidit zu den Ketten und Bandsilikaten ElpiditElpidit aus dem Poudrette Steinbruch Monteregie Quebec KanadaAllgemeines und KlassifikationIMA Symbol Epd 1 Chemische Formel Na2Zr Si6O15 3H2O 2 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Silikate und GermanateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VIII F 23 VIII F 23 010 9 DG 65 72 05 04 02Kristallographische DatenKristallsystem OrthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch pyramidal mm2Raumgruppe Pbcm Nr 57 Vorlage Raumgruppe 57Gitterparameter a 7 1280 bis 7 1312 A b 14 644 bis 14 6853 A c 14 6349 bis 14 642 A 5 Formeleinheiten Z 4 5 Zwillingsbildung Beobachtet 4 Physikalische EigenschaftenMohsharte 5Dichte g cm3 gemessen 2 52 bis 2 62 berechnet 2 59 4 Spaltbarkeit vollkommen nach 110 4 Bruch Tenazitat splittrigFarbe farblos weiss gelblich hell bis dunkelorange braunlich beige grunStrichfarbe weiss 6 Transparenz durchscheinend bis undurchsichtigGlanz Seidenglanz Perlglanz oder Wachsglanz bis matt 4 KristalloptikBrechungsindizes na 1 556 bis 1 563 4 nb 1 565 bis 1 569 4 ng 1 574 bis 1 577 4 Doppelbrechung d 0 014 7 Optischer Charakter zweiachsig positiv 7 Achsenwinkel 2V gemessen 76 bis 89 4 Weitere EigenschaftenChemisches Verhalten sehr gut loslich in Flusssaure etwas loslich in Schwefelsaure 6 Elpidit entwickelt prismatische bis saulige Kristalle die bis zu 30 cm Grosse erreichen konnen Zudem kann er faserig oder massiv auftreten 4 Mit einer Mohsharte von 5 gehort der Elpidit zu den mittelharten Mineralen Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Eigenschaften 5 Bildung und Fundorte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenDas Mineral wurde von Gustaf Lindstrom im Jahr 1894 auf Gronland entdeckt Er benannte es nach dem griechischen Wort fur Hoffnung altgr ἐlpis idos f neugr elpida Im Jahr 1964 untersuchten Nina Nikolajewna Neronowa und Nikolai Wassiljewitsch Below das Mineral auf seine Kristallstruktur Sie stellten eine orthorhombische Struktur fest Sie kamen dabei zu den Gitterparametern a 7 4 A b 14 4 A und c 7 05 sowie 2 Formeleinheiten pro Elementarzelle 8 Im Jahre 1973 wurden diese Gitterparameter von den Forschern E Cannillo G Rossi und L Ungaretti korrigiert auf a 7 14 A b 14 68 A und c 14 28 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 9 Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Elpidit zur Mineralklasse der Silikate und Germanate und dort zur Abteilung der Kettensilikate und Bandsilikate Inosilikate wo er zusammen mit Terskit die Elpiditgruppe mit der System Nr VIII F 23 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ordnet den Elpidit ebenfalls in die Abteilung der Ketten und Bandsilikate ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der Lange und Form der Silikatketten so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Ketten und Bandsilikate mit 3 periodischen Einfach und Mehrfachketten zu finden ist wo es als einziges Mitglied die unbenannte Gruppe 9 DG 65 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Elpidit in die Klasse der Silikate und Germanate und dort in die Abteilung der Schichtsilikate Zweidimensionale unbegrenzte Lagen mit anderen als sechsgliedrigen Ringen ein Hier ist er zusammen mit Armstrongit in einer unbenannten Gruppe mit der Systemnummer 72 05 04 innerhalb der Unterabteilung Schichtsilikate Zweidimensionale unbegrenzte Lagen mit anderen als sechsgliedrigen Ringen korrodierte und komplexe Lagen zu finden Kristallstruktur BearbeitenDen kristallographischen Analysen durch A A Grigor eva N V Zubkova I V Pekov Uwe Kolitsch D Yu Pushcharovsky M F Vigasina G Giester T Dordevic E Tillmanns und N V Chukanov von 2011 zufolge kristallisiert Elpidit orthorhombisch in der Raumgruppe Pbcm Raumgruppen Nr 57 Vorlage Raumgruppe 57 mit den Gitterparametern a 7 1280 bis 7 1312 A b 14 644 bis 14 6853 A und c 14 6349 bis 14 642 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 5 Eine weitere Messung ergab ebenfalls eine orthorhombische Symmetrie jedoch mit anderer Aufstellung in der Raumgruppe Cmce 10 Raumgruppen Nr 64 Vorlage Raumgruppe 64 mit den Gitterparametern a 14 2999 A b 14 4408 A und c 14 7690 A 5 Eigenschaften BearbeitenElpidit ist sehr gut loslich in Flusssaure und etwas loslich in Schwefelsaure 6 Bildung und Fundorte BearbeitenVon Elpidit sind in etwa 40 Fundorte bekannt 11 Die Typlokalitat also die Stelle der Erstbeschreibung liegt bei Igaliku in der Nahe von Narsaq in Gronland Daruber hinaus wurde das Mineral in den kanadischen Provinzen Ontario Quebec und Neufundland und Labrador in Kasachstan in Malawi bei der Stadt Zomba und in Marokko in Meknes Tafilalet gefunden Das Mineral wurde zudem in der Mongolei in der Wuste Gobi und in Chowd Aimag in Norwegen in Oppland und Vestfold in Portugal auf der autonomen Inselgruppe Azoren in Russland in Sibirien und Nordwestrussland im Vereinigten Konigreich in Schottland und den US Bundesstaaten Arkansas New Mexico Utah und Washington gefunden Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenG Lindstrom Elpidit ett nytt mineral fran Igaliko In Geologiska Foreningens i Stockholm Forhandlingar Band 16 Nr 4 1894 S 330 335 PDF Kenneth L Currie Eva Zaleski The relative stability of elpidite and vlasovite a P T indicator for peralkaline rocks In Canadian Mineralogist Band 23 1985 S 577 582 PDF Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Elpidite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webmineral Elpidite Database of Raman spectroscopy Elpidite Datenbank enthalt u a weitere Literatur American Mineralogist Crystal Structure Database Elpidite Kristallstrukturdatenbank Einzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 a b IMA CNMNC List of Minerals May 2015 PDF 1 6 MB S 52 a b c d e f g h i Elpidite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF a b c A A Grigor eva N V Zubkova I V Pekov Uwe Kolitsch D Yu Pushcharovsky M F Vigasina G Giester T Dordevic E Tillmanns N V Chukanov Crystal chemistry of elpidite from Kahn Bogdo Mongolia and its K and Rb exchanged forms In Crystallography Reports Band 56 2011 S 832 841 a b c Mineralienatlas Elpidit a b Mindat Elpidite englisch N N Neronova N V Belov Crystal Structure of elpidite Na2Zr Si6O15 3H20 In Soviet Physics Crystallography Band 9 6 Mai Juni 1965 PDF Elio Cannillo Giuseppe Rossi Luciano Ungaretti The Crystal Structure of Elpidite In American Mineralogist 58 Mai Juni 1973 S 106 109 PDF Die ehemalige Bezeichnung dieser Raumgruppe lautete Ccma Fundortliste fur Elpidit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elpidit amp oldid 230425094