www.wikidata.de-de.nina.az
Elisabeth Plainacher auch Elsa Plainacher um 1513 in Pielamund 27 September 1583 in Wien wurde im Zuge der Hexenverfolgung als Hexe verurteilt und hingerichtet Sie war das einzige Opfer der Hexenverfolgung in Wien Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verfolgung als Hexe 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenElsa Plainacher wurde um 1513 als Elisabeth Holtzgassner in Pielamund einer kleinen Ansiedlung nachst der Stadt Melk in Niederosterreich an der Mundung des Flusses Pielach in die Donau geboren Ihre Eltern betrieben im Auftrag der Herrschaft wahrscheinlich die des Stiftes Melk eine Muhle die Hoffmull an der rechten Seite der Pielach Die ursprungliche Stelle dieser Muhle ist versandet und nicht mehr zu finden Sie hatte mehrere Geschwister jedoch ist namentlich nur der Schiffmann Vitus Holtzgassner bekannt der spater in Melk unter der Schlachtprugge wohnte Elsa hatte sehr jung ein uneheliches Kind eines Muhlhelfers namens Hoisl was ein haufiger Familienname ist aber auch die Verballhornung eines Vornamens sein konnte Da das Kind in ihrer spateren Vita nicht mehr aufscheint durfte es fruh gestorben sein Die Kindersterblichkeit war damals sehr hoch Elsa ging die Ehe mit einem Muller ein von dem ausser dem Familiennamen Paumgartner nichts Naheres bekannt ist Wohl ist er fruh verstorben da zu dieser Zeit keine Scheidung angenommen werden kann und Elsa ein zweites Mal heiratete Aus dieser Ehe stammen zumindest zwei bekannte Kinder Achatius der des Vaters Muhle ubernahm und wohlhabend wurde und Margareth Eine weitere Eheschliessung mit einem Kleinhausler namens Plainacher folgte Er durfte einen herrschaftlichen Hof den derer von Grunbichl aus Kilb als Besitzloser bewirtschaftet haben Dieser Hof war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Gschwendthof in der Gemeinde Rammersdorf in Niederosterreich in der Nahe von St Polten Ihr Grundherr war Georg Achaz Mattseber zu Goldegg und sie selbst unterstand der Landesgerichtsverwaltung des Volkert Freiherr von Auersperg Ihre Tochter Margareth heiratete um 1550 den Bauern Georg Schlutterbauer aus Strannersdorf in der Gemeinde Mank Margareth und Georg hatten zuerst in einer Reihe drei Kinder Catharina Ursula und Hensel Hans Danach durften sie keine weiteren Kinder geplant haben da nun eine Zeit von etwa 10 Jahren ohne Geburten eintrat Dann kam Anna auf die Welt Die Mutter Margareth starb im Kindbett Noch vor ihrem Tod nahm sie ihrer Mutter das Versprechen ab sich um das Madchen zu kummern da Georg Schlutterbauer sich immer mehr dem Trunk hingab und zur Gewalttatigkeit neigte Ab dem Zeitpunkt entstand vermutlich ein typischer Schwiegermutter Schwiegersohn Konflikt Die drei alteren Schlutterbauer Kinder starben alle im selben Jahr angeblich nachtens im Bett Nur Anna die nun bei ihrer Grossmutter lebte blieb am Leben Verfolgung als Hexe Bearbeiten nbsp Die Hexenverbrennung der Elisabeth Pleinacher zu Wien M Bermann 1880 Schlutterbauer begann damit seine Schwiegermutter die uberdies noch im katholischen Osterreich zum Protestantismus ubergetreten war als Hexe anzuschwarzen Sie gebe ihm sein einziges Kind nicht zuruck und verhexe es zusehends lautete die Anschuldigung Sie bringe es ausschliesslich zu protestantischen Gottesdiensten und richte es fur den Teufel ab Das etwas schwachsinnige epileptische und uberdies pubertare damals 15 Jahre alte Madchen konnte von sich aus den ausgesprochenen Verdacht nicht entkraften und wurde von den Befragenden als vom Teufel besessen bezeichnet Epilepsie galt zu jener Zeit als ein starkes Indiz hierfur Anna brachte offenbar unter dem Druck der Befragung vieles durcheinander wobei die Ergebnisse wohl dem Wunschdenken der Vernehmungsorgane entsprachen So gab sie an ihre Grossmutter hatte im Stall Schlangen mit Milch gefuttert Vermutlich aber hat einmal eine Schlange den Weg zu jener Milch gefunden die Bauern haufig fur die Katzen des Hofes im Stall aufstellten Sie sprach auch von einem grossen schwarzen zotteligen Mann den ihr die Grossmutter vorgestellt hat Ihre Grossmutter hatte angeblich gefragt Annele willst ihn haben Dabei durfte es sich um einen Brautwerber gehandelt haben der ein Auge auf Anna geworfen hatte Die Geistlichkeit exorzierte Anna dreimal was anscheinend keine Besserung brachte Nach dem dritten Exorzismus in Wien erkannte man die Schwachsinnigkeit und verbrachte sie ins Burgerspital wo sie vorerst verblieb Doch Schlutterbauer gab nicht auf Er bedrangte die Obrigkeit immer mehr so dass Elsa Plainacher Mitte 1583 doch noch festgenommen und nach Wien verbracht wurde Sie wurde von den Wiener Arzten und Priestern allerdings fur lediglich alt und bei schwachem Verstand bezeichnet Man pladierte dafur dass sie ebenfalls ins Burgerspital gebracht werde Da aber trat der aus Schwaz in Tirol geburtige Jesuit und Prediger Georg Scherer auf den Plan Er hielt vor dem Stephansdom eine Hetzpredigt gegen die Hexen im Allgemeinen und gegen Elsa Plainacher im Besonderen Das erregte Volk forderte daraufhin dass man sie foltern solle um ein Gestandnis zu erzwingen Im Keller des Malefizspitzbubenhauses in der Wiener Rauhensteingasse wurde die alte und kranke Elsa Plainacher einer dreimaligen Folter unterzogen bei der sie alles zugab was man von ihr horen wollte So wurde sie zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt und am 27 September 1583 auf ein Brett gebunden welches am Schwanz eines Pferdes befestigt war und so zur Richtstatte gezogen Die Hinrichtungsstatte Gansweyd lag dort wo heute die Kegelgasse in die Weissgerberlande mundet also Unter den Weissgerbern die etwas naher zur Stadt ihre Gerbereien hatten Elsa Plainacher wurde verscharft d h bei vollem Bewusstsein auf dem Scheiterhaufen verbrannt Ihre Asche wurde in die Donau den heutigen Donaukanal gestreut Ihre Enkelin Anna wurde von Gonnern in das Barbarastift fur weltliche Damen gegeben welches sich in Wien 1 Postgasse befand Ihr weiteres Leben verliert sich im Dunkel der Geschichte Georg Scherer starb 1605 als ihn bei einer ahnlichen Hetzpredigt in Linz in der Kirche auf der Kanzel der Schlag traf Georg Schlutterbauer der den Hof weit vor der Zeit an seinen Sohn ubergeben hatte beschloss sein Leben als Taglohner und Inwohner Untermieter eines Bauernhofes in der Nahe von Texing in Niederosterreich In Wien Donaustadt 22 Bezirk wurde die Elsa Plainacher Gasse nach dem Opfer der Hexenverfolgung benannt in Mank erinnert die Plainachergasse an die Verfolgte 1 Literatur BearbeitenAnita Lackenberger Ein teuflisches Werk Die Torturen der Hexe von Wien Folterprotokoll 1583 Freya Linz 1988 ISBN 3 901279 68 7 Stadtgemeinde Mank Elsa Plainacher Die Hexe von Mank Eigenverlag Mank 2014 ISBN 978 3 200 03887 5 Weblinks BearbeitenElisabeth Plainacher in der Datenbank Gedachtnis des Landes zur Geschichte des Landes Niederosterreich Museum Niederosterreich Einzelnachweise Bearbeiten Werner Sabitzer Tod auf dem Scheiterhaufen PDF 184 kB In Offentliche Sicherheit www bmi gv at 2013 abgerufen am 27 September 2023 Normdaten Person GND 121604829 lobid OGND AKS VIAF 35316651 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Plainacher ElisabethALTERNATIVNAMEN Plainacher ElsaKURZBESCHREIBUNG osterreichische Frau als Hexe hingerichtetGEBURTSDATUM um 1513GEBURTSORT Pielamund MelkSTERBEDATUM 27 September 1583STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth Plainacher amp oldid 237761951