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Georg Scherer 1540 in Schwaz Tirol 1605 in Linz war Jesuit und Prediger gegen die Reformation Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Predigt gegen die Reformation 3 Hexen Prediger 4 Schriften 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksLeben BearbeitenDie Familie war arm Scherer konnte sich sein Studium in Wien nur durch offentliche Unterstutzung leisten 1559 trat er den Jesuiten bei 1564 promovierte er zum Magister der Philosophie und wurde ein Jahr spater zum Priester geweiht Bald wurde er Hofprediger in Wien und Graz In dieser Position versuchte er den am Hof wirkenden Personenkreis fur eine Politik im Sinne der Gegenreformation zu beeinflussen 1590 wurde Scherer zum Rektor des Wiener Ordenshauses bestellt nach vier Jahren wurde er abgesetzt da er zu streng gewesen sei 1600 ging Scherer nach Linz Georg Scherer starb 1605 als ihn bei einer Hexenpredigt auf der Kanzel der Linzer Jesuitenkirche der Schlag traf Ernst Tomek bezeichnet ihn in seiner Kirchengeschichte als tuchtigsten unter den Jesuiten Osterreichs 1 Karl Eder sieht in Scherer einen der gewandtesten Polemiker und Seelsorger seiner Zeit wenn auch seine Personlichkeit kantig gewesen sei 2 Werner Drobesch beurteilt Scherer kritischer bezeichnet ihn als jesuitischen Fundamentalisten 3 Predigt gegen die Reformation BearbeitenIn der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts etwa ein Jahrhundert nach Erfindung des Buchdrucks begannen gedruckte Predigten zu Massenmedien zu werden und auf die offentliche Meinung einzuwirken Dadurch anderten sich auch Intention und Ziel der Predigt zur theologischen Aufgabe kam eine politische hinzu In seinen Predigten und Schriften bekampft Scherer die Reformation ausserst hart In verschiedenen Werken liefert er folgende Argumente fur die katholische Kirche und gegen die Protestanten In Ein christliches Gesprech von den Tauffceremonien erwahnt er die lange Tradition der Kirche die uber die funffzehenhundert Jahre von keinem Rechtsglaubigen jemals angefochten worden sei In Eigentliche Abcontrafeyung einer neuen unerhorten Monstranzen macht Scherer die Protestanten lacherlich und erzahlt dazu die Geschichte eines protestantischen Predicanten der mit sich eine Puppe gehabt hatte aus der er die Kommunion erteilt hatte Geschickt verwendet er das Aussehen des Mannchens um die Fehler und Laster der Protestanten darzustellen In Der lutherische Bettlermantel vergleicht Scherer die Lehre der Protestanten mit dem Mantel eines Bettlers welcher aus vielen Kleidungsfetzen zusammengeflickt sei Genauso hatten die Anhanger Luthers allerley Ketzereien von vor vil hunderte Jaren an den Tag gebracht und dadurch einen elenden stucklichten zerlumpten und zerflickten Glauben geschaffen Spatere Kommentatoren von Scherers Predigttatigkeit fanden seine Einstellung allzu sehr von Hass auf die Protestanten gepragt Anders als sein Kollege Abraham a Sancta Clara geriet Scherer bei der Nachwelt schnell in Vergessenheit Hexen Prediger BearbeitenIn einer Predigt uber die Befreiung einer Frau von 12 652 Teufeln behauptet Scherer nur die Rituale der katholischen Kirche wurden wirksam vor dem Satan schutzen 1583 in der Zeit der Hexenverfolgungen hielt Scherer vor dem Wiener Stephansdom eine Hetzpredigt gegen die Hexen im Allgemeinen und gegen Elisabeth Plainacher im Besonderen Das erregte Volk forderte nun dass man sie foltern solle um ein Gestandnis zu erzwingen So fuhrte seine Predigttatigkeit zum Tod von Elsa Plainacher Schriften BearbeitenBericht Vom wunderlichen Sieg den Doctor Paulus Florenius wider Georgen Scherer Jesuiten die nechst abgelauffne Fasten zu Wienn in Osterreich mit disputieren erhalten Graz Widmanstetter 1590 Christliche Erinnerung bey der Historien von jungst geschehener Erledigung einer Jungfrauen die mit zwolftausendt sechshundert zwey und funfzig Teufeln besessen gewesen In Georg Scherers von Schwatz der Societet IESV Theologi anderer Theil Kloster Bruck 1600 S 189 206 Der lutherische Bettlermantel In Erster Theil aller Schriften Bucher und Tractatlein welche Georg Scherer Societas IESV Theologus bishero zu unterschiedlichen Zeiten durch den Truck ausgeben lassen Kloster Bruck 1599 S 455 460 Eigentliche Abcontrafreyung einer neuen unerhorten Monstranzen In Erster Theil aller Schriften Bucher und Tractatlein welche Georg Scherer Societas IESV Theologus bishero zu unterschiedlichen Zeiten durch den Truck ausgeben lassen Kloster Bruck 1599 S 117 148 Ein christliches Gesprech von den Tauffceremonien zwischen einem catholischen Pfarhern und einer lutherischen Hebamme In Erster Theil aller Schriften Bucher und Tractatlein welche Georg Scherer Societas IESV Theologus bishero zu unterschiedlichen Zeiten durch den Truck ausgeben lassen Kloster Bruck 1599 S 1 43 Catechismus oder Kinderlehr in welcher alle Artickel unsers Christlichen Catholischen Glaubens grundtlich vnd klarlich aussgelegt und wider alle Ketzereyen bestettiget werden Durch R P Georgium Scharer Societatis Jesu Theologum zu samen Getragen vnd in dise Form verfasset Passau 1626 im Volltext online bei der Universitatsbibliothek der Universitat Wien eBooks on Demand Literatur BearbeitenWerner Drobesch Sozialpolitische Aussagen in den Predigtsammlungen der Gegenreformation In France M Dolinar Hrsg Katholische Reform und Gegenreformation in Innerosterreich 1564 1628 Klagenfurt 1994 S 491 507 Karl Eder Glaubensspaltung und Landstande in Osterreich ob der Enns 1525 1602 Linz 1936 Franz M Eybl Predigt Sammlung Literaturprogramm Zu Florentius Schillings Predigtsammlung Amardulcis 1658 In Jean Marie Valentin Hrsg Reformation und Literatur Amsterdam 1979 S 299 346 Franz M Eybl Gebrauchsfunktionen barocker Predigtliteratur Studien zur katholischen Predigtsammlung am Beispiel lateinischer und deutscher Ubersetzungen des Pierre de Besse Wien 1982 Gernot Heiss Konfessionelle Propaganda und kirchliche Magie In Romische Historische Mitteilungen Wien 1990 1991 S 51 103 Gernot Heiss Bedeutung und Rolle der Jesuiten im Verlauf der innerosterreichischen Gegenreformation In France M Dolinar Hrsg Katholische Reform und Gegenreformation in Innerosterreich 1564 1628 Klagenfurt 1994 S 63 77 Gottfried Miereau Das publizistische Werk von Georg Scherer S J Dissertation Wien 1968 Paul Muller Ein Prediger wider die Zeit Georg Scherer Wien Leipzig 1933 Robert Pichl Scherer Georg In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 689 f Digitalisat Franz Heinrich Reusch Scherer Georg In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 31 Duncker amp Humblot Leipzig 1890 S 102 f Joachim Werz Die Predigtregeln Georg Scherers SJ 1540 1605 Ein konfessioneller Etablierungsversuch von professionalisiertem Habitus bei posttridentinischen Predigern des 16 17 Jahrhunderts In Dagmar Hanel Christiane Aka Hrsg Prediger Charismatiker Berufene Rolle und Einfluss religioser Virtuosen Munster 2018 S 75 100 Einzelnachweise Bearbeiten Ernst Tomek Kirchengeschichte Osterreichs Teil 2 Humanismus Reformation und Gegenreformation Tyrolia Innsbruck 1949 Karl Eder im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Glaubensspaltung und Landstande in Osterreich ob der Enns 1525 1602 Linz 1936 Werner Drobesch Sozialpolitische Aussagen in den Predigtsammlungen der Gegenreformation In France M Dolinar Hrsg Katholische Reform und Gegenreformation in Innerosterreich 1564 1628 Klagenfurt 1994 S 491 507Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Georg Scherer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Georg Scherer in der Deutschen Digitalen BibliothekNormdaten Person GND 117621404 lobid OGND AKS LCCN n86825928 VIAF 74634905 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Scherer GeorgKURZBESCHREIBUNG Jesuit und GegenreformatorGEBURTSDATUM 1540GEBURTSORT Schwaz TirolSTERBEDATUM 1605STERBEORT Linz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Georg Scherer Jesuit amp oldid 225142229