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Die Eierfressende Seeschlange Emydocephalus annulatus auch Schildkrotenkopfige Seeschlange genannt ist eine Art der zu den Giftnattern gehorenden Seeschlangen und in den Meeren Sudostasiens und Australiens beheimatet Eierfressende SeeschlangeEierfressende Seeschlange Emydocephalus annulatus SystematikOrdnung Schuppenkriechtiere Squamata Unterordnung Schlangen Serpentes Familie Giftnattern Elapidae Unterfamilie Seeschlangen Hydrophiinae Gattung Schildkrotenkopfige Seeschlangen Emydocephalus Art Eierfressende SeeschlangeWissenschaftlicher NameEmydocephalus annulatusKrefft 1869 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise 4 Gift 5 Gefahrdung 6 Taxonomie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMerkmale BearbeitenDie Korperlange betragt bis zu 75 cm eventuell auch bis zu 103 cm Beide Geschlechter haben etwa die gleiche Grosse Weibchen werden jedoch geringfugig grosser Die Weibchen sind cremefarben gelblich bis braunlich gefarbt mit einer unterbrochenen schwarzen Sattelzeichnung die auch fehlen kann die Mannchen dagegen sind vollstandig schwarz Zusatzlich zeigt der Schnauzenschild der Mannchen einen scharfen nach unten gerichteten schnabelartigen Fortsatz der den rundschnauzigen Weibchen fehlt Mit diesem Schnauzenfortsatz stimuliert das Mannchen das Weibchen bei der Paarung im Nackenbereich Die Schuppen der Mannchen sind rauer als die der Weibchen Der Kopf der Art ist kurz und stumpf Die Bauchschuppen ahneln denen terrestrischer Schlangen dennoch handelt es sich nicht um eine primitive Art der Seeschlangen sondern sie hat sich in eine andere Richtung angepasst und entwickelt Die Giftzahne sind kurzer als 0 15 mm und die Giftdrusen sind weitgehend reduziert weil sie bei der spezialisierten Nahrung aus Fischeiern nicht gebraucht werden Die Anzahl der Ventralia betragt 125 146 die der Subcaudalia 20 33 und die Art weist eine Analschuppe auf Um die Mitte des Korpers ziehen sich 15 19 Langsreihen aus glatten sich uberlappenden Schuppen Dunkle Tiere weisen haufig einen hoheren Bewuchs mit Algen auf als gestreifte Exemplare Ein starkerer Bewuchs mit Algen hat einen Effekt auf das Verhalten der Tiere Diese bewegen sich durch das zusatzliche Gewicht der Algen bis zu 20 langsamer und bevorzugen es weniger aktiv zu sein und sich zwischen Korallen zu verstecken anstatt aktiver auf Nahrungssuche zu gehen Einen Einfluss auf die Uberlebensrate hat dieses Verhalten jedoch nicht 1 Das Pigment der dunklen Tiere hilft auch bei der Entgiftung von Arsen und Zink das die Schlangen in ihrer Haut speichern und bei anschliessenden Hautungen abstreifen Das eingelagerte Melanin unterstutzt die Speicherung von Giftstoffen Es wurde beobachtet dass in den industriellen Gebieten von Neukaledonien die einfarbig schwarze Variante dominiert in den anderen Gebieten der Inselgruppe jedoch die schwarz weiss gefarbte 2 Eine ahnliche Art ist die Japanische Schildkrotenkopf Seeschlange Emydocephalus ijimae von den Ryukyu Inseln China und Taiwan Verbreitung und Lebensraum BearbeitenIm Norden ihres Verbreitungsgebiets kommt die Art zwischen Borneo und den Philippinen vor und bewohnt hier die Sulusee die Mindanaosee das Sudchinesische Meer bei Palawan und die Celebessee bei Borneo Im Nordwesten ist die Art auch von der Sudkuste Vietnam bekannt z B bei Vũng Tau Weiter sudlich ist die Art in den Meeren um Australien vor allem dem tropischen Australien verbreitet und lebt hier von der Shark Bay im Westen bis ungefahr nach Sydney im Osten In der Timorsee kommt die Art dabei nordlich bis nach Timor vor und nordlich von Queensland bis nach Papua Neuguinea Im Golf von Carpentaria fehlt sie jedoch Ein weiteres Vorkommen befindet sich an den Kusten von Neukaledonien 3 Besonders haufig ist die Art auch am Ashmore Riff Die Art bewohnt Korallenriffe und flache Seegraswiesen und kommt bis in 40 m Tiefe vor Lebensweise BearbeitenDie Art ernahrt sich vom Fischlaich riffbewohnender Riffbarsche Schleimfische und Grundeln Je grosser das Tier ist umso wahrscheinlicher frisst es die offenliegenden Eier von Riffbarschen anstelle der in engen Spalten abgelegten Eier der Schleimfische und Grundeln Auch die Jahreszeit spielt eine Rolle bei der Ernahrung im Winter dominieren die Eier von Riffbarschen Ein weiterer Faktor bei der Ernahrung ist das Geschlecht Mannchen unterbrechen die Nahrungssuche wahrend sie im Winter auf Partnersuche gehen Weibchen unterbrechen ihre Ernahrung wahrend sie im Spatsommer hochschwanger sind 4 Das Ernahrungsverhalten ahnelt eher dem grasender Saugetiere als dem anderer Schlangen ein Beweis fur die breit gefacherte adaptive Radiation von Schlangen Zur Fortpflanzungszeit suchen die Mannchen nach Weibchen mittels visuellen Eindrucken Nach dem Finden eines Weibchens ist es essentiell dass die zungelnden Mannchen Pheromone der Hautfette des Weibchens aufnehmen um die Balz und Paarung einzuleiten Dabei kann man Paaren begegnen die eng zusammen schwimmen Die Mannchen schwimmen dabei neben und uber den Weibchen und streichen mit dem Schnauzenfortsatz uber den Nacken der Weibchen Dieser Fortsatz wird also ahnlich wie die Aftersporne mannlicher Pythons oder Boas benutzt die mit diesem Weibchen fur die Paarung stimulieren Da die Weibchen sich aber nicht auf die gleiche Weise revanchieren fehlt ihnen auch dieser Schnauzenfortsatz ebenso wie die Sporne weiblicher Pythons und Boas mehr oder weniger reduziert sind oder fehlen Die Eierfressende Seeschlange ist vivipar und bringt 2 5 lebende Junge zur Welt Gift BearbeitenDas schwache Gift wirkt vermutlich postsynaptisch neurotoxisch und ist harmlos fur den Menschen Gefahrdung BearbeitenDie IUCN listete die Art 2010 als nicht gefahrdet least concern mit einem abnehmenden Populationstrend 5 Der Ruckgang der Populationen kann auf Lebensraumverlust aufgrund von Tourismus Korallenbleiche und synokologische Vorgange zuruckzufuhren sein Taxonomie BearbeitenDie Art wurde 1869 von Gerard Krefft erstbeschrieben Synonyme der Art lauten Emydocephalus tuberculatus Krefft 1869 Aipysurus chelonicephalus Bavay 1869 und Emydocephalus szczerbaki Dotsenko 2011 Die Typuslokalitat befindet sich vermutlich im Meer bei Australien Literatur BearbeitenMark O Shea Giftschlangen Alle Arten der Welt in ihren Lebensraumen Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2006 ISBN 3 440 10619 5 S 143 Weblinks BearbeitenEmydocephalus annulatus In The Reptile Database Herausgegeben von P Uetz P Freed amp J Hosek 1995 2021 Abgerufen am 27 August 2021 Einzelnachweise Bearbeiten R Shine F Brischoux amp A J Pile 2010 A seasnake s colour affects its susceptibility to algal fouling Proc Biol Sci 277 1693 2459 2464 doi 10 1098 rspb 2010 0255 Umweltgift macht Schlangen schwarz science orf at 19 August 2017 abgerufen am 10 April 2023 Emydocephalus annulatus Krefft 1869 in GBIF Secretariat 2021 GBIF Backbone Taxonomy Checklist dataset doi 10 15468 39omei abgerufen via GBIF org am 24 August 2021 C Goiran S Dubey amp R Shine 2013 Effects of season sex and body size on the feeding ecology of turtle headed sea snakes Emydocephalus annulatus on IndoPacific inshore coral reefs Coral Reefs 32 527 528 doi 10 1007 s00338 012 1008 7 Emydocephalus annulatus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN Datenquelle Lukoschek V Guinea M Rasmussen A Courtney T Read M amp Gatus J 2010 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eierfressende Seeschlange amp oldid 232652807