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Die eidgenossische Volksinitiative Fur gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel Fair Food Initiative war eine von der Grunen Partei der Schweiz initiierte Volksinitiative die eine Einfugung eines Artikels 104a Lebensmittel in die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft anstrebte Die Initiative erreichte bei der Abstimmung am 23 September 2018 keine Mehrheit LogoInhaltsverzeichnis 1 Ziele 2 Wortlaut der Initiative 3 Verlauf 4 Positionen der politischen Parteien 5 Meinungsumfragen 6 Abstimmungsergebnis 7 Nachbefragung der Stimmenden 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseZiele BearbeitenMit dem Zusatz zum Artikel 104 Landwirtschaft sollte der Bund verpflichtet werden das Angebot an Lebensmitteln die von guter Qualitat und sicher sind und die umwelt und ressourcenschonend tierfreundlich und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden zu starken Hierzu sollte er unter anderem Anforderungen an die Produktion und die Verarbeitung festlegen sicherstellen dass importierte landwirtschaftliche Erzeugnisse die als Lebensmittel verwendet werden diesen Anforderungen genugen und dabei Erzeugnisse aus fairem Handel und bodenbewirtschaftenden bauerlichen Betrieben begunstigen dafur sorgen dass negative Auswirkungen des Transports und der Lagerung von Lebens und Futtermitteln auf Umwelt und Klima reduziert werden Zielvereinbarungen mit der Lebensmittelwirtschaft treffen die Verarbeitung und die Vermarktung regional und saisonal produzierter Lebensmittel fordern und Massnahmen zur Eindammung der Lebensmittelverschwendung treffen Die Fair Food Initiative wurde von Organisationen aus der Landwirtschaft dem Konsumentenschutz der Entwicklungszusammenarbeit und dem Tierschutz unterstutzt Sie war die dritte eingereichte Volksinitiative zum Thema Ernahrung in einem Zeitraum von zwei Jahren Wortlaut der Initiative BearbeitenArt 104a Lebensmittel1 Der Bund starkt das Angebot an Lebensmitteln die von guter Qualitat und sicher sind und die umwelt und ressourcenschonend tierfreundlich und unter fairen Arbeitsbedingungen hergestellt werden Er legt die Anforderungen an die Produktion und die Verarbeitung fest 2 Er stellt sicher dass eingefuhrte landwirtschaftliche Erzeugnisse die als Lebensmittel verwendet werden grundsatzlich mindestens den Anforderungen nach Absatz 1 genugen fur starker verarbeitete und zusammengesetzte Lebensmittel sowie fur Futtermittel strebt er dieses Ziel an Er begunstigt eingefuhrte Erzeugnisse aus fairem Handel und bodenbewirtschaftenden bauerlichen Betrieben 3 Er sorgt dafur dass die negativen Auswirkungen des Transports und der Lagerung von Lebens und Futtermitteln auf Umwelt und Klima reduziert werden 4 Er hat insbesondere folgende Befugnisse und Aufgaben a Er erlasst Vorschriften zur Zulassung von Lebens und Futtermitteln und zur Deklaration von deren Produktions und Verarbeitungsweise b Er kann die Vergabe von Zollkontingenten regeln und Einfuhrzolle abstufen c Er kann verbindliche Zielvereinbarungen mit der Lebensmittelbranche insbesondere mit Importeuren und dem Detailhandel abschliessen d Er fordert die Verarbeitung und die Vermarktung regional und saisonal produzierter Lebensmittel e Er trifft Massnahmen zur Eindammung der Lebensmittelverschwendung 5 Der Bundesrat legt mittel und langfristige Ziele fest und erstattet regelmassig Bericht uber den Stand der Zielerreichung Werden diese Ziele nicht erreicht so trifft er zusatzliche Massnahmen oder verstarkt die bestehenden Art 197 Ziff 1212 Ubergangsbestimmung zu Artikel 104a Lebensmittel Tritt innert drei Jahren nach Annahme von Artikel 104a durch Volk und Stande kein Ausfuhrungsgesetz in Kraft so erlasst der Bundesrat die Ausfuhrungsbestimmungen auf dem Verordnungsweg 1 Verlauf BearbeitenNach einer Vorprufung wurden ab 27 Mai 2014 Unterschriften gesammelt und die Initiative am 26 November 2015 eingereicht worauf am 8 Dezember 2015 das Zustandekommen festgestellt wurde 2 Einige Forderungen aus der Fair Food Initiative wurden in den vom Volk angenommenen Gegenvorschlag zur zuruckgezogenen Initiative des Bauernverbandes zur Ernahrungssicherheit aufgenommen weshalb dieser die Fair Food Initiative nun als unnotig betrachtete Der Bundesrat empfahl im Oktober 2016 ohne Gegenvorschlag die Initiative abzulehnen Ihr Anliegen wurde zwar grundsatzlich begrusst Sie sei aber unvereinbar mit internationalen Verpflichtungen und erfordere ein aufwandiges in der Praxis nicht umsetzbares Kontrollsystem 3 Der Argumentation schloss sich im Mai 2017 die Empfehlung der vorberatenden Nationalratskommission fur Wirtschaft und Abgaben WAK N 4 an Dieser folgend entschied Ende September 2017 auch der Nationalrat die Initiative Volk und Standen zur Ablehnung zu empfehlen 5 Dem schloss sich auch der Standerat im Februar 2018 an Am 16 Marz 2018 beendete das Parlament mit den Schlussabstimmungen seine Beratungen der Volksinitiative Der Bundesrat legte den 23 September 2018 als Termin fest an dem die Initiative zur Abstimmung vor Volk und Stande kommt 6 7 8 Positionen der politischen Parteien BearbeitenDie Ja Parole hatten die SP die Grunen die EVP und die PdA beschlossen Die Initiative wurde abgelehnt von FDP CVP SVP und BDP Grunliberale und CSP Obwalden entschlossen sich zur Stimmfreigabe Meinungsumfragen BearbeitenInstitut Auftraggeber Datum Ja Eher Ja UnentschiedenKeine Antwort Eher Nein NeinLeeWas GmbH Tamedia 7 September 2018 37 6 1 5 51GfS Bern SRG SSR 2 September 2018 30 23 2 17 28LeeWas GmbH Tamedia 24 August 2018 40 15 3 9 33LeeWas GmbH Tamedia 7 August 2018 41 23 3 13 20GfS Bern SRG SSR 5 August 2018 44 34 2 13 7Bemerkungen Angaben in Prozent Das Datum bezeichnet den mittleren Zeitpunkt der Umfrage nicht den Zeitpunkt der Publikation der Umfrage Abstimmungsergebnis Bearbeiten nbsp Abstimmungsergebnisse nach KantonenDie Volksinitiative erreichte mit 38 8 Prozent der abgegebenen Stimmen keine Mehrheit 9 Ja 4 0 2 Stande Nein 16 6 2 Stande Fair Food Initiative vorlaufige amtliche Endergebnisse 10 Kanton Ja Nein Beteiligung Aargau Kanton Aargau nbsp Aargau 28 8 71 2 35 6Appenzell Ausserrhoden Kanton Appenzell Ausserrhoden nbsp Appenzell Ausserrhoden 32 6 67 4 39 8Appenzell Innerrhoden Kanton Appenzell Innerrhoden nbsp Appenzell Innerrhoden 23 3 76 7 31 3Basel Landschaft Kanton Basel Landschaft nbsp Basel Landschaft 33 5 66 5 35 6Basel Stadt Kanton Basel Stadt nbsp Basel Stadt 42 8 57 2 42 9Bern Kanton Bern nbsp Bern 36 9 63 1 34 7Freiburg Kanton Freiburg nbsp Freiburg 48 7 51 3 33 8Genf Kanton Genf nbsp Genf 63 9 36 1 39 7Glarus Kanton Glarus nbsp Glarus 32 9 67 1 28 6Graubunden Kanton Graubunden nbsp Graubunden 29 6 70 4 37 6Jura Kanton Jura nbsp Jura 58 9 41 1 30 6Luzern Kanton Luzern nbsp Luzern 28 9 71 1 38 2Neuenburg Kanton Neuenburg nbsp Neuenburg 57 1 42 9 33 7Nidwalden Kanton Nidwalden nbsp Nidwalden 22 5 77 5 40 2Obwalden Kanton Obwalden nbsp Obwalden 20 4 79 6 42 0Schaffhausen Kanton Schaffhausen nbsp Schaffhausen 34 4 65 6 59 6Schwyz Kanton Schwyz nbsp Schwyz 22 6 77 4 38 8Solothurn Kanton Solothurn nbsp Solothurn 31 2 68 8 35 3St Gallen Kanton St Gallen nbsp St Gallen 29 8 70 2 37 3Tessin Kanton Tessin nbsp Tessin 42 7 57 3 40 7Thurgau Kanton Thurgau nbsp Thurgau 28 9 71 1 35 9Uri Kanton Uri nbsp Uri 25 8 74 2 27 7Waadt Kanton Waadt nbsp Waadt 63 8 36 2 38 1Wallis Kanton Wallis nbsp Wallis 38 5 61 5 35 8Zug Kanton Zug nbsp Zug 27 4 72 6 44 7Zurich Kanton Zurich nbsp Zurich 35 3 64 7 39 8 nbsp UUU Schweizerische Eidgenossenschaft 38 7 61 3 37 0Nachbefragung der Stimmenden BearbeitenEine Befragung nach der Abstimmung VOTO Studie ergab dass eine deutliche Mehrheit der Stimmenden die Kernanliegen der Vorlage unterstutzte Abgelehnt wurde die Initiative aber wegen der Sorge vor steigenden Lebensmittelpreisen und Zweifeln an ihrer Praktikabilitat 11 Weblinks BearbeitenVolksinitiative Fur gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel Fair Food Initiative in der Datenbank Swissvotes Website Pro Fair Food Initiative Die Fair Food Initiative im ParlamentEinzelnachweise Bearbeiten Eidgenossische Volksinitiative Fur gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel Fair Food Initiative Bundeskanzlei abgerufen am 5 Februar 2022 Schweizerische Bundeskanzlei Eidgenossische Volksinitiative Fur gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel Fair Food Initiative Bundesrat lehnt Fair Food Initiative ab Tages Anzeiger 26 Oktober 2016 Nein zur Fair Food Initiative Website des Schweizer Parlaments Geschaft 16 073 Fur gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel Fair Food Initiative Volksinitiative In parlament ch Abgerufen am 1 Oktober 2017 Bundeskanzlei BK Abstimmungsvorlagen fur den 23 September 2018 Abgerufen am 13 Mai 2018 Ja zur Fair Food Initiative auf fair food ch 16 Marz 2018 Bundeskanzlei Bundesbeschluss uber die Volksinitiative Fur gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel Fair Food Initiative 16 Marz 2018 SwissInfo Schweizer Stimmvolk goutiert Fair Food Initiative nicht Volksinitiative vom 26 11 2015 Fur gesunde sowie umweltfreundliche und fair hergestellte Lebensmittel Fair Food Initiative Schweizerische Bundeskanzlei abgerufen am 30 September 2018 Publikationen und Daten Voto Abgerufen am 18 November 2018 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eidgenossische Volksinitiative Fur gesunde sowie umweltfreundlich und fair hergestellte Lebensmittel Fair Food Initiative amp oldid 219882641