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Ehlenbogen ist ein Stadtteil von Alpirsbach im Landkreis Freudenstadt in Baden Wurttemberg Deutschland EhlenbogenStadt AlpirsbachWappen von EhlenbogenKoordinaten 48 22 N 8 25 O 48 3746 8 413 471 Koordinaten 48 22 29 N 8 24 47 OHohe 471 450 700 mEinwohner 400Eingemeindung 1 April 1974Postleitzahl 72275Vorwahl 07444 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Die Herkunft des Ortsnamens 2 2 Die Herkunft der Strassen und Hofnamen 3 Wirtschaft und Infrastruktur 3 1 Strassenverkehr 3 2 Offentlicher Nahverkehr 4 Personlichkeiten 4 1 Sohne und Tochter des Ortes 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksGeographie Bearbeiten nbsp Blick vom Katzensteig auf die Obere MuhleEhlenbogen liegt im Tal der oberen Kinzig zwischen Alpirsbach und Lossburg im mittleren Schwarzwald Der Ort erstreckt sich als Streusiedlung uber rund 6 Kilometer und ist mit heute rund 400 Einwohnern seit 1974 ein Stadtteil von Alpirsbach Die Gemarkung von Ehlenbogen erstreckt sich von rund 450 bis 700 Meter uber Normalnull die Gesamtflache betragt ca 900 ha wovon ungefahr zwei Drittel Wald sind Die Kinzig hat hier im Buntsandsteingebiet der Ostseite des Schwarzwalds ein 200 Meter tief eingeschnittenes Tal geschaffen Die unteren Hange sind mit Wiesen bedeckt die mittleren und oberen Hange von einem zusammenhangenden Nadelwaldgebiet Bedingt durch die Aufgabe vieler landwirtschaftlicher Betriebe in den letzten Jahrzehnten wurden einige der bis dato noch als Wiesen bewirtschaftete Flachen aufgeforstet oder der naturlichen Wiederbewaldung uberlassen Die Offenhaltung der Landschaft ist somit zu einem ernsten Problem fur das seit 1962 unter Landschaftsschutz stehende Tal geworden In den Seitentalern der West und Nordwesthange im Bereich des Lohmuhlen Buch und Hanslesbauernbaches befinden sich mehrere Kare in der Eiszeit entstandene gerundete Talnischen Geschichte BearbeitenEhlenbogen wurde erstmals 1099 als ellenbogun in einer Fundationsnotiz des Klosters Alpirsbach erwahnt im Jahre 1276 als Elnbogen und spater als Ellenbogen und Ehlenbogen Nach der Grundung des Konigreichs Wurttemberg kam Ehlenbogen vom Klosteramt Alpirsbach im Jahre 1810 zum Oberamt Oberndorf 1824 wurde Ehlenbogen eine eigene Gemeinde wobei bis 1952 die beiden Ortsteile Ober und Unterehlenbogen unterschieden wurden 1938 wurde Ehlenbogen dem Landkreis Freudenstadt zugeordnet Am 1 April 1974 wurde Ehlenbogen nach Alpirsbach eingemeindet 1 Die Herkunft des Ortsnamens Bearbeiten Die Namensbildung fur den Ort und das Tal geht wahrscheinlich auf eine markante Krummung der Kinzig am sudlichen Ende des Tals im Ortseingang zu Alpirsbach zuruck Etwas sudlich des Dorfes bereits auf Alpirsbacher Markung von der Mundung des Aischbaches an drangt der Reutiner Berg den nord sudlichen Lauf der oberen Kinzig zu einem kurzen Bogen nach Westen ab Bis heute waren sich die Experten darin einig dass Ort und Tal dieser charakteristischen Stelle ihren Namen verdanken 2 Das Ortswappen ist dementsprechend ein sogenanntes redendes Wappen und zeigt einen gebeugten blaubekleideten rechten Arm mit geballter naturlicher Faust auf goldenem Grund Die Herkunft der Strassen und Hofnamen Bearbeiten Am Erlenbach Erlenhofweg Die Erle ist ein in Mitteleuropa weit verbreiteter Laubbaum mit holzigen Zapfen Schwarz und Grauerle finden sich im Auwald und an Bachen Grunerle im Gebirge Der Erlenbachhof war ursprunglich das Leibdinghaus des Bernethofs jetzt auf sudlichem Platz Gasthaus zum Adler das 1826 verkauft wurde Am Katzensteig Laut dem Standardwerk Schwabisches Worterbuch ist ein Katzensteig ein kleiner schmaler Steig Pfad Treppe In diesem Fall trifft das fur den alten Kirchweg Pfad nie Fahrweg vom oberen Ehlenboger Tal auf den Schomberg zu Der Visitationsbericht von 1676 vermerkt es sei ein hoher rauer Berg zur Mutterkirche zu gehen Ein anderer Zugang dorthin war die Steige vom Juntlesbauernhof siehe dort Oberehlenbogen gehort vom Buchbach aufwarts wie seit neun Jahrhunderten nicht zum Kirchspiel Alpirsbach Am Lohmuhlebach Der Loh ist eigentlich ein kleines lichtes Geholz vgl Degerloch oberhalb Stuttgarts oder Schopfloch im Kreis Freudenstadt bzw auf der Schwabischen Alb Der Ehlenboger Lohmuhlebach leitet sich naturlich von der Gerberlohe her und verweist auf eine ehemalige Rindenmuhle Am Reichenbachle Reichenbach erklart sich von selbst ein standig reichlich Wasser fuhrendes fliessendes Gewasser Im deutschen Sprachraum gibt es unendlich viele danach benannte Flur und Ortsnamen z B Reichenbachle Stadt Schiltach oder Kloster Reichenbach Gemeinde Baiersbronn Bachbauernhof Das umfangreiche Anwesen liegt auf der linken Talseite nicht weit von der Kinzig aber vor Hochwasser geschutzt Davon mag der Name herruhren aber es gibt auch ein von dieser Talseite herkommendes Bachlein Von 1560 bis 1720 war das Geschlecht der Franz im Besitz des Hofes seit 1742 ist es das der Beilharz Gehrenbachweg Nach dem Flurnamenbuch Baden Wurttemberg ist Ger Gern Speer Geren Gerle in ubertragenem Sinne ein spitz zulaufendes Landstuck In Augenschein genommen oder auf der Flurkarte nachgepruft trifft das genau zu Zwei kleinere Bache laufen spitzwinkelig zusammen der eine heisst Gehrnbach Grezenbuhl Fruher des Zieglers Gut genannt Der Hof gehorte um 1560 und fruher zum Bernethof Der jetzige Name lasst auf den Familiennamen Krotz schliessen Im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts hatte die Familie Krotz Gasthaus zum Engel in Alpirsbach Besitzungen in Unterehlenbogen 1908 wurde der Hof zu einem Erholungsheim umgebaut Seither dient dieses entsprechenden nicht zuletzt therapeutischen Einrichtungen Hanslesbauernweg Den niedriger als der Jockelsbauernhof am Hanslesbauernbach aber ebenso hochwassergeschutzt gelegenen Hof hatte seit 1701 Hans Wesner 1669 1751 inne 1730 folgte ihm sein Sohn Johannes 1701 1757 So lasst sich der Name des Hofguts erklaren Dieses war ursprunglich einer der grossten Hofe des ganzen Ehlenboger Tals der Wald links und rechts des Baches gehorte dazu Das gesamte Anwesen wurde im 19 Jahrhundert vom wurttembergischen Staat aufgekauft der Hof samt Feldmark konnte aber zuruckerworben werden Jockelsbauernhof Er liegt hochwassergeschutzt oberhalb des Hanslesbauernbachs kurz vor dessen Einmundung in die Kinzig Seit 1712 war der Stabsvogt Hans Jakob mundartlich Jockel Heinzelmann 1680 1739 nach ihm 30 Jahre spater sein gleichnamiger Sohn 1716 1789 Hofbesitzer So durfte sich die auf uns gekommene Benennung erklaren Juntleshof Er tragt seinen Namen nach seinen fruheren Besitzern aus einer auf dem Schomberg stark vertretenen Sippe Das alteste aktenkundig gewordene Mitglied der Familie Junt war der Muller Hans Junt der zusammen mit drei Kindern 1610 an der Pest gestorben ist Das zum Besitz zahlende Hardthofle gehorte bis ins 20 Jahrhundert zu Ehlenbogen Auf dieses hatte sich Balthes Junt nach dem Verkauf des Hofguts an seinen Sohn Andreas zuruckgezogen Zum Areal des Juntleshofes gehort auch der bis auf die Hohe reichende Wald jenseits der Kinzig Der Fahrweg Kirchweg vom Junthof auf den Schomberg wird Stoag genannt Im Gegensatz dazu ist der schmale Pfad eine Steig vgl Katzensteig Kinzigtalstrasse Ihr Name versteht sich von selbst fliesst doch der junge Fluss durch das gesamte Tal und erhalt von vielen Nebenbachen reiche Zufuhr so dass es immer wieder flussabwarts zu Uberschwemmungen kommt Die Kinzig entspringt bei Lossburg und mundet nach 93 km bei Kehl in den Rhein Ihr Name ist vermutlich keltisch und heisst einfach Fluss Sie brachte den Waldbauern seit dem Spatmittelalter hohen Gewinn weil deren Holz in Strassburg und nicht zuletzt in den Niederlanden sehr begehrt war Ein Fluss gleichen Namens 86 km lang mundet bei Hanau in den Main Metzgerbauernhofe Der ursprungliche Hof erst im letzten Jahrhundert geteilt war besonders gross Um 1700 ubernahm der Bauer und Metzger Johannes Beck der weit bekannt und offensichtlich vermogend war das Hofgut das seither nach seinem Beruf genannt wird Zum Untertal hatten die Inhaber immer gute Beziehungen wie aus den Alpirsbacher Kirchenbuchern hervorgeht Mittlere Obere und Untere Muhle Mahlmuhlen sind von Sagmuhlen zu unterscheiden Sagmuhlen waren bzw sind es folgende von oben nach unten Lohmuhle Stollensage am Gehrenbach Sagmuhle am Junthof Sagmuhle beim Metzgerbauernhof Muhlebauern Sage Hanslesbauernsage Das Holz wurde also fruher nicht weit transportiert sondern moglichst wald bzw hofnah bearbeitet Mahlmuhlen Um die Mitte des 16 Jahrhunderts befanden sich drei Muhlen im Tal Die Untere oder Plarrmuhle wohl die alteste des Dorfes seit 1459 nachgewiesen die Gebhartsmuhle Mittlere Muhle und die Obere Muhle Stollenmuhle die als des Schatzlins Lehen zum heutigen Schwenkenhof gehorte Heute unterscheiden wir Mittlere Obere und Untere Muhle Die Mittlere Muhle ist aus der ehemaligen Oberen Muhle hervorgegangen die bis 1695 mit entsprechenden Grundstucken Felder Wiesen und Walder zum Schwenkenhof gehorte Weitere Grundstucke kamen vom Oberdeisenhof dazu Die vormalige Mahl Sag und Bleimuhle scheint 1562 verbrannt zu sein wurde aber sechs Jahre spater wiederhergestellt Mit Johann Weidenbach von Baiersbronn kam diese Muhle an seine inzwischen weitverzweigte Familie Noch vor 1836 richtete er eine Gastwirtschaft ein deren Erweiterung aber abgelehnt wurde In uber eineinhalb Jahrhunderten ist sie aber zu einem viel und gerne besuchten Ausflugsort geworden Beim Wohnplatz Obere Muhle am Lohmuhlebach handelt es sich um das Gelande des ehemaligen Oberdeisenhofs Zu ihm gehorten zwei Widdumen Pfarrguter der Schomberger Kirche sowie das ursprunglich selbstandige Gut Haugenloch Die Lage dieser Guter konnte im Einzelnen schon im 16 Jahrhundert nicht mehr bestimmt werden Die dann neu erbaute Obere Muhle erhielt erst 1687 das Muhlenrecht an Stelle der verfallenden Gebhardsmuhle die zum Unterdeisenhof gehorte und als Mittlere Muhle fungiert hatte Der Unterdeisenhof wurde im 19 Jahrhundert aufgeteilt wodurch das Dorfle entstanden ist Die Untere Muhle wurde fruher Muhlenbauernhof genannt war sie doch mit den anderen Muhlen des Tals verbunden Der Hofbauer wurde stets als Muller bezeichnet 1848 brannte das Mahl Wohn und Okonomiegebaude infolge Blitzschlags vollkommen ab wurde aber neu aufgerichtet Vier Jahre spater wurde sie vom Vogtsmichelhof getrennt zu dem sie bis daher gehort hatte Schwabenhof Im Volksmund Schwobejerg genannt Mit reichem Grundbesitz versehen befindet er sich seit 1696 in der Hand der Familie Schwab jeweils vom Vater auf den Sohn vererbt Der erste war Georg 1671 1721 danach in drei Generationen Hans Jerg 1700 1775 oder Johann Georg 1772 1840 Schwenkenhof Er hat seinen Namen von einem der spateren Besitzer aus der unubersehbaren Reihe der Schwenks in diesem Falle einem Schwenk vom Schwenkenhof beim Trollenberg Vierundzwanzig Hofe Gemeinde Lossburg fruher Edelmannischer Trollenberg genannt weil er nicht zum Alpirsbacher Klosterterritorium sondern zu dem der Herrschaft Sterneck gehorte Vor 1459 wurde er des Schatzlins Lehen genannt Zu ihm gehorte eine Mahl und Sagmuhle die noch vor 1560 als Obere Muhle jetzt Mittlere Muhle bezeugt ist Die damalige Mittlere Muhle gehorte zum Unterdeisenhof im heutigen Dorfle Die Sagmuhle sicher spater immer wieder erneuert ware denkmalwurdig gewesen wurde aber schon vor Jahrzehnten abgebrochen Uber ein Jahrhundert namlich von 1738 bis 1851 besassen das Kloster Alpirsbacher Erblehen Matthias Andreas Christian und Georg Friedrich Schwenk Auf sie folgte das Geschlecht der Mader das noch heute auf dem Hof sitzt Vogtsmichelshof Das Hofgut rechts vom Buchbach gelegen der die alte Grenze zwischen Ober und Unterehlenbogen bildet wurde wie alle alten Hofe hochwassergeschutzt auf einer Anhohe erbaut Im Jahre 1800 kam Johann Michael Schillinger 1777 1875 durch Einheirat auf den Hof Er stammte aus der Reinerzau und war ein Sohn des damaligen Alpirsbacher Bruckmullers Schillinger wurde Stabsvogt und nach der grossen Verwaltungsreform der Jahre um 1820 der erste auf Lebenszeit gewahlte Schultheiss von Ehlenbogen Nach ihm heisst heute noch der Hof Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIm Ehlenboger Tal hat sich keine Industrie angesiedelt Uber Jahrhunderte waren Landwirtschaft vorwiegend Viehhaltung und Waldwirtschaft Haupterwerbsquellen Nach dem Zweiten Weltkrieg lockerte sich die Struktur und Ehlenbogen wurde Erholungsort Der Besucher findet heute mehrere Gaststatten und Pensionen sowie einen Campingplatz im Tal Das weite Netz von Wanderwegen durch und um den Ort wird vom Schwarzwaldverein gepflegt Strassenverkehr Bearbeiten Durch das Ehlenboger Tal verlauft die Bundesstrasse 294 eine vielbenutzte Verbindung zwischen dem Nord und Sudschwarzwald Das Teilstuck zwischen Alpirsbach und Lossburg wurde nach zweijahriger Bauzeit 1859 fertiggestellt Offentlicher Nahverkehr Bearbeiten Parallel zur Strasse verlauft die 1886 eroffnete Kinzigtalbahn Offenburg Hausach Freudenstadt auf der heute die Ortenau S Bahn der SWEG im Stundentakt verkehrt ohne jedoch in Ehlenbogen zu halten Den Busverkehr durch das Tal gewahrleistet die Verkehrs Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Peter Weidenbach 25 Dezember 1934 der Forstmann war Referatsleiter im Ministerium Landlicher Raum Baden Wurttemberg und Leiter der Forstdirektion Karlsruhe Sebastian Faisst 7 Marz 1988 in Alpirsbach 3 Marz 2009 in Schaffhausen Schweiz Handball NationalspielerEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 492 G Krienke Ehlenbogen Zur Struktur und Geschichte Weka Verlag Stuttgart 1974 Literatur BearbeitenEhlenbogen In Karl Eduard Paulus Hrsg Beschreibung des Oberamts Oberndorf Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 50 H Lindemann Stuttgart 1868 S 219 222 Volltext Wikisource G Krienke Ehlenbogen Zur Struktur und Geschichte Weka Verlag Stuttgart 1974 H Kohrer Chronik der Bauernhofe in Ehlenbogen Alpirsbach Ehlenbogen Eigenverlag o J F Weidenbach Wahre Geschichten aus der Muhle und fast wahre Begebenheiten aus dem Ehlenboger Tal Weka Verlag Stuttgart 1971 Weblinks BearbeitenGeschichten aus dem Ehlenboger Tal Flosserpfad Homepage Homepage der Stadt AlpirsbachNormdaten Geografikum GND 4681473 5 lobid OGND AKS VIAF 233892087 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ehlenbogen amp oldid 225745318