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Der Egbert Psalter auch Gertrud Psalter genannt ist ein Werk der ottonischen Buchmalerei und entstand in der Reichenauer Malschule Die Handschrift befindet sich heute unter der Signatur Cod 136 im Museo Archeologico Nazionale in Cividale Zusammen mit neun anderen Werken des Klosters Reichenau wurde das Manuskript 2003 von der UNESCO in die Liste des Weltdokumentenerbes aufgenommen Der Monch Ruodprecht uberbringt Egbert den Psalter umrahmt von BlattmaskenEgbert empfangt den Psalter Egbert widmet den Psalter dem Heiligen PetrusDer Heilige Petrus empfangt den Psalter fur den Trierer Dom Der heilige Bischof Maternus von Trier Die Beischrift lautet SCS MATERNUS aufgelost Sanctus Maternus Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Einordnung 3 Geschichte 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenBeschreibung BearbeitenDie Pergamenthandschrift im Format 23 8 18 8 cm umfasst 233 Blatt 1 Der Buchschmuck umfasst unter anderem 19 ganzseitige Miniaturen Benannt ist die Handschrift nach dem Erzbischof Egbert von Trier 977 993 Der Stifterbildzyklus des Psalters umfasst vier ganzseitige Bilder Auf dem ersten uberreicht ein Monch Ruodbrecht den Psalter dem auf dem zweiten Bild thronenden Egbert Auf dem dritten Widmungsbild uberreicht Egbert die Handschrift dem auf dem letzten Bild thronend dargestellten Hl Petrus dem Patron des Trierer Doms Am Beginn des eigentlichen Psaltertextes befindet sich eine Darstellung des Konigs David dieser gegenuber einer Zierseite mit dem Anfangsbuchstaben des ersten Psalms Vor jedem zehnten Psalm befindet sich eine doppelte Zierseite die jeweils einen ehemaligen Trierer Bischof diesem gegenuber eine Initialzierseite mit dem Anfangsbuchstaben des nachsten Psalmes zeigt Die Reihe beginnt mit den Heiligen Eucharius Valerius und Maternus die der Legende nach von Petrus selbst nach Germanien gesandt wurden Die Bischofe und Erzbischofe sind alle stehend in Gebetshaltung mit nach oben geoffneten Handen dargestellt die Arme teilweise ausgebreitet teilweise vor der Brust zusammengefuhrt Die Bischofe tragen alle einen Nimbus und sind in der Beischrift als heilig bezeichnet Die fur einen Psalter ungewohnliche Bischofsreihe findet ihre Erklarung im politischen Anspruch der Trierer Bischofe das Primat der Bischofe Galliens und Germaniens zu besitzen Eine parallele Bischofsreihe befindet sich auf dem ebenfalls von Egbert gestifteten Petrusstab 2 Einordnung BearbeitenDer Psalter entstand vermutlich um 980 in Trier oder wahrscheinlicher im Kloster Reichenau und gehort zur sogenannten Ruodprecht Gruppe die nach dem auf dem Stifterbild der Handschrift dargestellten Monch benannt ist bei dem es sich moglicherweise um den Buchkunstler handelt Der Egbert Codex gilt neben dem Evangelistar aus Poussay als das bedeutendste Werk dieser Handschriftengruppe Geschichte BearbeitenDie Handschrift die nach dem Stifterbild fur den Trierer Dom bestimmt war gelangte im 11 Jahrhundert in den Besitz der polnischen Prinzessin Gertrud der Ehefrau Isjaslaws I nach Russland Dort wurden der Handschrift zwei Lagen mit einem Kalender Gebeten und Miniaturen im Byzantinischen Stil zugefugt und auf fol 41r das Bild einer thronenden Muttergottes erganzt Im 12 Jahrhundert befand sich die Handschrift im Besitz der Familie Andechs Meran der Legende nach soll Elisabeth von Thuringen sie benutzt haben Durch Elisabeths Onkel Berthold Patriarch von Aquileija gelangte die Handschrift nach Cividale 2 Literatur BearbeitenDer Psalter Erzbischof Egberts von Trier Codex Gertrudianus in Cividale Festschrift der Gesellschaft fur Nutzliche Forschungen zu Trier zur Feier ihres hundertjahrigen Bestehens herausgegeben am 10 April 1901 Historisch kritische Untersuchung von Heinrich Volbert Sauerland Kunstgeschichtliche Untersuchung von Arthur Haseloff Selbstverlag der Gesellschaft fur Nutzliche Forschungen Trier 1901 Textband Bildband Franz J Ronig Hrsg Egbert Erzbischof von Trier 877 993 Gedenkschrift der Diozese Trier zum 1000 Todestag Band 1 Katalog und Tafelband Selbstverlag des Rheinischen Landesmuseums Trier 1993 Giuseppe Bergomini Hrsg Miniatura in Friuli Catalogo della Mostra Introduzione di Gian Carlo Menis Udine Istituto per l Enciclopedia del Friuli Venezia Giulia 1985 S 11 18 mit zahlreichen Abbildungen in s w 1 Farbtafel Konig David zwischen den Seiten 6 und 7 Thomas Labusiak Die Ruodprechtgruppe der ottonischen Reichenauer Buchmalerei Bildquellen Ornamentik stilgeschichtliche Voraussetzungen Denkmaler Deutscher Kunst Deutscher Verlag fur Kunstwissenschaft Berlin 2009 Wolfgang Schmid Zwischen Frommigkeit und Politik Reliquien im Mittelalter Das Beispiel Erzbischof Egberts von Trier In Georg Mein Heinz Sieburg Hg Medien des Wissens Interdisziplinare Aspekte von Medialitat Literalitat und Liminalitat 4 Bielefeld 2011 S 65 97Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Der Egbert Psalter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Veroffentlichungen zum Egbert Psalter im Opac der Regesta Imperii Egbert Psalter Ubersicht und vollstandige Reproduktion des Codex Cividale del Friuli Museo Archeologico Nazionale cod CXXXVI Anmerkungen Bearbeiten Egbert Erzbischof von Trier 977 993 Katalog der Ausstellung Trier 1993 Katalog Nr 3 Miniatura in Friuli gibt als Hohe 290 mm an der Katalog Bernward von Hildesheim und das Zeitalter der Ottonen 23 9 cm a b Egbert Erzbischof von Trier 977 993 Katalog der Ausstellung Trier 1993 Katalog Nr 3 Normdaten Werk GND 4617599 4 lobid OGND AKS LCCN nr00039816 VIAF 184604721 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egbert Psalter amp oldid 239316870