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Dschibal arabisch جبال DMG Ǧibal war die vom 7 bis zum 12 Jahrhundert gebrauchliche Bezeichnung einer iranischen Grossprovinz des Kalifenreiches Die Lage der Provinz Dschibal auf der Karte Djebel genannt innerhalb des KalifenreichesEine Karte Dschibals aus dem Werk Kitab Surat al Ard Buch vom Bild der Erde des Ibn Hauqal Eingezeichnet sind die Sommer und Winterweideplatze der kurdischen Nomaden Norden liegt auf der Karte links oben Pahla violett deckungsgleich mit Media Atropatene und Media Magna eingebettet im parthischen Siedlungsgebiet schattiert Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Geographisches Grenzen und Hauptorte 3 Geschichte 4 Siehe auch 5 LiteraturName BearbeitenDas arabische Wort dschibal ist die Pluralform von dschabal Berg und bedeutet Berge oder Gebirge gemeint ist das Zagros Gebirge Dschibal entspricht im Grossen und Ganzen der antiken Region Medien von der die Araber die Bezeichnung mah ableiteten Im 11 und 12 Jahrhundert vor allem wahrend der Seldschuken Herrschaft gab man den Begriff Dschibal allmahlich auf nach der mongolischen Eroberung Persiens wurde er nicht mehr verwendet Einer der Letzten die ihn gebrauchten war Yaqut ein Jahrhundert spater verwendete Hamdallah Mustaufi Dschibal an keiner Stelle Stattdessen bezeichnete man Westpersien nun als den Iraq Adschami persischer Irak oder Iraq al Adscham Irak der Perser welcher mit seinem sudmesopotamischen Gegenstuck dem Iraq Arabi arabischer Irak oder Iraq al Arab Irak der Araber die beiden Irak bildete Geographisches Grenzen und Hauptorte BearbeitenDie Grenzen Dschibals das auch Kurdistan und Lurestan umfasste waren nicht immer scharf definiert Im Osten grenzte die Grossprovinz mit Rey als nordostlichster Stadt an die Dascht e Kawir Chorasans im Sudosten an Fars die alte Persis im Suden an die Ebenen von Chusistan im Westen an Mesopotamien im Nordwesten an Aserbaidschan Grenzfluss Sefid Rud und im Norden an das Elburs Gebirge und die kaspischen Provinzen Tabaristan Gilan Die vier alten Hauptorte der Provinz waren Rey nahe Teheran Qarmisin Kermanschah in Kurdistan Hamadan und Isfahan zu den urbanen Zentren zahlten ausserdem Dinawar Mah al Baṣra und Qazvin Geschichte BearbeitenDie Geschichte der Provinz begann als die muslimischen Araber im Zuge der islamischen Expansion Anfang des 7 Jahrhunderts in das persische Sassanidenreich einfielen zu dem Medien bis dahin gehort hatte Trotz anfanglicher Erfolge der Sassaniden konnten die Araber in der Schlacht von Nihavand im Jahre 642 den entscheidenden Sieg erringen Von Mesopotamien aus eroberten sie Stuck fur Stuck das gesamte Sassanidenreich wahrend der entmachtete Grosskonig nach Osten floh Die grossen Stadte Dschibals wurden zwischen 642 und 645 erobert In Dinawar und Nihavand Mah al Kufa siedelten sich Araber an und richteten Garnisonen ein die man fur Feldzuge nach Norden und Osten nutzte Araber wurden so zu einem festen Bevolkerungsbestandteil im sudlichen Iran Einer der beruhmten Gouverneure Dschibals war der ehemalige Militarsklave Afschin der im 9 Jahrhundert die Revolte des Babak Chorramdin niederschlug Lokale Herrscherdynastien die dem Kalifat der Abbasiden zum Teil nur formell unterstanden waren unter anderem die Dulafiden fruhes 9 Jahrhundert bis 897 Buyiden 932 1029 und Kakuyiden ca 1008 1051 Im 10 Jahrhundert stieg die 712 oder 713 von Arabern aus Kufa wiederbesiedelte Stadt Qom mit dem Grab der Schwester des achten Imams Fatima al Masuma zu einem der wichtigsten Zentren schiitischer Gelehrsamkeit auf Grosste Bedeutung erlangte Dschibal als Kernland des Seldschukenreiches Die turkischen Sultane beherrschten das Land ab der Mitte des 11 Jahrhunderts und erhoben Isfahan Hamadan und Rey zu Hauptstadten Nach dem Niedergang der Grossseldschuken war Dschibal eine der letzten Provinzen die der Hauptlinie der Dynastie verblieb Die Macht hatten nun Atabeg Dynastien wie die der Eldiguziden Salghuriden und Hazaraspiden inne Ab 1192 stiessen die Choresm Schahs nach Westiran vor Der letzte Sultan der Grossseldschuken Toghril III erlag bei seiner Residenz Rey 1194 dem Anuschteginiden Ala ad Din Tekisch welcher daraufhin ganz Dschibal eroberte Als die Provinz zwischen Tekischs Nachfolger Muhammad II und dem Abbasidenkalifen an Nasir li Dini llah umstritten war fielen die Mongolen in Dschibal ein und verwusteten das Land In der Spatantike wie auch in der postislamischen Zeit wurde fur die Region ebenfalls der Name Pahla oder Fahla verwendet Diese Region umfasste gemass unterschiedlichen Historikern in etwa die Region Adurpadegan und Medien Siehe auch BearbeitenPahlaLiteratur BearbeitenClifford Edmund Bosworth Dschibal In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica 15 Dezember 2008 englisch iranicaonline org abgerufen am 13 April 2012 mit Literaturangaben Laurence Lockhart Artikel Djibal in Encyclopaedia of Islam New Edition ed by P J Bearman u a Leiden 1960 2004 Guy Le Strange The Lands of the Eastern Caliphate Mesopotamia Persia and Central Asia from the Moslem Conquest to the Time of Timur Cambridge 1905 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dschibal amp oldid 233941964