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Die evangelisch lutherische Dreieinigkeitskirche anhoren in Hamburg Allermohe liegt am Allermoher Deich unmittelbar an der Doven Elbe Kirche und TurmChoransicht und SudseiteBlick von der Orgelempore auf den AltarZentraler Teil des Altars Inhaltsverzeichnis 1 Bau der Kirche 2 Ausstattung 3 Glocken 4 Orgel 5 Fotografien und Karte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBau der Kirche BearbeitenBereits 1331 wurde zum ersten Mal im Zusammenhang mit dem Verkauf von Kirchenglocken eine Kirche in Allermohe urkundlich erwahnt Zu Lage und Bau dieser Kirche gibt es jedoch nur Spekulationen Gesichert ist ein dem Apostel Petrus geweihter Kirchbau als Vorganger der heutigen Kirche Von diesem Bau ist noch der gedrungene holzerne Glockenturm erhalten dessen alteste Teile aus den Jahren vor 1580 1 stammen und der als altestes erhaltenes Bauwerk der Marschlande gilt Der heute noch stehende einschiffige Backsteinbau des Architekten Simon Lange stammt aus den Jahren 1611 bis 1614 und wurde am 2 Februar 1614 durch den Prediger Albert Wichgreve geweiht 2 Der Fachwerksaal mit holzerner Tonnendecke und funfseitigem Chorabschluss ist ein bei Kirchen der Vier und Marschlande haufig anzutreffender Bautyp Die Kirche wurde im 18 Jahrhundert zweimal leicht verandert wobei 1750 die komplette Sudwand mit dem auffalligen wuchtigen Kastengesims neu errichtet wurde Zur grossten Instandsetzung kam es in den Jahren 1900 bis 1901 unter der Leitung von Hugo Groothoff Nach umfangreicher Diskussion hatten sich Gemeinde und die damals unter der Leitung von Justus Brinckmann stehende Hamburger Denkmalschutzbehorde gegen einen Neubau und fur die Instandsetzung entschieden Im Vorfeld dieser Arbeiten legte man die erste umfassende Fotodokumentation des Gebaudes und seiner Ausstattung an Auch wenn am 27 Juni 1900 bei einem Brand des Pastorates fast die gesamte ausgelagerte Innenausstattung vernichtet wurde konnte die Renovierung plangemass beendet werden Sie fuhrte nicht nur durch den Verlust von Ausstattungsstucken zu einer grundlegenden Umgestaltung des Innenraums bei der alle alten Grabplatten vom Fussboden entfernt und an den Seitenwanden aufgestellt wurden Ausstattung Bearbeiten nbsp Zwei typische Emporenbilder aus den 1950er Jahren nbsp Erhaltene Deckenbilder aus dem 18 JahrhundertNach dem Verlust der Kirchenausstattung 1900 01 zog sich der Ersatz oder die Wiederherstellung bis in die spaten 1950er Jahre hin Der nicht aus der Kirche entfernte Flugelaltar den der Hamburger Bildhauer und Holzschnitzer Hein Baxmann in den Jahren 1613 1614 schuf ist das einzige vollstandig erhaltene Stuck der ursprunglichen Innenausstattung Kanzel und Gestuhl sind Neubauten die den verbrannten Stucken nachempfunden wurden und in denen noch nutzbare Teile der alten Ausstattung verwendet wurden Beim sehr aufwandig und farbig gestalteten Altar steht eine Kreuzigungsszene im Mittelpunkt die von vielfaltigen biblischen Szenen umrahmt wird Die Umrahmung zeigt auf der rechten Seite drei Szenen aus dem Neuen Testament und links drei alttestamentliche Szenen die Kronung zeigt eine Darstellung des Jungsten Gerichtes Seit 1640 besitzt der Altar eine abschliessende vollplastische Figur des auferstandenen Christus die aber nicht mehr von Baxmann selbst gefertigt sein kann Der Altar ist daruber hinaus mit reichhaltigen Ornamenten Wappenschilden der Stifter und zwei Figuren von Moses und Johannes dem Taufer verziert Bei einer Restaurierung 1952 1953 wurden die Farben in der ursprunglich verwendeten Technik einer Farblasur auf Gold oder Silber wiederhergestellt Aus der Zeit von vor 1900 sind noch Abendmahlsgerate Silberleuchter eine Bibel von 1700 und einige Gemalde im Innenraum erhalten darunter Gemalde des Malers Enoch Krull von 1725 1929 erfolgte eine grundliche Neuausmalung der Kirche weitere Bilder an den Emporen und am Altar erganzte der Maler Max Grunwald in den Jahren 1953 und 1957 Bei den Bildern aus den 1950er Jahren ist der ungewohnte Bezug zur modernen Zeit sowie zum Ort Allermohe bemerkenswert Glocken Bearbeiten nbsp Die alteste Glocke der KircheDie alteste Glocke der Kirche hangt im Glockenturm tragt den Namen Osanna und ist ein Werk des Luneburger Giessers Cort von der Heyde aus dem Jahr 1483 Sie besteht aus Bronze wiegt 650 kg und hat den Schlagton b1 5 Ihre Inschrift lautet osana het ich Cord va de Heyde gut myck ano dmni MCCCCLXXXIII an den Flanken zeigt sie eine Maria mit Christuskind und einen Petrus nbsp Kriegerdenkmal und alte KirchenglockenDie grosste Glocke ist eine Bronzeglocke die 1735 die Hamburger Giesserei Johann Andreas Bieber aus einer alteren gesprungenen Vorgangerglocke hergestellt hat Bei einem Durchmesser von 1320 mm einer Hohe von 154 cm und einem Gewicht von 1650 kg hat sie den Schlagton e1 2 Diese Glocke sollte noch kurz vor Ende des Ersten Weltkriegs fur Rustungszwecke eingeschmolzen werden kehrte jedoch 1919 nach Allermohe zuruck Allerdings war sie wohl wahrend des Transports gesprungen so dass sie fur ihren eigentlichen Zweck nicht mehr verwendbar war und bis in die 1990er Jahre als Objekt im Museum fur Hamburgische Geschichte ausgestellt wurde Erst als bei der Glockenschweisserei Lachenmeyer in Nordlingen die technischen Voraussetzungen zur Verfugung standen den Sprung wieder reparieren zu konnen kam die reparierte Glocke am 3 September 1994 in den vollstandig sanierten Glockenstuhl zuruck Die neueste Glocke der Kirche kam ebenfalls 1994 in den Turm Sie ist ein Neuguss aus Bronze der Glockengiesserei Bachert und eine Stiftung zum 175 jahrigen Jubilaum der Firma Iversen Dimier amp Cie Ihre Inschrift lautet Friede Friede denen in der Ferne und denen in der Nahe Jes 57 19 LUT auf der Flanke steht in hebraischen Buchstaben ihr Name Shalom Bei einem Durchmesser von 1135 mm und einem Gewicht von 1064 kg hat sie den Schlagton fis1 4 Ubersicht Glocke Name Gussjahr Durchmesser Gewicht Schlagton Inschrift1 1735 2000 mm 3250 kg e1 22 Shalom 1994 1135 mm 1064 kg fis1 4 Friede Friede denen in der Ferne und denen in der Nahe Jes 57 19 LUT 3 Osanna 1483 1290 mm 0 650 kg b1 5 osana het ich Cord va de Heyde gut myck ano dmni MCCCCLXXXIII Die zwei grossen heute vor dem Denkmal der Gefallenen der Weltkriege stehenden Eisenglocken waren bis 1994 die Vorganger der Shalom und der Bieber Glocke Orgel Bearbeiten nbsp Fritzsche Orgel von 1637Auch wenn am Hauptbalken der Orgelempore die Inschrift Anno 1637 ist disse Orgel gebuwet Godt tho Ehren unde dem Kaspel tuom Besten zu lesen ist besitzt die Kirche mittlerweile ihr drittes Instrument Von der ersten Orgel die 23 Jahre nach der Einweihung in die Kirche kam kennt man zwar mit Gottfried Fritzsche Frietzsch den Erbauer die Disposition ist jedoch nicht bekannt Im Jahr 1710 erfolgte ein Umbau durch Christoph Treutmann im Jahr 1745 eine Renovierung durch Johann Dietrich Busch und 1778 eine weitere durch Johann Paul Geycke Christian Heinrich Wolfsteller arbeitete die Orgel 1886 um Es existieren noch Fotos von ihr aus dem Jahre 1900 Aufgrund der Renovierung im Jahr 1900 entfernte man das Instrument ebenfalls aus der Kirche und lagerte es im damaligen Pastorat ein wo es bei dem Brand vernichtet wurde Am 5 August 1906 konnte das zweite Orgelwerk der Kirche eingeweiht werden das vom Orgelbauer Paul Rother aus Hamburg geliefert worden war und 18 Register verteilt auf zwei Manuale und ein Pedal besass Der Prospekt wurde 1957 von Fred Ther Hamburg umgearbeitet 3 Nach mehr als 60 Jahren Benutzung war diese Orgel 1972 unbespielbar geworden und wurde durch eine in das vorhandene Gehause von 1906 eingebaute Fuhrer Orgel ersetzt Auch diese Orgel verfugt uber 18 Register mit 1378 Pfeifen Sie ist eine zweimanualige mechanische Schleifladenorgel mit Hauptwerk Oberwerk und selbstandigem Pedal Ihre heutige Disposition lautet 4 nbsp Orgelprospekt von 1906I Hauptwerk C 1 Prinzipal 8 2 Rohrflote 8 3 Oktave 4 4 Gedacktflote 4 5 Oktave 2 6 Mixtur IV V 1 1 3 7 Trompete 8 II Oberwerk C 8 Gedackt 8 9 Blockflote 4 10 Prinzipal 2 11 Quinte 1 1 3 12 Scharff III 2 3 13 Dulcian 8 Pedal C 14 Subbass 16 15 Prinzipal 8 16 Oktave 4 17 Rauschpfeife III 2 18 Fagott 16 Koppeln 3 Normalkoppeln II I I P II P Fotografien und Karte Bearbeiten53 482361111111 10 127805555556 Koordinaten 53 28 56 5 N 10 7 40 1 O nbsp nbsp Dreieinigkeitskirche Allermohe nbsp Ansicht von der Friedhofsseite nbsp Seitentur auf der Sudseite nbsp WetterfahneSiehe auch BearbeitenListe von DreifaltigkeitskirchenLiteratur BearbeitenSabine Behrens Norddeutsche Kirchenbauten des Historismus Die Sakralbauten Hugo Groothoffs 1851 1918 Kieler kunsthistorische Studien Neue Folge Band 8 Ludwig Kiel 2006 ISBN 3 933598 97 4 Friedhelm Grundmann Thomas Helms Wenn Steine predigen Medien Verlag Schubert Hamburg 1993 ISBN 3 929229 14 5 S 69 78 80 Gerd Hoffmann Konrad Lindemann Kirchen in Stadt und Land Hower Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 922995 90 X S 25 126 ff Ralf Lange Architektur in Hamburg Junius Verlag Hamburg 2008 ISBN 978 3 88506 586 9 S 324 Hans Jurgen Preuss 375 Jahre Dreieinigkeitskirche zu Allermohe Reitbrook In Lichtwark Nr 52 1988 ISSN 1862 3549 Hans Jurgen Preuss Die Buss und Bethglock schlag ich an Schicksale der Glocken aus der Dreieinigkeitskirche zu Allermohe Reitbrook In Lichtwark Nr 60 1995 ISSN 1862 3549 Volker Schubel 375 Jahre Kirchenorgeln In Uns Kirch Nr 15 Eigenverlag der Kirchengemeinde Hamburg 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Gerd Hoffmann Konrad Lindemann Kirchen in Stadt und Land Hower Verlag Hamburg 1990 ISBN 3 922995 90 X S 25 Ev luth Dreieinigkeitskirche Allermohe Reitbrook In Sehenswertes im Bezirk Bergedorf bergedorf info de abgerufen am 25 August 2021 Gunter Seggermann Alexander Steinhilber Hans Jurgen Wulf Die Orgeln in Hamburg Ludwig Kiel 2019 ISBN 978 3 86935 366 1 S 41 Eintrag in der Orgeldatenbank orgbase nl Abgerufen am 27 Dezember 2012 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dreieinigkeitskirche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Gemeinde Geschichte der Orgeln Memento vom 17 Dezember 2013 im Internet Archive der Kirche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dreieinigkeitskirche Hamburg Allermohe amp oldid 237733936