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Die Einteilung der Lebewesen in Systematiken ist kontinuierlicher Gegenstand der Forschung So existieren neben und nacheinander verschiedene systematische Klassifikationen Das hier behandelte Taxon ist durch neue Forschungen obsolet geworden oder ist aus anderen Grunden nicht Teil der in der deutschsprachigen Wikipedia dargestellten Systematik Die Drachenkopfartigen Scorpaeniformes oft auch mit dem nicht mehr passenden Namen Panzerwangen belegt sind eine traditionelle Knochenfischordnung aus der Gruppe der Barschverwandten Percomorpha Es gibt etwa 1200 Arten 1 Damit gehoren die Drachenkopfartigen zu den funf grossten Ordnungen der Knochenfische Zu ihnen gehoren z B die Skorpionfische Feuerfische Knurrhahne und als einer der bekanntesten Vertreter der vor Uberfischung bedrohte Speisefisch Rotbarsch Die Ordnung erfuhr in jungster Zeit eine umfassende Neudiagnose da sie in alter Zusammensetzung unter Einschluss der Flughahne Dactylopteridae und der Groppenverwandten Cottiformes aber ohne die Sagebarsche Serranidae kein Monophylum bildete Im Folgenden werden deshalb die Scorpaeniformes sensu Imamura amp Yabe 2002 beschrieben 2 3 In der jungsten Revision der Knochenfischsystematik durch R Betancur R et al 2013 werden jedoch beide Unterordnungen in die neu definierten Barschartigen Perciformes integriert auch ihre Schwestergruppenbeziehung wird hier angezweifelt 4 Inhaltsverzeichnis 1 Verbreitung 2 Merkmale 3 Aussere Systematik 4 Innere Systematik 5 Stammesgeschichte 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 6 3 WeblinksVerbreitung BearbeitenFast alle Drachenkopfartigen leben im Meer Lediglich der sudostasiatische Neovespicula depressifrons 5 und der australische Notesthes robusta 6 suchen auch Suss und Brackwasser der Flussmundungen auf der Indische Plattkopf Platycephalus indicus 7 nur Brackwasser In den nordlichen kalten Meeren gehoren die Drachenkopfartigen zu den haufigsten Knochenfischen Ein weiterer Verbreitungsschwerpunkt sind die tropischen Korallenriffe Merkmale BearbeitenDie meisten Drachenkopfartigen sind durch einen mit Stacheln und Knochenplatten gepanzerten Kopf und Korper gekennzeichnet Ihre Brustflossen sind gross und abgerundet die unteren Flossenstrahlen stehen oft frei und sind nicht mit Flossenmembran verbunden Die Schwanzflosse ist normalerweise abgerundet Nach Imamura amp Yabe sind die Scorpaeniformes durch folgende Synapomorphien gekennzeichnet 3 Ein nach hinten gerichteter Stachel auf dem Kiemendeckel der allerdings ahnlich bei den Petermannchen Trachinidae den Krokodileisfischen Channichthyidae bei Sphyraenops bairdianus aus der Familie der Tiefsee Kardinalbarsche Epigonidae und bei der Gattung Bembrops aus der Familie der Schnabelfische Percophidae auftritt Die Ruckenflosse verfugt uber einen Adduktormuskel Der Muskel ist unter den Percomorpha weit verbreitet tritt aber nicht bei den Cottoidei auf der fruheren Schwestergruppe der Scorpaenoidei Die Larven haben einen einzelnen Stachel hinter den Augen ein Merkmal das allerdings nur bei einigen Sagebarschen aber auch bei verschiedenen Perciformes auftritt Sehr viele Drachenkopfartige sind rotlich gefarbt ein Farbton der die Fische gut tarnt da der rote Farbanteil des Sonnenlichts schon in geringen Tiefen vom Wasser absorbiert wird und die Fische dadurch schwarz wirken Auch braunliche oder grauliche Camouflagefarben kommen haufig vor Alle Drachenkopfartigen leben carnivor die Fahnenbarsche z B von Zooplankton grossere Fische der Ordnung fressen Fisch und grosse Zackenbarsche konnen auch grosse Beutefische und grossere Kopffusser uberwaltigen Aussere Systematik BearbeitenDie Drachenkopfartigen gehoren zu den Barschverwandten Percomorpha deren innere Systematik noch umstritten ist Als nahere Verwandte wurden bisher die Groppenverwandten Cottoidei eventuell inklusive der Stichlinge Gasterosteidae die Echten Barsche Percidae die Petermannchen Trachinidae die Antarktisfische Notothenioidei und die Schnabelfische Percophidae ermittelt Innere Systematik BearbeitenIn der alten Zusammensetzung unter Einschluss der Flughahne und der Groppenverwandten aber ohne Sagebarsche galt die Ordnung Scorpaeniformes als polyphyletisch 8 Schon E P Allis meldete 1909 aufgrund osteologischer Untersuchungen Zweifel an der Verwandtschaft von Flughahnen Drachenkopfen und Groppen an 9 Einzige Synapomorphie der Panzerwangen war eine Knochenspange 10 unterhalb des Auges die aber bei den Flughahnen von einem anderen Knochen gebildet wird als bei den ubrigen Panzerwangen und zudem auch bei etlichen anderen Stachelflossern vorkommt z B bei den Rohrenmaulern Aulorhynchidae und den Schwarzen Schlingern Chiasmodontidae 3 Die Scorpaeniformes sensu Imamura amp Yabe 2002 3 bestehen aus zwei Unterordnungen den Scorpaenoidei und den Serranoidei Die Integration der letzteren die traditionell den paraphyletischen Barschartigen Perciformes zugeordnet werden ist ein erster Schritt diese kunstliche systematische Einheit die durch keinerlei gemeinsame Merkmale charakterisiert ist aufzulosen Die Serranoidei stehen basal zu den wahrscheinlich polyphyletischen Scorpaenoidei nbsp Schaukelfisch Taenianotus triacanthus nbsp Roter Knurrhahn Chelidonichthys lucernus nbsp Juwelen Zackenbarsch Cephalopholis miniata In der folgenden Aufstellung der inneren Systematik werden die Unterordnungen und Uberfamilien nach Wiley amp Johnson gelistet 2 die Familien die bei Wiley amp Johnson nicht mehr aufgefuhrt werden nach Nelson und FishBase 11 12 Unterordnung Drachenkopfverwandte Scorpaenoidei Uberfamilie Scorpaenoidea Familie Skorpionfische Scorpaenidae Familie Stachelkopfe Sebastidae Familie Setarchidae Familie Neosebastidae Familie Wespenfische Apistidae Familie Stirnflosser Tetrarogidae Familie Steinfische Synanceiidae Familie Plectrogenidae Familie Pelzgroppen Caracanthidae Familie Samtfische Aploactinidae Familie Indianerfische Pataecidae Familie Rote Samtfische Gnathanacanthidae Familie Schweinsfische Congiopodidae Familie Eschmeyeridae Uberfamilie Platycephaloidea Familie Knurrhahne Triglidae Familie Panzerknurrhahne Peristediidae Familie Tiefsee Plattkopfe Bembridae Familie Plattkopfe Platycephalidae Familie Stachel Flachkopfe Hoplichthyidae Unterordnung Serranoidei Familie Sagebarsche Serranidae Unterfamilie Fahnenbarsche Anthiinae Unterfamilie Eigentliche Sagebarsche Serraninae Unterfamilie Zackenbarsche Epinephelinae Stammesgeschichte Bearbeiten nbsp Der Serranide Amphiperca multiformis aus der Grube Messel im Staatlichen Museum fur Naturkunde Karlsruhe Fossile Drachenkopfartige aus der Unterordnung Scorpaenoidei sind seit dem Eozan bekannt Darunter sind zwei heute ausgestorbene Familien die Pterygocephalidae und die Rhamphosidae Die Knurrhahngattung Trigla ist vom gleichen Zeitintervall bis rezent nachzuweisen die Skorpionfischgattung Scorpaena ab dem Miozan Zahlreicher ist die Fossiluberlieferung der Unterordnung Serranoidei Prolates wurde schon in der Oberkreide und im Palaozan von Europa nachgewiesen Dapalis vom Palaozan bis zum Miozan Acanus Amphiperca Balbe Palaeoperca Priacanthopsis Properca und Smerdis sind ausgestorbene Gattungen aus dem Eozan dem Oligozan und dem Miozan Von den heute lebenden Gattungen Epinephelus und Serranus kennt man Fossilien seit dem Miozan bzw vom mittleren Eozan bis rezent 13 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten H Imamura amp M Yabe Demise of the Scorpaeniformes Actinopterygii Percomorpha An Alternative Phylogenetic Hypothesis Bulletin of Fisheries Sciences Hokkaido University Vol 53 Nr 3 Seiten 107 128 2002 Abstract Joseph S Nelson Fishes of the World John Wiley amp Sons 2006 ISBN 0 471 25031 7 E O Wiley amp G David Johnson A teleost classification based on monophyletic groups in Joseph S Nelson Hans Peter Schultze amp Mark V H Wilson Origin and Phylogenetic Interrelationships of Teleosts 2010 Verlag Dr Friedrich Pfeil Munchen ISBN 978 3 89937 107 9 Einzelnachweise Bearbeiten Joseph S Nelson 2006 Seite 321 328 und 346 a b E O Wiley amp G David Johnson 2010 Seite 168 a b c d H Imamura amp M Yabe Demise of the Scorpaeniformes Actinopterygii Percomorpha An Alternative Phylogenetic Hypothesis Bulletin of Fisheries Sciences Hokkaido University VOL 53 NO 3 PAGE 107 128 2002 Abstract Memento des Originals vom 30 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot sciencelinks jp Ricardo Betancur R Richard E Broughton Edward O Wiley Kent Carpenter J Andres Lopez Chenhong Li Nancy I Holcroft Dahiana Arcila Millicent Sanciangco James C Cureton II Feifei Zhang Thaddaeus Buser Matthew A Campbell Jesus A Ballesteros Adela Roa Varon Stuart Willis W Calvin Borden Thaine Rowley Paulette C Reneau Daniel J Hough Guoqing Lu Terry Grande Gloria Arratia Guillermo Orti The Tree of Life and a New Classification of Bony Fishes PLOS Currents Tree of Life 2013 Apr 18 last modified 2013 Apr 23 Edition 1 doi 10 1371 currents tol 53ba26640df0ccaee75bb165c8c26288 PDF Memento des Originals vom 13 Oktober 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot currents plos org Neovespicula depressifrons auf Fishbase org englisch Notesthes robusta auf Fishbase org englisch Platycephalus indicus auf Fishbase org englisch William Leo Smith and Ward C Wheeler Polyphyly of the mail cheeked fishes Teleostei Scorpaeniformes evidence from mitochondrial and nuclear sequence data In Molecular Phylogenetics and Evolution 32 2004 S 627 doi 10 1016 j ympev 2004 02 006 E P Allis The Cranial Anatomy of the Mail cheeked Fishes Zoologica Bd xxii Heft 57 Die Spange hat den Zweck eine schubfeste Verbindung zwischen Praeoperculare und Lacrimale erstem Suborbitale herzustellen so dass bei Suspensoriums Spreizung das Lacrimale vor seinem Gelenk mit der Nasenkapsel einen Druck auf die Nasenhohle ausubt also dem Riechen dient Hier wird also den kreisformigen mechanischen Gliedketten im Sinne Franz Reuleaux 1875 die der Knochenfischschadel in sich bildet eine weitere angefugt Joseph S Nelson 2006 Seite 321 bis 330 und 345 bis 346 Drachenkopfartige auf Fishbase org englisch K A Frickhinger Fossilien Atlas Fische Mergus Verlag Melle 1999 ISBN 3 88244 018 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Panzerwangen Scorpaeniformes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Drachenkopfartige auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drachenkopfartige amp oldid 186691929