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Die Unterordnung der Antarktisfische Notothenioidei ist eine Gruppe der Barschartigen Sie stellt 75 Prozent der in antarktischen Gewassern lebenden Fischarten Die meisten sind Grundfische einige leben auch im freien Wasser AntarktisfischeChionodraco hamatusSystematikUnterkohorte NeoteleosteiAcanthomorphataStachelflosser Acanthopterygii Barschverwandte Percomorphaceae Ordnung Barschartige Perciformes Unterordnung AntarktisfischeWissenschaftlicher NameNotothenioideiJordan 1923 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Evolution 3 Systematik 4 Literatur 5 Einzelnachweise 6 WeblinksMerkmale BearbeitenAntarktisfische ahneln in den meisten Fallen ausserlich den Groppen Cottidae der Nordlichen Hemisphare Ihr Korper ist mit Rund oder Kammschuppen bedeckt Mit Ausnahme der Schuppen entlang der Seitenlinie konnen sie aber auch schuppenlos sein Normalerweise sind zwei oder drei Seitenlinien vorhanden gelegentlich auch nur eine wie bei allen Eisfischen Bovichtidae Rippen sind nur wenig entwickelt oder fehlen ganz Die Epineuralia Graten obere Rippen sind dagegen gut ausgebildet Eine Schwimmblase fehlt Auf jeder Kopfseite haben Antarktisfische nur eine Nasenoffnung die meisten Knochenfische haben zwei Der Gaumen ist fur gewohnlich unbezahnt Ausnahme Eisfische Die Anzahl der Branchiostegalstrahlen liegt bei 5 bis 9 Die Bauchflossen haben einen Flossenstachel und funf seltener vier verzweigte Weichstrahlen die Schwanzflosse 10 bis 19 meist weniger als 15 Hauptflossenstrahlen Die Hartstrahlen der Ruckenflosse sind meist nichtstechend Evolution BearbeitenDie Antarktisfische sind ein Beispiel fur die adaptive Radiation die Entstehung unzahliger neuer Arten aus einer Stammart durch die Anpassung an spezielle Lebensbedingungen und die Ausnutzung okologischer Nischen Geografische Isolation und fehlende naturliche Feinde begunstigen die Auffacherung Massgeblich fur ihre Anpassung an den unwirtlichen Lebensraum war vermutlich eine evolutionare Schlusselinnovation wahrend einer Phase der globalen Abkuhlung und der zunehmenden Vergletscherung der Antarktis vor etwa 35 Millionen Jahren Viele Fische die zuvor im warmen sudlichen Ozean gelebt hatten starben aus Sogenannte Anti Frost Proteine ermoglichten jedoch den Antarktisfischen ein Uberleben bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt entdeckt wurde dieses naturliche Frostschutzmittel in den 1950er Jahren Die korperliche Besonderheit gilt als Ausgangspunkt der Auffacherung der Notothenioidei Heute tragen die Tiere entscheidend zur Vielfalt des antarktischen Meereslebens bei und Raubern wie Pinguinen Zahnwalen oder Seehunden dienen sie als Nahrung Offensichtlich haben auch weitere Anpassungen die Fische fur die Lebensbedingungen nahe dem antarktischen Eisschild besonders tauglich gemacht Dazu zahlt beispielsweise der variierende Auftrieb der Fische ohne Schwimmblasen Nah verwandte Arten konnen daher unterschiedlichste Meeresregionen bis in die Tiefsee bewohnen So eroberten die Fische immer neue okologische Nischen wahrend potenzielle Konkurrenten in der eisigen Umgebung fur immer verschwanden Die heutige Verschiedenartigkeit ist demnach nicht nur die Folge einer einzigen Schlusselinnovation die Entstehung des Anti Frost Proteins ist nur einer von vielen Faktoren fur die erstaunliche Auffacherung der Stammart Systematik BearbeitenPhylogenetische Systematik der Antarktisfische nach Near et al 2012 2015 u 2018 1 2 3 Antarktisfische Percophidae Eisfische Bovichtidae Katadrome Eisfische Pseudaphritidae Patagonien Schleimfische Eleginopidae Cryonotothenioidea Antarktischer Silberfisch Pleuragramma antarctica Nototheniinae Aethotaxis mitopteryx Nototheniinae Dissostichus Nototheniinae Trematominae Nototheniidae Gobionotothen Nototheniinae Notothenia Nototheniinae Harpagiferidae Krokodileisfische Channichthyidae Antarktisdrachenfische Bathydraconidae Vorlage Klade Wartung Style Als nachste Verwandte und Schwestergruppe der Antarktisfische galten lange Zeit die Aalmutterartigen Zoarcoidei die meist die nordlichen kalten Meere bewohnen oder die Drachenfische Trachinoidei die in modernen Systematiken kein gultiges Taxon mehr bilden Einer neueren Untersuchung zufolge sind die Antarktisfische die Schwestergruppe einer grossen Klade barschartiger Fische zu der u a Groppenverwandte Aalmutterartige Stichlingsartige Knurrhahne und Felsenbarsche gehoren 2 Die Antarktisfische werden in neun Familien ca 45 Gattungen und uber 150 Arten gegliedert Drei Familien die Percophidae die Eleginopsidae und die Pseudaphritidae sind monotypisch eine weitere die Nototheniidae sind nicht monophyletisch Familie Percophidae 2 Familie Eisfische Bovichtidae Familie Katadrome Eisfische Pseudaphritidae Familie Patagonien Schleimfische Eleginopidae Uberfamilie Cryonotothenioidea nbsp Riesen Antarktisdorsch Dissostichus mawsoni Familie Antarktisdorsche Nototheniidae Unterfamilie Nototheniinae Unterfamilie Pleurogrammatinae Unterfamilie Trematominae Familie Harpagiferidae 4 Unterfamilie Harpagiferinae Unterfamilie Artedidraconinae Familie Antarktisdrachenfische Bathydraconidae Familie Krokodileisfische Channichthyidae Die ersten vier Familien leben mit Ausnahme von einer Eisfischart nicht im Sudpolarmeer aber auf der Sudhalbkugel der Erde die ubrigen bilden eine antarktische Klade die Cryonotothenioidea 2 Von den 49 Arten der Antarktisdorsche sind 33 antarktisch 16 nicht antarktisch Alle Arten der letzten vier Familien sind antarktisch 5 Literatur BearbeitenJ T Eastman A L DeVries Die Antarktisfische in Biologie der Meere Spektrum Akad Verl 1991 ISBN 3 89330 753 2 O Gon und Phillip C Heemstra Hrsg Fishes of the Southern Ocean J L B Smith Institute of Ichthyology Grahamstown South Africa ISBN 9780868102115 Biodiversitylibrary J T Eastman R R Eakin An updated species list for notothenioid fish Perciformes Notothenioidei with comments on Antarctic species PDF T J Near J J Pesavento Chi Hing C Cheng Phylogenetic investigations of Antarctic notothenioid fishes Perciformes Notothenioidei using complete gene sequences of the mitochondrial encoded 16S rRNA PDF Thomas J Near Alex Dornburg Kristen L Kuhn Joseph T Eastman Jillian N Pennington Tomaso Patarnello Lorenzo Zane Daniel A Fernandez Christopher D Jones Ancient climate change antifreeze and the evolutionary diversification of Antarctic fishes PNAS 2012 doi 10 1073 pnas 1115169109 Joseph S Nelson Fishes of the World 4th edition John Wiley amp Sons Hoboken NJ u a 2006 ISBN 0 471 25031 7 Boris A Sheiko 2019 Comments on the nomenclature of genus and family series taxa of notothenioid fishes Perciformes Notothenioidei Bionomina 16 46 82 DOI 10 11646 bionomina 16 1 3Einzelnachweise Bearbeiten Thomas J Near Alex Dornburg Kristen L Kuhn Joseph T Eastman Jillian N Pennington Tomaso Patarnello Lorenzo Zane Daniel A Fernandez amp Christopher D Jones Ancient climate change antifreeze and the evolutionary diversification of Antarctic fishes Memento des Originals vom 24 Februar 2019 imInternet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot people ohio edu PNAS Februar 28 2012 vol 109 no 9 doi 10 1073 pnas 1115169109 a b c d Thomas J Near Alex Dornburg Richard C Harrington Claudio Oliveira Theodore W Pietsch Christine E Thacker Takashi P Satoh Eri Katayama Peter C Wainwright Identification of the notothenioid sister lineage illuminates the biogeographic history of an Antarctic adaptive radiation Juni 2015 Doi 10 1186 s12862 015 0362 9 Near T J MacGuigan D J Parker E Struthers C D Jones C D amp Dornburg A Phylogenetic analysis of Antarctic notothenioids illuminates the utility of RADseq for resolving Cenozoic adaptive radiations Molecular Phylogenetics and Evolution September 2018 doi 10 1016 j ympev 2018 09 001 Elyse Parker und Thomas J Near Phylogeny Reconciles Classification in Antarctic Plunderfishes Ichthyology amp Herpetology 110 4 662 674 November 2022 doi 10 1643 i2021126 Guido di Prisco Joseph T Eastman Daniela Giordano Elio Parisi Cinzia Verde Biogeography and adaptation of Notothenioid fish Hemoglobin function and globin gene evolution Gene 398 2007 Seite 143 155 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notothenioidei Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Antarktisfische auf Fishbase org englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Antarktisfische amp oldid 231556521