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Die evangelische Dorfkirche Woltersdorf ist eine neugotische Saalkirche in Woltersdorf einem Ortsteil der Gemeinde Nuthe Urstromtal im Landkreis Teltow Flaming im Land Brandenburg Die Kirchengemeinde gehort zum Kirchenkreis Zossen Flaming der Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg schlesische Oberlausitz Dorfkirche Woltersdorf Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Ausstattung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kreisstrasse 7216 fuhrt als Berliner Chaussee von Nordosten kommend in sudwestlicher Richtung durch den Ort Sie spannt dort in Hohe des nordlich zufuhrenden Hugwegs eine Flache um den historischen Dorfanger auf Dort steht die Kirche auf einem Grundstuck das nicht eingefriedet ist Geschichte BearbeitenDer Ort war uber viele Jahrhunderte im Besitz des Klosters Zinna 1 Es ist daher wahrscheinlich dass die Zisterzienser auch in diesem Ort einen Sakralbau errichteten uber dessen Existenz jedoch bislang nichts uberliefert ist Im 20 Jahrhundert war Woltersdorf nach Luckenwalde eingepfarrt Die Glaubigen besuchten den Gottesdienst in der dortigen Kirche St Johannis Die Errichtung einer eigenen Kirche scheiterte uber eine lange Zeit an den erforderlichen finanziellen Mitteln 1909 stiftete jedoch der Berliner Zigarrenfabrikant Otto Boenicke die Mittel fur einen Neubau Er war in Woltersdorf aufgewachsen seine Eltern besassen dort fur einen gewissen Zeitraum eine Papiermuhle Er beauftragte den Berliner Baumeister Friedrich Metzing mit der Planung Metzing orientierte sich bei seiner Planung an der Andreaskirche in Berlin Wannsee und kalkulierte mit Baukosten von rund 70 000 Reichsmark Die Grundsteinlegung erfolgte am 22 Marz 1911 das Richtfest feierte die Kirchengemeinde am 16 Juni 1911 Die Kirchweihe fand am 16 November 1911 statt Dabei brachten Handwerker an der Ostwand des Kirchenschiffs eine Tafel an die auf den Stifter hinwies Diese wurde in den 1960er Jahren von Unbekannten gestohlen und erst am 15 Juni 2003 ersetzt 2006 sanierte die Kirchengemeinde das Dach des Schiffs sowie die Turmspitze Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Ansicht von WestenDas Bauwerk wurde im Wesentlichen aus rotlichem Mauerstein auf einem Sockel aus Feldsteinen errichtet Diese wurden vergleichsweise sorgfaltig behauen und in drei Lagen zu einem umlaufenden Sockel verarbeitet Der Chor ist stark eingezogen und hat einen Funfachtelschluss Der Ostschluss ist allerdings deutlich breiter als die beiden nach Nordosten bzw Sudosten zeigenden Seiten Metzig liess nach Osten hin drei grosse Rundbogenfenster errichten die in ein tiefes gelegtes Feld eingelassen wurden Sie erstrecken sich annahernd uber die gesamte Hohe des Chors Am oberen Abschluss des Feldes ist ein nach unten geoffneter Fries An der Nordseite des Chors ist eine Sakristei angefugt Sie kann durch eine Tur von Norden her betreten werden Daneben sind nach Osten zwei kleine Rundbogenfenster An der Nordostecke sorgt ein breiter Strebepfeiler fur zusatzliche Stabilitat An der Sudseite des Chors sind keine Fenster Am Ubergang zum nach Osten hin abgewalmten Satteldach ist ein weiterer Fries Daran schliesst sich nach Westen hin das Kirchenschiff an Es ist 19 Meter lang und 12 Meter breit An der sudlichen Seite der Ostwand ist eine querrechteckige Metalltafel die auf den Stifter verweist Gott dem Herrn zur Ehre Diese Kirche ist gestiftet worden zum Andenken an seine Vorfahren verstorbenen Eltern Geschwister und Kinder durch Otto Boenicke geb 14 August 1848 in der Papiermuhle Die Nordwand des Langhauses zeichnet sich durch drei grosse Felder aus die durch Vertiefungen in der Mauerwerksausfuhrung entstanden Zwischen jedem Feld ist ein einfach getreppter Strebepfeiler In den Feldern sind im Westen sowie in der Mitte jeweils zwei grosse Rundbogenfenster Im Osten ist lediglich ein Fenster hier uberlappt die Sakristei das Bauwerk An der Sudseite des Langhauses sind drei identisch gestaltete Felder mit je zwei Rundbogenfenstern Das Schiff tragt ebenfalls ein schlichtes Satteldach das ebenfalls nach Osten hinabgewalmt ist Nach Westen hin schliesst sich der querrechteckige Kirchturm an Er hat im westlichen Bereich an seiner Front kein Portal sondern drei kleine Rundbogenfenster die optisch uber einen daruber angeordneten Rundbogen miteinander gekuppelt wurden Der Zugang erfolgt von Norden her Dort ist eine Pforte die mit einem kleinen Dach geschutzt ist Daneben an der nordlichen Seite der Westwand des Langhauses befindet sich eine Aussparung mit einem Spruch aus dem Evangelium nach Matthaus Kommt her zu mir alle dir ihr muhselig und beladen seid 11 28 EU Oberhalb ist ein kleines Rundbogenfenster Es wird durch zwei weitere Fenster an der Westfassade des Turms erganzt An der Sudseite ist ein weiterer Anbau der sowohl die Breite des Schiffs wie auch des Turms aufnimmt Dort ist an der Westseite eine weitere Pforte An der Sudseite sind zwei Rundbogenfenster Im rund 24 m hohen Turm ist an der Sudseite kurz unterhalb des Dachfirsts des Schiffs ein weiteres Rundbogenfenster Daruber folgt das Glockengeschoss Er ist durch ein umlaufendes Gesims vom ubrigen Baukorper optisch getrennt und verjungt sich dort auch leicht Der achteckige Aufsatz hat an der Nord Sud und Westseite je zwei gekuppelte gedruckt segmentbogenformige Klangarkaden daruber je eine Turmuhr An der Ostseite sind je zwei kleine hochrechteckige Offnungen Daruber folgt der Turmhelm der mit einer Turmkugel abschliesst Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum mit Dinse Orgel 2017 Die Kirchenausstattung stammt einheitlich aus der Bauzeit der Kirche Die drei Fenster im Altarraum sind ebenfalls Stiftungen von Boenicke Metzing der Familie des Papiermuhlenbesitzers Schluter sowie dem Amtsvorsteher und Kotter Ruhland Sie zeigen im oberen Bereich jeweils Alpha und Omega sowie mittig eine Friedenstaube sowie im unteren Bereich in einer Adikula nachempfundenen Glasmalerei die Namen der Stifter Unterhalb der Westempore hat die Kirchengemeinde eine Winterkirche eingerichtet Daruber steht eine Orgel die von den Gebrudern Dinse im Jahr 1911 errichtet wurde Im Ersten Weltkrieg musste die Kirchengemeinde die Pfeifen im Zuge einer Metallspende des deutschen Volkes abgeben Das Instrument konnte erst im Jahr 2015 durch die Firma Alexander Schuke Potsdam Orgelbau wiederhergestellt werden Die Disposition lautet wie folgt 2 I Hauptwerk C f3Prinzipal 8 Gedeckt 8 Salicional 8 Octave 4 Mixtur 2 3fach Pedal C d1Subbass 16 Violoncello 8 Im Turm hangen drei Glocken Die kleinste stammt aus dem Jahr 1934 die beiden grosseren Glocken wurden 1965 gegossen und sind eine Stiftung der Partnergemeinde Dusseldorf Benrath in Nordrhein Westfalen Nordlich des Bauwerks erinnert ein Denkmal an die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg Literatur BearbeitenGeorg Dehio Bearb Gerhard Vinken u a Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Brandenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2012 ISBN 978 3 422 03123 4 Evangelischer Kirchenkreis Zossen Flaming Synodaler Ausschuss Offentlichkeitsarbeit Hrsg Zwischen Himmel und Erde Gottes Hauser im Kirchenkreis Zossen Flaming Laserline GmbH Berlin S 180 2019Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Dorfkirche Woltersdorf Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09105742 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Webseite der Evangelischen Kirchengemeinde Woltersdorf Janickendorf abgerufen am 13 Januar 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Ortsteil Woltersdorf Webseite der Gemeinde Nuthe Urstromtal abgerufen am 13 Januar 2019 Orgel Nuthe Urstromtal Woltersdorf Dorfkirche Webseite Orgel Verzeichnis von Andreas Schmidt abgerufen am 13 Januar 2019 52 114558 13 205375 Koordinaten 52 6 52 4 N 13 12 19 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Woltersdorf Nuthe Urstromtal amp oldid 236648727