www.wikidata.de-de.nina.az
Die gotische Dorfkirche Toitenwinkel ist ein denkmalgeschutztes Kirchengebaude in Toitenwinkel einem Ortsteil von Rostock in Mecklenburg Vorpommern Die Evangelisch Lutherische Kirchengemeinde Toitenwinkel gehort zur Propstei Rostock in der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland 1 Dorfkirche Toitenwinkel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 2 Ausstattung 2 1 Flugelretabel 2 2 Sonstige Ausstattung 3 Sonstiges 4 Forderung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur Bearbeiten nbsp Blick in den Chor nbsp Blick zur EmporeDie Kirche untersteht dem Patrozinium der Heiligen Katharina und Lorenz Das Backsteingebaude steht uber einem Sockel aus Feldstein und wurde im Kern in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts errichtet Der Ort und die Burg Toitenwinkel wurden ab dem 13 Jahrhundert bis zum 17 Jahrhundert von den Rittern von Moltke beherrscht von denen sich zahlreiche Denkmale in der ehemaligen Patronatskirche befinden Der rechteckige Chor zu zwei Jochen mit Strebepfeilern und Blendengiebel ist weitgehend unverandert erhalten und so breit wie das Mittelschiff Das Langhaus war ursprunglich eine dreijochige Stufenhalle Es wurde bei der Renovierung im Jahr 1889 nach Entwurfen von Georg Daniel zur Basilika erweitert Das mittlere Joch der Seitenschiffe wurde querhausartig erhoht alle Fenster wurden erneuert Die Fenster in den Wanden des Seitenschiffes sind spitzbogig die im Obergaden segmentbogig Zur selben Zeit wurde der neugotische Westturm aufgemauert Der Chor und das Schiff sind durch einen spitzbogigen Triumphbogen unterteilt Im Innenraum sind noch die reich gegliederten Pfeiler und Scheidbogen der ursprunglichen Hallenkirche erhalten In die drei Schiffe wurden Holzdecken eingezogen die Bundelpfeiler und die Arkaden sind mittelalterlich Im Chor ruht ein Kreuzgratgewolbe mit Birnstabrippen uber Halbrunddiensten mit kelchformigen Kapitellen Die Gewolbe und Wandmalereien von der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts im Chor wurden bei der Renovierung im Jahr 1889 umfassend erneuert Auf zwei Wandfriesen sind Darstellungen aus dem Alten und Neuen Testament zu sehen In den Gewolben werden Passionsszenen die Kronung Mariens das Jungste Gericht sowie verschiedene Heilige und Apostel dargestellt In der Fensterblende an der Nordseite befindet sich eine Darstellung des Christophorus 2 Ausstattung BearbeitenFlugelretabel Bearbeiten Das Flugelretabel aus der Zeit um 1480 wurde wohl in einer Rostocker Werkstatt angefertigt Es ist mit dem Retabel in der Kirche in Bentwisch verwandt Der Schrein ist mit acht geschnitzten Figuren einer Kalvarienbergszene geschmuckt Seitlich davon stehen je sechs Figuren der Apostel zweireihig ubereinander die Flugel zeigen insgesamt 20 Heiligenfiguren Von den Bemalungen der Flugel sind nur Reste erhalten Bei geschlossenen Innenflugeln sind Passionsszenen bei geschlossenen Aussenflugeln Heilige zu sehen Von den ursprunglichen vier Heiligen sind nur Lorenz und Katharina erhalten Die Predella ist bemalt und mit Halbfiguren der Kirchenvater und des Schmerzensmannes ausgestattet 3 Sonstige Ausstattung Bearbeiten nbsp Mittelalterliche Wandmalerei im Chor oben das Moltke Wappen nbsp Epitaph fur Anna Catharina und Magdalena Margaretha Moltke mit Kreuzigungsdarstellung 1660 Die neugotische Holzausstattung wurde 1889 angeschafft Die Kanzel wurde 1601 aus Sandstein und Holz gearbeitet sie ist reich gegliedert und am Aufgang und der Ruckwand mit Beschlagwerk versehen Der polygonale Kanzelkorb ist durch korinthische Ecksaulen gegliedert und mit Relieffiguren des Salvators und der Evangelisten ausgestattet Sie wurde von dem jungsten Sohn von Elisabeth Moltke gestiftet 4 Das Patronatsgestuhl wurde um 1610 mit architektonischer Gliederung und Schnitzereien gebaut Ein Epitaph fur Sophia von Stralendorf eine Stieftochter von Gebhard Moltke wurde 1623 aus Sandstein errichtet 5 Der Saulenaufbau ist mit figurlichen Ornamenten und Knorpelwerk verziert Im Mittelfeld ist eine reliefartige Darstellung des Jungsten Gerichts zu sehen ansonsten ist das Epitaph mit einer Ahnenprobe und Inschriftentafeln komplettiert Das Epitaphgemalde fur Anna Catharina und Magdalena Margaretha von Moltke mit einer Kreuzigung wurde 1660 von Joachim Friedrich von Moltke und seiner Frau gestiftet Die drei Pastorenportraits wurden zum Ende des 17 und Anfang des 18 Jahrhunderts gemalt Sie zeigen J Fahrenhorst M Roehpke und C Schultetus Die drei Wappengrabsteine fur Mitglieder der Familie von Moltke stammen aus der Zeit von der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts bis zum Anfang des 17 Jahrhunderts Die Orgel wurde 1889 von Friedrich Friese aus Schwerin gebaut sie besitzt einen neugotischen Prospekt und neun Register auf zwei Manualen und Pedal 6 Die vergoldeten Kelche aus Silber und die Patenen sind Arbeiten des 17 und 18 Jahrhunderts Eine Oblatenschachtel aus Silber ist von 1652 sie wurde von Anna Catharina von Moltke gestiftet 7 Eine Deckelkanne aus Silber ist von 1864 Die beiden Klingelbeutel wurden im 19 Jahrhundert gefertigt In einer Altarplatte von 1621 waren die Namen des Herren von Toitenwinkel Gebhard von Moltke und seiner ersten Frau Anna von Walsleben die verstorben war und seiner zweiten Frau Anna Rotermund verzeichnet Die Wappen dieser drei Personen sollen fruher auch die Chorfenster geschmuckt haben 8 Sonstiges BearbeitenDer Kirchhof ist von einer Mauer aus Feldstein umrahmt 9 nbsp Spatgotisches TorDas Kirchhofsportal ist ein aufwendiges Tor aus Backstein es wurde vermutlich in der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts errichtet Die Pforte ist korbbogig und die Durchfahrt spitzbogig gehalten Die Durchfahrt ist mit Zinnen bekront rechts und links davon sind Nischen in Kleeblattform zu sehen Auf dem die Kirche umgebenden Kirchhof befindet sich ein Kriegerdenkmal 10 Forderung BearbeitenDie notwendigen Renovierungsarbeiten werden von der Hilde Gruner Stiftung Deutsche Stiftung Denkmalschutz finanziell unterstutzt 11 Der Altar und die Kanzel wurden von 2001 bis 2003 mit finanzieller Unterstutzung durch die Familie von Moltke renoviert 12 Literatur BearbeitenFriedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin Die Amtsgerichtsbezirke Rostock Ribnitz Sulze Marlow Tessin Laage Gnoien Dargun Neukalen Schwerin 1896 S Heinrich Trost Gesamtred Gerd Baier Horst Ende Brigitte Oltmanns Die Bau und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Kustenregion mit den Stadten Rostock und Wismar Henschel Verlag Berlin 1990 ISBN 3 362 00523 3 S 441 Hans Christian Feldmann Gerd Baier Dietlinde Brugmann Antje Heling Barbara Rimpel Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 S 497 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Katharina und St Laurentius Kirche zu Rostock Toitenwinkel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Dorfkirche Toitenwinkel in der Landesbibliographie MV Foto des Innenraumes Seiten der evangelischen Kirche Mecklenburg Vorpommern historische Zeichnung auf den Seiten der Uni Greifswald Einnahmebuch der Kirchenvorsteher zu Toitenwinkel von 1562 bis 1635 Seiten der KirchengemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Seiten der Nordkirche Memento vom 13 November 2015 im Internet Archive Hinweis und Abbildung von Wandbildern Hans Christian Feldmann Gerd Baier Dietlinde Brugmann Antje Heling Barbara Rimpel Bearb Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 S 497 Stiftung der Kanzel Hinweis auf die Stieftochter des von Moltke Informationen zur Orgel auf der Website des Orgelmuseums Malchow Abgerufen am 6 September 2021 Hinweis auf Anna Catharina von Moltke Heinrich Kaak Martina Schattkowsky Herrschaft Machtentfaltung uber adligen und furstlichen Grundbesitz in der Fruhen Neuzeit Bohlau Koln 2003 ISBN 3 412 05701 0 S 25 Heinrich Trost Gesamtred Gerd Baier Horst Ende Brigitte Oltmans Die Bau und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Kustenregion mit den Stadten Rostock und Wismar Henschel Verlag Berlin 1990 ISBN 3 362 00523 3 S 441 Foto des Kriegerdenkmals Memento vom 19 Oktober 2016 im Internet Archive Seiten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz Bild der Bronzetafel mit Hinweis auf die Forderung54 118889 12 136998 Koordinaten 54 7 8 N 12 8 13 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dorfkirche Toitenwinkel amp oldid 239437543