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Dominium maris septentrionalis deutsch Herrschaft uber das Nordmeer ist ein politisches Schlagwort und war neben der bereits vorhandenen Doktrin Dominium maris baltici deutsch Herrschaft uber das Baltische Meer ab 1560 mit der Regierungszeit von Friedrich II 1 nochmals unterstrichen 1583 1 1638 2 und spatestens mit der Pattsituation in der Ostsee mit dem Frieden von Frederiksborg im Jahr 1720 eine wichtige Doktrin der Aussenpolitik Danemark Norwegens das als Personalunion von 1380 bis 1814 existierte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 3 Siehe auch 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenIn ihr lag der Anspruch das Meer nordlich einer sudlich von Gronland uber Island Faroer und die ehemals zum Konigreich Danemark gehorenden Inseln Orkney bis 1468 und Shetland bis 1469 bis nach Holstein Hamburg gezogene Linie als Mare clausum zum souveranen koniglichen Besitz zu machen Im Norden erstreckt sich der Anspruch auf das Nordmeer mit der Inselgruppe Spitzbergen nach deren Entdeckung durch den Niederlander Willem Barents im Jahr 1596 machte Danemark Norwegen seinen Herrschaftsanspruch geltend bis weiter zum Arktischen Ozean sowie auf die Kusten im Norden Skandinaviens inklusive der dahinter liegenden Landschaften Finnmark und Lappland die auch von Schweden beansprucht wurden Die Konkurrenz um die auch von Schweden beanspruchten Gebiete gipfelte im Kalmarkrieg 1611 1613 3 Das Meer sollte kontrolliert von Freibeutern und Piraten freigehalten werden und als Schatzland der danisch norwegischen Krone dem Ausland fur Fischerei und Schifffahrt verschlossen bleiben die Kontrolle sollte nicht mehr nur auf die Kustengewasser beschrankt bleiben 4 5 6 Danische Kriegsschiffe beschlagnahmten regelmassig englische Walfanger und Fischereifahrzeuge an der norwegischen und islandischen Kuste und behinderten die Durchfahrt von Schiffen am Nordkap die zum Beispiel mit Archangelsk Handel treiben wollten 1 Geschichte BearbeitenRivalen um die Beherrschung des Nordmeers waren die Hanse die britische Krone sowie die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen deren Wal und Fischfang im Nordatlantik seit Anfang des 16 Jahrhunderts aufmerksam beobachtet wurde 6 Die britische Krone beanspruchte das Gebiet mit der Doktrin Dominium maris britannici deutsch Herrschaft uber das britische Meer deren Anspruch sich daruber hinaus auch auf die Gewasser sudlich Britanniens bis zum Kap Finisterre Kap an der Nordwestkuste Spaniens erstreckte und jede auslandische Fischerei lizenzpflichtig machte wogegen sich die danisch norwegische Krone zu wehren versuchte 4 7 Mehrmals wurde mit britischen Botschaftern verhandelt jedoch ohne einen entscheidenden Vertrag zu beschliessen weil Danemark wenig bereit war England in Fragen eines fairen Handelsvertrages und oder einer Entschadigung entgegenzukommen Im Zuge eines angestrebten Bundnisses zwischen den protestantischen Reichen von Friedrich II und Elisabeth I in der Zeit von 1577 bis 1588 taute das angespannte Verhaltnis auf doch selbst in dieser Tauwetterperiode setzte Danemark im Jahr 1583 England nochmals demonstrativ unter Druck um die Anerkennung seines Anspruchs durchzusetzen 1 Frankreich dagegen erkannte im Jahr 1583 Danemarks Anspruch an 3 Entdeckungsfahrten wie von Jens Munk der im Jahr 1619 von Konig Christian IV beauftragte wurde einen Seeweg nach China uber die Nordostpassage zu finden sollten diesen Anspruch unterstreichen 8 Hans Egede wurde 1721 mit drei Schiffen nach Gronland geschickt um die Insel auf der es bis wohl bis ins 16 Jahrhundert hinein Siedlungen der Graenlendingar gab fur die Krone in Besitz zu nehmen und als Westgrenze des Konigreiches zu sichern 6 Zwischen 1613 und 1624 in einer Reformperiode unter Christian IV der sich selbst als Herrscher uber die Gewasser 9 bezeichnete wurde mit der Islandische Kompagnie die erste Handelskompanie bis dahin lag der Aussenhandel in den Handen der niederlandischen Handelsflotte 3 und der Petsorischen Kompagnie ein Wettbewerber im Kampf um den Walfang aufgebaut Dies wurde hauptsachlich finanziert durch den Sundzoll in der Oresund Durch die Doktrin Dominium fluminis deutsch Herrschaft uber den Fluss Unterelbe ging Danemark offensiv in den Konkurrenzkampf mit Hamburg 9 Christian IV der in Personalunion auch Herzog von Holstein war beanspruchte damit die Oberhoheit uber die Elbe und auch uber Hamburg und ignorierte ein Urteil des Reichskammergerichtes das die Elbmetropole als freie mithin keinem Fursten unterstellte Reichsstadt bestatigte 10 Mit der Anlage der Stadt Gluckstadt als Handelsort an der Elbe und dem Bau der dortigen Festung wurde dieser Anspruch auf die danische Herrschaft uber die Unterelbe untermauert In der Auseinandersetzung mit den polnisch litauischen Herrschern Sigismund III Wasa und Wladyslaw IV Wasa in Baltischen Meer machte Christian IV im Jahr 1638 neben Dominium maris baltici auch Dominium maris septentrionalis geltend was ein Grund sein durfte wieso Wladyslaw IV Wasa versuchte in Danzig dem Sundzoll ahnliche Zollgebuhren einzufuhren um eine eigene Flotte aufstellen zu konnen Die danische Flotte annektierte als Reaktion auf diesen Affront ohne vorherige Kriegserklarung zwei Schiffe der sich im Aufbau befindenden polnischen Flotte im Jahr 1637 weil dies eine Verletzung des danischen Dominium darstelle und forderte Wladyslaw IV Wasa in dem Pamphlet Mare Balticum deutsch Baltisches Meer von 1638 auf ihren Anspruch anzuerkennen 11 12 Siehe auch BearbeitenFischereirechtLiteratur BearbeitenBellamy Martin Christian IV and His Navy A Political and Administrative History of the Danish Navy 1596 1648 Dalgard Sune Osterso Vesterso Nordso Dominium maris Baltici amp maris Septentrionalis 1638 Historisk Tidsskrift Historisk Tidsskrift Bind 11 raekke 5 1956 1959 1 2 Den Danske Historiske Forening Raestad Arnold Kongens stromme Historiske og folkerettslige undersokelser angaaende sjoterritoriet Dissertation Kristiania Cammermeyer 1912 432 Seiten Tuchtenhagen Ralph Dominium maris septentrionalis Anspruch und Wirklichkeit eines gedachten danischen Grossreiches im Zeitalter Christians IV 1588 1648 in ene vruntlike tohopesate Beitrage zur Geschichte Pommerns des Ostseeraums und der Hanse Festschrift fur Horst Wernicke zum 65 Geburtstag hg v Sonja Birli Nils Jorn Christian Peplow Haik Thomas Porada Dirk Schleinert Hamburg 2016 S 629 646 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Paul Douglas Lockhart Denmark 1513 1660 the rise and decline of a renaissance state In Internet Archive Abgerufen am 16 Januar 2021 englisch Michael Roberts The Swedish Imperial Experience 1560 1718 Cambridge University Press 1984 ISBN 978 0 521 27889 8 google de abgerufen am 18 Januar 2021 a b c Jorgen Hein 1648 Krieg und Frieden in Europa In Westfalische Geschichte Internetportal 25 Marz 2014 abgerufen am 16 Januar 2021 a b Schlochauer Hans J Kruger Herbert Mosler Hermann Scheuner Ulrich Aachener Kongress Hussar Fall Walter de Gruyter 1960 ISBN 978 3 11 001030 5 google de abgerufen am 16 Januar 2021 Zeitschrift fur Volkerrecht Duncker amp Humblot 1937 google de abgerufen am 16 Januar 2021 a b c Thorkild Kjaergaard Danish Empire Abgerufen am 16 Januar 2021 englisch Wissenschaftliche Zeitschrift der Wilhelm Pieck Universitat Rostock Gesellschaftswissenschaftliche Reihe Die Universitat 1983 google de abgerufen am 18 Januar 2021 Norbert Angermann Europaische Wirtschafts und Sozialgeschichte vom ausgehenden Mittelalter bis zur Mitte des 17 Jahrhunderts Verlag nicht ermittelbar 1986 ISBN 978 3 12 904750 7 google de abgerufen am 16 Januar 2021 a b Olli Backstrom Torstensson s War and Stormakt pdf academia edu PDF abgerufen am 17 Januar 2021 GEO Epoche Der Dreissigjahrige Krieg Gruner Jahr Hamburg 2008 ISBN 978 3 570 19780 6 S 69 Sune Dalgard Osterso Vesterso Nordso Dominium maris Baltici amp maris Septentrionalis 1638 Historisk Tidsskrift Historisk Tidsskrift Bind 11 raekke 5 1956 1959 1 2 Den Danske Historiske Forening Martin Bellamy Christian IV and His Navy A Political and Administrative History of the Danish Navy 1596 1648 Northern World PDF Free Download Abgerufen am 18 Januar 2021 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dominium maris septentrionalis amp oldid 209435766