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Diiodmethan CH2I2 in der Literatur ist haufiger die Bezeichnung Methyleniodid bzw die veraltete Version Methylenjodid anzutreffen ist ein zweifach iodiertes Derivat des Methans und somit ein halogenierter Kohlenwasserstoff In der Natur ist diese Verbindung bspw in Seewasser in Konzentrationen von einigen pmol mol zu finden 6 StrukturformelAllgemeinesName DiiodmethanAndere Namen MethyleniodidSummenformel CH2I2Kurzbeschreibung hellbraune Flussigkeit mit charakteristischem Geruch 1 Externe Identifikatoren DatenbankenCAS Nummer 75 11 6EG Nummer 200 841 5ECHA InfoCard 100 000 765PubChem 6346Wikidata Q425692EigenschaftenMolare Masse 267 84 g mol 1Aggregatzustand flussig 1 Dichte 3 325 g cm 3 2 Schmelzpunkt 6 C 3 1 Siedepunkt 67 69 C 11 mmHg 4 181 C Zersetzung 1 Loslichkeit schlecht in Wasser 0 8 g l 1 bei 25 C 1 Brechungsindex 1 7425 20 C 2 SicherheitshinweiseGHS Gefahrstoffkennzeichnung 1 AchtungH und P Satze H 302 412P 264 270 273 301 312 501 1 Toxikologische Daten 76 mg kg 1 LD50 Ratte oral 3 830 mg kg 1 LD50 Maus transdermal 3 1 3 mg l 1 4h LC50 Ratte inh 3 Thermodynamische EigenschaftenDHf0 68 5 0 8 kJ mol 1 5 Soweit moglich und gebrauchlich werden SI Einheiten verwendet Wenn nicht anders vermerkt gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen Brechungsindex Na D Linie 20 C Inhaltsverzeichnis 1 Gewinnung und Darstellung 2 Eigenschaften 3 Verwendung 4 EinzelnachweiseGewinnung und Darstellung BearbeitenDiiodmethan kann ahnlich wie Dibrommethan durch Reaktion von Iodoform mit Natriumarsenit und Natriumhydroxid gewonnen werden 7 C H I 3 N a 3 A s O 3 N a O H C H 2 I 2 N a 3 A s O 4 N a I displaystyle mathrm CHI 3 Na 3 AsO 3 NaOH rightarrow CH 2 I 2 Na 3 AsO 4 NaI nbsp Es kann auch durch Halogenaustausch mit Aluminiumiodid aus Dichlormethan hergestellt werden Eigenschaften BearbeitenIn frischem Zustand ist Diiodmethan eine farblose Flussigkeit die sich im Laufe der Zeit durch Zersetzungsreaktionen am Tageslicht braunlich verfarben kann Sowohl die Dichte als auch der Brechungsindex von Diiodmethan sind mit 3 325 g cm 3 2 bzw 1 7425 20 C und 589 3 nm 2 aussergewohnlich hoch Die Oberflachenspannung betragt 0 0508 N m 1 8 Verwendung BearbeitenIn der organischen Synthese kann CH2I2 zur Darstellung von Carbenen verwendet werden zum Beispiel in der Simmons Smith Reaktion 9 Ausserdem findet es als Iodquelle bei sandmeyerartigen Reaktionen Verwendung zum Beispiel wenn in Systemen gearbeitet wird in denen anorganische Iodide nicht loslich sind 10 In der Mineralogie wird die Schwerflussigkeit mithilfe der Immersionsmethode haufig zur Bestimmung des Brechungsindex von Mineralien sowie zur Abtrennung und Dichtebestimmung unbekannter Schwermineralien verwendet Wegen seiner unbestimmten Toxizitat sollte Diiodmethan hierfur nicht mehr verwendet werden zumal es in vielen Fallen sehr einfach durch ungefahrlichere Schwerflussigkeiten ersetzt werden kann Bei der Kontaktwinkelmessung wird Diiodmethan als Referenzflussigkeit zur Bestimmung der Oberflachenenergie von Festkorpern verwendet da es fur eine rein bzw vorwiegend unpolare Flussigkeit eine relativ hohe Oberflachenspannung aufweist und daher gut messbare Kontaktwinkel ausbildet Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g Eintrag zu Methyleniodid in der GESTIS Stoffdatenbank des IFA abgerufen am 3 Januar 2023 JavaScript erforderlich a b c d CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification Third Edition 1984 ISBN 0 8493 0303 6 a b c d Datenblatt Diiodmethan bei Merck abgerufen am 5 Juli 2007 Datenblatt Diiodomethane bei Sigma Aldrich abgerufen am 25 Marz 2011 PDF A S Carson P G Laye J B Pedley Alison M Welsby The enthalpies of formation of iodomethane diiodomethane triiodomethane and tetraiodomethane by rotating combustion calorimetry In The Journal of Chemical Thermodynamics 25 2 1993 S 261 269 doi 10 1006 jcht 1993 1025 Vogt Rainer et al Iodine chemistry and its role in halogen activation and ozone loss in the marine boundary layer A model study In Journal of Atmospheric Chemistry 32 3 1999 S 375 395 Roger Adams and C S Marvel Methylene Iodide In Organic Syntheses 1 1921 S 57 doi 10 15227 orgsyn 001 0057 Coll Vol 1 1941 S 358 PDF Kruss Liquids abgerufen am 8 Oktober 2009 H E Simmons T L Cairns S A Vladuchick C M Hoiness Review of its use in the cyclopropanation of olefins In Org React 20 1973 S 1 131 V Nair S Richardson Modification of Nucleic Acid Bases via Radical Intermediates Synthesis of Dihalogenated Purine Nucleosides In Synthesis 1982 S 670 672 doi 10 1055 s 1982 29896 Dihalogenmethane Difluormethan Dichlormethan Dibrommethan Diiodmethan Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diiodmethan amp oldid 230270950