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Die Mutter ist die 1958 geschaffene Aufzeichnung des DEFA Studios fur Wochenschau und Dokumentarfilm einer Inszenierung von Bertolt Brecht am Berliner Ensemble frei nach Motiven des gleichnamigen Romans von Maxim Gorki aus dem Jahr 1907 FilmTitel Die MutterProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1958Lange 150 MinutenStabRegie Manfred Wekwerth Theater Harry Bremer Film Drehbuch Isot KilianHarry BremerManfred WekwerthProduktion DEFA Studio fur Wochenschau und DokumentarfilmeMusik Hanns EislerKamera Harry BremerSchnitt Ella EnsinkBesetzungHelene Weigel Pelagea Wlassowa Fred Duren Pawel Wlassow Norbert Christian Fjodor Lapkin Erich Franz Semjon Lapkin Fritz Hollenbeck Napkin Gunter Naumann Stepan Helga Raumer Mascha Martin Florchinger Fleischer Elsa Grube Deister Frau des Fleischers Axel Triebel Polizist Willi Schwabe Polizeikommissar Sabine Thalbach Kupferablieferin Kathe Reichel Kupferablieferin Agnes Kraus Kupferablieferin Dieter Knaup Kupferannahmestelle Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion 3 Kritik 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenAm Rande einer armlichen Industrievorstadt versucht eine kommunistische Gruppe einen Streik zu organisieren In ihrer Fabrik beabsichtigt der Unternehmer die Lohne um eine Kopeke zu kurzen Dieser Gruppe hat sich auch Pawel der Sohn der Arbeiterwitwe Pelagea Wlassowa angeschlossen Bei einem geheimen nachtlichen Treffen in der Kuche der Wlassowa beschliesst die Gruppe dass Pawel die verbotenen Flugblatter in die Fabrik schmuggeln soll Es muss auf jeden Fall einer machen um den Verteiler vom letzten Tag der dabei verhaftet wurde zu entlasten denn es tauchen ja erneut welche auf Die Mutter versucht vergeblich Pawel die Sympathie fur die marxistische Gruppe auszureden Da die Gruppe bereits uber einen langeren Zeitraum beobachtet wurde dringt wahrend der Beratung plotzlich die Polizei ein und fuhrt eine Hausdurchsuchung durch Die schnell versteckten Flugblatter werden jedoch nicht gefunden Weil die Polizei bei der Durchsuchung ausserst brutal vorgeht entscheidet sich die Mutter ihren Sohn zu beschutzen und Pawels Aufgabe zu ubernehmen Am nachsten Tag verteilt sie an seiner statt die Flugblatter die zum Streik gegen die Lohnkurzung aufrufen Die Demonstration zum Ersten Mai wird zum Wendepunkt im Leben der Mutter Hat sie bislang geglaubt dass die zaristische Polizei sich gesetzestreu verhalt und nicht gegen friedliche Demonstranten vorgeht so wird sie nun eines Besseren belehrt Als der Trager der roten Fahne erschossen wird ist sie es die die Fahne weiter tragt Pawel wird verhaftet und die Mutter wird von dem Arbeiter Semjon Lapkin bei dessen Bruder Fjodor einem antikommunistischen Lehrer versteckt Die Mutter gerat immer starker unter den kommunistischen Einfluss und engagiert sich immer mehr fur die Partei Sie lernt gemeinsam mit mehreren Nachbarn sogar lesen und schreiben Durch den Einfluss der Freunde Pelageas wandelt sich auch der Lehrer langsam zu einem Kommunisten Bei den Unruhen der Bauern und Arbeiteraufstande im Herbst 1905 setzt sich die Mutter engagiert an die Spitze um Bauern und Arbeiter zu vereinen Selbst einem Gutsfleischer erschliesst sich bei ihren Argumenten die Wahrheit und er wird ein Kommunist Pawel flieht aus dem Gefangnis und besucht seine Mutter Sie wird ihn das letzte Mal sehen Da sie das aber nicht weiss ist ihr das Drucken von Flugblattern viel wichtiger als ihm eine Scheibe Brot abzuschneiden Kurz darauf sind auch schon die Genossen da die Pawel auf seiner Flucht weiterbegleiten wollen Wegen der Teilnahme an einem Aufstand wird Pawel zum Tode verurteilt und hingerichtet Hieran zerbricht die Mutter Der drohende Krieg treibt sie jedoch noch mal an Fur die Bolschewiki geht sie gegen den Krieg auf die Strasse und versucht die Unvernunft des Krieges zu enthullen Fur ihre aktive Mitarbeit erhalt sie sogar das Mitgliedsbuch der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands Bolschewiki Im Oktober 1917 ist der Zar entmachtet Die russischen Proletarier haben das Sagen Produktion BearbeitenBertolt Brecht schrieb das Stuck nach einem Entwurf von Gunther Stark und Gunther Weisenborn sowie unter Mitarbeit von Slatan Dudow und Hanns Eisler Die Inszenierung von Bertolt Brecht stammt aus dem Jahr 1951 Die Neueinstudierung 1958 besorgte wie 1954 bei der ersten Wiederaufnahme des Stuckes Manfred Wekwerth Die Fotoprojektionen wurden von den Brudern Wieland Herzfelde und John Heartfield gestaltet Die Kamera nahm feststehend vom Parkett aus das Buhnengeschehen mit Totalbildeinstellung auf Die Dokumentarverfilmung der Inszenierung zeigten das Berliner Ensemble und der VEB DEFA Studio fur Wochenschau und Dokumentarfilm gemeinsam erstmals zum 40 Jahrestag der Novemberrevolution am 9 November 1958 im Berliner Kino Colosseum 1 Kritik Bearbeitenypsi befand nach der Wiederaufnahme des Stuckes 1951 in der christlichen Tageszeitung Neue Zeit dass man jetzt noch die vielfach als abstossend empfundene Kondolenz Szene bei der Mutter nach der Hinrichtung ihres Sohnes streichen sollte Die da auftretenden Vertreterinnen des christlichen Glaubens sind in keiner Weise typisch fur die christliche Geisteswelt uberhaupt In diesem Stuck aber sind sie die einzigen Wortfuhrer der christlichen Weltanschauung die somit nur in polemischer Verzerrung in Erscheinung tritt Das Frauengekeife um den Besitz der Bibel ist widerlich Brecht will damit die Scheinheiligkeit anprangern aber wohl alle Christen unter den Zuschauern fuhlen dass durch diese ganze Szene die christliche Weltschau nicht bloss kritisiert oder verneint sondern verachtlich gemacht wird Will Brecht das auch Wir bezweifeln es 2 Andre Muller bezeichnete das Stuck in der Monatszeitschrift Theater der Zeit als Konserve die zwar fur die Theaterwissenschaft bedeutsam aber als Spielfilm ungeeignet sei 3 Literatur BearbeitenFrank Burkhard Habel Das grosse Lexikon der DEFA Spielfilme Schwarzkopf amp Schwarzkopf Berlin 2000 ISBN 3 89602 349 7 S 423 424 Weblinks BearbeitenDie Mutter in der Internet Movie Database englisch Die Mutter bei filmportal deEinzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland 8 November 1958 Neue Zeit 14 Januar 1952 Theater der Zeit Nr 4 1961 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Die Mutter 1958 amp oldid 235891927