www.wikidata.de-de.nina.az
Das Diamant Sutra Sanskrit वज रच छ द क प रज ञ प रम त स त र Vajracchedika prajnaparamita sutra chinesisch 金剛般若波羅蜜多經 金刚般若波罗蜜经 Pinyin jingang bōrebōluomiduō jing jap Kongō hannya haramitsu kyō Mandschurisch enduringge wacir i lashalara sure i cargi dalin de akunaha gebungge amba kulge i nomun ᡝᠨᡵᡠᡩᡳᠩᡤᡝᠸᠠᠴᡳᡵ ᡳᠯᠠᠰᡥᠠᠯᠠᡵᠠᠰᡠᡵᡝ ᡳᠴᠠᡵᡤᡳᡩᠠᠯᡳᠨ ᡩᡝᠠᡴᡡᠨᠠᡥᠠᡤᡝᠪᡠᠩᡤᡝᠠᠮᠪᠠᡴᡠᠯᡤᡝ ᡳᠨᠣᠮᡠᠨ kurz 金剛經 金刚经 jingang jing jap Kongō kyō zahlt zu den wichtigsten Texten des Mahayana Buddhismus und wurde etwa im 1 Jahrhundert n Chr verfasst Es hat in den verschiedensten asiatischen Landern schon fruh eine weite Verbreitung gefunden und ist Bestandteil der Prajnaparamita Sutras sanskr prajnaparamita Vollkommenheit der Weisheit Die erste Druckversion des Sutra stammt aus Tibet wurde als Holztafeldruck hergestellt und ist vom 11 Mai 868 datiert Dieses Dokument gilt als das erste mit Sicherheit zu datierende Buchdruckerzeugnis der Menschheitsgeschichte Es wurde im Jahre 1907 vom Archaologen Aurel Stein in den Mogao Grotten bei der heute chinesischen Stadt Dunhuang entdeckt Prajnaparamita Bodhisattva Java Indonesien Der vollstandige Titel des Sutra lautet Vajracchedika Prajnaparamita und bedeutet Die Vollkommenheit der Weisheit die so scharf ist dass sie selbst einen Diamanten spalten kann Diamant spaltende Vollkommenheit der Weisheit Inhaltsverzeichnis 1 Form 2 Inhalt 2 1 Die Illusion durchschneiden 2 2 Vier falsche Wahrnehmungen 2 3 Die Dialektik des Diamant Sutra 3 Druckversion aus dem Jahr 868 4 Sino japanische Ausgaben 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseForm BearbeitenDas relativ lange Diamant Sutra untergliedert sich in 32 Abschnitte Die Rezitation des gesamten Sutra nimmt etwa 45 Minuten in Anspruch Das Sutra ist ein durch Fragen und Antworten strukturierter Dialog zwischen Subhuti einem erfahrenen Schuler des Buddha und dem Buddha selbst Formal bemerkenswert ist auch die modern anmutende selbstreflexive Qualitat des Sutra im Sutra wird uber das Sutra seine segensreichen Auswirkungen und auch seine kunftige Rezeption gesprochen Der Text thematisiert sich also selbst Inhalt BearbeitenDie Illusion durchschneiden Bearbeiten nbsp Diamant Sutra chinesischer Holzschnitt 868 n Chr British Museum London Das Sutra soll auf einer Predigt basieren die Buddha im Jetavana in Shravasti gehalten hat Dabei beantwortet er Fragen seines Anhangers Subhuti Form ist Leerheit Leerheit ist Form Der buddhistische Kerngedanke aus dem Herz Sutra zieht sich wenn auch nicht explizit wie ein roter Faden auch durch das Diamant Sutra Nach der Lehre des Buddha existieren zwei Wirklichkeiten zwei Wahrheiten 1 einerseits die Welt der Form die Welt der sinnlich erfahrbaren Phanomene die Welt der in Zeichen und Begriffen geronnenen trugerischen da einseitigen Wahrnehmungen und 2 auf der anderen Seite die Welt der Leerheit Shunyata die Welt der Soheit eine Sphare jenseits der Form jenseits von Geburt und Tod Anfang und Ende Selbst und Nichtselbst eine Welt jenseits aller Begriffe Der Buddha beschrankt sich jedoch nicht darauf diese beiden Wirklichkeiten einander gegenuberzustellen Form und Leerheit sind letztlich eins es gibt keine Dualitat von Form und Nicht Form beide sind Ausdrucksformen ein und derselben Wirklichkeit zwei Gesichter ein und der gleichen Welt Ein Gleichnis das diesen Gedanken illustriert lautet so Eine Welle im Ozean ist nur scheinbar ein isoliertes selbsthaftes Phanomen sie ist Teil des Ozeans geht aus ihm hervor Die Welle besteht also letztlich ausschliesslich aus Elementen die Nicht Welle sind Form ist Leerheit Trotzdem geht die Welle nicht vollig im Ozean auf sie bleibt trotz ihres Eingebettet Seins in den Ozean des Universellen eine Welle ein individuell existentes Phanomen Leerheit ist Form Diese Kernaussage wird im Diamant Sutra in zahlreichen Varianten ausgebreitet Das Sutra fordert dazu auf hinter die Oberflache der Phanomene zu schauen und die Illusion zu durchschauen die Wirklichkeit erschopfe sich in der Oberflache der sinnlich erfahrbaren und begrifflich fixierbaren Phanomene Darum lautet der eigentliche Titel des Sutra auch korrekt und vollstandig ubersetzt Der Diamant der die Illusion durchschneidet vajracchedika sutra Der Diamant das ist die Lehre des Buddha und eigentlich sind es mehrere Illusionen die in diesem Sutra durchschnitten werden die Illusion man habe eine unabhangige Selbstexistenz sei getrennt und unabhangig ferner die Illusion man konne die wahre Natur des Seins mittels Zeichen Begriffen erfassen aber letztlich auch die Illusion man ginge vollig in der Leerheit auf und habe jenseits davon keinerlei Existenz Form ist Leerheit Leerheit ist Form Die Intention dieser Lehre ist der Einengung durch die Grenzen der Sprache zu entgehen die ratselhaften Paradoxa des Diamant Sutras zielen auf eine alle Logik sprengende und alle Begriffe transzendierende Weisheit Subhuti du musst wissen dass die Bedeutung dieses Sutras jenseits von Gedanken und Worten liegt Vier falsche Wahrnehmungen Bearbeiten Die Lehre des Buddha hat viele philosophische Elemente Daher wird im Buddhismus auch der menschliche Wahrnehmungsakt immer wieder problematisiert und in Frage gestellt Was sehen wir Sehen wir die wahre Natur der Dinge oder nur unsere Vorstellungen Bilder Zeichen der Dinge Im Diamant Sutra sind es Vier Falsche Vorstellungen Wahrnehmungen die immer wieder angesprochen werden die Vorstellung von einem Selbst abgetrenntes fur sich stehendes Selbst die Vorstellung von einer Person Trennung von Mensch und Nicht Mensch die Vorstellung von einem Lebewesen Trennung von belebter und unbelebter Materie die Vorstellung von einer Lebensspanne Geburt und Tod Alle diese Vorstellungen sind der Sphare der Phanomene verhaftet verbleiben im Bereich begrifflich rationaler Unterscheidung und verfehlen damit die wahre Natur der Dinge die diese Vorstellungen uberschreitet Das Diamant Sutra endet in der Aufforderung des Buddha die nicht der Realitat entsprechenden Wahrnehmungsarten zu uberwinden und alle Erscheinungen als leer zu betrachten Form ist Leerheit Leerheit ist Form Wie einen Stern eine Luftspiegelung eine Butterlampe wie Illusion Tautropfen Luftblasen im Wasser wie einen Traum einen Blitz eine Wolke so sieh alles an was zusammengesetzt ist Die Dialektik des Diamant Sutra Bearbeiten Formulierungen wie die folgende finden sich in fast allen Abschnitten des Sutra Das was alles Dharmas Phanomene genannt wird sind in Wirklichkeit alles Nicht Dharmas Darum werden Sie alle Dharmas genannt Der paradoxe Dreischritt all dieser Satze entspricht ungefahr folgendem Schema 1 Was man A nennt 2 ist nicht A 3 und deshalb wird es A genannt Diese Paradoxie hat der vietnamesische Zen Meister Thich Nhat Hanh in seinem Kommentar zum Sutra wie folgt aufgelost 1 Betrachten wir A ganz sorgfaltig und genau 2 und erkennen wir dass A nicht A ist 3 dann sehen wir A in seiner hochsten Blute Das Diamant Sutra S 59 Oder anders formuliert 1 Betrachten wir eingehend ein Dharma 2 und sehen alles darin was nicht dieses Dharma ist 3 dann beginnen wir dieses Dharma zu sehen Ebenda S 69 Oder Konnen wir bei der Betrachtung einer Rose die Nicht Rose Elemente sehen dann ist es fur uns ungefahrlich das Wort Rose zu benutzen Ebenda S 117 Die Paradoxie lost sich in dem Moment auf in dem klar wird dass diese Satze zwischen den eingangs erwahnten Realitaten hin und herspringen sich jeweils auf andere Wahrheiten oder besser andere Seiten Aspekte der gleichen Wahrheit beziehen Druckversion aus dem Jahr 868 BearbeitenAurel Stein entdeckte im Jahr 1907 eine Druckversion des Sutra wahrend seiner zweiten grossen Expedition in Nordchina in den Mogao Grotten bei Dunhuang Bei diesem Fund der als altestes weltweit erhaltenes d h mit Sicherheit zu datierendes Exemplar des Buchdrucks gilt sind einzelne Papierbogen mittels mehrerer Blocke bedruckt und danach zu einer etwa 530 cm langen Rolle zusammengefugt worden Dem Druck zugrunde liegt die erste Ubersetzung des Kumarajiva die dieser zwischen 405 und 413 anfertigte 1 Das Titelbild zeigt einen predigenden auf einem Lotosthron unter einem Baldachin sitzenden Buddha Auf der Brust tragt er einen linkslaufigen Swastika im Chinesischen ein Symbol der Unendlichkeit im ostasiatischen Buddhismus fur die Weitergabe der Buddha Natur Mit der rechten Hand fuhrt er die Kartari Mudra dt Scheren Geste aus Zwei Bodhisattvas lagern auf Wolken zwei weitere flankieren rechts eine Gruppe von Monchen Zwei Schutzgotter und die Lowen zu ihren Fussen wachen am Tisch auf dem Opfergaben liegen Davor kniet ein Junger des Buddha der wie der unteren Inschrift am linken Bildrand zu entnehmen ist der Abt Subhuti ist einer der zehn Hauptjunger Von rechts nahert sich ein Konig mit seinem Gefolge der dem Buddha huldigen mochte Aus der oberen Inschrift am linken Bildrand geht hervor dass der Buddha im Jetavana Tempelgarten in der Nahe von Shravasti predigt 2 Der von oben nach unten und in Zeilen von rechts nach links zu lesende Text enthalt als erstes eine Ermahnung an die Glaubigen ein Mantra der Mundreinigung aufzusagen Dieses in Sanskrit mit chinesischen Zeichen umschriebene Mantra folgt darauf Anschliessend wird der Vajra nach dem das Sutra benannt ist mit acht verschiedenen Epitheta angerufen Danach erst wird der Titel des Sutra genannt und dieses gebracht Spater im Text folgt ein philosophisches Zwiegesprach uber die Leerheit zwischen dem Buddha Shakyamuni und Subhuti Der Druck schliesst mit Gebetsformeln Dharani und dem Kolophon Ehrfurchtig hergestellt zur allgemeinen freien Verteilung von Wang Chieh zu Ehren seiner beiden Eltern am 15 des 4 Monats des 9 Jahres der Regierungsperiode Hsien t ung 3 ab 4 Sino japanische Ausgaben BearbeitenIn Japan existieren mehrere Abschriften aus dem 4 Jahr Tempyō 732 Nanjio Kanonkatalog NJ 10 Taishō VIII 748c 17 752c 7 Ubersetzung des Kumarajiva spate Qin Dynastie 384 417 14 Blatter in 2 Faszikeln ch W G Chin kang ching jp Kogō kyō Nanjio Kanonkatalog NJ 11 Ubersetzung des Bodhiruci Nordliche Wei Dynastie 12 Kapitel 17 Blatt 1 Faszikel Nanjio Kanonkatalog NJ 12 ubs von Paramartha jp Shin tai 1 Jahr Datjian der Ch in Dynastie 71 Jahre alt Abschrift 1 Faszikel Nanjio Kanonkatalog NJ 13 ubersetzt von Xuanzang Nanjio Kanonkatalog NJ 14 ubs von Yi Jing Tang Dynastie vgl NJ 15 Nanjio Kanonkatalog NJ 15 ubs von Dharmagupta Sui Dynastie die wortlichste aller Ubertragungen Daher genauer Titel Vajracchedika prajnaparamita sutra Diamant schneidende Weisheits Paramitta Sutra jp Kongō hannya haramitsu kyō Gleichzeitig ist es das neunte der 16 Sutras die das japanische Daihannya kyō ausmachen Haufig kommentiert u a von Asanga ins Chinesische ubersetzt von Dharmagupta NJ 1167 dies kommentiert von Vasubandhu chinesisch von Bodhiruci d A 509 NJ 1168 NJ 1192 stammt vermutlich von Guṇada chinesisch von Divakara im Jahr 683 Ein weiterer Kommentar von Asaṇga chinesisch durch Yi Jing NJ 1208 im Jahr 711 der auch NJ 1168 im selben Jahr neu ubersetzte NJ 1231 Die Belehrungen des 4 Tien tai Patriarchen Zhi Yi 538 597 chinesisch 智顗 Pinyin Zhiyǐ W G Chih i wie immer von seinem Schuler herausgegeben bilden NJ 1550 Der 5 Huayan Patriarch Zongmi 780 841 宗密 gab eine summarische Kommentierung NJ 1630 die von seinem Nachfolger im Jahre 1024 erlautert wurde NJ 1631 Ein Zen Kommentar aus der fruhen Ming ist NJ 1615 Literatur BearbeitenCowell E G Vagaakkedika or Diamond Cutter in Friedrich Max Muller ed The Sacred Books of the East Volume XLIX Buddhist Mahayana Texts Part II Oxford Clarendon Press 1894 pp 109 144 Internet Archive Gemmell William transl The Diamond Sutra Trubner London 1912 Digitalisat Price A F The Jewel of Transcendental Wisdom London 1947 Buddhist Society 1955 u d T The Diamond Sutra Thich Nhat Hanh Das Diamant Sutra Kommentare zum Prajnaparamita Diamant Sutra verfasst 1988 Theseus 1996 Sutra Text Kommentar Das Diamant Sutra das Wesen buddhistischer Weisheit Angkor Verlag 2010 ISBN 978 3 936018 64 6 Ubersetzung von Y S Seong Do Dt Ubers von Kurt Graulich nicht im Buchhandel sondern nur uber den International Zen Temple auf freiwilliger Spendenbasis erhaltlich Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Diamant Sutra Sammlung von Bildern Deutsche Ubersetzung PDF 257 kB von der Seite der Foundation for the Preservation of the Mahayana Tradition Englische Ubersetzung von Charles Muller mit chinesischem Quelltext British Library Online Gallery Multilingual edition of Vajracchedika in the Bibliotheca PolyglottaEinzelnachweise Bearbeiten Hans H Frankel China bis 960 in Propylaen Weltgeschichte Band VI Weltkulturen Renaissance in Europa Verlag Ullstein Frankfurt a M 1964 S 257 Venerable Yongyou Shi The Diamond Sutra in Chinese Culture Buddha s Light Publishing Haciend Heights USA 2005 S 57 Anm Entspricht dem 11 Mai 868 Hans H Frankel China bis 960 in Propylaen Weltgeschichte Band VI Weltkulturen Renaissance in Europa Verlag Ullstein Frankfurt a M 1964 S 257 Normdaten Werk GND 108909132X lobid OGND AKS LCCN n80152340 NDL 00632814 VIAF 175790273 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Diamant Sutra amp oldid 236835158