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Das Auswartige Amt der Bundesrepublik Deutschland bezeichnet die Beziehung zwischen Deutschland und Nordmazedonien als gut Beide Staaten sind Mitglieder des Europarates und der Organisation fur Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa Deutschland ist Mitglied Nordmazedonien ist Beitrittskandidat der Europaischen UnionBeziehungen zwischen Deutschland und Nordmazedonien Deutschland NordmazedonienDeutschland NordmazedonienDeutschland betreibt eine Botschaft in Skopje 1 Nordmazedonien verfugt uber eine Botschaft in Berlin mit Aussenstelle in Bonn ein Generalkonsulat in Munchen und Honorarkonsuln in Dresden Dusseldorf Hamburg Nurnberg und Stuttgart 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAb dem Ende des 14 Jahrhunderts gehorte das Gebiet des heutigen Nordmazedonien zum Osmanischen Reich Im Grossen Turkenkrieg 1683 1699 konnten kaiserliche Truppen Skopje kurzzeitig einnehmen sich aber nicht dauerhaft halten Mit dem Niedergang des Osmanischen Reiches im 19 Jahrhundert begannen sich die europaischen Grossmachte und die unter turkischer Herrschaft stehenden nach Unabhangigkeit strebenden Balkanvolker mit der territorialen Neuordnung Sudosteuropas zu befassen Dabei spielte die Makedonische Frage eine bedeutende Rolle Virulent wurde das Problem mit dem russischen Sieg im Russisch Osmanischen Krieg 1877 1878 der die russischen Truppen bis 60 Kilometer an Istanbul heranfuhrte Da die europaischen Grossmachte den zwischen den Kriegsparteien im Frieden von San Stefano festgehaltenen grossen Einflussgewinn Russlands nicht akzeptieren wollten drohte ein europaischer Krieg Der deutsche Reichskanzler Otto von Bismarck lud daraufhin zum Berliner Kongress um den Konflikt friedlich beilegen zu konnen Ein Ergebnis dieses Kongresses stellte dar dass Mazedonien vorerst Teil des Osmanischen Reiches blieb Dies anderte sich mit den Balkankriegen von 1912 und 1913 bei denen die Balkanstaaten den europaischen Teil des Osmanischen Reiches fast vollstandig unter sich aufteilten Der Erste Balkankrieg endete mit dem Londoner Vertrag 1913 der Mazedonien zwischen Serbien Griechenland und Bulgarien aufteilte Neben den anderen europaischen Grossmachten trat bei den Vertragsverhandlungen auch das Deutsche Kaiserreich als Vermittler auf Kurz nach dem Vertragsschluss kam es zum Zweiten Balkankrieg da Bulgarien mit dem Erreichten vor allem in Bezug auf die Aufteilung Mazedoniens nicht zufrieden war Dabei wurde es von den Nachbarstaaten geschlagen mit dem Resultat dass Serbien und Griechenland grosse Teile Mazedoniens ihrem Staatsverband einverleiben konnten Auf Grund dieser Niederlage wandte sich Bulgarien den Mittelmachten um Deutschland zu und kampfte an ihrer Seite im Ersten Weltkrieg Die Kriegsziele Bulgariens wurden im Bundnisvertrag des Deutschen Reiches mit Bulgarien vom 6 September 1915 festgehalten Ein Geheimabkommen das man zusatzlich zum Bundnisvertrag schloss enthielt territoriale Bestimmungen zur Vergrosserung Bulgariens In diesem garantierte das Deutsche Reich Bulgarien unter anderem den Erwerb und die Annexion des serbischen Mazedoniens das Bulgarien zwischen 1915 und 1918 besetzt hielt und das danach wieder an Serbien beziehungsweise das neugegrundete Jugoslawien fiel Mit der Niederlage der Mittelmachte zerschlugen sich die Hoffnungen Bulgariens auf territoriale Gewinne Der Staat musste im Vertrag von Neuilly sur Seine im Gegenteil weitere Gebiete abtreten Gegen die Zugehorigkeit Vardar Mazedoniens zu Jugoslawien kampfte in der Zwischenkriegszeit massiv die Innere Mazedonische Revolutionare Organisation IMRO mit Operationsbasis in Bulgarien Die Weimarer Republik als revisionistische Hauptmacht gegen die Ergebnisse des Krieges erschien ihr dabei als naturlicher Verbundeter Folglich kam es immer wieder zu Kontakten zwischen der IMRO und deutschen staatlichen Stellen Auf Angebote zur Zusammenarbeit reagierte die deutsche Seite aber reserviert da zwar prinzipiell die Nutzlichkeit einer mazedonischen Irredenta fur die deutschen revisionistischen Interessen gesehen wurde allerdings in der konkreten Situation die deutsche Aussenpolitik keine Spannungen auf dem Balkan schuren und das Konfliktmanagement dort den Siegermachten des Ersten Weltkrieges uberlassen wollte 3 In der politischen Publizistik und der interessierten deutschen Offentlichkeit jener Jahre spielte die Mazedonische Frage durchaus eine Rolle Dabei wurde der Freiheitskampf der Mazedonier oftmals romantisiert und verklart Diese Solidarisierung hing auch damit zusammen dass man Parallelen zum eigenen Schicksal sah da viele Deutsche so wie die Mazedonier als Kriegsfolge unter Fremdherrschaft leben mussten 4 Im Zweiten Weltkrieg zeigte sich eine ahnliche Konstellation wie im Ersten Bulgarien schloss sich 1941 dem vom nationalsozialistischen Deutschland gefuhrten Dreimachtepakt an und durfte nach der Zerschlagung Jugoslawiens im Zuge des Balkanfeldzugs im selben Jahr den Osten und die Mitte des serbischen Mazedoniens besetzen Im Gegensatz zum bulgarischen Mutterland wurden die Juden in den besetzten Gebieten nicht vor dem Holocaust gerettet Aus dem besetzten Mazedonien wurden 7100 Juden darunter 2000 Kinder ins Vernichtungslager Treblinka deportiert Nur 196 von ihnen uberlebten 5 Ab Ende August 1944 zog sich Bulgarien aus den besetzten Gebieten Jugoslawiens zuruck Das westliche ehemals serbische Mazedonien wurde nach der Eroberung Jugoslawiens 1941 dem italienischen seit 1943 deutschen Protektorat Grossalbanien zugeschlagen Im Sommer 1944 reagierte das Deutsche Reich mit Uberlegungen zur Schaffung eines formell unabhangigen mazedonischen Staates auf die massive Verschlechterung seiner Position auf dem Balkan Zur Ausfuhrung dieses Fuhrerbefehls kam es im Angesicht der vorruckenden Roten Armee allerdings nicht mehr 6 Im Oktober 1944 toteten deutsche Truppen im Massaker von Ladorisht 80 unbewaffnete Einwohner des Dorfes Radolista Ladorishti als Vergeltung fur vorherige Partisanenangriffe Der Ruckzug der deutschen Truppen aus Griechenland erfolgte uber Skopje November 1944 und brachte der Stadt einige Zerstorung Nach dem Abzug der Deutschen wurde das Gebiet als Sozialistische Republik Mazedonien wieder Teil Jugoslawiens Diese Sozialistische Foderative Republik Jugoslawien geriet mit dem Fall des Kommunismus Ende der 1980er Jahre in eine todliche Krise Wahrend Slowenien und Kroatien schon im Juni 1991 ihre Unabhangigkeit erklart hatten und von Deutschland im selben Jahr im Alleingang anerkannt worden waren verlief die Entwicklung in Mazedonien langsamer Das Referendum der Burger Mazedoniens mit positivem Ausgang uber die Unabhangigkeit erfolgte im September 1991 Eine Anerkennung durch die Staaten der Europaischen Gemeinschaft gestaltete sich allerdings schwierig da es zu grossen Streitigkeiten zwischen dem neuentstandenen Land und dem EG Mitglied Griechenland kam siehe Streit um den Namen Mazedonien Auch die deutsch griechischen Beziehungen wurden hierdurch belastet da Deutschland sich fur eine Anerkennung Mazedoniens aussprach um die Krisenregion zu stabilisieren und das Musterbeispiel eines friedlichen Ausscheidens aus dem zerfallenden Jugoslawien zu geben Trotz der massiven griechischen Ablehnung erkannte die Bundesregierung Ende 1993 die Unabhangigkeit Mazedoniens an und erwies sich in der Folge als der aktivste Unterstutzer des jungen Staates beispielsweise leistete Deutschland die meiste Entwicklungshilfe aller Staaten und forderte den Handel und die Kulturbeziehungen massiv 7 In jungster Zeit unterstutzte Deutschland Mazedonien bei der Bewaltigung der Fluchtlingsbewegungen aus dem Kosovo infolge des Kosovokrieges 1999 sowie bei der Eindammung des Albanischen Aufstandes in Mazedonien 2001 bzw dessen nachhaltiger Losung mit rechtsstaatlichen und demokratischen Mitteln Rahmenabkommen von Ohrid Siehe auch BearbeitenListe der deutschen Botschafter in Nordmazedonien Aussenpolitik der Bundesrepublik DeutschlandWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutsch nordmazedonische Beziehungen Sammlung von Bildern Informationen des deutschen Auswartigen Amtes uber die Beziehungen zu MazedonienEinzelnachweise Bearbeiten Deutsche Botschaft Skopje deutsch und mazedonisch Archiviert vom Original am 14 Januar 2012 abgerufen am 6 Januar 2012 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www skopje diplo de Republic of Macedonia Embassy of the Republic of Macedonia in Berlin Englisch und Mazedonisch Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 6 Januar 2012 1 2 Vorlage Toter Link www missions gov mk Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Stefan Troebst Das makedonische Jahrhundert Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58050 1 S 85 ff Stefan Troebst Das makedonische Jahrhundert Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58050 1 S 111 ff Bjorn Opfer Im Schatten des Krieges Besatzung oder Anschluss Befreiung oder Unterdruckung Eine komparative Untersuchung uber die bulgarische Herrschaft in Vardar Makedonien 1915 1918 und 1941 1944 Lit Verlag Munster 2005 ISBN 3 8258 7997 6 S 279 f Stefan Troebst Das makedonische Jahrhundert Oldenbourg Munchen 2007 ISBN 978 3 486 58050 1 S 225 ff Albrecht A Beck Deutsches Konfliktmanagement im ehemaligen Jugoslawien 1991 1998 Sudwestdeutscher Verlag fur Hochschulschriften Saarbrucken 2005 ISBN 978 3 8381 0137 8 S 131ff Bilaterale Beziehungen Deutschlands in Europa Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen und Heiliger StuhlAlbanien Andorra Belarus Belgien Bosnien und Herzegowina Bulgarien Danemark Estland Finnland Frankreich Griechenland Heiliger Stuhl Irland Island Italien Kasachstan Kosovo Kroatien Lettland Liechtenstein Litauen Luxemburg Malta Moldau Monaco Montenegro Niederlande Nordmazedonien Norwegen 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