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Die Demokratische Republik Afghanistan persisch جمهوری دمکراتی افغانستان DMG Dschomhuri ye Dimukrati ye Afġanistan paschtunisch دافغانستان دمکراتی جمهوریت Dǝ Afġanistan Dimukrati Dschomhuriyat war der afghanische Staat der Jahre 1978 bis 1992 Demokratische Republik Afghanistanدافغانستان دمکراتی جمهوریت paschtunisch جمهوری دمکراتی افغانستان persisch Dǝ Afġanistan Dimukrati Dschomhuriya paschtunisch Dschomhuri ye Dimukrati ye Afġanistan persisch 1978 1992Flagge 1980 1987 Wappen 1980 1987 Lage der Demokratischen Republik Afghanistan in SudasienAmtssprache Paschtunisch PersischHauptstadt KabulStaats und Regierungsform VolksrepublikSozialistisches EinparteiensystemStaatsoberhaupt Prasidentzuletzt Abdul Rahim HatefRegierungschef Ministerprasidentzuletzt Fazal Haq ChaliqyarWahrung AfghaniErrichtung 1978Vorgangergebilde Republik AfghanistanEndpunkt 1992Abgelost von Islamischer Staat AfghanistanNational hymne Garam schah la garam schah source source track track Zeitzone UTC 4 30Kfz Kennzeichen AFGISO 3166 AF AFG 004Telefonvorwahl 93Vorlage Infobox Staat Wartung TRANSKRIPTIONVorlage Infobox Staat Wartung NAME DEUTSCH Sie war sozialistisch konstituiert und Rechtsnachfolgerin der 1973 ausgerufenen Republik Afghanistan 1987 wurde der Staat wieder in Republik Afghanistan persisch جمهوری افغانستان Jumhuri ye Afġanistan paschtunisch دافغانستان دمکراتی جمهوریت Dǝ Afġanistan Jumhuriyat umbenannt Das Land stand wirtschaftlich militarisch und ideologisch unter der Kontrolle der Sowjetunion und wurde politisch von der Demokratischen Volkspartei Afghanistans DVPA dominiert Es erlebte einige Reformen welche das Land modernisieren und die gesellschaftliche Lebenssituation der Bevolkerung verbessern sollten Viele Errungenschaften wurden jedoch durch den nach dem Abzug der sowjetischen Armee ausgebrochenen Burgerkrieg zunichtegemacht 1 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Geschichte 3 Reformen 4 Staatschefs 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntstehung Bearbeiten nbsp Einen Tag nach der Saur Revolution Ein zerstorter BMP 1 Schutzenpanzer vor dem Prasidentenpalast in Kabul Hauptartikel Saurrevolution Am 27 April 1978 verubte die afghanische Armee einen kommunistischen Putsch Zu dieser Zeit war das nach internationalen Massstaben weit ruckstandige Afghanistan mit z B einer Analphabetenquote von circa 90 politisch noch immer stark zersplittert und nur wenige Institutionen wie die Armee oder die Kommunistische Partei verfugten uber eine landesweite Operationsbasis so dass die Hinwendung der Kommunisten zu Teilen der Armee im Vorfeld der Revolution als ein weiterer von vielzahligen Anlaufen gesehen werden kann eine durchsetzungsstarke politische Zentralmacht in Afghanistan zu etablieren 2 Der Putsch begann mit einem Vormarsch vom Internationalen Flughafen Kabul in Richtung Stadtmitte Es dauerte nur 24 Stunden die Macht in der Hauptstadt zu konsolidieren Prasident Mohammed Daoud Khan und die meisten seiner Familienangehorigen wurden im Prasidentenpalast in Kabul am folgenden Tag hingerichtet 3 Die DVPA konnte durch den Militarputsch der als die Saur Revolution bekannt wurde die Macht ergreifen 4 Nur Muhammad Taraki Generalsekretar der DVPA wurde Prasident des Revolutionaren Rates und Ministerprasident der neu gegrundeten Demokratischen Republik Afghanistan 3 Nach dem Militarputsch ubernahm Taraki die Position des Prasidenten von Afghanistan und Hafizullah Amin wurde stellvertretender Ministerprasident von Afghanistan 5 Geschichte BearbeitenZwischen 1000 und 3000 Menschen wurden infolge von islamistischen Aufstanden und Putschversuchen wahrend der kommunistischen Saurrevolution 1978 getotet darunter auch Prasident Daoud Khan und siebzehn Mitglieder seiner Familie 6 Viele Menschen darunter viele Mitglieder der koniglichen Familie wurden nicht wieder aus dem Gefangnis befreit 7 Nur Muhammad Taraki wurde zum Vorsitzenden des Revolutionaren Rates und zum Ministerprasidenten ernannt wahrend Babrak Karmal stellvertretender Ministerprasident und Hafizullah Amin Aussenminister wurde Babrak Karmal war der Fuhrer der Kommunistischen Partei Partscham deutsch die Flagge die von Tadschiken dominiert wurde und unterstutzte den Daoud Putsch gegen das monarchische Regime im Jahre 1973 1977 fusionierte die Partscham mit der Chalq deutsch das Volk einer weiteren kommunistischen Partei die in den 1960er Jahren gegrundet worden war und vorwiegend Paschtunen als Parteimitglieder hatte Allmahlich wurden Babrak und andere Partschamis verbannt und am 28 Marz 1979 wurde Hafizullah Amin Ministerprasident Es kam zu Spannungen zwischen den beiden Fraktionen Tausende von Partscham Kommunisten wurden unter Druck gesetzt zum Teil auch gefangen genommen Durch einen Putsch ubernahmen die Kommunisten die Macht im Staat Der erste Putschversuch fand in der Provinz Kunar im Nuristan im Jahre 1978 statt Bereits vor der militarischen Intervention der UdSSR flohen 400 000 Menschen in Folge von Aufstanden islamistischer Mudschahedin nach Pakistan die Kirgisen des Wakhan fluchteten in die Turkei und 60 000 Afghanen in den Iran Im September 1979 wurde Taraki von Handlangern Amins getotet welcher nun die politische Macht an seine Anhanger umverteilte was allerdings wiederum den sowjetischen Planen widersprach welche vorsahen dem nach der Saur Revolution etablierten Regime aufgrund der prekaren Situation im Land militarischen Beistand zu leisten Am 24 Dezember 1979 begann die sowjetische Invasion Afghanistans deren Ziel in der Einsetzung Babrak Karmals als Chef der Regierung bestand Hafizullah Amin wurde durch Einheiten der Speznas im kurzen Kampf um die Einnahme der Hauptstadt Kabul getotet Die kommunistische Regierung Afghanistans bat aufgrund des Widerstands der Mudschahedin weitere sozialistische Lander um Hilfe Der von 1979 bis 1989 dauernde Krieg endete mit dem Ruckzug der sowjetischen Armee ohne deren Schutz die kommunistische Regierung auf sich allein gestellt war Im Jahre 1992 zerfiel die Demokratische Republik Afghanistan in Folge des Kampfes mit den auch einander bekriegenden Mudschahedin Milizen 8 Reformen BearbeitenIn der Demokratische Republik Afghanistan wurden folgende Reformen eingeleitet Beendigung die Machtteilung zwischen ortlichen Eliten bzw Grossgrundbesitzern und zentralem Staat 9 Agrarreform Umwalzung der Bodenbesitzverhaltnisse auf dem Land durch Umgestaltung der feudalen zu einer sozialistischen Eigentumsordnung 9 10 Verbot von Zwangsehen und Einfuhrung eines Mindestalters fur die Eheschliessung Einfuhrung der Religionsfreiheit fur religiose Minderheiten im Rahmen des offiziellen Atheismus Burkaverbot fur Frauen 11 Bekampfung des Analphabetismus Recht auf Bildung fur Personen weiblichen Geschlechts Einfuhrung der Schulpflicht speziell fur Madchen 9 12 Zugang der Frauen zu Hochschulen 9 Abschaffung der Pflicht fur Manner Bart zu tragen Staatliche Uberwachung und Kontrolle aller Moscheen 12 Industrialisierung Ausbau der Aussenhandelsbeziehungen zu den Ostblockstaaten Aufbau eines offentlichen GesundheitswesensStaatschefs BearbeitenChronologische Liste der Staatsprasidenten der Demokratischen Republik Afghanistan Nur Muhammad Taraki 30 September 1978 bis 14 September 1979 Hafizullah Amin 14 September 1979 bis 27 Dezember 1979 Babrak Karmal 28 Dezember 1979 bis 20 November 1986 Hadschi Mohammed Tschamkani 20 November 1986 bis 30 September 1987 Mohammed Nadschibullah 30 September 1987 bis 16 April 1992 Abdul Rahim Hatef 18 April 1992 bis 28 April 1992 Weblinks BearbeitenDenny R Nelson Sowjetische Luftwaffe Taktiken und Waffen die in Afghanistan verwendet wurden Landerstudie Library of Congress uber Afghanistan Sowjetische Dokumente zur Eroberung Afghanistans Memento vom 27 April 2011 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Bhabani Sen Gupta Afghanistan Politics Economics and Society Revolution Resistance Intervention Pinter London 1986 ISBN 0 86187 390 4 S 128 Von der Volksdemokratie bis zur Herrschaft der Taliban In jochenhippler de 1998 abgerufen am 24 Marz 2019 a b Raymond L Garthoff Detente and Confrontation American Soviet relations from Nixon to Reagan Revised edition The Brookings Institute Washington D C 1994 ISBN 0 8157 3042 X S 986 World Analysis Afghanistan 20 years of bloodshed In BBC News 26 April 1998 abgerufen am 15 Marz 2009 The April 1978 Coup d etat and the Democratic Republic of Afghanistan In Library of Congress Country Studies Abgerufen am 4 Januar 2016 Henry S Bradsher Afghanistan and the Soviet Union Duke Press Policy Studies Duke University Press Durham NC 1983 ISBN 0 8223 0496 1 S 72 73 Raymond L Garthoff Detente and Confrontation American Soviet relations from Nixon to Reagan Revised edition The Brookings Institute Washington D C 1994 ISBN 0 8157 3042 X S 986 Carol Mann Models and realities of Afghan Womanhood a retrospective and prospects Les Dossiers de Louise 8 Juni 2007 archiviert vom Original am 13 Oktober 2007 abgerufen am 21 Marz 2008 a b c d Uwe Klussmann Geschichte Afghanistans Wie wurden die Taliban so machtig In Der Spiegel Abgerufen am 20 August 2021 John Ishiyama The Sickle and the Minaret The Middle East Review of International Affairs MERIA 2005 archiviert vom Original am 21 Marz 2005 abgerufen am 21 Marz 2008 Racist Scapegoating of Muslim Women Down with Quebec s Niqab Ban Spartacist Canada Sommer 2010 No 165 ISSN 0229 5415 a b WOMEN IN AFGHANISTAN Pawns in men s power strugglesRegierungssysteme und Vorgangerstaaten Afghanistans Durrani Reich 1747 1826 Emirat Afghanistan 1823 1926 Konigreich Afghanistan 1926 1973 Republik Afghanistan 1973 1978 Demokratische Republik Afghanistan Republik Afghanistan 1978 1992 Islamischer Staat Afghanistan 1992 1996 Islamisches Emirat Afghanistan 1996 2001 Islamischer Staat Afghanistan 2001 2002 Islamischer Ubergangsstaat Afghanistan 2002 2004 Islamische Republik Afghanistan 2004 2021 Islamisches Emirat Afghanistan seit 2021 Siehe auch Geschichte Afghanistans und Krieg in Afghanistan 2001 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Demokratische Republik Afghanistan amp oldid 231347823