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Die Demokratische Volkspartei Afghanistans DVPA Persisch حزب دموکراتیک خلق افغانستان Hezb e Demukratik e Khalq e Afghanestan war eine sich als nationaldemokratisch 1 bezeichnende Partei kommunistischer Pragung die vor allem vor und wahrend der Invasion und Besetzung Afghanistans durch die Sowjetunion aktiv war Sie war die Einheitspartei der Demokratischen Republik Afghanistan Demokratische Volkspartei AfghanistansPartei vorsitzender Mohammed NadschibullahGrundung 1 Januar 1965Auflosung 16 April 1992Haupt sitz KabulAus richtung Sozialismus Kommunismus Marxismus Leninismus Afghanischer NationalismusFarbe n rotMitglieder zahl 160 000 in den spaten 1980er Jahren DVPA Parteiemblem Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vor der Machtubernahme 1 2 DVPA Regierung 1 3 Sturz 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVor der Machtubernahme Bearbeiten Die Partei wurde am 1 Januar 1965 unter massgeblicher Beteiligung von Babrak Karmal dem spateren Staatsprasidenten sowie von Nur Muhammad Taraki einem popularen Schriftsteller gegrundet Der Grundungskongress fand heimlich im Hause Tarakis in Kabul statt der von den 27 Teilnehmern zum Generalsekretar gewahlt wurde Karmal wurde sein Stellvertreter ausserdem wurde ein Politburo mit funf Mitgliedern gebildet 2 Taraki und Karmal waren in den 1950ern als sowjetische Agenten rekrutiert worden und die Partei erhielt finanzielle Unterstutzung von der UdSSR 3 Die DVPA sah die Sowjetunion als Vorbild fur ihre Vorstellung einer sozialistischen Modernisierung Afghanistans 4 Die DVPA wurde 1966 verboten und spaltete sich 1967 in zwei sich oft feindlich gegenuberstehende Flugel die Khalq und die Parcham Fraktion die jeweils eigene Generalsekretare und Politburos hatten Wahrend die eher gemassigt sozialistische Parcham Fraktion von Politikern wie Karmal und Mohammed Nadschibullah gepragt war setzte sich zunachst die radikalere neostalinistische Khalq Fraktion unter Taraki durch Nachdem sich beide Fraktionen nicht zuletzt auf Drangen Moskaus im Jahre 1977 wieder zur DVPA vereinigten und wenig spater der prominente Links Politiker Mir Akbar Khyber ermordet wurde drangten die radikaleren Krafte in der Partei auf einen Umsturz Am 28 April 1978 gelangte die DVPA durch die Saurrevolution tatsachlich im Land an die Macht und rief die Demokratische Volksrepublik Afghanistan aus DVPA Regierung Bearbeiten Die DVPA versuchte in Afghanistan umfassende Reformen durchzusetzen etwa in Fragen der Bildungspolitik der Frauenrechte und der Modernisierung 5 Die Reformen waren jedoch schlecht durchdacht und umgesetzt nahmen auf lokale Gegebenheiten kaum Rucksicht und brachten der Landbevolkerung letztendlich keine Verbesserung ihrer Lebensumstande Gleichzeitig hatte die DVPA eine geringe politische Basis im Land und versuchte die Reformen mit Gewalt zu erzwingen 6 Schon im Juli 1978 brachen Unruhen im Nordosten in der Provinz Nuristan aus und bis zum Sommer 1979 hatte sich der Konflikt zu einem Burgerkrieg ausgeweitet 7 8 Die Sowjets versuchten das afghanische Regime zu einer weniger kompromisslosen Politik bei den Land und Bildungsreformen zu bewegen boten dafur hohere militarische Hilfen an und drangten Taraki seinen Stellvertreter Hafizullah Amin abzusetzen 9 Nachdem im September 1979 Amin die Macht ergriff und Taraki wenig spater ermorden liess war dies fur Moskau ein Wendepunkt KPdSU Generalsekretar Leonid Breschnew fuhlte sich personlich bruskiert und Juri Andropow war nun entschlossen Amin zu ersetzen 10 11 Nach einem Treffen Amins mit dem Geschaftstrager der US Botschaft war Moskau zudem alarmiert dass Amin eine Neuorientierung zum Westen vornehmen konnte 12 Die Sowjetunion intervenierte im Dezember 1979 mit eigenen Truppen liquidierte in der Operation Storm 333 Amin und installierte den gemassigteren Karmal als Prasidenten 13 Karmal wurde im Mai 1986 durch Mohammed Nadschibullah ersetzt 14 Sturz Bearbeiten Nach dem Abzug der Sowjets 1989 verschlechterte sich die Lage der DVPA im Land Putschversuche der Khalq Fraktion im Dezember 1989 und im Marz 1990 Shahnawaz Tanai schwachten sie zusatzlich Im Juni 1990 gab sie aufgrund wachsenden Widerstands ihr Machtmonopol auf und benannte sich in Vatan Partei Vaterlandspartei um 15 und 1992 wurde Nadschibullah aus seinem Amt gedrangt Seither ist die Rolle der Kommunisten in Afghanistan die durch die Kooperation mit den Sowjets als diskreditiert galten nur noch marginal Sie verschwanden vollends von der politischen Buhne mit dem Einmarsch der Taliban in Kabul die Nadschibullah 1996 offentlich hangen liessen Siehe auch BearbeitenListe politischer Parteien in AfghanistanLiteratur BearbeitenAnthony Arnold Afghanistan s Two Party Communism Parcham and Khalq Hoover Press Publication Bd 279 Hoover Institution Press Stanford University Stanford CA 1983 ISBN 0 8179 7792 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons People s Democratic Party of Afghanistan Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Wir mussen die Rachsucht begraben In Der Spiegel Nr 38 1991 S 224 online Anthony Arnold Afghanistan s Two Party Communism Parcham and Khalq Hoover Institution Press Stanford 1983 ISBN 0 8179 7792 9 S 25 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Christopher Andrew Vasili Mitrokhin The Mitrokhin Archive II The KGB and the World Penguin Books London 2006 ISBN 978 0 14 197798 0 S 386 388 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Elisabeth Leake Afghan Crucible The Soviet Invasion and the Making of Modern Afghanistan Oxford University Press New York 2022 ISBN 978 0 19 884601 7 S 15 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Conrad Schetter Kleine Geschichte Afghanistans 4 Auflage C H Beck Munchen 2017 ISBN 978 3 406 71378 1 S 97 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Barnett R Rubin The Fragmentation of Afghanistan State Formation and Collapse in the International System 2 Auflage Yale University Press New Haven 2002 ISBN 978 0 300 09519 7 S 118 121 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