www.wikidata.de-de.nina.az
Die Operation Storm 333 russisch operaciya Shtorm 333 ausgesprochen Schtorm leitete die Invasion Afghanistans durch die Sowjetunion ein Ziel der Operation war es die politische und militarische Fuhrung der Demokratischen Republik Afghanistan auszuschalten und die Hauptstadt Kabul zu besetzen damit der sowjetkonforme Babrak Karmal als neuer Staatsprasident installiert werden konnte Operation Storm 333Teil von Sowjetische Intervention in AfghanistanDer Tajbeg PalastDatum 27 28 Dezember 1979Ort Kabul AfghanistanAusgang Eroberung Kabuls durch sowjetische TruppenTotung des Prasidenten Hafizullah AminFolgen Fortsetzung des afghanischen BurgerkriegsKonfliktparteienSowjetunion Sowjetunion Afghanistan 1978 AfghanistanBefehlshaberLeonid BreschnewDmitri Ustinow Hafizullah Amin TruppenstarkeKGB 54 ALFAGRU 520 der 154 Unabhangigen SpezNas AbteilungWDW 80 Fallschirmjager 2 500Verluste19 getotet50 verwundet 200 getotet darunter Hafizullah Amin und sein Sohn1 700 gefangen200 verwundet Die Operation wurde am 27 Dezember 1979 durchgefuhrt und fuhrte zum Tod des afghanischen Prasidenten Hafizullah Amin Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Verlauf 3 Folgen 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten Hauptartikel Afghanistan im Kalten Krieg Nach der Saurrevolution im April 1978 durch die Anfuhrer der zuvor illegalen Khalq Partei Demokratischen Volkspartei Afghanistans DVPA begannen Nur Muhammad Taraki Hafizullah Amin und Babrak Karmal das Land mittels einer Bodenreform und weiterer Massnahmen zu einem sozialistischen Staat zu entwickeln Insbesondere die Sakularisierung sowie die Vertreibung ehemals privilegierter Gruppen fuhrten zu einem breiten Widerstand Von 1978 bis 1979 grundeten sich rund 30 Mudschaheddin Gruppen Von der zunehmenden Gewalt uberfordert versuchte Taraki die Sowjetunion zu einem militarischen Eingreifen in den Konflikt zu bringen was aber von Seiten des sowjetischen Politburos abgelehnt wurde 1 Um die politischen Ziele kam es auch innerhalb der DVPA zu Auseinandersetzungen Mit der Ermordung Tarakis ubernahm Hafizullah Amin im September 1979 die Macht und versuchte den Widerstand niederzuschlagen In der Folge eskalierte der Burgerkrieg Die Sowjetunion reagierte zunachst nicht auf den blutigen Regierungswechsel in Kabul Amin verhielt sich loyal zur Sowjetunion konnte die wachsende Unruhe im Land aber nicht eindammen Von sowjetischer Seite wurde befurchtet Amin konne sich schliesslich den USA zuwenden und dort um Unterstutzung bitten was zu einer direkten Stationierung von Truppen der US Streitkrafte an der Nordwestgrenze Afghanistans zur Sowjetunion hatte fuhren konnen Das Politburo beschloss daher am 11 Dezember 1979 die Liquidierung Amins und die Auflosung seiner Regierung 2 Amin sollte durch den Fuhrer der rivalisierenden Parcham Fraktion der DVPA Karmal ersetzt werden Dieser war bereits vor der Entscheidung des Politburos aus seinem tschechoslowakischen Exil heimlich nach Afghanistan gebracht worden Bereits zuvor war es zu Putschversuchen der afghanischen Armee gekommen Daraufhin waren die ALFA des KGB sowie die 154 Unabhangige SpezNas Abteilung bei der sowjetischen Botschaft in Kabul stationiert worden Offiziell sollten sie den Prasidenten beschutzen 3 Vermutlich wollte man die Operation ursprunglich lediglich mit diesen Kraften durchfuhren und entschied erst nachdem dies von den Kommandeuren vor Ort fur zu gefahrlich befunden worden war uber den Einmarsch starkerer sowjetischer Truppenverbande Letzteres konnte mit den wiederholten Forderungen Amins zur Stationierung sowjetischer Truppen in Afghanistan begrundet werden Bedenken des Chefs des Generalstabs der Streitkrafte Nikolai Ogarkow und anderer hochrangiger Generale eine massive sowjetische Intervention konnte sich zu einem kostspieligen und imageschadlichen Fehlschlag entwickeln wurden von Verteidigungsminister und Politburomitglied Ustinow beiseitegewischt Dem KGB war es gelungen einen ihrer Agenten als Koch in den Prasidentenpalast einzuschmuggeln Dieser sollte versuchen Hafizullah Amin dessen Neffen Asadullah Amin und den Chef der Spionageabwehr Mohammed Yaqub zu vergiften Dieser Plan schlug am 16 Dezember zunachst fehl Nur Asadullah Amin wurde mit Vergiftungserscheinungen nach Moskau ausgeflogen Auch Versuche den Prasidenten bei dessen Autofahrten durch Scharfschutzen auszuschalten waren nicht erfolgreich Aufgrund der Ereignisse verlegte Amin seine Residenz in den besser zu bewachenden Tajbeg Palast am Rande von Kabul Die Einheiten des KGB wurden ebenfalls in die Nahe des Palastes verlegt da sie ja den offiziellen Auftrag hatten den Prasidenten zu bewachen Gleichzeitig spahten sie aber das Gelande aus da die Sowjetunion zu diesem Zeitpunkt keine genauen Karten des Gelandes um den Palast besass 4 Verlauf BearbeitenAm Nachmittag des 25 Dezember 1979 begann der Einmarsch von Einheiten der 40 Armee in Afghanistan Die ursprunglich fur diesen Tag angesetzte Operation gegen Amin wurde auf den 27 Dezember verschoben um die Ankunft der 103 Luftlandedivision und weiterer Teile des 345 unabhangigen Luftlanderegiments auf dem Flughafen Kabul abzuwarten Wahrend der Luftverlegung kamen am ersten Tag der Invasion bei einem Absturz eines Militartransportflugzeuges vom Typ Il 76 an einem Berg nahe Kanzak nordostlich von Kabul der Pilot 37 Fallschirmjager und neun weitere Soldaten ums Leben 5 Im Laufe des 27 Dezember fand ein Empfang in Amins Palast statt an dem auch mehrere Minister und Mitglieder des Politburos der DVPA teilnahmen Amin ausserte sich enthusiastisch uber den Einmarsch der sowjetischen Truppen und beabsichtigte am gleichen Tag eine Fernsehansprache an die Nation zu richten Das Essen war jedoch durch die sowjetischen Koche vergiftet worden und bald zeigten sich schwere Vergiftungsanzeichen bei den Anwesenden Amins Leben wurde durch zwei herbeigerufene sowjetische Arzte gerettet von denen einer spater bei der Ersturmung des Palastes starb Einige von Amins Mitarbeitern und Familienmitgliedern starben aber an den Folgen der Vergiftung 6 Kurz danach sturmten sowjetische Soldaten der 9 Kompanie des 345 Unabhangigen Fallschirmjager Regiments sowie die Einheiten der 154 Unabhangigen SpezNas Abteilung die Umgebung des Palastes und toteten zunachst Amins Garde 7 Darauf drangen die Gruppen SENIT Zenit und GROM Donner der KGB Einheit ALFA in den Palast ein und toteten Amin und einen seiner Sohne mit einer Handgranate 8 In der Schlussphase von Operation Storm 333 wurde der kommandierende Offizier der eingesetzten KGB Truppen Oberst Grigori Iwanowitsch Bojarinow durch Eigenbeschuss der sowjetischen Einsatzkrafte getotet 9 Im Laufe des Tages wurden zudem noch der Flugplatz Bagram das afghanische Innen und Aussenministerium sowie das Gebaude des Generalstabs besetzt die zentrale Vermittlungsstelle in Kabul gesprengt und etliche Regierungsmitglieder verhaftet Der Widerstand der regularen afghanischen Armeeeinheiten bei diesen Aktionen war meist gering Die Gefechte dauerten noch bis zum folgenden Tag danach ergab sich die afghanische Armee in Kabul 10 Folgen BearbeitenNoch wahrend der Ersturmung des Tajbeg Palastes wurde eine zuvor aufgezeichnete Rede von Babrak Karmal im Radio verlesen in der dieser angab die Sowjetunion habe Afghanistan von Amins Regime befreit Die Sowjetunion erklarte sie habe aufgrund des Vertrages uber Freundschaft Kooperation und gute Nachbarschaft der noch von Prasident Taraki unterzeichnet worden war handeln mussen Die Exekution Amins sei auf Antrag des Afghanischen Revolutionskomitees durchgefuhrt worden Dasselbe Komitee wahlte spater Babrak Karmal zum Prasidenten Afghanistans Storm 333 war die erste gewaltsame Militaraktion der Sowjetunion in einem nicht dem Ostblock angehorenden Land seit 1945 und folgte auf ganzer Linie der Breschnew Doktrin Die Doktrin ging von der beschrankten Souveranitat der sozialistischen Staaten aus und leitete daraus das Recht zum Eingreifen ab wenn in einem dieser Staaten der Sozialismus bedroht wurde Die Operation setzte den Anfangspunkt des blutigen sowjetisch afghanischen Krieges Die mit hochspezialisierten Kraften vorgenommene Aktion war im Vergleich zu den nachfolgenden Operationen die meist von uberwiegend aus Wehrpflichtigen bestehenden Verbanden der Sowjetarmee durchgefuhrt wurden ein voller Erfolg Amins Regierung wurde aufgelost und der von der Sowjetunion favorisierte Babrak Karmal als Prasident eingesetzt Die Aktion stiess auf heftige Gegenreaktionen sowohl in Afghanistan selbst als auch im Ausland In Afghanistan kam unter der Bevolkerung schnell ein Gefuhl der Fremdbesetzung auf was viele junge Manner zu den Mudschaheddin trieb Der Westen antwortete mit dem Boykott der Olympischen Sommerspiele 1980 in Moskau Der US Prasident Jimmy Carter reagierte mit der Carter Doktrin die vorsah dass alle Aktivitaten auslandischer Machte in der Golf Region als aggressive Akte gegen die Interessen der USA gesehen und entsprechend auch militarisch geahndet wurden Ausserdem genehmigten er und sein Nachfolger Ronald Reagan das starke Engagement der CIA im sowjetisch afghanischen Krieg Weblinks BearbeitenAleksandr Antonovich Lyakhovskiy Inside the Soviet Invasion of Afghanistan and the Seizure of Kabul December 1979 Woodrow Wilson International Center for Scholars Januar 2007 abgerufen am 14 Januar 2022 englisch Frud Bezhan Tameem Akhgar Operation Storm 333 The Secret Soviet Plot To Assassinate The Afghan President Radio Free Europe Radio Liberty 27 Dezember 2019 abgerufen am 27 Dezember 2020 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Gregory Feifer The Great Gamble The Soviet war in Afghanistan HarperCollins 2006 ISBN 0 06 114318 9 Invasion Considered S 21 ff englisch Feifer 2006 S 58 Feifer 2006 S 52 ff und 58 Feifer 2006 S 61 Aviation Safety Network Memento des Originals vom 22 September 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot aviation safety net Feifer 2006 S 70 ff Feifer 2006 S 72 ff Feifer 2006 S 78 ff Ron Kenner Soviet Army Spetsnaz The Red Elite from the Hysteria of the 1980s to the present In Journal for Intelligence Propaganda and Security Studies JIPSS Band 4 Nr 1 2010 S 91 105 hier S 99 100 englisch Austrian Center for Intelligence Propaganda and Security Studies PDF abgerufen am 4 Marz 2014 Feifer 2006 S 80 ff Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Operation Storm 333 amp oldid 232719145